Reservetor der Kaiserschleuse wird umgebaut

Das Reservetor der Kaiserschleuse ist jetzt in das Kaiserdock 1 der Lloyd-Werft verholt worden. Mit Hilfe eines Schwimmkrans und zweier Schlepper wurde das 57 Meter lange und 21 Meter hohe Tor von seinem Liegeplatz zur Werft gezogen.

Voraussetzung für das sorgfältig geplante Manöver war eine Erhöhung des Wasserstandes im Kaiserhafen. Hierzu war es erforderlich, dass das Tidehochwasser höher ausfällt als normal. Der hohe Wasserstand war erforderlich, um mit dem Tor über den Drempel des Docks zu kommen und hoch genug über den Pallen zu sein.

Vor einem Jahr war die Sanierung der Kaiserschleuse am Außenhaupt abgeschlossen worden. Im Zuge dessen war bereits ein Schleusentor umgebaut worden, um so genau auf das neue Design der Schleuse zu passen. Der Umbau hat sich nach aktuellem Erkenntnisstand sehr gut bewährt, so dass jetzt auch die anderen Tore umgebaut werden. Die Arbeiten an diesem Tor sollen bis Mitte September abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf ca. 1.2 Mio Euro pro Tor.

Quelle: bremenports, Foto: bremenports/ Scheer

 




HHLA spürt Auswirkungen der Pandemie deutlich

Die im ersten Halbjahr in Folge der Coronavirus-Pandemie weltweit drastisch gesunkenen wirtschaftlichen Aktivitäten und der daraus resultierende Konjunktureinbruch haben sich auch spürbar auf die Geschäftsentwicklung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ausgewirkt. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis waren stark rückläufig, was sich entsprechend auf die Profitabilität auswirkte.

Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen insbesondere im zweiten Quartal ging der Containerumschlag im ersten Halbjahr stark und der Containertransport deutlich zurück. Auch das Segment Immobilien konnte sich der Entwicklung trotz weitgehender Vollvermietung nicht entziehen. In Summe führte dies zu einem Konzernumsatz von 628,4 Mio. Euro (- 9,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 58,8 Mio. Euro (- 51,5 Prozent) auf 55,5 Mio. Euro. Die verfügbare Liquidität des Konzerns lag zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 bei 296,1 Mio. Euro (zum 30. Juni 2019: 260,1 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal angeordneten Maßnahmen haben Gesellschaft und Wirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Als systemrelevantes Unternehmen in der Logistikkette sind wir dennoch jederzeit unserer Verantwortung gerecht geworden und haben verlässlich zur Versorgung Deutschlands und Europas beigetragen. Durch verantwortungsvolle Kostensenkungen und Investitionszurückhaltung haben wir versucht, die starken Auswirkungen der Krise auf unsere Geschäftsentwicklung aufzufangen und um vorbereitet zu sein, wenn sich die Lage wieder entspannt. Derzeit gehen wir von einer graduellen Erholung in der zweiten Jahreshälfte aus. Ungeachtet der anhaltenden Herausforderungen, die uns viel abverlangen, arbeiten wir weiter an der Stärkung der Zukunftsfähigkeit der HHLA. So ist das Unternehmen in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich digitaler geworden. Innovativ gehen wir in diesem Jahr auch bei der Auszahlung der Dividende vor. Unseren Aktionären bieten wir an, anstelle der üblichen Bardividende diese in A-Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Dies ist ein weiterer Beitrag zur Sicherung der Liquidität, die trotz Pandemie-induzierter Belastungen weiterhin ausreicht, um fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang um 9,3 Prozent auf 614,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 677,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) sank stark um 53,5 Prozent auf 49,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 105,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 7,6 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent zurück.

Im Segment Container ging die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals insgesamt um 11,3 Prozent auf 3.345 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 3.770 Tsd. TEU). An den drei Hamburger Containerterminals lag das Umschlagvolumen mit 3.058 Tsd. TEU um 12,0 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 3.476 Tsd. TEU). Grund hierfür waren insbesondere ausgefallene Schiffsabfahrten (Blank Sailings) als Folge der Coronavirus-Pandemie. Die Ausfälle verursachten einen deutlichen Rückgang der Ladungsmengen aus Fernost. Die Zubringerverkehre (Feeder) in den Ostseeraum sind stark zurückgegangen und konnten durch Zuwächse im deutschen und britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn verzeichneten einen leichten Rückgang im Umschlagvolumen von 2,4 Prozent auf 286 Tsd. TEU (im Vorjahr: 293 Tsd. TEU). Die vor allem mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Mengeneinbußen konnten durch die zusätzlichen Anläufe im ersten Quartal nicht ausreichend ausgeglichen werden.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent auf 363,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 401,7 Mio. Euro). Dies lag im Wesentlichen an dem durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Mengenrückgang. Die Durchschnittserlöse je wasserseitig umgeschlagenen Container legten um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Ursache hierfür waren ein vorteilhafter Modalsplit mit einem hohen Anteil an Hinterlandmenge sowie ein temporärer Anstieg der Lagergelder durch eine längere Verweildauer als Folge wetterbedingter Verspätungen und pandemiebedingter Ausfälle von Schiffsabfahrten (Blank Sailings). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich mengenbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 35,0 Mio. Euro bzw. 48,7 Prozent auf 36,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 71,8 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 7,8 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent.

Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport um 8,2 Prozent auf 718 Tsd. TEU (im Vorjahr: 782 Tsd. TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Die Bahntransporte gingen verglichen mit dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 568 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 610 Tsd. TEU). Während die Verkehre sowohl aus den norddeutschen als auch aus adriatischen Seehäfen deutliche, auf einzelnen Relationen auch starke Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren. Bei den Straßentransporten setzte sich die rückläufige Entwicklung der Vorquartale fort. Insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung im Raum Hamburg ging die Transportmenge in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 13,0 Prozent auf 149 Tsd. TEU (im Vorjahr: 172 Tsd. TEU) zurück.

Die Umsatzerlöse lagen mit 223,2 Mio. Euro um 8,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 244,1 Mio. Euro) und waren damit etwas stärker rückläufig als die Transportmenge. Trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 78,0 Prozent auf 79,2 Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren Transportdistanzen. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um 32,0 Prozent auf 34,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 50,8 Mio. Euro) zurück. Ursächlich für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und eine damit einhergehend verringerte Auslastung der Zugsysteme.

Die inzwischen weltweit grassierende Coronavirus-Pandemie hat in den meisten betroffenen Ländern staatliche Organe und Behörden veranlasst, Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zu verhängen.

Die Maßnahmen schränken vor allem die sozialen Kontakte zwischen den Menschen ein, um so eine Ansteckung zu vermeiden. Sowohl auf nationaler Ebene als auch im internationalen Verkehr führt dies zu einer Kontraktion der wirtschaftlichen Tätigkeit, deren Tiefe und zeitliche Dauer sich nicht verlässlich abschätzen lassen. Die Kontraktion erfasst durchgängig alle Wirtschaftsbereiche und somit auch den für die HHLA wichtigen internationalen Handel.

Eine Prognose ist unter den aktuellen Rahmenbedingen nicht verlässlich möglich, es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter Vorjahr liegen werden. Primäre Ursache hierfür sind mögliche mindestens temporär auch starke Rückgänge von Containerumschlag und -transport.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg entwickelten sich zwar besser als der Gesamtmarkt. Die Umsatzerlöse lagen zum Halbjahr 2020 jedoch trotz des hohen Vermietungsstands mit 18,0 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 19,9 Mio. Euro). Der Rückgang resultierte vorrangig aus einer durchgeführten Umsatzkorrektur aufgrund zu erwartender Mietausfälle als Folge der Coronavirus-Pandemie. Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) verfehlte daher im Wesentlichen aufgrund der erwarteten Mietausfälle mit 6,1 Mio. Euro den Vorjahreswert stark um 27,8 Prozent (im Vorjahr: 8,5 Mio. Euro).

Beim Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Immobilien wird ein deutlich unter Vorjahr liegendes Ergebnis für möglich gehalten.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Raetzke

 

 

 




Hilfe für Helfer in Krefeld

Menschen helfen, die Hilfe brauchen – das liegt den Mitgliedern von Hilfsorganisationen am Herzen. Aber auch die Helfer selbst brauchen Hilfe. Das sieht auch Chempark-Manager und -Betreiber Currenta und unterstützt bereits seit vielen Jahren die Hilfe hinter der Hilfe: „Wir freuen uns sehr, wieder fünf Organisationen am Standort Krefeld finanziell unterstützen zu können, die sich für Menschen in schwierigen Lebenssituationen einsetzen“, sagt Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken. „Unsere Spende soll einen Beitrag dazu leisten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen ihre wichtige Arbeit auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen können.“

Seit vielen Jahren fördert Currenta Hilfsorganisationen im Umfeld der Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Darüber hinaus engagieren sich viele Chempark-Mitarbeiter in ihrer Freizeit ehrenamtlich in diesen Helfervereinen.

In Krefeld erhielt das Technische Hilfswerk (THW) 5.000 Euro, die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Malteser Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz sowie die Johanniter-Unfall-Hilfe freuten sich über jeweils 2.000 Euro. Geld, das zum Beispiel für Weiterbildungen, Nachwuchsarbeit oder dringend benötigte Materialen verwendet wird.

„Gerade in den schwierigen Zeiten von Corona können wir die Spende von Currenta gut einsetzen“, freut sich Nils Czernia, 1. Vorsitzender des Helfervereins des THW in Krefeld, der die Spenden verwaltet. „Seit vielen Jahren erhalten wir Unterstützung von der Currenta“, sagt Czernia. „Zwar ist noch nicht endgültig entschieden, wofür die kompletten 5000 Euro in diesem Jahr ausgegeben werden, aber sicher ist die Anschaffung einer Kettensäge, die die Arbeit im Einsatz erleichtern wird. Von der Spende im letzten Jahr konnten wir den Transporter des Zugführers ausbauen, sowie Zusatzteile für das Jet-Float, einer Art von Pontonbrücke, beschaffen eine tolle Aktion“, erinnert sich Czernia.

Bereits zu Beginn der Corona-Krise spendete Currenta an allen drei Standorten 60.000 Euro an verschiedene Einrichtungen. Im Fokus der Auswahl standen dabei vor allem Institutionen, Vereine und Organisationen, denen eine Spende schnell und direkt Hilfe rund um Corona sowie die aktuell mit vielen Einschränkungen verbundene Arbeit mit Menschen bieten kann. Jetzt führt das Unternehmen seine Corona-Unterstützung fort und lässt diesmal seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitbestimmen. Mitte August startet Currenta bereits zum vierten Mal eine Spendenaktion für ehrenamtlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unter dem zeitgemäßen Motto ‚Ehrenamt 4.0: Auf Distanz Nähe zeigen‘ stellt der Chempark-Manager und -Betreiber 50.000 Euro für gemeinnützige Organisationen zur Verfügung, die den Kolleginnen und Kollegen am Herzen liegen. „Mit der diesjährigen Aktion möchten wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Currenta, Tectrion und Chemion die Gelegenheit geben, in dieser schwierigen und von Abstand geprägten Zeit Nähe zu zeigen. Nur diesmal, wie es aktuell nötig ist, auf Distanz“, so Hilken.

Quelle und Foto: Currenta, Das Jet-Float funktioniert wie eine Pontonbrücke und lässt sich im Einsatz schnell und leicht aufbauen.

 

 




166 neue Auszubildende bei Rhenus

Auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie setzt Rhenus auf junge Menschen, die motiviert ins Berufsleben starten. Unter Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Abstandsvorschriften begrüßte die Rhenus-Ausbildungsbeauftragte Sophia Doukas gemeinsam mit den Ausbildungsbeauftragten zweier weiterer Rhenus-Gesellschaften am 4. August 16 neue Auszubildende am Unternehmenssitz in Holzwickede.

Angesichts der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie der verhaltenen Prognosen der Wirtschaft haben viele Unternehmen ihre Ausbildungskapazitäten heruntergefahren. Nicht so die Rhenus Gruppe: Auch in diesem Jahr bietet das familiengeführte Unternehmen 166 jungen Nachwuchskräften die Chance, ihre Ausbildung bei einem der größten Logistikdienstleister Deutschlands zu starten. Insgesamt sind damit rund 750 Auszubildende für Rhenus im Einsatz.

„Wir nehmen damit nicht nur unsere Verantwortung als Ausbildungsunternehmen wahr: Unsere Auszubildenden sind eine wichtige Stütze innerhalb der Rhenus, die nicht wegzudenken ist. Auch in herausfordernden Zeiten setzen wir daher weiterhin auf engagierte Einsteiger, die bei uns eine hervorragende Ausbildung erhalten“, betont Egbert Bernsmeister, Mitglied des Vorstandes von Rhenus.

Das bestätigt auch Yannik Renn, Dualer Student für Business Administration. „Ich habe mich von Anfang an sehr gut aufgehoben gefühlt und kann nur jedem raten, eine Ausbildung bei Rhenus zu absolvieren. Hier wird man vom ersten Tag an intensiv betreut – und die Arbeit macht riesigen Spaß!“

Quelle und Foto: Rhenus Gruppe

 

 




Busan Port Authority im Rotterdamer Hafen

Die Busan Port Authority hat Hercuton mit der Entwicklung eines nachhaltigen Logistiklagers mit einer Größe von 30.000 Quadratmetern auf dem Distripark Maasvlakte West im Rotterdamer Hafen beauftragt. Es wird erwartet, dass dieses Lager in der zweiten Jahreshälfte von 2021 abgenommen wird. Samsung SDS wird dann für den Betrieb und das Management verantwortlich sein.

Hercuton ist für das nachhaltige Design auf Breeam Outstanding-Niveau und den endgültigen Bau verantwortlich. Das Unternehmen verfügt über große Erfahrung in der Entwicklung und Realisierung von Logistikimmobilien in den Niederlanden und auch in der Region Rotterdam.

Die Port Authority Busan und der Hafenbetrieb Rotterdam haben vor einem Jahr einen Vertrag über die Vergabe eines fünf Hektar großen, auf dem Distripark Maasvlakte West gelegenen Grundstücks unterzeichnet. Damit wurde die südkoreanische Port Authority zum Erstkunden für dieses Industriegebiet.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Bund fördert Testfelder an Bundeswasserstraßen

Zur Förderung der automatisierten und vernetzten Schifffahrt unterstützt das BMVI die Einrichtung von Testfeldern auf den Bundeswasserstraßen mit 23 Millionen Euro. Mit dem Förderprogramm für Investitionen zur Entwicklung von Digitalen Testfeldern an Bundeswasserstraßen soll der Industrie die Erprobung von Systemen für eine automatisierte Navigation ermöglicht werden.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: Wir bringen die Digitalisierung auf’s Wasser – mit Tests unter realen Verkehrsbedingungen und optimaler Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur. Denn Automatisierung verbessert Umschlags- und Schleusungsprozesse, erhöht die Verlässlichkeit der Logistikkette und macht so die Binnenschifffahrt im Wettbewerb der Verkehrsträger attraktiver.

Zu dem Förderprogramm gehören auch Versuche zur effizienteren Nutzung der Fahrrinne bei extremen Niedrigwasserabflüssen und die Möglichkeit, den Einsatz kleinerer Schiffsgefäße wieder attraktiver zu machen. Hier profitieren insbesondere innerstädtische Verkehre und Nebenwasserstraßen.

Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) in Aurich nimmt als Projektträger Förderanträge entgegen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm sowie zum Antragsverfahren sind hier abrufbar.  

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

 

 

 




Verwaltungsratsvorsitzender der Kombiverkehr neu

Nachdem die Kommanditisten der Kombiverkehr KG im Juni aufgrund der COVID-19-Epidemie und dem damit verbundenen Versammlungsverbot in einem postalischen Wahlverfahren sieben neue Vertreter der Spediteur-Seite für den Verwaltungsrat der Gesellschaft gewählt hatten, trafen sich vergangene Woche die Mitglieder in Frankfurt am Main zur konstituierenden Sitzung.

Die sieben Speditionsvertreter wählten Hermann Lanfer von der Lanfer Transporte GmbH & Co. KG zum neuen Vorsitzenden. Hermann Lanfer folgt damit auf Gudrun Winner-Athens, die das Amt seit 2002 erfolgreich ausführte und in diesem Jahr nicht mehr für den Verwaltungsrat kandidierte. Hermann Lanfer ist bereits seit dem Jahr 2014 Mitglied des Verwaltungsrates bei dem Frankfurter Operateur.

Der Verwaltungsrat besteht satzungsgemäß aus neun Mitgliedern. Die DB Cargo AG entsendet als 50-Prozent-Anteilseignerin Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, sowie Pierre Timmermans, Vorstand Vertrieb. Den stellvertretenden Vorsitz im Verwaltungsrat übernimmt Pierre Timmermans. 

Quelle und Foto: Kombiverkehr, der für die nächsten drei Jahre amtierende Verwaltungsrat der Kombiverkehr KG
v.l.n.r. Ulrich Maixner, Kai-Jörg Bode, Mark Hazizowic, Werner Löblein, Hermann Lanfer, Carsten Hemme, Pierre Timmermans, Christian Cornelius. Auf dem Foto fehlt Frau Dr. Sigrid Nikutta.

 

 

 




Eine einzige Meldung zur Befahrung von Flandern

Die Flämische Wasserstraßennetz AG, die Häfen Port of Antwerp, Port of Ostend, Port of Zeebrugge und North Sea Port sowie die Agentur für maritime Dienstleistungen und die Küste und das Common Nautical Management (CNM) arbeiten gemeinsam am Aufbau einer innovativen Meldeplattform namens SWINg für das Jahr 2021. Ab nächstem Jahr müssen Schiffer und Binnenschifffahrtsunternehmen innerhalb Flanderns und auf der Westerschelde ihre Reise-, Fracht- und Schiffsdaten nur noch ein einziges Mal melden, und das digital.

„Die Meldeplattform SWINg ist ein wichtiger Meilenstein in der Digitalisierung der Binnenschifffahrt und trägt zu Effizienz und Sicherheit bei“, so Lydia Peeters, Flämische Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten. „Mit dieser Kooperation und Initiative, an der auch die niederländische Straßen- und Wasserbaubehörde und andere Akteure beteiligt sind, gehören die Kettenpartner in Sachen Digitalisierung zu den Vorreitern in Europa.“

Derzeit müssen Schiffer und Binnenschifffahrtsunternehmen allen Behörden, die sie auf ihrer Route passieren, (dieselben) Reise-, Fracht- und Schiffsdaten melden. „Bei einer Behörde kann dies digital erfolgen, während eine andere eine Meldung über UKW-Funk fordert und in einigen Fällen muss man sogar aussteigen, um ein Formular am Schalter abzugeben“, erklärt Chris Danckaerts, Geschäftsführer von De Vlaamse Waterweg nv. „Dank der neuen Meldeplattform SWINg – die Abkürzung für Single Window for Inland Navigation – ist diese aufwendige Administration bald überflüssig.“

Über (bestehende) Software sendet der Schiffer oder das Binnenschifffahrtsunternehmen die Daten an die Meldeplattform, die diese automatisch an die Schifffahrts- und Hafenbehörden auf der Route des Schiffes weiterleitet. Die Meldeplattform und die eigenen digitalen Anwendungen der Behörden sind aufeinander abgestimmt. Daher muss der Meldepflichtige die Daten nur noch einmal digital senden. Der Datenaustausch erfolgt gemäß der DSGVO.

SWINg erleichtert nicht nur die Administration, sondern macht die Binnenschifffahrt zudem sicherer und effizienter. Weniger häufiges Melden bedeutet weniger Ablenkung für den Schiffer, und das Unfallrisiko sinkt, weil dieser nicht mehr an Land gehen muss. Darüber hinaus können die Schifffahrts- und Hafenbehörden Risiken von Zwischenfällen besser einschätzen und schneller reagieren, sollte es doch zu einem Zwischenfall kommen. Sie wissen nämlich bereits vorab, welche Art von Schiff und Ladung sich im Hafen oder auf der Wasserstraße befindet. Dank der Meldeplattform wird auch die Planung der Routen der Schiffe verbessert. Die Planung von Brücken und Schleusen wird optimiert.

Die bestehenden Melde-Softwarepakete werden von den Software-Anbietern mit der neuen Meldeplattform SWINg kompatibel gemacht. Alle Schiffer, die bereits digitale Meldung nutzen, werden keine neue Software an Bord installieren müssen. Schiffern, die noch keine Software verwenden, wird angesichts der baldigen verpflichtenden Einführung der digitalen Meldung empfohlen, passende Software zu kaufen. Die digitale Meldung soll ab 1. Januar 2021 für Schiffe, die Gefahrgut befördern, verpflichtend sein. Kurz danach soll diese Vorschrift auch verbindlich für andere Schiffe gelten.

Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle und Grafik: Port of Antwerp, Digitalisierung in der Binnenschifffahrt: Projekt SWINg

 




Magnetische Absturzsicherung

Die Rotterdamer Firma McNetiq hat neue Magnetanker zur Absturzsicherung bei Arbeiten in der Höhe entwickelt. Das Unternehmen reagiert damit auf die wachsende Nachfrage nach zertifizierten Verankerungsmöglichkeiten in der Industrie.

Die Verwendung von Magnetankern ist zudem langlebig und kostengünstig, da temporäre Ankerpunkte nicht geschweißt werden müssen. Bei einer potenziellen Sturzgefahr von zwei Metern und mehr ist eine persönliche Absturzsicherung vorgeschrieben. Dieser Magnetanker dient als Arbeitsplatzsicherung, wenn an Stahlobjekten gearbeitet wird, an denen kein Randschutz vorhanden ist. Der Arbeiter ist mit einem entsprechend abgemessenen Sicherungsseil mit diesem Magnetanker verbunden, so dass er niemals über den ungesicherten Rand fallen kann. Dieses Produkt entspricht den festgelegten Sicherheits- und Zertifizierungsanforderungen. Weitere Anwendungsbereiche sind Be- und Entladearbeiten an Schiffsdecks, Bau- und Abbrucharbeiten an Bohrplattformen, Schiffsbau und -wartung sowie Arbeiten an Kränen und Windmühlen.

Es gibt verschiedene Absturzsicherungssysteme, aber noch keine magnetischen. Diese neue Anwendung basiert auf der sogenannten Controlock-Technologie. McNetiq ist der Erfinder dieser patentierten Technologie, mit der die Schub- und Zugkraft eines Magnetankers zuvor ermittelt wird. Die 100 %-ige Sicherheit hinsichtlich der Belastbarkeit des Magneten ist Voraussetzung für die sichere Realisierung von temporären Stahlverankerungen in der Industrie. McNetiq hatte bereits den Controlock-Gerüstanker entwickelt. Dieses Produkt wird im Industriegerüstbau verwendet und in den Bereichen Lagertanks, Schifffahrt, Kraftwerke, Kräne, Stahlbrücken sowie für andere Stahlbauprojekte eingesetzt.

McNetiq wurde nach der Erfindung der Controlock-Technologie im Jahr 2014 gegründet und arbeitet mit innovativen Partnern im Industriegebiet des Hafens Rotterdam zusammen. Im Jahr 2018 beteiligte sich der Rotterdam Port Fund an dem Unternehmen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




Schweizer Rheinhäfen im Normalbetrieb

Als zumindest ansprechend kann das Halbjahresergebnis 2020 unter Berücksichtigung der Umstände mit gut 2,7 Mio. t Gesamtumschlag bezeichnet werden, so Port of Switzerland. Das sehr starke Resultat des 1. Semesters 2019 konnte aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der sinkenden Binnennachfrage (COVID-19-Pandemie) nicht erreicht werden; der Rückstand liegt bei knapp 16%.

Ein anfangs teilweise befürchteter Einbruch fand aber nicht statt. Vielmehr gelang es der Schifffahrt, ihre Rolle als wichtiger Pfeiler der Landesversorgung auch in der Krisenzeit unter Beweis zu stellen. Hauptverantwortlich für den Umschlagsrückgang ist der Import von Mineralölprodukten – als weiterhin wichtigstes Gütersegment – mit einem Minus von 15% gegenüber dem 1. Semester 2019. Das Ergebnis im Containerbereich liegt um rund 11% unter der Vorjahresperiode.

 2’722’098 t wurden im ersten Semester 2020 in den Häfen Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz-Auhafen umgeschlagen, 3’228’791 waren es in der Vergleichszeit 2019. Dies entspricht einem Minus von 15,7% gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Am stärksten traf es mit einem Minus von 27% Muttenz, gefolgt von Birsfelden mit knapp -15%; bei diesen beiden Häfen liegt der Schwerpunkt auf den Mineralölverkehren. In Kleinhüningen, wo nebst festem Massengut und Recycling vor allem die Containerverkehre zuhause sind, resultierte eine Verringerung um 11,5%.

Der Import- oder Bergverkehr – mit knapp 2,3 Mio. t der wichtigere der beiden Sektoren – nahm gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 14,5% ab. Der Export- oder Talverkehr ging bei gut 430’000 t um etwas mehr als 21% gegenüber der Vergleichszeit zurück.

Der Rückgang des Gesamtumschlags im 1. Semester 2020 fiel angesichts der Umstände besser aus als erwartet. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, aber auch der Wirtschaftskonflikt USA-China tangierten die Umschlagsmengen teilweise, die Schifffahrt konnte sich aber gut behaupten und die Landesversorgung stets gewährleisten. So liegt der Semester-Wert 2020 nur leicht unter dem Halbjahresergebnis von 2018. Aber die aufgrund des Lockdowns im März und April verringerte Inlandnachfrage, verbunden mit den erst langsam wieder hochgefahrenen Lieferkapazitäten in Fernost im Mai und Juni hatten Auswirkungen auf das Ergebnis der Häfen.

Zur Verdeutlichung soll das Beispiel der Hobby- und Baumärkte dienen, deren Sortiment zu einem guten Teil aus China oder Korea stammt und bei dem der Import via Schweizer Rheinhäfen eine bestimmende Rolle spielt. Rund zweieinhalb Monate im Berichtszeitraum fand aufgrund der geschlossenen Verkaufslokale keine Inlandsnachfrage statt. Als diese wieder anlief, hatte die Produktion in Fernost zwar wieder angefangen. Die Ware musste aber erst in die dortigen Häfen und von dort via Nordhäfen (Rotterdam, Antwerpen) in die Schweiz spediert werden.

56’112 TEU wurden im Berichtszeitraum in den Schweizerischen Rheinhäfen wasserseitig umgeschlagen. Gegenüber dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2019 von 62’907 TEU entspricht dies einem Rückgang um rund 11%.

Der bereits im 1. Quartal festgestellte Rückgang (-8,4%) hat sich damit etwas akzentuiert, aber bei weitem nicht so stark wie befürchtet. Im April 2020 lag der Umschlag in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats, im Mai um 20,7% darunter und im Juni um 16,6%. Während im April (wie im März) Nachholverkehre von verspätet in den Nordhäfen aus Fernost angekommenen Schiffen für Zusatzvolumina sorgten, schlugen die bereits erwähnten Corona-Umstände im Mai und Juni voll zu.

Zurückgegangen ist vor allem der reine Exportverkehr, also die Menge der in den Schweizerischen Rheinhäfen verschifften vollen Container. 19’688 TEU bedeuten eine Verminderung um 9%. Der reine Importverkehr sank mit 21’469 TEU (-4,9%) leicht unter das Vorjahresniveau.

Vermutlich weil die internationalen Verkehre zurückgingen und aufgrund der fast als paarig zu bezeichnenden Verkehre sank die Anzahl der gefahrenen Leercontainer in der Berichtszeit. Ankommend sind es 9’588 TEU (-10%), abgehend 5’367 TEU (-35,7%). Diese Verkehre dienen weitgehend dazu, die Depots in den Binnenhäfen zu regulieren.

Prognosen für den Gesamtumschlag 2020 sind angesichts der noch nicht ausgestandenen Corona-Krise schwer zu tätigen. Eine grosse Rolle spielen auch die Wasserstände. Nach einem eher verregneten Juni ist vorläufig keine ausgeprägte Niederwasserperiode in Sicht. Ob dies so bleibt, wird massgeblich von der Niederschlagsdichte im Spätsommer und Herbst abhängen.

Im ersten Halbjahr 2019 sind knapp 1,25 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Schweizerischen Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den 1,47 Mio. t in der Vergleichszeit des Vorjahres entspricht dies einer Abnahme um gut 15%.

Der Corona-Effekt ist in diesem Güterbereich allgegenwärtig. Aufgrund des nahezu vollständigen Groundings der weltweiten Luftfahrt während mehr als drei Monaten ist die Nachfrage nach Jet Fuel natürlich stark zurückgegangen; dieses Segment spielt in den Häfen aber nur eine komplementäre Rolle.

Beim für die Häfen viel wichtigeren Bereich „Gas-, Diesel und leichtes Heizöl“ wurden in der Berichtszeit etwas über 190’000 t eingeführt. Dies entspricht einem Rückgang um 11% gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres. Die sehr tiefen Produktpreise führten in den ersten Monaten dazu, dass die Kunden bestrebt waren, alle Läger aufzufüllen. Nachdem diese einmal voll waren, ergab sich in der Folge eine Abflachung des Umschlags.

Im Bereich „Motorbenzin und ähnliche Leichtöle“ brachten der Virus und die Empfehlung, auf den öffentlichen Verkehr möglichst zu verzichten, nebst den niedrigeren Produktpreisen erst mal eine kleinere Steigerung. Diese Entwicklung flachte aufgrund des verstärkten Wechsels zu Home Office aber rasch und dramatisch ab. Nach sechs Monaten resultierte eine Reduktion in diesem Bereich um -67% auf 75’000 t.

Ebenfalls deutlich, nämlich um mehr als 72%, zurückgegangen ist der Export von Mineralölprodukten ab den Schweizerischen Rheinhäfen. Hier handelt es sich um Schweröl, dass in der Raffinerie anfällt, in der Schweiz nicht verwendet und per Schiff abtransportiert wird. Im 1. Quartal fiel dieser Bereich nahezu auf Null, nach sechs Monaten wurden total knapp 10’000 t in den Häfen abgeführt.

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse schlossen im 2. Quartal des Berichtsjahres 34% über dem Vorjahr ab, was einer Zunahme von 17’000 t entspricht. Aufgrund des sehr schwachen 1. Quartals liegen die Mengen für das 1. Semester insgesamt noch immer ca. 15’000 t hinter dem Vorjahr.

Bei den Nahrungs- und Futtermitteln konnte die Menge im 2. Quartal um 15 % resp. 16’000 t gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Jedoch auch hier liegen die Mengen im 1. Semester noch 11’000 t hinter Vorjahr. Der Rückgang in diesem Bereich ist ebenfalls auf das schwache 1. Quartal zurückzuführen.

Der Hauptgrund für die positive Entwicklung im 2. Quartal ist COVID-19 bedingt, da viele Importe, vor allem aus dem asiatischen Raum, verzögert waren und mit Verspätung in die Schweiz gelangten.

Diese positive Entwicklung im 2. Quartal kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor sehr grosse Mengen an europäischer Ware über den Landweg in die Schweiz kommen. Eine Entwicklung, die Anlass zur Sorge gibt, da dadurch die in den Rheinhäfen verbleibende Ware in einigen Silos nicht mehr „dreht“ (Pflichtlager) und somit eine kostendeckende Bewirtschaftung der Infrastruktur in den Rheinhäfen zunehmend verunmöglicht wird; dazu ist auf Bundesebene eine entsprechende Interpellation von Frau NR Alin Trede (BE, Grüne) eingereicht worden.

Nach Beschluss der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Einfuhrmengen im Bereich Eisen, Stahl und NE-Metallen im April gegenüber März um mehr als die Hälfte von 22’456 t auf 10’214 t gesunken. Neben der Schliessung der Automobilwerke in Frankreich und Italien ist die Reduktion der Produktion wegen der Einführung von Kurzarbeit in vielen Schweizer Betrieben ein Grund für den Rückgang der Einfuhren. Während im Mai die Zufuhren auf sehr niedrigem Niveau blieben, konnte im Juni eine leichte Erholung auf 16’505 t verzeichnet werden.

Bei den Abfuhren konnte im April ein Anstieg der Exporte von Stahlprodukten auf 4’079 t verzeichnet werden, aber bereits im Mai und Juni sind die Mengen wieder massiv auf nur noch 400 t respektive 340 t eingebrochen. Mit einer Erhöhung der Im- und Exporte ist aufgrund der Sommerferien in Frankreich und „Ferragosto“ in Italien nicht vor September zu rechnen.

Während der Umschlag stark zurückgegangen ist, sind aufgrund von Annahme- und Lieferverzögerungen mehr Mengen in den Lagern der Hafenbetriebe geblieben. Somit konnten Verluste zum Teil durch Mehreinnahmen im Lagergeschäft kompensiert werden.

Weniger anfällig auf die international und national beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ist die Gruppe Steine, Erden und Baustoffe. Die Zufuhren und Abfuhren sind auf einem sehr guten Niveau im zweiten Quartal geblieben, unter anderem dank der vom Lockdown nur wenig beeinflussten Baubranche. Viele Bauprojekte konnten ohne grössere Einschränkungen durchgeführt werden; im schlimmsten Fall sind einzelne Projekte verzögert.

Im zweiten Quartal sind die Zufuhren auf 207’037 t angestiegen, 41’077 t oder knapp 25% mehr als im ersten Quartal. Ebenso sind die Abfuhren, besonders dank dem Export von Recyclingprodukten, auf 76’406 t gestiegen. Ein Zuwachs von mehr als 7% oder 5’419 t gegenüber dem ersten Quartal. Zu bemerken ist auch die durchschnittliche Abfuhr von 25’348 t pro Monat, welche auf dem Niveau der durchschnittlichen monatlichen Abfuhren des Vorjahres 2019 mit 25’670 t liegt.

Ebenfalls unter Corona-Druck geraten sind die Exporte im Bereich Chemische Erzeugnisse, die um 12% auf knapp 110’000 t sanken. Da damit auch weniger Rohstoffe benötigt wurden, verbuchten die Import-Verkehre bei einem Halbjahres-Total von knapp 90’000 t ebenfalls ein Minus, nämlich von über 46%.

Quelle und Foto: Port of Switzerland