Mehr Planungssicherheit in Dortmund

Die Zuverlässigkeit der Bundeswasserstraßen-Verbindung von und nach Dortmund soll bis 2024 deutlich verbessert werden. Über die Hintergründe und den Planungsstand informierten jetzt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, Karl-Heinz Keisewitt, Vorstand des Vereins der Dortmunder Hafenanlieger e.V. sowie Stefan Peltzer, Leiter des Referats Mobilität, Verkehr, Logistik der IHK zu Dortmund.

Konkret sollen in die Schleuse Henrichenburg neue Schleusentore eingebaut und die aktuell im Einsatz befindlichen Tore als Ersatz-Tore vorgehalten werden. Dies hatte Jörg Huber, leitender Baudirektor der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, am 2. September im Rahmen einer Anhörung im Landtag NRW den Mitgliedern des Verkehrsausschusses mitgeteilt und dies im Nachgang nochmals gegenüber der Dortmunder Hafen AG bekräftigt.

Jörg Huber hatte im Landtag als Vertreter der Bundeswasserstraßenverwaltung bilanziert, dass die geschweißten Tore der Schleuse Henrichenburg den dauerhaften Belastungen nicht gewachsen seien, was zu Rissbildungen führe. Die störanfällige Schleuse kann von Schiffen auf dem Weg von und nach Dortmund nicht umfahren werden. Reparaturarbeiten hatten in der Vergangenheit immer wieder zu mehrwöchigen Vollsperrungen geführt.

„Wir freuen uns über den Vorstoß der Bundeswasserstraßenverwaltung. Neue Schleusentore inklusive Sicherheitsredundanz werden dazu beitragen, dass das Vertrauen in Schiffsgütertransporte wieder steigen wird. An unserem langfristigen Ziel einer zweiten Schleusenkammer in Henrichenburg halten wir weiter fest – wer die Klimaziele der Bundesregierung erfüllen und deutlich mehr Verkehr von der Straße auf die Wasserstraße verlagern will, muss über zusätzliche Infrastruktur reden“, sagte Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Auch Karl-Heinz Keisewitt, Vorstand des Vereins der Dortmunder Hafen Anlieger, bewertet das Vorhaben der Bundeswasserstraßenverwaltung positiv. „Investitionen in die Schleuse Henrichenburg stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Logistikdrehscheibe Dortmunder Hafen. Dies erleichtert den vor Ort tätigen Unternehmen die Entscheidung, weiter in den Standort zu investieren“, so Karl-Heinz Keisewitt.

Stefan Peltzer, Leiter des Referats Mobilität, Verkehr, Logistik der IHK zu Dortmund, wünscht sich, dass es nicht bei dem erfreulichen ersten Schritt bleibt. „Wir brauchen einen Aktionsplan für das Kanalnetz. Der umweltfreundliche Einsatz des Binnenschiffs ist beispielsweise ohne Lkw-Transporte in und aus den Häfen nicht denkbar. Dafür muss man auch bereit sein, dem Lkw auf einigen Routen einen Vorrang einzuräumen.“

Von Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Schleuse Henrichenburg war der Dortmunder Hafen zuletzt in 2019 betroffen und aus diesem Grund an insgesamt 65 Tagen nicht oder nur eingeschränkt über die Wasserstraße erreichbar. Für 2021 ist bereits eine 42-tägige Vollsperrung angekündigt, um dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten abzuschließen.

Sowohl die Dortmunder Hafen AG wie auch der Verein der Dortmunder Hafenanlieger und die IHK zu Dortmund werden mit der Bundeswasserstraßen-verwaltung im Gespräch bleiben, um an eine zügige Umsetzung der angekündigten Maßnahmen zu appellieren und sich weiterhin für den Bau einer zusätzlichen Schleuse einzusetzen. Bei einem Besuch im Dortmunder Hafen Anfang September hatte Bundesaußenminister Heiko Maas bereits seine Unterstützung für eine zweite Schleuse als Sicherheitsredundanz für den größten europäischen Kanalhafen zugesichert.

Quelle und Foto: Hafen Dortmund 24




Verlängerte Zusammenarbeit am Standort Andernach

Seit 1969 ist Haeger & Schmidt Logistics ohne Unterbrechung für alle wasserseitigen Transporte von thyssenkrupp Rasselstein in Andernach tätig. Und daran wird sich auch die kommenden zehn jähre nicht ändern.

Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH gehört zu den global führenden Anbietern von hochwertigem, mit Präzision gefertigtem Verpackungsstahl. Am Standort in Andernach, Deutschland – der weltweit größten Produktionsstätte dieser Art – werden jährlich rund 1,5 Mio. Tonnen Verpackungsstahl hergestellt. Beide Unternehmen waren damals über die gemeinsame Mutter Thyssen miteinander verbunden und pflegten eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Andernach, die als Hafenbetreiber die Infrastruktur für die Entwicklung moderner logistischer Konzepte mit Binnen- und Fluss-See-Schiffen, Bahn und Lkw zur Verfügung stellten.

Die Meilensteine der Entwicklung der vergangenen 51 Jahre waren die Eröffnung des neuen Hafenbeckens in Andernach 1970, erste Verladungen von thyssenkrupp Rasselstein-Produkten mit Küstenmotorschiffen nach Großbritannien Anfang der Neunzigerjahre, der Beginn des Containerverkehrs per Binnenschiff Ende 1998, die Eröffnung des Container Terminals Andernach (CSA) im Jahre 2000, die Vergrößerung des Hafenbeckens und der Start von Linienzugverbindungen nach Antwerpen und Rotterdam im Jahre 2010.

Der Containerumschlag des Terminals Andernach ist von 10.158 Standardcontainern (TEU) im Jahr 2000 über 80.681 TEU im Jahr 2010 auf das Rekordergebnis von 156.634 TEU in 2019 kontinuierlich gewachsen. Rasch wurde Andernach zum größten Containerterminal am Mittelrhein.

Begleitet wurde diese Entwicklung durch stetige Investitionen der Stadtwerke Andernach in die Hafeninfrastruktur. Das trimodale KLV-Terminal in Andernach verfügt neben den Umschlagsgeräten auch über Hallenkapazitäten für Dienstleistungen rund um die Containerverladung. Aber auch die sicherheitstechnische Überwachung des ISPS zertifizierten Terminals und die Digitalisierung der Abfertigung wurden und werden jeweils auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

„Entscheidender Faktor bei der Entwicklung des Hafen- und Logistikstandortes Andernach war die enge Kooperation und das gute Vertrauensverhältnis zwischen den Führungspersonen und Mitarbeitern der Stadtwerke Andernach, der Haeger & Schmidt Niederlassung Andernach und den Kunden, wie thyssenkrupp Rasselstein, Weig GmbH & Co. KG und anderen mittelständischen Unternehmen und Verladern in der Region“, berichtet Haeger & Schmidt Logistics Geschäftsführer Heiko Brückner.

„Aber auch die weltweit tätige Reederei MSC hat die Entwicklung von Beginn an maßgeblich unterstützt und nach und nach haben weitere große Containerreedereien Depots im Hafen Andernach eröffnet“, so Brückner. Der wichtigste Kunde des Hafens Andernach und des Terminalbetreibers Haeger & Schmidt Logistics, die Firma thyssenkrupp Rasselstein GmbH, hat am 17. September 2020 zum dritten Mal die bestehenden Leistungsverträge mit Haeger & Schmidt Logistics GmbH für weitere zehn Jahre verlängert. „Wir freuen uns über diesen Vertrauensbeweis und setzen die bewährte Zusammenarbeit gerne mit den gewohnt hohen Qualitätsstandards fort“, so Heiko Brückner.

Quelle: Haeger & Schmidt Logistics, Foto: Haeger & Schmidt Logistics/ M. Heying, bei der Vertragsunterzeichnung: Heiko Brückner/CEO Haeger & Schmidt Logistics und Dr. Peter Biele/Vorstandsvorsitzender thyssenkrupp Rasselstein