Erste LNG-Tankstelle der Region Nürnberg

Seit Juli ist die erste LNG-Tankstelle der Metropolregion Nürnberg in Betrieb. Der Neumarkter Energielieferant Rödl energie und die Münchener BayWa Mobility Solutions GmbH (BMS), eine hundertprozentige BayWa Konzerngesellschaft, haben die Tankstelle gemeinsam am verkehrsgünstigen Standort im bayernhafen Nürnberg errichtet. Jetzt eröffneten Staatsminister Albert Füracker, Oberbürgermeister Marcus König, Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, Stefan Rödl, Geschäftsführer Rödl energie, Matthias Taft, Vorstandsmitglied der BayWa AG, und Joachim Zimmermann, Geschäftsführer von bayernhafen, offiziell die Tankstelle.

„Mit LNG bieten wir schon jetzt die Möglichkeiten für einen umweltfreundlicheren Güterverkehr, bis andere Technologien wie Wasserstoff und E-Fuels ausgereift sind. Ich sehe mich als Unternehmer im Hinblick auf den Klimaschutz in der Pflicht, marktreife Kraftstoff-Alternativen anzubieten“, erläutert Geschäftsführer Stefan Rödl seine Beweggründe für die Investition in LNG. Neben dem Standort am Nürnberger Hafen plant er bereits vier weitere LNG-Tankstellen.

Matthias Taft, als Vorstandsmitglied der BayWa AG für den Geschäftsbereich Energie verantwortlich, betont: „Wir wollen unser Tankstellengeschäft zukunftsorientiert weiterentwickeln und unser Portfolio um emissionsarme Kraftstoffalternativen erweitern. Die LNG-Station in Nürnberg ist dabei ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau unseres LNG-Tankstellennetzes in ganz Deutschland.“

Staatsminister Albert Füracker: „Bayern spielt bei neuen Technologien in der ersten Liga, das zeigt auch die Zusammenarbeit des bayernhafen Nürnberg mit dem Neumarkter Energielieferanten Rödl und der Münchener BayWa bei der neuen LNG-Tankstelle im bayernhafen. Die Tankstelle trägt zur Technologievielfalt Bayerns bei und unterstützt in Zeiten von Klimawandel und Verkehrswende Innovation und alternative Antriebsmöglichkeiten. LNG ist eine Brückentechnologie und zeitgemäße Alternative für Schiffe und Schwerlastverkehr auf der Straße.“

Auch Oberbürgermeister Marcus König zeigte sich erfreut, dass nun in seiner Stadt die erste LNG-Tankstelle der Metropolregion Nürnberg in Betrieb genommen und damit ein Signal für umweltfreundlicheren Güterverkehr gesetzt wurde. „Mit der Inbetriebnahme schlägt Rödl energie im Bereich alternativer Kraftstoffe ein neues Kapitel für die Metropolregion Nürnberg auf. Die neue LNG-Tankstelle stärkt den Klimaschutz, reduziert CO2 im Güterverkehr und ist eine klare Botschaft an Industrie und Logistik: Wir wollen Klimaschutz, und wir können es auch.“

Breite Zustimmung von Anfang an fand das Projekt auch bei bayernhafen. Geschäftsführer Joachim Zimmermann sieht darin einen deutlichen Gewinn für den Standort: „Natürlich verfolgen wir an unseren bayernhafen-Standorten das Ziel, Langstreckenverkehre auf Schiff und Bahn zu verlagern – doch der LKW wird für Vor- und Nachlauf immer unverzichtbar bleiben. Daher begrüßen wir die neue LNG-Tankstelle sehr: Unsere beiden Ansiedler Rödl energie und BayWa leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Emissions-Reduktion bei Kraftstoffen. Technologie-Offenheit heißt eben auch: Loslegen und machen, was geht. Eine Grundhaltung, die wir gemeinsam mit unseren Kunden an all unseren Standorten leben.“

Am Standort der neuen LNG-Tankstelle in der Mülheimer Straße betreibt Rödl energie bereits eine Diesel-Tankstelle mit großem Kundenstamm. Ein zusätzliches alternatives Kraftstoffangebot am gewohnten Tankplatz soll den bestehenden Kunden sowie Neukunden gute Voraussetzungen bieten, auf umweltverträglichere LKWs umsteigen zu können.

Neben einer CO2-Reduzierung von ca. 15% punktet LNG vor allem mit deutlich weniger Schadstoff- und Lärmemissionen, einem geringeren Verbrauch und niedrigeren Kraftstoffkosten. Für den Umstieg auf LNG gibt es aktuell auch Förderprogramme der Bundesregierung. Sie bezuschusst die Anschaffung eines LNG-LKWs derzeit mit bis zu 12.000 Euro. Zudem sind LNG-LKWs bis Ende 2023 von der Maut befreit.

Getankt werden kann an der neuen LNG-Tankstelle mit den Tankkarten der beiden Unternehmen Tankpool24 und BayWa. Zuvor ist eine kurze Einweisung in die Anlage nötig. Ein Tankvorgang mit LNG dauert ca. 10 Minuten. Für die LNG-LKWs stehen zwei Fahrspuren zur Verfügung, die sich derzeit noch eine Zapfsäule teilen. Eine zweite Tankmöglichkeit, um beide Fahrstreifen bedienen zu können, soll Anfang des neuen Jahres hinzukommen.

Quelle: bayernhafen, Foto: Grischa Jäger, (v.l.n.r.) Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat; Matthias Taft, Vorstandsmitglied der BayWa AG; Stefan Rödl, Geschäftsführer Rödl energie; Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen; Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg; Dr. Klaus Mohrenweiser, Geschäftsführer BayWa Mobility Solutions GmbH.




Greenpeace sucht Plastikmüll im Rhein

Mit dem Aktionsschiff Beluga II untersuchte Greenpeace für 24 Stunden das Ausmaß der Verschmutzung mit Mikroplastik im Rhein bei Köln.

Von zwei Schlauchbooten aus nahmen die Umweltschützerinnen und -schützer mit feinmaschigen Netzen eine große Zahl an Wasserproben. Diese untersuchten sie anschließend an Bord des Schiffes auf Mikroplastik. „Sowohl bei Krefeld als auch bei Köln haben wir während unserer bisherigen Expedition erhöhte Konzentrationen an Mikroplastik nachweisen können”, sagt Greenpeace Chemie-Experte Manfred Santen. ”Deswegen untersuchten wir diese Orte jetzt in über 24 Stunden. Dann wissen wir genauer, wie und woher das Mikroplastik in den Rhein kommt”.

Während einer dreiwöchigen Fahrt hat die Besatzung der Beluga II bislang 40 Wasserproben auf dem Rhein genommen. Eine verstärkte Konzentration an Mikroplastikpartikeln entdeckten die Umweltschützenden rund um Industriegebiete zwischen Duisburg und Koblenz. Den Negativrekord hält dabei Dormagen. Hochgerechnet finden sich dort rund 2000 Mikroplastikkügelchen, sogenannte Beads, in 1000 Kubikmeter Rheinwasser. Dazu kommen weitere Kunststoffpartikel wie Granulate und Fragmente. Mikroplastikpartikel werden häufig von Meereslebewesen mit natürlicher Nahrung verwechselt und gefressen. Die Partikel können dann über die Nahrungskette mit Muscheln und Krustentieren auf unseren Tellern landen. Mikroplastik muss deshalb in Produkten verboten werden. Dies gilt insbesondere für in Kosmetik oder Reinigungsmittel gelöste, flüssige, gel- oder wachsartige synthetische Polymere, die über Kläranlagen in die Umwelt gelangen.

Bei einem direkten Vergleich vor und nach Regenfällen konnte die Besatzung einen höheren Grad an Mikroplastik in Wasserproben bei Köln feststellen als zuvor. “Wir gehen davon aus, dass viel Mikroplastik in Form von Granulaten durch Regen und Wind vom Ufer aus in die Flüsse gelangt. Unsere Untersuchungen haben bestätigt, dass viele Mikroplastik-Pellets, die zur weiteren Verarbeitung von Kunststoffverpackungen genutzt werden, an bestimmten Uferabschnitten des Rheins zu finden sind“, so Santen. Ein Großteil der in den Meeren gefundenen Plastikabfälle wird mit den Flüssen eingetragen.

Quelle: Greenpeace, Peter Verhoog / Greenpeace

 




Stiftung für Drohnen in den Niederlanden

Die Stiftung Dutch Drone Delta wurde offiziell ins Leben gerufen; damit wurde ein bedeutender Schritt zur Nutzung des Potenzials von Drohnen und Urban Air Mobility in den Niederlanden gesetzt. Große niederländische Partner wie u. a. die Luftverkehrsleitung Luchtverkeersleiding Nederland, der Flughafen Schiphol, der Hafen Port of Rotterdam, die Telekommunikationsgesellschaft KPN, das niederländische Luft- und Raumfahrtzentrum NLR und die Versicherungsgesellschaft a.s.r. verzekeringen gründeten diese Stiftung, um den Markt für Urban Air Mobility, die Erweiterung von Stadtverkehr in den Luftraum, zu entwickeln. Ein geringeres Lkw-Aufkommen auf der Straße, Drohnentaxis und ein rascher Transport von Blut und Organen durch die Luft – die Zukunft ist näher als man denkt.

Um Lufttransporte mit Drohnen zu ermöglichen, ist noch viel Arbeit erforderlich, etwa die Festlegung logischer Flugrouten, eine sichere Kombinierbarkeit von bemanntem und unbemanntem Luftverkehr, die Versicherung von Flügen und Ladung sowie die Verbindungsqualität in der Luft. Dank der einzigartigen Zusammenarbeit in der Stiftung trägt jeder Partner seine individuellen Marktkenntnisse und Erfahrungen zur gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für diese komplexen Herausforderungen bei.

Die Partner der Stiftung Dutch Drone Delta führten in den vergangenen Monaten bereits einige wichtige Flüge durch, u. a. zur ersten Paketlieferung im Rotterdamer Hafen und die ersten Inspektionen mit Drohnen am Flughafen Schiphol und Umgebung.

‚Aus solchen Flügen lernen wir enorm viel und so arbeiten wir Schritt für Schritt auf das letztliche Ziel hin, Personen- und Frachtverkehr mit Drohnen auf sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Weise zu ermöglichen‘, so Jan Willem Verkiel, Vorsitzender von Dutch Drone Delta.

Das Wachstum der Bevölkerung und der Zuzug in die Großstädte setzt die Erreichbarkeit in und zwischen Städten in den Niederlanden unter Druck. Dadurch entsteht ein realer Bedarf an neuen nachhaltigen Mobilitätslösungen.

‚Die Niederlande stehen vor einer echten Mobilitätsherausforderung. Wenn wir die Erreichbarkeit in den Niederlanden optimal sichern möchten, müssen wir ernsthaft der Frage nachgehen, wie wir außer der vorhandenen niederländischen Infrastruktur auch die Möglichkeiten im Luftraum optimal nutzen können‘, so Henri Deelstra von der Antea Group. ‚Für Drohnen benötigt man beispielsweise Drohnenlandungsplätze, sog. Drohnen-Ports. Sie könnten beispielsweise auf dem Dach vorhandener Parkhäuser und Bahnhöfe eingerichtet werden.‘

‚Wir möchten dem künftigen Mobilitäts- und Transportbedarf in städtischen Gebieten gerecht werden, der mit einem zügigen Durchfluss, guter Luftqualität in der Umgebung und einer möglichst geringen Lärmbelästigung einhergeht‘, erläutert Lennard Verhoeff von NLR. ‚Die gelungene Mischung von Partnern bei der Stiftung Dutch Drone Delta ermöglicht es, mit konkreten Projekten zu zeigen, wie Urban Air Mobility sicher und effektiv dazu beitragen kann‘, führt er aus.

Am 30. September kommen die Partner beim Drohnenprüf- und -entwicklungszentrum von Space53 in Enschede zusammen. Hier werden die Pläne und Bestrebungen für die nächsten Jahre besprochen und gestaltet. Inspirierend wirken dabei einige Demonstrationsflüge innovativer niederländischer Partner, bei denen die künftigen Möglichkeiten von Drohnen vorgeführt werden. So gibt es Demonstrationen für Einsatzdienste, bei denen gezeigt wird, wie sie durch den Einsatz der Drohnentechnologie schneller und besser auf Zwischenfälle reagieren können; zudem gibt es eine Demonstration, wie eine Drohne in dünn besiedelten Gebieten einen automatisierten externen Defibrillator (AED) abliefern könnte. ‚Diese in den Niederlanden entwickelten Lösungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung, doch es gibt noch zahlreiche Hürden, bevor sie in großem Maßstab eingesetzt werden können. Dutch Drone Delta kann einen bedeutenden Beitrag zur Aktivierung und Beschleunigung des niederländischen Drohnensektors leisten‘, erklärt Marc Sandelowsky von Space53.

Die Stiftung Dutch Drone Delta besteht aus folgenden Partnern: Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL), Royal Schiphol Group, Port of Rotterdam, KPN, a.s.r. schadeverzekeringen, Antea Group, Space53 und dem Koninklijk Nederlands Lucht- en Ruimtevaartcentrum (NLR). Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur & Wasserwirtschaft und dem niederländischen Amt für Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat). Die Stiftung wird bei ihren täglichen Tätigkeiten von AirHub und Connekt unterstützt. Der heutige Auftakt ist das Startsignal für eine Vorreiterrolle der Niederlande bei der Entwicklung der Urban Air Mobility.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam