Konjunkturprogramm für Niedersachsen

Wegen der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie weitet das niedersächsische Wirtschaftsministerium seine Förderaktivitäten mit einer neuen „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen in See- und Binnenhäfen zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie (RL Sonderprogramm Häfen)“ aus. Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen können jetzt auch in Seehäfen außerhalb strukturschwacher Regionen (GRW-Gebiete) und generell in Binnenhäfen gefördert werden.

Im Rahmen des zweiten Nachtragshaushaltes stehen hierfür im „Sonderprogramm Häfen“ bis Ende 2021 bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung. Die Anträge können bei der NBank gestellt werden.

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Der Neustart der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wird ohne starke Industriestandorte nicht funktionieren. So wie die Lage aktuell ist, brauchen auch die strukturstärkeren Regionen Niedersachsens unsere Unterstützung. Dazu gehört auch, die Leistungsfähigkeit der Hafenstandorte zu sichern und die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeit und Investitionen der durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in besonderem Maße betroffenen ansässigen Unternehmen der maritimen und regionalen Wirtschaft kurzfristig weiter zu verbessern.“

Ein Schwerpunkt der niedersächsischen Förderaktivitäten liegt traditionell auf der Unterstützung strukturschwächerer Regionen. Dazu dient auch die vor knapp zwei Jahren in Kraft getretene „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen in Seehäfen“, die nur in GRW-Gebieten greift. Darüber sind bereits sechs Projekte in Emden, Leer, Harlesiel, Greetsiel, Neßmersiel und auf Juist mit insgesamt knapp sieben Millionen Euro gefördert worden.

Gefördert werden über diese GRW-Richtlinie Seehäfen Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen und Einrichtungen in Häfen, mit deren Hilfe verkehrsbezogene Hafendienste erbracht werden, Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen jeder Art, die erforderlich sind, um den Zugang der Nutzer bzw. die Einfahrt der Nutzer in einen Hafen von Land, von See und/oder von Flüssen zu gewährleisten sowie Ausbaggerungen von Wasserwegen, um den Zugang zu und im Hafen zu gewährleisten.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Foto: Seaports




KI bietet umfangreiche Möglichkeiten

Der Hafen- und Maritimsektor in den Niederlanden unterliegt dem weltweiten Wettbewerb und ist ein wichtiger Motor der niederländischen Wirtschaft. Die technologischen Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI) in diesem Sektor sind sehr umfangreich. International werden einerseits Chancen für internationale Zusammenarbeit erwartet, anderseits entsteht ein starker Konkurrenzkampf. Daher kommt es darauf an, dass der Sektor künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie autonom anwenden kann und das erforderliche Know-how und die fachliche Kompetenz in diesem Bereich weiterentwickelt.

Von der Nederlandse Artificial Intelligence Coalitie (NL AIC, niederländische Koalition für künstliche Intelligenz) wurde die Arbeitsgruppe Hafen und Maritimes gegründet. Bedeutende Akteure wie die Gemeinde Rotterdam, InnovationQuarter, Netherlands Maritime Technology (NMT), die TU Delft, der Hafenbetrieb Rotterdam und SmartPort nehmen daran teil, um zusammen eine Perspektive und Strategie für gemeinsame Herausforderungen zu entwickeln und aussichtsreiche Vorschläge zu unterstützen. Die NL AIC arbeitet am notwendigen Know-how, der fachlichen Kompetenz und Ergebnissen zu fünf Themen bzw. Bausteinen mit Innovationseffekt in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anwendungsbereichen:

  • Teilen von Daten
  • Human Capital
  • Gesellschaftliche Akzeptanz und Inklusion
  • Forschung und Innovation
  • Start-ups und Scale-ups

Die Arbeitsgruppe Hafen und Maritimes ist bestrebt, der Entwicklung der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz im Hafen- und Maritimbereich in den nächsten fünf Jahren einen kräftigen Impuls zu geben.
Die Arbeitsgruppe befindet sich noch am Anfang dieser Bestrebung. Am Montag, dem 28. September 2020, findet von 14.30 bis 16.00 Uhr die Online-Auftaktveranstaltung für Mitglieder und Nichtmitglieder statt. Bei dieser Auftaktveranstaltung wird erläutert, welche KI-Entwicklungen in welchem Bereich des Maritimsektors die Arbeitsgruppe fördern möchte und welche Rolle die Teilnehmer dabei spielen können.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




100 neue Verbindungen pro Woche

Der Hinterlandverkehr der bremischen Häfen wird stetig ausgebaut. Die TFG Transfracht hat jetzt nach Bremerhaven auch den Bremer Standort erschlossen und diesen an alle 22 Terminals ihres flächendeckenden AlbatrosExpress-Netzwerkes angeschlossen.

Tim Cordßen, Staatsrat bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, schickte den ersten Zug bei Roland Umschlag im Güterverkehrszentrum (GVZ) mit auf die Reise: „Wir freuen uns, dass nach Bremerhaven jetzt auch Bremen ans AlbatrosExpress-Netzwerk der TFG Transfracht angebunden wurde. Das verbessert nicht nur den Seehafenhinterlandverkehr noch einmal enorm, sondern stärkt durch die bessere Vernetzung mit den Kunden auch den ganzen Hafen. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für das gute Zusammenspiel bedanken.“

Künftig gibt es wöchentlich 100 neue Verbindungen von und nach Bremen. Erstmalig werden damit auch Transporte zwischen Bremen und Österreich sowie der Schweiz angeboten. Die Verkehre erfolgen dabei in einer Partnerschaft mit Roland Umschlag, der die Verantwortung für die Umschlags- und Logistiktätigkeiten übernimmt.

Dr. Bernd Pahnke, Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht: „Wir freuen uns, unseren Kunden eine Angebotserweiterung von/nach Bremen anzubieten, damit den Standort Wilhelmshaven zu stärken und durch den Ausbau des Schienentransportes weitere Lkw-Transporte, insbesondere lokale Bremer-Mengen, von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Hierbei freuen wir uns besonders, mit ROLAND einen leistungsstarken Partner mit exzellenten lokalen Marktkenntnissen an unserer Seite zu wissen.“

Christoph Holtkemper, Geschäftsführer von Roland Umschlag, ergänzt: „Durch dieses neue Verbindungsnetz haben Reedereien die Möglichkeit von Bremen aus ‚Einsatzfähige Container‘ direkt zu den jeweiligen Standorten in das Inland zu senden, beziehungsweise Überhänge im Inland zu den Packstationen nach Bremen zu steuern. Bremer Spediteure und Transportunternehmer können zudem dieses Netzwerk für lokale Transportmengen nutzen. Es ist ein Gewinn für alle Beteiligten.“

Quelle: Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Foto: TFG Transfracht