Siemons neuer COO des Hafen Rotterdam

Ab dem 1. Oktober 2020 wird Boudewijn Siemons (56) der neue Chief Operating Officer (COO, Vorstand des operativen Geschäfts) der Havenbedrijf Rotterdam N.V. Er tritt damit dem Vorstand bei. Siemons ist Nachfolger von Ronald Paul.

Miriam Maes, Vorsitzende des Aufsichtsrats: „Der Aufsichtsrat ist sehr erfreut, dass Boudewijn Siemons seine breite Sachkenntnis und umfangreiche Erfahrung für den Hafenbetrieb Rotterdam einsetzen wird. Wir vertrauen ihm die Verantwortung für die ausgedehnte Infrastruktur des größten europäischen Hafens an. Dies ist eine wichtige Aufgabe, denn die Infrastruktur in unserem hafenindustriellen Komplex muss weiterhin Weltklasse bleiben.“

Boudewijn Siemons: „Der Rotterdamer Hafen hat eine hochmoderne Infrastruktur, die von den Kunden vielfältig genutzt wird. Beim Hafenbetrieb Rotterdam ist man bestrebt, dafür zu sorgen, dass diese Infrastruktur durch den optimalen Einsatz von technologischen Innovationen und Digitalisierung weiterhin verbessert wird. Ich sehe es sowohl als Ehre als auch als Herausforderung, für dieses wichtige Ressort beim Hafenbetrieb verantwortlich zu sein und freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen und Stakeholdern.“

Der Maschinenbauingenieur Boudewijn Siemons war bis vor kurzem President (Vorsitzender) der Sparte Americas des Unternehmens Koninklijke Vopak. Nach einem Studium am Koninklijk Instituut voor de Marine (Königliches Institut für die Marine) begann er seine Laufbahn 1987 bei der Königlichen Marine, bei der er bis 1998 tätig war. Von 1998 bis 2006 bekleidete Siemons verschiedene Managementfunktionen bei Koninklijke VolkerWessels. 2006 wechselte er zu Vopak, wo er Managementpositionen in Europa, im Mittleren Osten und in Amerika innehatte.

Ab dem 1. Oktober 2020 besteht der Vorstand aus dem Generaldirektor Allard Castelein, CFO (Finanzvorstand) Vivienne de Leeuw und COO (Vorstand des operativen Geschäfts) Boudewijn Siemons.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




BÖB-Mitglieder geben grünes Licht

Einstimmig beschloss die Mitgliederversammlung des BÖB das vom Präsidium und der Geschäftsführung vorgelegte Konzept zur vertieften Kooperation mit dem Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V. (VBW). Neben der bereits etablierten gemeinsamen Geschäftsführung sieht das Konzept unter anderem eine enge Zusammenarbeit der Ausschüsse vor. Auch Zusammenschlüsse von Ausschüssen werden als Möglichkeit genannt. In den vergangenen Wochen hatte es bereits erste Gespräche zwischen BÖB- und VBW-Ausschüssen gegeben, um gemeinsame Themen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

BÖB-Präsident Joachim Zimmermann dankte den Mitgliedern für ihr Vertrauen und ihre wegweisende Entscheidung: „Mit dem Beschluss des Konzepts über die vertiefte Kooperation haben die BÖB-Mitglieder ein beeindruckendes Signal für eine deutlich stärkere Interessenvertretung des Systems Wasserstraße gesetzt. Wir sind äußert zuversichtlich, dass die Mitgliederversammlung unseres Kooperationspartners, am 5. Oktober 2020, dieses Ergebnis bestätigen wird und damit den Präsidien und der Geschäftsführung deutlichen Rückenwind für die Umsetzung geben.“

Ein wesentliches Thema in der Debatte waren die Folgen der Corona-Pandemie auf die Binnenhäfen. „Bislang sind die Binnenhäfen äußerst glimpflich durch die Krise gekommen. Die tatsächlichen ökonomischen Folgen werden wir aber aller Voraussicht nach erst im nächsten Jahr sehen und abschätzen können“, so Zimmermann.

Der Präsident lobte ausdrücklich das Konjunkturpaket der Bundesregierung: „Mit den Maßnahmen zur Förderung stationärer Landstromanlagen, zusätzlichen Mitteln für das Forschungsprogramm IHATEC und den Förderrichtlinien für die Einrichtung digitaler Testfelder in Häfen und an Wasserstraßen sind wichtige Impulse für Zukunftsinvestitionen im Paket enthalten.“

Enttäuscht zeigte sich Zimmermann wegen der fehlenden Förderung von Ufersanierungen in den Häfen. Diese war im Eckpunktepapier der Koalition zum Konjunkturprogramm noch vorgesehen. „Wir haben in vielen Häfen Sanierungsbedarf an Uferanlagen, wie Kaimauern und Spundwänden. Dieser ist durch die Hafenbetreiber vor Ort häufig nicht zu stemmen. Nach der Ankündigung im Eckpunktepapier der Regierungskoalition hatten wir uns hier einen Durchbruch versprochen“, so der Präsident.

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen e. V. hat zudem ein neues Präsidium gewählt.

Alter und neuer Präsident ist Joachim Zimmermann, bayernhafen GmbH & Co. KG. Auch Franz J. Reindl (Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH) und Jens Hohls (Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH) wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Nicht mehr für das Präsidium kandidierten Roland Hörner (Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH) und Dr. Arndt Glowacki (Evonik). Dr. Glowacki ist bereits zum Jahresende 2019 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Roland Hörner wird Ende 2020 in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

Neu ins Präsidium wurde Jan Sönke Eckel gewählt, Geschäftsführer der Rhein Cargo GmbH & Co. KG. Ebenfalls neu gewählt wurde Carsten Strähle, Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH.

Präsident Joachim Zimmermann würdigte Roland Hörner für seine langjährige Tätigkeit im Präsidium und den Ausschüssen des Verbandes, den er auch in der EFIP, dem europäischen Dachverband der Binnenhäfen vertrat und dessen Präsident er zweimal war.

Aufgrund dieser Verdienste um den Verband und die Hafenwirtschaft verlieh der Präsident, nach einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung, Roland Hörner die Ehrenmitgliedschaft.

Quelle und Foto: BÖB, Foto: BÖB/ Ben Pakalski / www.pakalski.de, das Präsidium des BÖB

 

 

 




Zuwachs im Hinterlandverkehr

Die bremischen Häfen haben in den vergangenen Jahren im Hinterlandverkehr einen deutlichen Zuwachs erreicht. Das ist ein Ergebnis der jetzt vorgelegten Studie „Aktualisierung der Analyse und Prognose des See- und Hinterlandverkehrs der bremischen Häfen“. Im Auftrag von bremenports hatte das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) eine umfassende Analyse der Hinterlandverkehre in den bremischen Häfen vorgelegt.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Die Studie ist ein Beleg dafür, dass die bremischen Häfen sich in der schwierigen Wettbewerbssituation weiterhin auf einem guten Weg befinden und wir auch künftig auf ein stabiles Transportaufkommen mit dem Hinterland setzen können. Gleichzeitig wird erneut deutlich, wie wichtig gute Verkehrsverbindungen in das Hinterland für den Erfolg an der Kaje sind.“

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe ergänzt: „Die Studie schreibt die Ergebnisse einer Untersuchung des Jahres 2013 fort und ist damit ein zentrales Instrument für die künftige Hafenentwicklung. Auch für unser Hafenmarketing liefert diese Analyse wertvolle Erkenntnisse.“

Basis für die Studie sind die Umschlagsergebnisse des Jahres 2018, als die bremischen Häfen einen Containerumschlag von 5,4 Mio. TEU verzeichneten. Dabei stellt sich die Entwicklung in den Teilbereichen sehr unterschiedlich dar.

In dem traditionell starken Transhipment-Verkehr, also in den Transporten, die in Bremerhaven angelandet und dann per Schiff an andere Orte weiter transportiert werden, sanken die Mengen auf rund 2,8 Mio. TEU. Den Grund dafür sehen die Autoren der Studie vor allem darin, dass die polnischen Seehäfen in Gdansk und Gdynia vermehrt direkt von den großen Containerschiffen angefahren werden und somit ein Umschlag über Bremerhaven nur noch im geringen Maße nötig ist.

Demgegenüber steht die erfreuliche Entwicklung im Hinterland. Im Jahr 2018 wurden zwischen den Containerterminals Bremerhaven und seinem Hinterland 2,6 Mio. TEU per Binnenschiff, Bahn oder LKW transportiert. Das entspricht einem Plus von 300.000 TEU gegenüber dem Referenzjahr 2013.

Positive Erkenntnisse gibt es auch, wenn man die Zahlen aufschlüsselt und sich die Regionen im Detail anschaut. So ist der Containertransport von und nach Nordrhein-Westfalen um 37 Prozent angestiegen. Schilling: „Dies zeigt, dass es sinnvoll ist, gerade in dem hart umkämpften und aufkommensstarken Bundesland selbstbewusst auf die Stärken der bremischen Häfen hinzuweisen. Hier sehe ich einen wichtigen Schwerpunkt des künftigen Hafenmarketings.“

Ebenfalls gestiegen ist der Lokalanteil der Hinterlandcontainer, die in Bremen vor allem im Güterverkehrszentrum (GVZ) gepackt werden. Die sogenannte „Loco-Quote“ hat um 25 Prozent auf rund 811.000 TEU zugenommen. Damit liegt Bremen im Ranking der Regionen deutlich vor Bayern (387.000 TEU) auf Platz eins der Hinterlanddestinationen.

Sehr erfreulich stellen sich auch die Entwicklungen in Tschechien und Österreich dar. Tschechien ist mit rund 188.000 TEU der stärkste Auslandsmarkt der bremischen Häfen. Dicht darauf folgt Österreich mit rund 166.000 TEU. Auffällig dabei: Fast alle Container aus diesen Ländern werden per Bahn angeliefert. Senatorin Schilling: „Wir tragen dem mit einem weiteren Ausbau unserer Hafeneisenbahn Rechnung. Dies verbessert die Qualität des Umschlags im Hafen. Für das Netz der Bahn bleiben der Bund und die Deutsche Bahn gefordert, Schwachstellen zu beseitigen. Mit einem weiteren Ausbau des Netzes kann der Bund einen zentralen Beitrag leisten, dass sich die deutschen Seehäfen künftig noch besser gegen die starke Konkurrenz der Westhäfen behauptet.“  Zugleich mache die Studie deutlich, dass mit den polnischen Seehäfen und den Adriahäfen weitere starke Konkurrenz für einzelne Märkte wachse.

In einem weiteren Kapitel setzen sich die ISL-Experten ausführlich mit der künftigen Entwicklung des Umschlags auseinander.  Hier bescheinigen sie den Häfen im Land Bremen bis zum Jahr 2035 eine positive Perspektive. Triebfeder des Umschlags werde auch künftig der Container-und der Autoumschlag bleiben. So wird für den Containerumschlag mittelfristig ein jährliches Plus von knapp 2 Prozent vorausgesagt, der Umschlag von Automobilen und anderen RoRo-Gütern könne jährlich mit 2,7 Prozent noch stärker wachsen, vorausgesetzt der deutschen Automobilwirtschaft gelingt die Anpassung an alternative Antriebsarten. Bei den Prognosedaten verweisen die Autoren zugleich auf Unwägbarkeiten, die durch die Corona-Pandemie hervorgerufen und hierbei noch nicht berücksichtigt werden konnten.

Eine Zusammenfassung des Endberichts gibt es hier.

Quelle: Senatorin für Wissenschaft und Häfen und bremenports, Foto: BLG

 




Niederrhein auf dem digitalen Duitslanddag

Der Duitslanddag bietet niederländischen Unternehmen die Möglichkeit, Informationen von renommierten Experten über geschäftliche Aktivitäten auf dem deutschen Markt zu gewinnen. Er findet alle zwei Jahre in Utrecht statt, aufgrund der besonderen Herausforderungen wurde er in diesem Jahr erstmalig komplett digital durchgeführt.

Auch der Standort Niederrhein war beim digitalen Format des Duitslanddag 2020 vertreten. Mit einem kompakten Film wurden die Vorzüge des Niederrheins kurz dargestellt und die rund 1.000 Besucher eingeladen, Kontakt aufzunehmen. Gespräche, die normalerweise von Angesicht zu Angesicht geführt werden, fanden dieses Mal virtuell per Videochat statt. Neben der gebotenen Kommunikationsplattform konnten die Besucher auch digital an zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden teilnehmen.

Gründe für die Beteiligung des Standort Niederrhein am Duitslanddag gibt es viele: angefangen bei der engen wirtschaftlichen Verflechtung des deutsch-niederländischen Grenzraums über den Spitzenplatz für niederländische Unternehmen bei ausländischen Direktinvestitionen am Niederrhein bis hin zu den vielen Immobilien-Projekten mit niederländischen Partnern und Investoren. „Da liegt es nahe, die Region und seine unterschiedlichsten Projekte für niederländische Akteure als passendes Sprungbrett auf den deutschen Markt zu präsentieren“, so Bertram Gaiser, Geschäftsführer der Standort Niederrhein GmbH.

Doch der Duitslanddag ist nur ein wichtiger Termin im Kalender der Standort Niederrhein GmbH hinsichtlich ihrer Niederlande-Aktivitäten. Im November findet die Digitale Deutsch-Niederländische Wirtschaftswoche statt, zu der die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der Standort Niederrhein GmbH und weiteren wichtigen Partnern einlädt. Sie richtet sich an Unternehmer und sonstige Entscheidungsträger mit Interesse an deutsch-niederländischen Geschäftsbeziehungen. Die Wirtschaftswoche findet vom 23. bis 26. November statt – Corona-bedingt ebenfalls im digitalen Format und nun über mehrere Tage verteilt. Neben der Teilnahme an Webinaren zu aktuellen Fragestellungen, können die Teilnehmenden Matching-Gespräche vereinbaren und im virtuellen Raum persönlich durchführen. Gleich am ersten Tag der Veranstaltungswoche bietet die Standort Niederrhein GbmH gemeinsam mit NRW.INVEST und der NRW.BANK um 16 Uhr ein Webinar zum Thema „Markteinstieg in Deutschland“ an.

Darüber hinaus findet an jedem 2. Mittwoch im Monat der grenzüberschreitende Open Coffee Niederrhein statt. Auch hier ist die Standort Niederrhein GmbH neben der IHK Mittlerer Niederrhein und der Burggemeinde Brüggen Veranstalter. Ziel ist es, Unternehmen beiderseits der Grenzen bei einer Tasse Kaffee (oder Tee) in Kontakt zu bringen.

Quelle und Foto: Standort Niederrhein GmbH

 

 




Zwei Hafenmobilkrane für ZHD Stevedore

Konecranes hat von ZHD Stevedores (ZHD) einen Auftrag über zwei weitere öko-effiziente Konecranes Gottwald Modell 6 Hafenmobilkrane erhalten. Die Krane werden im Februar an die beiden niederländischen Standorte Dordrecht und Moerdijk geliefert und dort ab Ende März 2021 Schüttgut, Stahlrollen, Stückgut und Container umschlagen.

Die im Jahr 1968 gegründete ZHD ist als unabhängiges, privates Stauerei-Unternehmen im Gebiet Rotterdam-Rijnmond aktiv. Neben den Terminals in den Häfen Dordrecht und Moerdijk bietet ZHD auch Stauerei-Services auf den Wasserwegen im Hafen von Rotterdam an.

Als Familienunternehmen in der vierten Generation schlägt ZHD Güter an Schiffen jeder Größe um. Um weiterhin in einer der größten Hafenregionen der Welt erfolgreich sein zu können, erneuert ZHD seine Geräteflotte. Damit verbessert das Unternehmen seine Technologie und erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit. ZHD betreibt bereits mehrere Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane; mit der aktuellen Investition sollen zum einen das Angebot für Kunden ausgebaut und zum anderen alle künftigen Umweltbestimmungen erfüllt werden.

„Vor genau 20 Jahren haben wir unseren ersten Gottwald Hafenmobilkran angeschafft, einen HMK 300 EG”, so Alain Bornet, Managing Director ZHD Stevedores. „Dieser hat uns bis heute stets gut gedient, aber jetzt ist es Zeit für einen Ersatz. Wir haben auch zwei Modell 6 Krane, von denen einer auf einem selbstfahrenden Ponton montiert ist. Letzterer ist als 50-t-Schwimmkran konstruiert und auf den Namen „Ahoy 50“ getauft. Wir sind uns sicher, dass wir mit den beiden neuen Kranen angemessen auf unser weiter wachsendes Geschäft reagieren. Die vorhandenen Krane haben sich als langlebig und leistungsstark erwiesen und uns signifikant beim Aufbau unseres Geschäfts geholfen. Es war deshalb logisch, auch beim weiteren Ausbau unserer Kapazitäten auf Konecranes zu setzen.“

Die beiden neuen Konecranes Gottwald Model 6 Hafenmobilkrane sind in der G HMK 6407 B Variante mit Vierseil-Greifer-Konfiguration für den Schüttgutumschlag ausgeführt. Mit einer maximalen Traglast von 100 t können sie Stahlrollen, Schüttgut und Container umschlagen.

Beide Krane werden für den Einsatz auf vorbereitet, wodurch Vielseitigkeit im Multimodal- bzw. Multiterminaleinsatz gewährleistet wird. Zudem verfügen sie über unterschiedliche Abstützbasen, mit denen sie auch auf engem Raum eingesetzt werden können.

Beide Krane bieten die fortschrittliche Antriebstechnologie von Konecranes, die den EU Stage V Emission-Standards entspricht. Sie sind für die Verbindung mit externer Stromversorgung vorbereitet, was für ZHD auch mit Blick auf nachhaltige Energiequellen beziehungsweise Einsatzgebiete maximale Flexibilität bedeutet.

Die Krane sind darüber hinaus mit den neuesten Digital-Diensten wie Web Reporting und bidirektionaler Fernwartung ausgestattet, mit denen ZHD Krandaten teilen und dadurch die Kranleistung bzw. die Instandhaltungsarbeiten verbessern kann.

„Wir haben sehr intensiv zusammengearbeitet, um so viel Flexibilität im Einsatz wie möglich zu erzielen. Und das Ergebnis ist beeindruckend. Diese gemeinsame Herangehensweise unterstreicht unsere enge Kundenbeziehung mit ZHD“, so Alexandros Stogianidis, Director Sales Benelux, Konecranes Port Solutions. „ZHD nutzt unsere Geräte um Produktivität bzw. Öko-Effizienz zu steigern und sein Stauerei-Geschäft noch flexibler zu gestalten. Wir freuen uns mit ZHD auf eine weiterhin erfolgreiche Kooperation.”

Mit dem Auftrag haben ZHD und Konecranes ihre Zusammenarbeit nachhaltig und zukunftsorientiert verstärkt, mit dem Ziel, gemeinsame Services weiter auszubauen.

Quelle und Foto: Konecranes Port Solutions, der Schwimmkran Ahoy 50, ein bereits von ZHD betriebener Konecranes Gottwald Modell 6 Kran.




BÖB sucht Kontakt und geht neue Wege

Einen neuen Kurs hat der Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) in Mannheim auf seiner Jahrestagung eingeschlagen: Nach den turnusmäßig anstehenden Neuwahlen des Präsidiums stehen dem für eine zweite Amtszeit wiedergewählten Präsidenten Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co KG, Foto, und seinen bewährten Mitstreitern Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig, und Franz Reindl, Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH | Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH, jetzt Jan Sönke Eckel, Geschäftsführer der Rheincargo, und Carsten Strähle, Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH, neu zur Seite. Vorgestellt wurden sie von Marcel Lohbeck, den die Mitglieder als neuen Geschäftsführer bestätigt hatten.

Die neue Mannschaft hat sich auch gleich neuen Zielen verschreiben: Mit der Bestätigung Lohbergs wurde auch die geplante Vertiefung der Kooperation mit dem Verband für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraße e.V. (VBW) von den Mitgliedern gut geheißen. „Auch das ist einstimmig erfolgt“, berichtete Zimmermann, der in dem Zusammenhang von einem „zweiten wichtigen Meilenstein“ sprach. Wie der aussehen kann und soll wird in den kommenden Monaten erkundet, so der Auftrag der Mitglieder.

Angedacht sei insbesondere eine stärkere Zusammenarbeit in den einzelnen Fachausschüssen der beiden Verbände. „Wir haben aber heute auch festgehalten, dass diese Kooperation kein ,closed shop‘ ist sondern dass beide Verbände das Bestreben haben, eine Plattform zu schaffen für das System Wasserstraße, wo wir verstärkt auch mit anderen Verbänden kooperieren wollen und diese Arbeit koordinieren wollen, um auch gemeinsam für das System Wasserstraße insbesondere im politischen Raum tätig zu werden“, gab der Präsident die Richtung vor.

Das sei eine Einladung an die „einschlägigen Verbände des Systems Wasserstraße: Zuforderst der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt, gleichermaßen der Bundesverband der Selbständigen, die Vereinigung für Schifffahrt und Meerestechnologie. Aber natürlich auch außerhalb des Systems Wasserstraßen weil wir Binnenhäfen natürlich ja nicht nur monomodal unterwegs sind sondern in der Regel trimodal. Das heißt also auch unsere Zusammenarbeit, die wir mit den Speditions- und Logistikverbänden pflegen, mit dem Deutschen Verkehrsforum um nicht abschließend einige zu nennen.“ Geplant sei eine sehr breite, themenbezogene Plattform. Gleichzeitig gab Zimmermann Fusionen eine klare Absage: „Wichtig ist uns auch, dass wir die Eigenständigkeit dieses Verbandes erhalten aber wir das Thema Kooperation vertiefen. Und das kann ähnlich wie beim VBW in der Zusammenarbeit von Fachausschüssen, Projektgruppen und ähnlichen funktionieren. Und da sind alle eingeladen entsprechend mitzuarbeiten.“

Das soll auch an den nationalen Grenzen nicht enden: Wie Lohbeck betonte sei der BÖB unter anderem im europäischen Binnenhafenverband engagiert und pflege verschiedene weitere Anknüpfungspunkte. Und über den Partner VBW bestünden enge Verbindungen zu den niederländischen Gewerbeverbänden. „Diese Basis wollen wir vertiefen.“

Gleichzeitig will sich der BÖB zukünftig auch verstärkt auf Landesebene engagieren nachdem sich der Verband bislang hauptsächlich auf der bundespolitischen Ebene engagiert habe. Nachdem aber doch sehr viele hafenrelevante Entscheidungen in der Landespolitik erfolgten, so Zimmermann mit ausdrücklichem Blick nach NRW, möchte man sich in Fragen etwa der Regional- und Landesentwicklungsplanung auch dort mehr präsentieren und werde die Arbeitsgemeinschaften noch einmal verstärken. Unter anderem ist als sichtbares Zeichen im kommenden Jahr ein Landespolitischer Abend in NRW geplant. Anlass sei neben dem Landeshafengesetz auch die angekündigte Gründung einer Länderparlamentariergruppe Binnenschifffahrt und Wasserstraßen. Zimmermann: „Bei anderen Themen muss man schauen ob wir das clustern. Das bietet sich an bei benachbarten Bundesländern, wo es einen regen Austausch gibt.“

Den Masterplan Binnenschifffahrt sieht der Verband positiv. „Überall dort, wo die Wirtschaftsverbände im lead sind, sind wir schon sehr sehr weit“, so der Präsident. Die Bemühungen liefen jedoch ins Leere, wenn es auf der infrastrukturellen Seite stocke: „Und da haben wir nach wie vor Kapazitätsengpässe in den Bundeswasserstraßenverwaltungen und bei Genehmigungsthemen. Viele Dinge sind in Bearbeitung, aber es gibt schon infrastrukturelle Aufgaben, die nicht von heute auf morgen bewältigt werden können. Aber nach wie vor sind wir sehr froh, dass es diesen Masterplan gibt und dass sehr koordiniert daran gearbeitet wird“, so Zimmermann. Der BÖB, ergänzte Lohbeck, habe verschiedene Arbeiten übernommen, etwa Akteure im Bereich der Digitalisierung zu verzahnen, miteinander prioritäre Bedarfe zu definieren und Aufgaben zu verteilen. Zudem plane der Verband einen Dialog Wirtschaft-Verwaltung, bei dem es unter anderem um die Einbindung der Schifffahrt in die Logistik aber auch andere Aspekte der Digitalisierung von Binnenschifffahrt, Häfen und Wasserstraßen gehen soll. „Da haben wir als BÖB die Koordinierung und die Führung übernommen. In der nächsten Zeit werden wir dazu zeitnah einladen.“

Last but not least stand natürlich auch das Thema Corona auf der Tagesordnung. So wurde die an die Tagung anschließende Pressekonferenz sowohl persönlich als auch virtuell ausgerichtet. Die Häfen hätten sich, so Zimmermann, die Konjunkturpakete angesehen. „Wir wissen dass uns da noch viel Arbeit bleibt, die wirtschaftlichen Folgen für unsere Mitgliedsunternehmen so gelinde wie möglich zu gestalten und hier natürlich auch politisch einzuwirken.“ Corona habe gezeigt, wie wichtig Verkehrsinfrastruktur sei. „Das wurde vielleicht in Boomzeiten etwas vergessen. Aber nichtsdestotrotz brauchen wir Planungssicherheit, brauchen eine klare politische Stellungnahme in der Hafenhafenentwikclung versus Stadtentwicklung.

Die Jahrestagung stand – passenderweise in Mannheim – auch im Zeichen eines weiteren Hafenchefs: Manfred Hörner geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Angesichts seiner zahlreichen Verdienste ernannten ihn die Mitglieder zum Ehrenmitglied. Und auch diese Wahl erfolgte einstimmig, wie Zimmermann berichtete.

Quelle: hafenzeitung.de, Foto: BÖB

 

 




Wissing: Mit Landstrom Schifffahrt stärken

Rheinland-Pfalz will in die Landstromförderung für Schiffe einsteigen und sich an der Bundesförderung für Landstromanlagen beteiligen. Darauf hat sich das Kabinett verständigt und ist damit dem Vorschlag von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (Foto) gefolgt. Voraussetzung für das Förderprogramm ist zunächst, dass der Bund und die Länder eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichnen.

„Mit dem Einstieg in die Landstromförderung wollen wir dazu beitragen, die Binnenschifffahrt klimaschonender zu machen und ihre Akzeptanz zu erhöhen. Die Schifffahrt ist sowohl für den Transport als auch für den Tourismus in Rheinland-Pfalz von zentraler Bedeutung“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat über den Energie- und Klimafonds aus dem Bundeshaushalt Fördermittel für Landstromanlagen bereitgestellt. „Ursprünglich nur für die Seehäfen der Küstenländer vorgesehen, konnte in Verhandlungen mit dem Bund erreicht werden, dass auch die Binnenhäfen von den Bundesmitteln profitieren können“, sagte Wissing.

Grundlegende Voraussetzung für die Umsetzung eines Landstrom-Förderprogramms auch in Rheinland-Pfalz ist zunächst die Unterzeichnung einer Bund-Länder-Vereinbarung von Bund und den an dem Förderprogramm interessierten Bundesländern. Wissing hofft, dass auch die übrigen Länder die Vereinbarung zügig unterzeichnen.

Hintergrund: Während der Liegezeiten der See- und Binnenschiffe werden Strom und Wärme für den eigenen Verbrauch auf dem Schiff in der Regel mit Hilfe der Dieselmotoren erzeugt. Elektrische Landanschlüsse an den Landstromanlagen sollen es der Schifffahrt ermöglichen, während des Güterumschlages oder der Wartezeit an den Liegestellen auf dieselbetriebene Motoren oder Generatoren zu verzichten und sich stattdessen an das Stromnetz anzuschließen.

Binnenschiffe gelten grundsätzlich als vergleichsweise umweltfreundlich. Mit der Etablierung von Landstromlagen für Binnenschiffe kann die Umweltbilanz weiter deutlich verbessert werden. Im Fokus stehen hierbei Frachtschiffe in den Binnenhäfen sowie insbesondere Fahrgastkabinenschiffe mit hohem Energiebedarf an innenstadtnahen Anlegestellen.

Mit modernen und leistungsfähigen Anlagen könnte das bestehende Stromtankstellennetz im deutschen Wasserstraßennetz auch an Rhein und Mosel weiter ausgebaut werden. Im Ergebnis würde ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz der Binnenschifffahrt geleistet.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Foto: Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing © MWVLW-RLP / Jan Hosan

 




Freigabe von Containern in Antwerpen wird digitalisiert

In seiner Entwicklung zum digital gesicherten Hafen unternimmt Antwerpen den nächsten Schritt: Am 1. Januar 2021 startet mit „Certified-Pick-up“ eine sichere und integrierte digitale Lösung für die Containerfreigabe. Sie wird das bisherige System per PIN-Codes ersetzen. Die neue Plattform garantiert einen sicheren, transparenten und optimierten Freigabeprozess für ankommende Container, die den Hafen per Bahn, Binnenschiff, Lkw oder Seeschiff verlassen.

Um einen Container an einem Terminal im Hafen abzuholen, ist derzeit ein eindeutiger PIN-Code erforderlich. Dabei ist die Zeit, die zwischen der Übermittlung des PIN-Codes an die Reederei und der Eingabe dieses Codes durch den Fahrer am Terminal liegt, nicht unerheblich. Hinzu kommt, dass der PIN-Code von verschiedenen Akteuren eingesehen wird, was das Risiko eines Missbrauchs erhöht.

Um diesen Prozess sicherer und effizienter zu gestalten, geht am 1. Januar 2021 mit „Certified-Pick-up“ (CPu) ein neues Verfahren für die Freigabe von Containern in Betrieb. CPu ist eine neutrale zentrale Datenplattform, die alle am Container-Importprozess beteiligten Akteure miteinander verbindet.

Die CPu-Plattform empfängt und verarbeitet Containerinformationen, um einen codierten digitalen Schlüssel zu generieren, mit dem der jeweilige Transporteur den Container abholen kann. Dieser digitale Schlüssel wird erst dann erstellt, wenn der letztendliche Transporteur bekannt ist. Die Zeit zwischen der Erstellung des digitalen Schlüssels und der Abholung des Containers ist daher minimal.

Zudem lässt sich nachvollziehen, welche Akteure an der Abholung eines Containers beteiligt waren. Dies ermöglicht es den zuständigen Behörden wie Zoll und Polizei, im Rahmen ihrer rechtlichen Befugnisse auf die in „Certified-Pick-up“ ausgetauschten und generierten Daten zuzugreifen.

Langfristig soll es mit CPu möglich sein, den digitalen Schlüssel vollständig zu ersetzen, zum Beispiel durch ein identitätsbasiertes Sicherheitsverfahren mit Fingerabdrücken oder Augenscans.

CPu bietet allen Logistikpartnern in der Hafenkette auch operative Vorteile. Es vereinfacht die administrativen Prozesse, ermöglicht den Mitarbeitern ein sichereres Arbeiten und reduziert die Umschlagszeit von Importcontainern im Hafen. Auch Zoll und Polizei werden dank CPu effizienter und effektiver arbeiten können.

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Mit dieser Initiative kommen wir als Hafen unserer sozialen Verantwortung nach. Ich schätze es sehr, dass die Hafengemeinschaft zur weiteren Sicherung der Logistikkette beiträgt. Mit dem digitalen Codesystem erschweren wir der Drogenmafia den Zugang zu den Containern an den Terminals erheblich. Ich möchte allen beteiligten Partnern dafür danken, dass sie dies möglich gemacht haben“.

Die Hafenbehörde und die Hafengemeinschaft führen einen offenen und konstruktiven Dialog mit allen beteiligten Logistikakteuren, darunter Reedereien, Schiffsagenten, Terminals, Verlader, Spediteure, Logistiker, Straßentransportunternehmen, Binnenschifffahrts- und Eisenbahnbetreiber. Gemeinsam beraten sie darüber, wie CPu weiter gestaltet und schrittweise umgesetzt werden kann.

Bernard Moyson, Vorsitzender von Alfaport-Voka: „Wir begrüßen es, dass dieses Projekt auf die schnellere, sicherere und effizientere Freigabe von Containern gerichtet ist. Ein kooperativer Ansatz ist der einzige Weg, um die Sicherheitsherausforderungen zu meistern. Dass wir einen konstruktiven Kompromiss für diese Initiative gefunden haben, beweist einmal mehr die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Antwerpener Hafengemeinschaft. ”

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Dies ist die Geschichte einer gemeinschaftlichen Entwicklung mit dem Ziel, den Hafen Antwerpen als digitalen Hochleistungshafen noch besser zu positionieren. Wir haben eine hafenweite Beratungsstruktur eingerichtet, die das Projekt überwacht und gegebenenfalls anpasst.“

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen

 




25 Mio. für Silicon Economy Logistics Ecosystem

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer hat dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML im Rahmen des „Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche« den Förderbescheid für das Großprojekt „Silicon Economy Logistics Ecosystem (SELE)“ über rund 25 Millionen Euro digital übergeben. Mit dem größten Forschungsprojekt seit zehn Jahren soll das Fraunhofer IML als Gegenentwurf zum Silicon Valley einer dezentralen und offenen Plattformökonomie in Deutschland und Europa zum Druchbruch verhelfen.

Silicon Valley war gestern: Mit der Silicon Economy will das Fraunhofer IML einen Gegenentwurf zu monopolistischen Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba schaffen. Eine solche Plattformökonomie ist das Wirtschaftskonzept der Zukunft – nur so lassen sich die immer komplexer werdenden Lieferketten beherrschen. Darum werden das Fraunhofer IML und seine Projektpartner alle Ergebnisse des Projekts als Open-Source-Software über eine Entwicklungs- und Betriebsplattform allen Unternehmen zur freien Nutzung zur Verfügung stellen.

„In der Vergangenheit haben wir Maschinen automatisiert, in der Silicon Economy automatisieren wir Prozesse. Die vollständige Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird in der Logistik ein neues Zeitalter einläuten. Es fühlt sich so an wie vor 30 Jahren, als das Internet selbst entwickelt wurde. Geschäftsmodelle in der Logistik werden sich grundlegend verändern, neue Player und Berufsbilder werden entstehen. Die Erfolgsgeschichte der künftigen Silicon-Economy-Giganten beginnt jetzt. Im Fraunhofer IML und am Standort Dortmund haben wir das Know-how und die Technologien versammelt, um wesentliche Teile dieser neuen Welt Wirklichkeit werden zu lassen«,betont Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

„Wir erleben ein neues Zeitalter in der Logistik: Künstliche Intelligenz hilft, Warenströme neu zu organisieren, Verkehre effizienter zu machen und Emissionen zu reduzieren. Damit die deutsche Logistikbranche auch weiter Weltspitze bleibt, treibt sie ihre Digitalisierung entschlossen voran. Das BMVI unterstützt dies mit dem Projekt Silicon Economy als Teil unseres Innovationsprogramm Logistik 2030, einem echten Push für die Digitalisierung«, unterstreicht Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Die Arbeit im Projekt verfolgt zwei parallele Ziele: zum einen die Entwicklung der Silicon-Economy-Infrastruktur und der dafür nötigen Basis-Komponenten, zum anderen den Aufbau einer Plattform inklusive einer Anwender-Community. Konkret entsteht dabei eine Open-Source-Infrastruktur sowie Hard- und Software-Komponenten, die in einer Art digitalen Bibliothek öffentlich verfügbar sein werden. Das soll Unternehmen jeder Größe in die Lage versetzen, sämtliche Geschäftsprozesse entlang einer Lieferkette zu digitalisieren und zu automatisieren.

Dazu arbeiten die beteiligten Wissenschaftler in sogenannten Entwicklungsprojekten an konkreten logistischen Problemlösungen. Unternehmen implementieren ausgewählte technische Komponenten dieser Projekte dann im laufenden Betrieb. So wollen die Forscher bereits in einem frühen Stadium die Anwendbarkeit für Unternehmen sicherstellen. Allgemeingültige Erkenntnisse dieser konkreten Problemlösungen stellen die Projektpartner dann in Form von Hard- und Software-Komponenten in der digitalen Bibliothek zur Verfügung.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IML auch das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST sowie die Technische Universität Dortmund.

Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.silicon-economy.com/.

In Dortmund wurden auch die Preisträger des Digital Logistics Awards 2020, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Logistik-Start-up-Szene, geehrt: Die Start-ups gapcharge, Boxwise und Everstox haben es auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs um die innovativsten digitalen Lösungen für die Logistik geschafft.

Das Finale des Digital Logistics Awards fand am ersten Kongresstag statt. Im Vorfeld hatte eine Expertenjury acht Start-ups und Start-ins nominiert, die sich mit ihren digitalen und innovativen Logistiklösungen um die Auszeichnung des „Digital Hub Logistics« beworben hatten.

Den ersten Platz und damit den Gewinn von 15 000 Euro sicherte sich das Team vom Start-up gapcharge aus Duisburg. Das Unternehmen hat ein drahtloses Ladesystem für elektromobile Logistik- und Leichtfahrzeuge wie etwa Logistikscooter entwickelt, das in Verbindung mit einer digitalen Zustandsüberwachung Logistikabläufe effizienter macht. Die Idee hatte die Teilnehmer des „Zukunftskongress Logistik«, die nach den digitalen Pitches der acht Finalisten über die Gewinner abstimmen konnten, am meisten überzeugt.

Den zweiten Platz sicherte sich Boxwise mit Sitz in Rotterdam – das erste Social Start-up beim Digital Logistics Award überhaupt. Mit ihrer Online-Plattform Boxtribute wollen die jungen Unternehmer dafür sorgen, dass humanitäre Hilfslieferungen schneller in Notstandsgebieten ankommen und besser verteilt werden. Die Gründer hatten vor wenigen Jahren selbst als Freiwillige in einem Flüchtlingscamp in Griechenland gearbeitet. Mit dem zweiten Platz beim Digital Logistics Award sicherte sich Boxwise einen Scheck über 6000 Euro.

Platz 3, verbunden mit einem Preisgeld von 3000 Euro, ging an das Münchner Start-up Everstox, die mit ihrer API-gesteuerten Plattform für Warehousing und Logistik Amazon den Kampf ansagen wollen. Die Lösung bietet flexible Lagerlogistik und Fulfillment Services für E-Commerce, Groß- und Einzelhandelsunternehmen, mit denen das Wachstum von Offline- und Onlineshops in Deutschland, Großbrittanien und ganz Europa gefördert werden soll.

Quelle und Foto: Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML




Zugverbindung zwischen Shenzhen und Duisburg

Die chinesische Sinotrans, die Logistikdivision der China Merchants Group (CMG), etabliert ihre erste eigene Zugverbindung zwischen Shenzhen und Duisburg. Mit der neuen Verbindung zwischen dem Greater Bay Area Perlflussdelta entwickelten die Partner ein neues Angebot für den Güterverkehr zwischen China und Europa. Die Partnerschaft wurde zwischen dem duisport-Vorstandsvorsitzenden Erich Staake und Sinotrans-Vorstandsvorsitzenden Guanpeng Li vereinbart. Bis zu 60 Züge verkehren nun wöchentlich zwischen Duisburg und verschiedenen Destinationen in China.

„Shenzhen mit der Greater Bay Area (Perflussdelta) ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen in China. Duisburg ist ein Transportknotenpunkt mehrerer Verkehrsträger in Europa. Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung der chinesischen Sonderzone Shenzhen haben wir mit den Kooperationspartnern die Zugverbindung „Bay Area“ zwischen Shenzhen und Europa geschaffen. Die Eröffnung der „Bay Area“ ist von wesentlicher Bedeutung für die Sicherstellung der durchgängigen Lieferketten zwischen China und Europa sowie für noch engere wirtschaftliche Kontakte“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Guangpeng Li von Sinotrans.

„Die neue Zugverbindung zwischen Duisburg und Shenzhen ist ein weiterer Baustein unserer konstanten Wachstumsstrategie. Nachdem wir im Frühjahr beispielsweise Jinan in Nordostchina und Changsha in Zentralchina an unser Netzwerk angebunden haben, wollen wir nun das Perlflussdelta noch stärker bedienen. Mit dieser strategischen Partnerschaft stärken wir unser Netzwerk“, unterstreicht duisport-CEO Erich Staake.

Persönlich durch Guanpeng Li auf ihre Jungfernfahrt verabschiedet, markiert die neue Zugverbindung klassische Routenpunkte entlang der Neuen Seidenstraße: Von China über Kasachstan, Russland, Belarus, Polen bis nach Duisburg.

Sinotrans ist ein führender globaler Anbieter von integrierten Logistikdienstleistungen mit einem Jahresumsatz von 9,49 Milliarden Euro, die zur China Merchants Group gehört. Bereits im Jahr 2016 vereinbarten die duisport-Gruppe eine strategische und projektbezogene Kooperation mit China Merchant.

Quelle und Foto: duisport, von China über Kasachstan, Russland, Belarus, Polen bis nach Duisburg –  Sinotrans, die Logistikdivision der China Merchants Group (CMG), etabliert ihre erste eigene Zugverbindung zwischen Shenzhen und Duisburg