chainPORT Group analysiert die Rolle von Häfen

In der ersten digitalen Jahrestagung von chainPORT , die am 21. und 22. September 2020 abgehalten wurde, besprach die multilaterale Partnerschaft der weltweit führenden Häfen die sich in der heutigen Lieferkette abzeichnende Rolle von Häfen. Laut einer Pressemitteilung der Gruppe konzentrierten sich die Diskussionen auf die Notwendigkeit, dass die Häfen ihre Rolle in der maritimen Lieferkette analysieren und neu definieren.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, sagte in seiner Begrüßungsansprache zu der vom Rotterdamer Hafen ausgerichteten Tagung: „Die digitale Transformation verändert die Welt grundlegend und beschleunigt die Harmonisierung der globalen Schifffahrts- und Handelsprozesse.“

Er fügt dem hinzu: „Häfen schließen sich zusammen, um ein gemeinsames Verständnis von Daten und Definitionen zu schaffen. Wir erwarten, dass dies die Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit der logistischen Lieferketten verbessern wird.“

Aufmerksamkeit wurde ebenfalls dem von der Hamburg Port Authority (Hamburger Hafenbehörde) gemeinsam mit dem Hafen von Los Angeles vorgeschlagenen Foresight-Projekt zuteil. Unter der Überschrift „a PORTtrait of the Future“ wurden unterschiedliche Auffassungen darüber diskutiert, wie nachhaltige Häfen der Zukunft aussehen könnten und wie Ziele wie ein Null-Emissions-Hafen erreicht werden könnten.

„Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird“, sagte Jens Meier, CEO der Hamburger Hafenbehörde. „Wir sind jedoch entschlossen, eine aktive Rolle bei ihrer Gestaltung zu spielen. Derzeit vertreten wir die Vorstellung, dass die Häfen der Zukunft nach drei Prinzipien gestaltet werden: Sie werden Lösungsanbieter sein, sie werden einen starken gesellschaftlichen Auftrag haben, von ihren Gemeinschaften aus zu operieren, und sie werden Vorbildfunktionen in Sachen Nachhaltigkeit übernehmen.“

Gene Seroka, Executive Director beim Hafen von Los Angeles fügte hinzu: „Die globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrisen, denen wir 2020 ausgesetzt sind, zeigen, dass Häfen bei der Bewältigung jeder Art von Katastrophe, ob nun physischer oder anderer Art, eine Rolle übernehmen können. Der Schlüssel zu unserer Leistungsfähigkeit liegt in unserer Fähigkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die unsere langfristigen Ziele unterstützen, und uns gleichzeitig so zu positionieren, dass wir flexibel und bereit sind, die Umstände, denen wir uns in der Gegenwart gegenübersehen, zu managen.

Seroka hob den Plan des Hafens von LA für einen Hafen mit nachhaltigen Lösungen hervor, mit Planungsstrukturen, die umweltbezogene und andere langfristige Initiativen an die Hand nehmen, mit der Flexibilität, die eigene Region während der COVID-19-Krise zu mobilisieren und zu unterstützen, und mit dem Schwerpunkt von LA auf digitaler Infrastruktur und anderen geschäftlichen Erfordernissen nach dem Ende von COVID-19.

Die Mitgliedshäfen von chainPORT vereinbarten, ihre Zusammenarbeit in Zukunft weiter zu intensivieren.

Die nächste Jahrestagung ist für den Herbst 2021 angesetzt und wird von der Shanghai International Port Group (SIPG) in Shanghai, China, ausgerichtet.

Quelle: Port technology, Foto: Port of Rotterdam

 

 




Förderbescheid für Hafen Krefeld

Mit dem Ziel, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen, setzt die Landesregierung die Förderung von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) fort. Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr.

Verkehrsminister Hendrik Wüst überreichte einen Förderbescheid über 80.056 Euro an den Geschäftsführer der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein, Christian Betchen, und einen Förderbescheid in Höhe von 145.950 Euro an die Geschäftsführerin der Rheinhafen Krefeld GmbH, Elisabeth Lehnen.

„Es müssen mehr Gütertransporte auf die Schiene. Mit unserer Förderung ermöglichen wir die Anbindung der letzten Meile von Industrie- und Logistikstandtorte an das Bahnnetz. So werden zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden,“ sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Die Fördermittel dienen der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein dazu, einen Bahnübergang in Neunkirchen und gleich mehrere Gleise zu erneuern.

Der Hafen Krefeld erhält die Förderung, um damit in Erhalt und Erneuerung eines 170 Meter langen Gleisabschnitts zu investieren.

„Wir sind dankbar, dass wir mit den zur Verfügung gestellten Fördermitteln unserem langfristigen Ziel für den Güterverkehr, ein den gegenwärtigen Anforderungen entsprechendes Gleisnetz zu bieten, wieder ein Stück näher gekommen sind,“ sagte Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen. Christoph Carnol, ebenfalls Geschäftsführer, sagte: „Eine adäquate Gleisinfrastruktur ist die wesentliche Voraussetzung, um den Rheinhafen Krefeld im Sinne der Agenda 2030 noch nachhaltiger aufzustellen und mit der Ansiedlung von Unternehmen, die die Verkehrsträger Schiene und Wasser nutzen, zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen.“

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte 2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogrammes ist es, den Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Industrie- und Gewerbegebiete wieder an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: VM/Mark Hermenau