Mehr Binnenschifffahrt auf der Unterelbe

Am 6. Oktober 2020 unterzeichneten Jens Hansen, Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Thomas Lütje, HHLA-Vertriebsdirektor, Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, und Friedrich A. Kruse jun., Geschäftsführung Friedrich A. Kruse jun. Unternehmensgruppe, im Beisein von Brunsbüttels Bürgermeister Martin Schmedtje einen Kooperationsvertrag über eine strategische Partnerschaft zur Förderung der Binnenschifffahrt auf der Unterelbe. Ziel der Kooperation ist es, die Binnenschifffahrt und das Verkehrssystem Wasserstraße weiter zu fördern, um mehr Güterverkehre auf das Wasser zu verlagern.


Das Verkehrssystem Binnenhafen-Binnenschiff-Wasserstraße bietet umweltfreundliche, effiziente und sichere Transportmöglichkeiten. Das Binnenschiff benötigt verhältnismäßig wenig Energie je Transporteinheit und gilt als verlässliches Transportmittel im Sinne einer nachhaltigen und ökonomischen Optimierung der Transportkette.

Die Unterelbe verbindet den ChemCoast Park Brunsbüttel, das größte zusammenhängende Industriegebiet Schleswig-Holsteins mit internationalen Konzernen und mittelständischen Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche, mit dem Hamburger Hafen als bedeutende Güterdrehscheibe für die ansässigen Industrieunternehmen. Die Zusammenarbeit sieht unter anderem vor, den Güterverkehr mit Binnenschiffen zwischen den beiden Hafenstandorten weiter auszubauen, indem potenzielle Verlader zielgerichtet angesprochen werden und die Attraktivität des Binnenschiffes mit seinen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen noch stärker vermarktet wird. Außerdem sollen weitere Partner zur Förderung der Binnenschifffahrt eingebunden werden und ein Austausch bestehender und die Entwicklung neuer technischer und betrieblicher Konzepte für Binnenschiffe erfolgen.

Frank Schnabel freut sich über die Kooperation zur Förderung der Binnenschifffahrt: „Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren eng mit den Akteuren des Hamburger Hafens zusammen und freuen uns, mit unseren neuen Kooperationspartnern HHLA und Spedition Kruse die Zusammenarbeit zu intensivieren. Insbesondere unser universaler und leistungsstarker Elbehafen, in dem wir neben Seeschiffen auch viele Binnenschiffe abfertigen, bietet die Möglichkeit, noch mehr Güter auf das umweltfreundlichere Binnenschiff zu verladen und die Straßen zu entlasten. Die Zusammenarbeit der Spedition Kruse als regionaler Spediteur und uns als Hafen bietet hierfür einen großen potenziellen Mehrwert. Der Elbehafen bietet entsprechende Lagerkapazitäten für (Tank-)Container der Industrie, aber auch alle anderen Massen-, Stück- und Schwergüter können über den Elbehafen auf das Binnenschiff verladen werden, um anschließend nach Hamburg transportiert zu werden.“ Bereits heute transportiert Brunsbüttel Ports beispielsweise täglich Massengüter mit Binnenschiffen vom Brunsbütteler Elbehafen in den Hamburger Hafen zur Kupferhütte Aurubis. Dieses praktische Beispiel unterstreicht die Attraktivität der Binnenschifffahrt auf der Unterelbe.

Der Hamburger Hafen ist nicht nur Deutschlands größter Seehafen, sondern gleichzeitig der zweitgrößte deutsche Binnenhafen. Etwa 10.000 Binnenschiffe laufen jedes Jahr die Umschlaganlagen der Elbmetropole an. Seit 2012 ist das jährliche Containervolumen, das den Hamburger Hafen per Binnenschiff erreicht oder verlässt, um 50 Prozent auf über etwa 140.000 Standardcontainer gestiegen.

Jens Hansen: „Die Metropolregion Hamburg ist das wirtschaftliche Zentrum Norddeutschlands, und die Elbe ist ihre Lebensader. Durch die enge Zusammenarbeit von HHLA, Brunsbüttel Ports und der Kruse Unternehmensgruppe leisten wir einen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung und werden gleichzeitig den Anforderungen an nachhaltige Transportkonzepte gerecht. Wir wollen die hervorragende Hafeninfrastruktur der Unterelbe noch stärker nutzen, um regionale Verkehre auf die Wasserstraße zu verlagern und unseren Kunden damit schnelle, verlässliche und umweltverträgliche Transporte anzubieten.“

Auch die Spedition Kruse, die die angesiedelten Industrieunternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel mit dem Hamburger Hafen verbindet, sieht einen großen Mehrwert in der Kooperation. Friedrich A. Kruse jun. hebt hervor: „Als Hauptdestination unserer Containerverkehre stellt  der Hamburger Hafen inklusive seiner Depots ein Ziel dar, das wir fünf Tage die Woche 24 Stunden bedienen. Mehr als 25.000 Containerbewegungen werden durch uns jährlich abgewickelt und über unser Containerdepot in Brunsbüttel gedreht. Hierbei handelt es sich zum einen um Container, die der Rohstoffversorgung der ansässigen Industrie dienen oder um Exportcontainer, die an den Kruse eigenen Lagern gestaut werden. Durch dieses hohe Aufkommen sind wir kontinuierlich bestrebt, unsere Abläufe zu optimieren und auf der Suche nach neuen und effizienten Verkehrsträgern. Dabei steht zunehmend der ökologische Aspekt im Vordergrund. Aus diesem Grunde sehen wir einer noch engeren Kooperation mit der HHLA sowie Brunsbüttel Ports positiv entgegen.“

„In die strategische Partnerschaft bringen alle Kooperationspartner unterschiedliche Kompetenzen und Erfahrungen ein, von denen die Verlader und die gemeinsame Wirtschaftsregion Unterelbe profitieren können. Wir freuen uns bereits auf die Zusammenarbeit“, so Frank Schnabel abschließend.

Quelle: HHLA, Brunsbüttel Ports GmbH, Friedrich A. Kruse Unternehmensgruppe, Foto: SCHRAMM Group, v.l.: Jens Hansen (Vorstandsmitglied HHLA AG), Friedrich A. Kruse jun. (Geschäftsführung Friedrich A. Kruse jun. Unternehmensgruppe), Thomas Lütje (Vertriebsdirektor HHLA AG), Frank Schnabel (Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group) und Bürgermeister Martin Schmedtje (Stadt Brunsbüttel)

 




Breitkopf wird neue Geschäftsführerin

Das Geschäftsführerteam beim Chempark-Manager und -Betreiber Currenta GmbH & Co OHG wird ab sofort erweitert: Susan-Stefanie Breitkopf – seit drei Jahren als Personalleiterin im Unternehmen – ergänzt das Duo um den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Günter Hilken, und Frank Hyldmar.

Das gab der Aufsichtsrat des Unternehmens nach einer Sitzung bekannt. Susan-Stefanie Breitkopf übernimmt die Funktion der Arbeitsdirektorin. In dieser Funktion tritt sie die Nachfolge von Pieter Wasmuth an, der das Unternehmen am 30. September 2020 verlassen hat, um neue berufliche Herausforderungen als Berater beim Currenta-Eigentümer Macquarie Infrastructure Real Assets (MIRA) zu übernehmen.

Die 52jährige Arbeitsrechtlerin mit langjähriger Erfahrung im Bereich Human Resources freut sich auf ihre neue Aufgabe: „In meiner Zeit als Personalleiterin habe ich Currenta als ein hoch interessantes Unternehmen mit einem vielfältigen Spektrum an Dienstleistungen in den unterschiedlichsten Bereichen kennengelernt. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit den Menschen hier und hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung zum weiteren Erfolg des Unternehmens beitragen kann.“

Susan-Stefanie Breitkopf wurde 1968 in Hamburg geboren. 1988 begann sie ihr Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg, das sie 1995 abschloss. Bis zu ihrem Wechsel zur Lanxess AG im Jahr 2004 war sie selbständige Fachanwältin für Arbeitsrecht in Dortmund. Bei dem Kölner Chemieunternehmen war sie für 11 Jahre in mehreren führenden Funktionen tätig – unter anderem in der Rechtsabteilung und im Personalwesen.  2015 wechselte Breitkopf zur Covestro Deutschland AG in eine führende Position im Personalbereich. Im November 2017 kam sie zur Currenta und übernahm die Leitung der Personalabteilung.

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co OHG




Hotspot für Kreislaufwirtschaft

Unter dem neuen Namen „NextGen District“ will der Hafen Antwerpen den ehemaligen General Motors-Standort auf dem Hafengebiet zu einem Hotspot für die Kreislaufwirtschaft entwickeln. Mit einer Marktkonsultation wendet sich der Hafen gezielt an Unternehmen aus der zirkulären Prozess- und Fertigungsindustrie, die sich dort ansiedeln und damit den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft voranbringen wollen.

Das ehemalige General Motors-Gelände, das sich auf einer Fläche von 88 Hektar oder rund 110 Fußballfeldern erstreckt, wird derzeit in einen neuen Hotspot für die Kreislaufwirtschaft umgewandelt: Der NextGen District, wie die ehemalige Churchill Industrial Zone nun heißt, ist eine der letzten großen Flächen im Hafen und bietet dank seiner günstigen Lage in der Nähe des größten Chemie-Clusters Europas viele Möglichkeiten. Der Hafen Antwerpen hat sich bewusst dafür entschieden, dieses große Areal für die Kreislaufwirtschaft freizugeben und damit einen weiteren Schritt beim Übergang zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Gemeinschaft zu gehen. Das Areal bietet sowohl großen Akteuren als auch kleinen Start-ups gute Möglichkeiten. NextGen District wird ein Industriestandort sein, an dem „End-of-Life-Produkte“ ein zweites oder drittes Leben erhalten, zirkuläre Kohlenstofflösungen erforscht werden und mit erneuerbaren Energien experimentiert wird. Das Areal umfasst ein Demonstrationsgelände, auf dem Start-ups Raum für Wachstum haben, sowie freie Grundstücke unterschiedlicher Größe, die für Akteure aus der Chemie- und Industriebranche geeignet sind. Um den Standort möglichst nachhaltig und optimal zu entwickeln, wird derzeit geprüft, welche Dienstleistungen und Einrichtungen gemeinsam organisiert werden können.

Für die Entwicklung des Standortes sucht NextGen District Akteure, die für Impulse in der Kreislaufwirtschaft sorgen wollen. Der Hafen Antwerpen startet daher eine neue internationale Marktkonsultation, um Investoren für den Standort zu finden. Sie richtet sich insbesondere an Kandidaten mit Kernaktivitäten innerhalb der zirkulären Prozessindustrie (hauptsächlich chemische Prozesse) und der verarbeitenden Industrie mit Fokus auf Energieumwandlung.

Um die nachhaltigen Ambitionen für die Entwicklung des NextGen Districts effektiv umzusetzen, werden die Kandidaten auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung ihres Projekts, d. h. seines innovativen Wertes, seiner klimatischen Auswirkungen und seiner Agilität, bewertet. Bestimmte Bedingungen werden zudem in die Konzessionsvereinbarung der ausgewählten Kandidaten aufgenommen.

NextGen District folgt damit ganz den nachhaltigen Ambitionen des Hafens Antwerpen, die der Energiewende und dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft höchste Priorität einräumen.

Gemeinsam mit der Industrie arbeitet der Hafen Antwerpen an der Reduzierung der CO2-Emissionen sowie der Umstellung auf alternative Energiequellen mittels ehrgeiziger Projekte wie der Erzeugung erneuerbarer Energie, der Nutzung von Restwärme und dem Import, der Speicherung und der Umwandlung von Wasserstoff in nachhaltige Bausteine für den Chemiesektor.

„Wenn uns die Coronakrise eines klar macht, dann, dass wir nur eine Wahl haben, nämlich einen widerstandsfähigen und nachhaltigen Hafen zu bauen“, sagt Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen. „Deshalb will der Hafen Antwerpen auch weiterhin eine Vorreiterrolle beim Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft einnehmen. Energiewende und Kreislaufwirtschaft standen vor der Pandemie ganz oben auf der Agenda und tun dies auch heute noch. Der Hafen Antwerpen ist Heimat des größten integrierten Clusters in Europa. Wir wollen diesen Cluster beim Übergang zu einer kohlenstoffneutralen und zirkulären Wirtschaft stärken, verankern und unterstützen. Ziel ist es, den NextGen District zu einer Drehscheibe für Innovation und gegenseitige Förderung in der Kreislaufwirtschaft zu machen und die nächste Generation zu unterstützen“.

Hafenschöffin Annick De Ridder bemerkt abschließend: „Mit dem NextGen District wollen wir zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen, die weiter zum nachhaltigen Wachstum unseres Hafens beitragen werden. Für uns ist es wichtig, dass neue Konzessionäre unsere Ambitionen für Zukunft und Nachhaltigkeit teilen und bestätigen. Dies wird zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beitragen. Außerdem ist dies der ideale Standort, um den Übergang im Antwerpener Chemie-Cluster zu beschleunigen. Auf diese Weise konzentrieren wir uns weiterhin auf die zukünftige Wertschöpfung und damit auch auf unseren Wohlstand.“

Quelle, Foto und Video: Hafen Antwerpen