Wechsel im Rhenus-Vorstand

Karsten Obert wird zum 1. Januar 2021 zum Mitglied des Rhenus-Vorstandes berufen und verantwortet die Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions. Er übernimmt die Tätigkeiten von Michael Brockhaus.

Der Aufsichtsrat der Rhenus SE & Co. KG hat Karsten Obert mit Wirkung zum 1. Januar 2021 als Mitglied des Vorstandes berufen. Innerhalb des Vorstandes wird er insbesondere die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions übernehmen. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, Karsten Obert als Vorstand für die Rhenus Gruppe gewinnen zu können. Mit seinen langjährigen Erfahrungen im Management eines globalen Automobilzulieferers und seiner verantwortlichen Tätigkeit in einem führenden E-Commerce Unternehmen kennt er unsere Kunden und deren Bedürfnisse. Ich bin mir sicher, dass Herr Obert den Rhenus Vorstand sehr gut ergänzen und verstärken wird und in seiner Führungsfunktion für die Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions wichtige neue Impulse setzen kann,“ so Dr. Marco Schröter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rhenus SE & Co. KG.

Nach annähernd 20 Jahren als Vorstand der Rhenus Gruppe hat sich Michael Brockhaus entschieden, seine Vorstandstätigkeit zum 31. März 2021 zu beenden. Michael Brockhaus begann 2002 als Finanzvorstand und führt seit 2008 die Bereiche Warehousing Solutions und Automotive. In dieser Zeit konnte die Rhenus Gruppe ihren Umsatz verfünffachen und sich weiter global aufstellen. Dem Familienunternehmen Rethmann wird Herr Brockhaus als zukünftiges Mitglied des Aufsichtsrates der SARIA eng verbunden bleiben.

„Wir danken Herrn Brockhaus sehr für seinen langjährigen, unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz für die Rhenus Gruppe. Herr Brockhaus hat in guten wie in schwierigen Zeiten immer wieder seine Managementkompetenz unter Beweis stellen können. Dem Aufsichtsrat war Herr Brockhaus ein immer hoch geschätzter Gesprächspartner“, so Dr. Schröter weiter.

Karsten Obert freut sich auf seine neue Aufgabe: „Rhenus ist eine Unternehmensgruppe mit großem Potential. Aus der Stärke des vollumfänglichen Geschäftsportfolios mit Landtransporten, Air & Ocean, europäischen Port-Aktivitäten und einem globalen Angebot im Warehousing und Automotive-Bereich kann ich mitwirken, die globale Top20-Position auszubauen. Gerade nach den COVID-19 Erfahrungen werden Kunden noch mehr auf die finanzielle und ökologische Nachhaltigkeit ihrer Dienstleister achten. Das Familienunternehmen Rhenus bietet dazu die besten Voraussetzungen.“

Karsten Obert ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wird seine Aufgabe vom Rhenus-Stammsitz in Holzwickede, Nordrhein-Westfalen ausüben.

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro. 33.000 Beschäftigte der Rhenus sind an 750 Standorten vertreten. Entlang der gesamten Supply Chain bietet die Rhenus Gruppe Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen, darunter multimodale Transporte, Lagerung, Verzollung sowie innovative Mehrwertdienste.

 Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG. Karsten Obert, ab Januar 2021 Mitglied des Rhenus-Vorstandes. 




Rotterdamer testet Elektrizitätsplattform

In den vergangenen Monaten wurde mit 32 Unternehmen auf dem RDM-Gelände im Rotterdamer Hafen eine neue Energie-Plattform getestet: Sie trägt den Namen Distro. Sonnenkollektoren, eine Batterie und Nutzer handeln mit selbst erzeugter Energie auf einem gemeinsamen Markt. Es ist weltweit das erste Mal, dass die Blockchaintechnologie, künstliche Intelligenz und Hochfrequenzhandel in einer einzigen Plattform kombiniert werden. Der erfolgreiche Test zeigt, dass es möglich ist, Angebot und Nachfrage auf den lokalen Märkten 48 Stunden im Voraus über eine Plattform auf der Grundlage einer fairen Preisentwicklung und transparenter Handelsabkommen aufeinander abzustimmen.

Die Distro-Plattform wurde von S&P Global Platts, einer Sparte von Standard & Poor’s, und von Blocklab, einer auf Blockchainlösungen spezialisierten Tochtergesellschaft des Hafenbetriebs Rotterdam, entwickelt. Die neue Initiative unterstützt Unternehmen im Hafen bei der Senkung ihrer Energiekosten, indem einerseits lokal erzeugte Elektrizität besser genutzt und andererseits Spitzen im Elektrizitätsnetz abgebaut werden. Auf diese Weise trägt sie zum Klimaziel bei, bis 2050 ein CO2-neutraler Hafen zu sein. Die Funktionsfähigkeit der Plattform wurde in diesem Sommer unter Beweis gestellt, und sie wird in den kommenden Monaten für die kommerzielle Nutzung gerüstet.

Im Innovation Dock, in dem innovative Unternehmer untergebracht sind, wurde ein Pilotprojekt als Test durchgeführt. Für das Pilotprojekt betrieb der Hafenbetrieb Rotterdam, als Eigentümer des Innovation Dock, anhand von Distro einen eigenen ‚Mikromarkt‘ mit 32 Nutzern, ein Dach voller Sonnenkollektoren und eine Batterie zur Speicherung der gewonnenen Energie. Künstliche Intelligenz prognostiziert den Verbrauch und die Produktion von Elektrizität pro Benutzer und handelt, auf der Grundlage dieser Prognosen, auf der Plattform mit Kilowattstunden. Aufgrund von Veränderungen bei Angebot und Nachfrage fluktuiert der Strompreis. Als Reaktion auf diesen Preis kaufen Batterien überschüssige Solarenergie und speichern sie, wenn die Nachfrage der Nutzer gering ist; und verkaufen den Strom wieder, wenn die Nachfrage die Produktion übersteigt.

Die Pilotergebnisse umfassten unter anderem 92 % lokalen Verbrauch der erzeugten Solarenergie und 20 % höhere Erträge bei der Batterie. Die Einnahmen aus den Sonnenkollektoren stiegen um 14 %, während die Nutzer niedrigere Preise zahlten.

Darüber hinaus sorgt der wechselseitige Handel dafür, dass ein „Mikromarkt“ das reguläre Stromnetz weniger belastet. Auf diese Weise kann der HbR, als Eigentümer des Innovation Dock, die Kapazität der Anbindung an das Netzwerk reduzieren, was zu einer Kostensenkung von 25 % führt.

Die Distro-Plattform ist eine Antwort auf zwei wichtige Entwicklungen auf dem Energiemarkt: Die Nutzer werden nun auch zu Produzenten, und Sonnen- und Windenergie sorgen naturgemäß für große Höhen und Tiefen beim Angebot. James Rilett, Geschäftsführer Innovation bei S&P Global Platts: ‚Auch auf der Vertriebsebene muss der Strommarkt zu einem entwickelten Markt werden, in dem Transparenz und ein niedriger Preis eine effektivere Nutzung der Infrastruktur ermöglichen. Das Konzept der Plattform basiert auf mehr als 100 Jahren Erfahrung bei der Unterstützung von Rohstoffmärkten.‘

Die Plattform kombiniert die Möglichkeiten des Hochfrequenzhandels, wie er auf den Rohstoffmärkten üblich ist, mit einer Blockchainumgebung, die Sicherheit bei Transaktionen, beim Identitätsmanagement und bei der Umsetzung von Marktregeln bietet. Janjoost Jullens (Geschäftsführer Blocklab): ‚Wir haben inzwischen mehr als 20 Millionen Transaktionen anhand einer Blockchain validieren lassen. Dies ist ein Beleg dafür, dass das System trotz des hohen Transaktionsvolumens stabil funktionieren kann. Darüber hinaus hat sich, dank der ABN AMRO Banking as a Service-Lösung, gezeigt, dass Plattformtransaktionen in einer Bankenumgebung verarbeitet werden können.‘

In den kommenden Monaten wird die im Pilotprojekt verwendete Software für die kommerzielle Nutzung vorbereitet. Nico van Dooren, Geschäftsführer New Business & Portfolio Management beim Hafenbetrieb Rotterdam: ‚Dieses Pilotprojekt sorgt für eine Win-Win-Situation. Es ermöglicht gerechtere und transparentere Energiepreise und macht es für Kunden kostengünstiger, erneuerbare Energien zu nutzen. Diese Lösung ist ein Beitrag zur Lösung der Aufgabe, einen CO2-neutralen Hafen zu schaffen.‘

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam