Erstes Schiff im vertieften Amazonehaven

Vergangenen Samstag, also am 7. November 2002 legte die NYK Wren, ein Containerschiff mit 16,1 m Tiefgang, im vertieften Amazonehaven an, am Kai des ECT Delta Terminals des Containerumschlagunternehmens Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT).

Die von Van Oord im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam und ECT durchgeführten Aushubarbeiten wurden zwei Wochen früher fertiggestellt als ursprünglich geplant.

Am ECT Delta Terminal werden die größten Containerschiffe der Welt abgefertigt. Damit der Terminal auch in Zukunft gut für Containerschiffe der neuesten Generation erreichbar bleibt, hat der Hafenbetrieb Rotterdam den Amazonehaven auf der Maasvlakte in Zusammenarbeit mit ECT in der ersten Phase auf einer Länge von einem halben Kilometer von 16,65 m auf 17,45 m vertiefen lassen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Seehäfen erwarten schwieriges 2021

Auf seiner Jahrespressekonferenz, die in diesem Jahr digital stattfand, mahnte der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) die Politik, mehr zu tun, damit die deutsche Hafenwirtschaft die Krise überwinden kann.

„Die Seehafenbetriebe haben während der ersten Phase der Krise im Frühjahr ihre Systemrelevanz unter Beweis gestellt und dazu beigetragen, die Versorgung der Bevölkerung, des Handels und der europäischen Industrie sicherzustellen. Durch die Corona-Pandemie kam es zu deutlichen Verlusten bei den Umschlagsmengen, die sich auch in den Betriebsergebnissen und bei der Investitionsfähigkeit der Unternehmen niederschlagen“, sagte Frank Dreeke, Präsident des ZDS. „Wir erwarten ein herausforderndes Jahr 2021 und benötigen von dieser und auch der nächsten Bundesregierung eine ehrgeizige Standortpolitik.“

Offizielle Zahlen zum Umschlag vom Statistischen Bundesamt zeigen, dass der Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2020 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückging. Von Januar bis Juni 2020 wurden 135,7 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, das sind 15 Mio. Tonnen weniger als zuvor. Für das Jahr 2020 wird von einem Rückgang im Gesamtumschlag im mittleren einstelligen Bereich ausgegangen. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren schwankte der Umschlag um weniger als ein Prozent und lag bei rund 300 Mio. Tonnen pro Jahr.

„Trotz der schwierigen Lage wissen wir um unsere Stärken: Wir sind führend bei Innovation, Digitalisierung und beim Klimaschutz. Wir begrüßen, dass es bei einigen für die deutsche Hafenwirtschaft wichtigen Themen bereits Bewegung gegeben hat, beispielsweise bei der Anpassung des Erhebungsverfahrens zur Einfuhrumsatzsteuer. Wir brauchen allerdings mehr Tempo, damit sich der Standort Deutschland weiter behaupten kann und die Seehafenbetriebe besser zum wirtschaftlichen Aufschwung nach der Krise beitragen können“, so Dreeke.

Hafenstandorte und Seehafenbetriebe stehen in einem hart geführten internationalen Wettbewerb. Für fairen Wettbewerb sowohl unter Standorten als auch unter Unternehmen muss es faire Rahmenbedingungen geben. Beim Erhebungsverfahren zur Einfuhrumsatzsteuer wurde mit der Einführung des Fristenmodells ein großer Schritt nach vorne gemacht. Aus Sicht der Hafenwirtschaft muss noch weiter gegangen und das Verrechnungsmodell eingeführt werden. Nur mit dem Verrechnungsmodell kann der Standortnachteil, den Deutschland hier gegenüber anderen Ländern hat, vollständig beseitigt werden. Auch bei den Transportwegekosten wie Trassenpreise und LKW-Maut muss nachgesteuert werden. Die Kosten sind in Deutschland höher als in den Nachbarstaaten, was ausländische Konkurrenzhäfen an Nordsee, Ostsee und am Mittelmeer bevorteilt. Gleiches gilt auch beim Breitbandausbau. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist notwendig, um die Digitalisierung von Umschlags- und Logistikprozessen effektiv begleiten zu können.

Frank Dreeke: „Deutsche Seehäfen sind Jobmotoren und spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Position Deutschlands als Exportweltmeister. Die deutsche Hafenwirtschaft braucht eine Politik des Bundes, die Wettbewerbsnachteile ausräumt und Innovation fördert.“

Die Bewältigung der Corona-Krise und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes seien aber nicht die einzigen Herausforderungen, denen man sich stellen müsse, so Dreeke weiter. Auch den Klimawandel müsse man fest im Blick behalten. Die deutsche Hafenwirtschaft sei hier führend und investiere in nachhaltige Technologien, wie beispielsweise alternative Energien.

Der ZDS legte anlässlich seiner Jahrespressekonferenz auch ein neues Positionspapier zu Umschlag und Nutzung von Energieträgern im Hafen vor. Häfen sind wichtige Bindeglieder in der Energieversorgung Deutschlands. Damit Häfen die Energiewende aktiv mitgestalten können, müssen Investitionen in Terminals und Verteilinfrastruktur für Liquified Natural Gas (LNG) verstärkt gefördert werden. Zudem sollten Häfen bei der weiteren Entwicklung von Wasserstofftechnologie als Standorte für Forschung und Entwicklung genutzt und für den Handel mit und die Nutzung von Wasserstoff ausgestattet werden. Beim Bezug von Landstrom und der Schaffung der entsprechenden Infrastruktur sind trotz wichtiger Maßnahmen von Bund und Ländern noch nicht alle Hindernisse beseitigt. Landstrom muss weiter rentabilisiert werden, um den Schadstoffausstoß von Schiffen in Häfen zu reduzieren.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) ist der Bundesverband der rund 160 am Seegüterumschlag in den Häfen beteiligten Betriebe in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Der ZDS vertritt die gemeinsamen wirtschafts-, gewerbe-, sozial- und tarifpolitischen Interessen der Unternehmen und schließt für seine tarifgebundenen Mitglieder Tarifverträge für die Hafenarbeiter. Präsident: Frank Dreeke, Vizepräsident: Jens Aurel Scharner, Präsidiumsmitglieder: Prof. Dr. Sebastian Jürgens, Jan Müller, Angela Titzrath. Der Hauptsitz des Zentralverbandes ist Hamburg.

Quelle: ZDS, Foto: HHM




Binnenschifffahrt kaum Thema in der Schule

Rund 223 Mio. Tonnen Güter werden in Deutschland jedes Jahr mit dem Binnenschiff transportiert, die meisten davon in NRW. Rund 20 % der in NRW transportierten Güter  nutzen Flüsse und Kanäle um ans Ziel zu kommen. Unsere  Binnenschifffahrt ist auch deshalb Grundlage für unseren Industriestandort. Im Unterschied zu vielen anderen Themen wird die wirtschaftliche Bedeutung von Schifffahrt und Häfen in unseren Schulen aber nur selten thematisiert. „Ohne die Binnenschifffahrt wäre NRW heute ein völlig anderes Land“ so Frank Wittig Vorsitzender der Schifferbörse „Ich finde, dass muss jeder Schüler wissen, egal ob er in Duisburg oder in Bielefeld zur Schule geht.“
50.000 Beschäftigte sind alleine vom Duisburger Hafen abhängig. Das liegt auch daran, dass ohne die Schifffahrt Stahl- und Chemieerzeugung nicht möglich wären. Kein anderes Bundesland ist abhängiger von dem nassen Verkehrsträger als NRW. Die gewaltigen Mengen die unser Bundesland jedes Jahr auf dem Wasserweg erreichen oder verlassen, sie hätten auf unseren Straßen und Schienen gar keinen Platz und dennoch ist die Binnenschifffahrt an vielen Schulen in unserem Land kaum Thema.

Die Schifferbörse hat deshalb mit Hilfe des Logistikum Steyr (einer auf Unterrichtsmaterialien spezialisierten Forschungsgruppe der Fachhochschule Oberösterreich) ein Lehrmittelpacket erstellen lassen. Dieses steht jetzt allen Lehrerinnen und Lehrern von Berufsschulen aber auch allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung. „Unser Angebot ist kostenfrei und für jeden zugänglich“ wirbt Unternehmer Wittig für die bereitgestellten Lehrmaterialien. Die Binnenschifffahrt wirke nur auf den ersten Blick altmodisch, langsam und öde so Wittig „Wer sich damit intensiver auseinander setzt findet viele spannende Zusammenhänge. So ersetzt ein modernes Binnenschiff heutzutage bis zu 150 LKW Fahrten. Dieses Interesse wollen wir bei den Lehrern und Schülern wecken und jungen Menschen damit zeigen: Hier wartet ein zukunftsfähiger, umweltfreundlicher Wirtschaftszweig auf euch!“

Das Lehrmittelpaket enthält auch Hinweise auf aktuelle Forschungsarbeiten. So entsteht derzeit am Entwicklungszentrum für die Binnenschifffahrt in Duisburg ein Testfeld für Autonomes Fahren in der Binnenschifffahrt.

In Zeiten von “Social Distancing” kann ein regulärer Lehrbetrieb nicht immer ermöglicht werden. Unter www.quinwalo.de finden Sie unser digitales Lehrmittelpaket, mit einer umfassenden Präsentation zur Wasserstraße Rhein mit geographischen und wirtschaftsgeographischen Informationen sowie Informationen zur Binnenschifffahrt im Allgemeinen. Darüber hinaus werden Übungen sowie eine Videobibliothek und eine umfangreiche Sammlung weiterführender Links bereitgestellt. Die Lehrmaterialien können frei adaptiert und bearbeitet werden, daher können sie individuell an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden.

Die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort wurde am 31. Oktober 1901 mit dem Ziel gegründet, Frachtraum und Waren unter fairen Bedingungen zusammen zu bringen. Heute ist die Hauptaufgabe der Schifferbörse die Förderung der Zusammenarbeit der am Binnenschiffsverkehr beteiligten Gruppen und die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Mit der Lehrgangsreihe Quinwalo (Qualification Inland Waterway Logistics), die speziell für Speditions- und Logistikkaufleute in Ausbildung entwickelt wurde, verfolgt die Schifferbörse das Ziel, die Fach- und Führungskräfte von morgen für die Vorteile und Chancen der Binnenschifffahrt frühzeitig zu sensibilisieren und das System Wasserstraße zu stärken. Ergänzend zur Lehrgangsreihe wurde das Lehrmittelpaket „Die Wasserstraße Rhein“ entwickelt.
® www.schifferboerse.org
® www.quinwalo.de

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK




CMA CGM setzt mit Neubau einen Rekord

Die französische Reederei CMA CGM reklamiert mit ihrem Neubau »Jacques Saadé« einen neuen Rekord für sich. Noch nie waren so viele Boxen auf einem Schiff.


Die erst kürzlich in Dienst gestellte »CMA CGM Jacques Saadé«, das erste Megamax-Containerschiff (23.000 TEU) mit LNG-Technologie, hat auf seiner Jungfernfahrt von Asien nach Europa eine neue Bestmarke gesetzt. Bei der Abfahrt in Singapur seien 20.723 TEU an Bord genommen worden – so viele wie noch nie.

Den bisherigen Rekord hielt die »HMM Algeçiras« (Kapazität 23.964 TEU) der koreanischen Reederei HMM mit der »HMM Algeçiras«, die im Mai bei Anläufen in Busan (Korea) sowie in Ningbo, Schanghai und Yantian (China) insgesamt 19.621 TEU geladen hatte. Das lag wiederum knapp über der Bestmarke, die zuvor von der »MSC Gülsün« mit 19.574 TEU gesetzt worden war.

Die »CMA CGM Jacques Saadé«, erstes Schiff aus einer Serie von neun Schwesterschiffen, ist auf der »French Asia Line« (FAL 1) zwischen Asien und Europa eingesetzt

Quelle und Foto: CMA CGM




Mit Investitionen die Zukunft der Industrie gestalten

„Die Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen stellen ihre Innovationsfähigkeit tagtäglich unter Beweis: sie meistern die Herausforderungen der Corona-Krise und treiben außerdem die Transformation hin zu einer zukunftssicheren und klimafreundlichen Wertschöpfung voran.“ Um sich ein Bild dieser Innovationsfähigkeit zu machen, startete Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Besuchsreihe „Industrieorte der Transformation“ mit einem Besuch beim Düsseldorfer Familienunternehmen TEEKANNE.

Anlass ist die ausgefallene 10. LANGE NACHT DER INDUSTRIE NRW, welche aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht durchgeführt werden kann.

Inmitten der Corona-Krise tätigt das für seine Teeprodukte weltweit bekannte Unternehmen am Standort Düsseldorf die bisher größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte. Mit einem Laborneubau und der Erweiterung des Rohwarenlagers soll die Produktqualität weiter gesichert werden.

Gemeinsam mit der Initiative „Zukunft durch Industrie“ wird der Minister in den kommenden Monaten weitere Unternehmen besuchen, die Vorbilder für die Industrie von Morgen sind. Die Initiative setzt sich als Kommunikationsplattform mit ihren mehr als 150 Mitgliedern für den Dialog über die Industrie, ihre Nachhaltigkeit und notwendige Transformation ein.

„Mit unserem Engagement für die LANGE NACHT DER INDUSTRIE NRW und weiteren Aktivitäten stoßen wir gemeinsam mit allen Beteiligten den Austausch über die Industrie der Zukunft an. Anhand von innovativen Beispielen gilt es erforderliche Rahmenbedingungen zu diskutieren und Wege für die Zukunft aufzuzeigen.“ betont Rolf A. Königs, Vorsitzender des Vorstands von Zukunft durch Industrie.

Zukunft durch Industrie e.V. ist eine unabhängige gesamtgesellschaftliche Initiative. Der Verein setzt sich für eine nachhaltige, innovative Zukunft für die Industrie in NRW ein. Um diese zu erreichen initiiert Zukunft durch Industrie als Kommunikationsplattform einen zielgerichteten Dialog mit jungen Menschen und der Gesellschaft, etabliert einen fachlichen Austausch und vernetzt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Durch maßgeschneiderte Veranstaltungsformate wird die Industrie in NRW dabei erlebbar gemacht. Besonders die Chancen sowie die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, welche die Industrie bietet, werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. Der im Jahr 2010 gegründeten Initiative gehören über 150 Mitglieder an – Unternehmen ebenso wie Hochschulen, Verbände, Gewerkschaften, Privatpersonen und Vereine.

Quelle und Foto: Zukunft durch Industrie




A46: Vollsperrung der Rheinbrücke bei Flehe

Zwei Anschlüsse des Querrahmensystems der A46 Rheinbrücke bei Flehe sind schadhaft, so dass wie angekündigt Instandsetzungsarbeiten über das kommende Wochenende erforderlich werden. Die Arbeiten werden von Freitag, 6. November, ab 20 Uhr bis Montag, 9. November, um 5 Uhr ausgeführt. Hierfür ist in Fahrtrichtung Neuss die A46 am Freitag ab 22 Uhr zwischen der Anschlussstelle Düsseldorf-Bilk und der Anschlussstelle Neuss-Uedesheim voll gesperrt. In Fahrtrichtung Wuppertal steht ab 20 Uhr nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Bei der jetzigen Verkehrsführung liegt die Fahrspur der Fahrtrichtung Neuss direkt über den schadhaften Anschlüssen und die übergeleitete Fahrspur nahe der Instandsetzungsstelle. Diese dürfen nicht belastet werden. Aus diesem Grund wird die Sperrung der A 46 in Fahrtrichtung Neuss erforderlich.

Die Umleitung hierzu ist ab Düsseldorf-Bilk über die Münchener Straße, den Südring, die Kardinal-Frings-Brücke (Südbrücke) und den Zubringer zur A57 Anschlussstelle Neuss-Hafen ausgeschildert.

Eine großräumige Umfahrungsempfehlung wird über den Düsseldorfer Norden, über die A3, A44 und A57, auf den elektronischen Hinweistafeln rund um Düsseldorf geschaltet. Wer dieser Empfehlung folgen kann, entlastet die Umleitungsstrecken in Düsseldorf und erreicht sein Ziel vermutlich schneller.
Die Rad- und Gehwege auf der Brücke werden nicht gesperrt und können in beiden Fahrtrichtungen genutzt werden.

Die Befahrbarkeit der Brücke über einen Fahrstreifen in Richtung Wuppertal bleibt bestehen, nur der genehmigungspflichtige Schwerlastverkehr muss eine andere Route fahren. Hier bietet sich die A44 im Düsseldorfer Norden über die Flughafenbrücke an. Die Schwingungen der Brücke durch den Autoverkehr sind dadurch weitgehend reduziert und die Schweißnähte können in guter Qualität hergestellt werden.

Quelle und Foto: Landesbetrieb Straßenbau NRW




Spatenstich bei Haeger & Schmidt Logistics

Anfang November fand auf der Stahlinsel im Duisburger Hafen der symbolische Spatenstich für das Neubauprojekt der Haeger & Schmidt Logistics GmbH (HSL) statt. Auf dem Betriebsteil Nordhafen wird eine neue hochmoderne Lagerhalle gebaut. Auf dem zusätzlich angepachteten Teil des Terminals wird ein neues Büro- und Sozialgebäude entstehen. Die Neubauten sollen im Verlauf des 2. Halbjahres 2021 bezugsfertig sein.

Am 3. November trafen sich unter Corona konformen Bedingungen zum symbolischen Spatenstich, Heiko Brückner und Per Nyström, Geschäftsführer der Haeger & Schmidt Logistics GmbH (HSL), Björn Becker (General Manager Division Port Logistics), Markus Bangen, Vorstand der Duisburger Hafen AG sowie Matthias Palapys, Geschäftsführer der duisport consult GmbH (dpc).

„Leider läßt die Corona-Pandemie eine Feier zum Spatenstich nicht zu, aber wir beginnen trotz allem mit den Bauarbeiten“, sagte Per Nyström.

Mit dem Ausbau der Stahlinsel zum multifunktionalen Hub in Duisburg sorgt HSL für Wachstum und sichert seine komplexe, hochqualifizierte Dienstleistung ab. Durch eine Erweiterung des Geländes um 7.200 qm, die u.a. für einen neuen Lkw-Hof genutzt wird, konnte die Gesamtfläche der Stahlinsel auf 58.000 qm aufgestockt werden. Ein Teil der offenen Lager- und Umschlagsflächen wird nun für den Bau einer neuen 9.000 qm großen beheizbaren Halle mit den Abmessungen 210 × 45 m genutzt, die Hakenhöhe in der neuen Halle wird 9 m sein und es wird ein 40 t Kran arbeiten. Die Halle ist mit zwei Halbzuggleisen á 210 m ausgestattet, die mit Lkw befahrbar sind. Es gibt eine wettergeschützte Anbindung an die Bestandshalle, um auch in der neuen Halle die Trimodalität zu gewährleisten. Die Lagerkapazität in der neuen Halle beträgt dann 60.000 t, sie ist mit einem innovativen, ressourcenschonenden Verfahren per Fußbodenheizung temperaturgeführt. An der Halle entsteht zudem ein Lkw-Tiefhof, um einen schnellen Umschlag und um schnelles Stuffing und Stripping von Stückgutcontainern zu ermöglichen. Am gleichzeitig entstehenden Verwaltungsgebäude soll ein Selbstabfertigungsschalter für Lkw entstehen, der Verwaltungsneubau mit 420 qm Grundfläche enthält Sozialräume für die gewerblichen Mitarbeiter, Warteräume für Lkw Fahrer und Büros für 12 weitere Mitarbeiter. Das gesamte Terminal ist nach Fertigstellung an die noch im Umbau befindliche Vohwinkelstraße angebunden und somit optimal erreichbar.

„Die sich ändernden Kundenanforderungen und der Ausbau unserer jetzigen Lagerkapazitäten waren ausschlaggebend für diese weitere Investition am Standort Duisburg. Ein zusätzlicher Aspekt für uns ist, dass wir mit dem Neubau in der Region rund um Duisburg trimodale Lösungen anbieten können. Planung und Baudurchführung liegen in den bewährten Händen von duisport, die Fertigstellung ist für 2021 geplant“, sagte Heiko Brückner, „es ist eine der größten Investitionen seit Bestehen von Haeger & Schmidt.

Mit der Planung und Realisierung des Projekts hat HSL die duisport consult GmbH, eine Tochtergesellschaft der Duisburger Hafen AG, beauftragt. „Nach langen Beratungen und variantenreichen Entwürfen konnten wir schlussendlich mit unserem Kunden HSL ein zukunftsgerichtetes Konzept für diese speziell auf die trimodale Lagerlogistik hochwertiger Stahlprodukte ausgerichtete Halle entwickeln. Wir freuen uns, dass Haeger & Schmidt uns wieder einmal das Vertrauen geschenkt hat, sie nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der schlüsselfertigen Erstellung der Immobilien zu unterstützen“, so Prof. Thomas Schlipköther, Vorsitzender der Geschäftsführung der dpc und Vorstandskollege von Markus Bangen bei duisport.

Queller: Haeger & Schmidt, Foto: krischerfotografie, (v.l.n.r) Björn Becker/General Manager HSL-Division Port Logistics, Per Nyström/CFO HSL, Heiko Brückner/CEO HSL, Markus Bangen/Vorstand der Duisburger Hafen AG), Matthias Palapys/Geschäftsführer duisport consult GmbH (dpc)

 




„Certified-Pick-up“ im Hafen Antwerpen

Im Hafen Antwerpen wird das bisherige System zur Container-Freigabe per PIN-Codes durch die sichere und integrierte Plattform „Certified-Pick-up“ ersetzt. Sukzessive Einführung heißt, dass alle Logistik-Akteure, die am Containerimport in den Hafen Antwerpen beteiligt sind, in der Lage sein werden, diesen neuen Prozess umzusetzen. In der ersten Phase wird die Plattform eine transparente Darstellung des Container-Status schaffen. In einer späteren Phase werden die verschiedenen Akteure der Lieferkette zu einer neuen, Identitäts-basierten Bearbeitungsmethode übergehen.

Um aktuell einen Container am Terminal im Hafen abzuholen, wird ein individueller PIN-Code benötigt. Zwischen der Bekanntgabe des PIN-Codes an die Reederei und der tatsächlichen Eingabe dieses PIN-Codes durch den Lkw-Fahrer am Terminal liegt viel Zeit. Der PIN-Code wird zudem zwischen verschiedenen Parteien weitergegeben, was das Risiko des Missbrauchs erhöht.
Damit dieser Prozess sicherer, transparenter und effizienter abgewickelt werden kann, wird am 1. Januar 2021 ein neues Verfahren für die Freigabe von Containern, das so genannte „Certified-Pick-up“, eingeführt. Certified-Pick-up ist eine transparente und zentrale Datenplattform, an der alle am Container-Importprozess beteiligten Stakeholder angeschlossen sind.

Gemeinsam mit der Hafenbehörde wurde vereinbart, die Implementierung von Certified-Pick-up ab dem 1. Januar 2021 stufenweise durchzuführen. In der ersten Phase wird die Certified-Pick-up-Plattform Transparenz über den Container-Status ermöglichen, mit dem Ziel, die operative Effizienz für jeden Akteur in der Kette zu erhöhen. Die verschiedenen Container-Status, die sich auf die Abholung eines Containers im Antwerpener Hafen beziehen, werden als „grüne Lichter“ angezeigt. Die Akteure der Lieferkette werden die kommerzielle Freigabe, die Zollfreigabe und die Terminalfreigabe der unter ihrer Kontrolle stehenden Container einsehen können. Im Austausch für diese Informationen müssen die Supply-Chain-Partner später relevante Daten, wie z. B. voraussichtliche Abholzeit, Laufzeiten usw., hinzufügen. Das derzeitige Verfahren der PIN-Codes wird in dieser Phase noch beibehalten.

In der nächsten Phase werden die verschiedenen Akteure der Lieferkette zu einer neuen Verarbeitungsmethode übergehen, basierend auf der Identitätserfassung. Das derzeitige PIN-Code-Verfahren wird auslaufen und durch ein digitales Verfahren der Freigabeberechtigung, der Abholberechtigung und einer autorisierten Abholung auf der Grundlage der Identität ersetzt.

Der Hafen Antwerpen hat sich für einen aktiven Prozess entschieden, um alle Beteiligten rechtzeitig an der Einführung von Certified-Pick-up zu beteiligen. Die Reedereien und die Antwerpener Terminals werden sich als erste auf der Certified-Pick-up-Plattform miteinander verbinden. Danach werden sich ab dem 1. Januar 2021 auch andere Beteiligte wie Spediteure und Transporteure anschließen, um den Status der verschiedenen Container zu erfahren. NxtPort, die Logistik-Datenplattform im Hafen Antwerpen, wird die Certified-Pick-up-Plattform bereitstellen.

Um die Reichweite von Certified-Pick-up zu maximieren, ist es auch für Drittanbieter möglich, ihre eigenen Anwendungen mit Certified-Pick-up zu verknüpfen.

Für die Nutzung der Certified-Pick-up-Plattform sind von den Hafennutzern Gebühren zu entrichten. Diese Gebühren, die ab dem 1. Januar 2021 gelten, setzen sich einerseits aus einer festen Gebühr für die API/EDI-Verbindung oder die Nutzung der Webschnittstelle und andererseits aus einer variablen Gebühr pro verarbeiteten Container zusammen, die zu drei gleichen Teilen zwischen Reederei, Terminal und dem ersten Bevollmächtigten im Inkassoprozess aufgeteilt wird.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Wir nutzen diesen stufenweisen Ansatz, um eine schnellere, sicherere und effizientere Abfertigung von Containern zu erreichen. Die Tatsache, dass dies in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern in der Hafenlogistik erreicht wurde, ist ein weiterer Beweis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Antwerpener Hafengemeinschaft“.

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Dank des neuen Certified-Pick-up-Verfahrens nehmen wir unsere soziale Verantwortung als Hafengemeinschaft wahr und tun alles, um den internationalen Drogenhandel zu bekämpfen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft stellen wir auf ein digitales Betriebssystem um, das die Effizienz unserer Aktivitäten sicher erhöhen wird. Es liegt nun an den verschiedenen Kooperationspartnern, die verfügbaren Details zu prüfen, damit wir unseren Hafen auf diese neue Arbeitsweise vorbereiten können“.

Weitere Informationen zu Certified-Pick-up gibt es hier

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Drohende Lücke im Bundeshaushalt

Aus zuverlässigen Quellen im Bundesverkehrsministerium wird berichtet, dass der Etat für den Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle ab dem kommenden Jahr unterfinanziert sein wird. Während diese strukturelle Haushaltslücke im Jahr 2021 sich noch im zweistelligen Millionenbereich bewegt, wird sie ab 2022 Jahr für Jahr rund 200 Millionen Euro betragen. Dringend notwendige Ausbaumaßnahmen wie etwa am Main, Fahrrinnenvertiefungen an Nieder- und Mittelrhein, Baumaßnahmen am Main-Donau-Kanal und im Westdeutschen Kanalgebiet oder Schleusenneubauten, wie zum Beispiel die zweiten Kammern an der Mosel, können dann nicht mehr begonnen oder zeitnah zu Ende geführt werden, weil schlicht kein Geld mehr zur Verfügung steht.

Das ist eine Hiobsbotschaft für die Schifffahrt in Deutschland – und niederschmetternd für den „Masterplan Binnenschifffahrt“ von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der u.a. durch gezielten Wasserstraßenausbau verstärkt Güter auf die Wasserstraße lotsen will. Im Zuge der Haushaltsberatungen lautet der Appell des BDB in Richtung Politik und Verwaltung:

Stattet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung mit ausreichenden Finanzmitteln und qualifiziertem Personal aus!

Ein Baustopp wegen leerer Kassen darf nicht erfolgen. Über entsprechende Verpflichtungsermächtigungen im Bundeshaushalt muss der Flussausbau sichergestellt werden. Immer noch fehlen in der WSV rund 400 Ingenieure, um die „Herkules-Aufgabe“ des Ausbaus der Flüsse und Kanäle zu bewältigen. Und 200 zusätzliche Ingenieure werden für zukünftige Zusatzaufgaben für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie benötigt. Wer das System Wasserstraße nicht in den Kollaps führen will, muss nun handeln. Dieser Appell richtet sich auch an das Bundesverkehrsministerium: Wer in den laufenden Haushaltsberatungen nur 50 WSV-Stellen anmeldet, braucht sich über die Missstände im Wasserstraßennetz nicht zu wundern.

Quelle und Foto: BDB




Rheinhäfen sichern die Landesversorgung

Das Umschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen SRH nach neun Monaten 2020 liegt 16 Prozent unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Vergleichszeitraum 2019 ist ziemlich stark ausgefallen, weshalb es den zweistelligen Rückgang zu relativieren gilt. Die Covid-19-Pandemie sorgte im ersten und teilweise zweiten Quartal für eine „Delle“; es kam aber nicht zum befürchteten Einbruch. Vielmehr konnte die Binnenschifffahrt in der Krise ihre Stärken ausspielen und ihre wichtige Rolle für die Landesversorgung jederzeit sicherstellen.

Hauptverantwortlich für den Umschlagsrückgang ist der Import von Mineralölprodukten – als weiterhin wichtigstes Gütersegment – mit einem Minus von 17% gegenüber dem 1. Semester 2019. Das Ergebnis im Containerbereich liegt um rund 10% unter der Vorjahresperiode.

4 Mio. t wurden in den ersten drei Quartalen 2020 in den Schweizerischen Rheinhäfen umgeschlagen. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es 730’000 t mehr. Die stark von der Entwicklung der Mineralölverkehre abhängigen Muttenz-Auhafen (-28%) und Birsfelden (-16%) büssten relativ viel ein, in Kleinhüningen (-9%) musste aufgrund der Entwicklung im Container- und teilweise im Agrarbereich ein kleineres Minus hingenommen werden. Der Import- oder Bergverkehr in allen drei Häfen – mit knapp 3,4 Mio t der wichtigere der beiden Sektoren – sank gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres um 15,6%, der Export- oder Talverkehr bei knapp 630’000 t um 17,8%.

Im Containerverkehr wurden in den Rheinhafenterminals wasserseitig 83’294 TEU umgeschlagen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres resultierte ein Minus um 10,5%. Dazu muss angemerkt werden, dass in der 2019er-Summe 4’607 TEU Sonderumschlag aus der Baustelle Kesslergrube inbegriffen sind. Dieser Faktor entfiel in der Berichtszeit. Berücksichtigt man dies, so halbiert sich der Rückstand gegenüber den ersten drei Quartalen 2019 auf 5,9%. Dass auch unter Berücksichtigung dieses Sonderfaktors mit dem Vorjahres-Resultat nicht gleichgezogen werden konnte, liegt daran, dass die Vergleichsperiode eine sehr starke war und der August 2020 ungewöhnlich schwach war. Dabei handelte es sich um einen „Ausreisser“. So lag das Resultat im September 2020 bereits wieder auf dem Niveau des Vergleichsmonats 2019.

Der Importverkehr (volle Container) blieb mit einem Total von 30’731 TEU um knapp 7% unter dem Ergebnis der Vergleichsperiode. Berücksichtigt man auch hier den Sonderfaktor „Kesslergrube“ (2’286 TEU), so ergibt sich ein zu 2019 praktisch identisches Ergebnis.

Einen „echten“ Rückgang gab es beim Exportverkehr (abgehende volle Behälter). 29’472 TEU bedeuten im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang um 7,3%. Hier sticht das bereits erwähnte ungewöhnlich schlechte August-Ergebnis mit einem Rückgang um fast 27% gegenüber dem Vorjahresmonat heraus. Weggefallen waren vor allem die in dieser Zeit sonst üblichen Holz-Exporte.

Beim Verkehr mit Leercontainern – dieser dient zum Ausgleich der Depots – zeigt sich im einkommenden Verkehr ein Rückgang um 11% auf 14’580 TEU. Im abgehenden Verkehr wurden 8’511 TEU bewegt, was einer Einbusse um 28% gleichkommt. Unter Berücksichtigung des Faktors „Kesslergrube“ (2’321 TEU) beträgt der Rückstand 10%.

In den ersten neun Monaten 2020 sind knapp 1,8 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Schweizerischen Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den fast 2,2 Mio. t in der Vergleichszeit des Vorjahres entspricht dies einer Abnahme um 17%.

Die Importe von Brennstoffen waren im ersten Quartal aufgrund des Preisniveaus sehr stark. Irgendwann waren dann aber alle Tanks im Inland gefüllt, so dass die erwartete Stagnation eintrat. Anders lief es bei den Treibstoffen. Hier brachten das Corona-Virus und die Empfehlung, auf den öffentlichen Verkehr möglichst zu verzichten, nebst den niedrigeren Produktpreisen erst mal eine kleinere Steigerung. Diese Entwicklung flachte aufgrund des verstärkten Wechsels zu Home Office aber rasch ab.

Und natürlich hatte der im ersten und teilweise zweiten Quartal fast ganz eingestellte Flugverkehr seine Auswirkungen auf den Import von Jet Fuel. Auch der Sommer mit etwas anziehendem Flugverkehr brachte keine wirkliche Trendwende, umso mehr, als die Tendenz aufgrund der steigenden Zahl von Infizierten und den darauf folgenden Reisewarnungen bzw. Quarantäne-Anordnungen in verschiedenen Ländern eher ungünstig ist.

Der Heizölmarkt hat mit den Anstrengungen der Dekarbonisierung und den bereits erlassenen oder noch anstehenden gesetzlichen Einschränkungen bei Ölheizungen zu kämpfen. Die Nachfrage sinkt momentan um ca. 5% pro Jahr. Eine Entwicklung, die sich im Zeitalter vermehrter Installation von Fernwärme, Wärmetauschern, Erdsonden oder Pelletheizungen klar verschärfen dürfte.

Die Sparte Mineralölprodukte wird aber noch längere Zeit die wichtigste der Schweizerischen Rheinhäfen bleiben, dies mit einem Importanteil von über 53%. Zwar kommen immer verbrauchsärmere Fahrzeuge auf den Markt, doch steht eine Ablösung der Diesel- und Benzinfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge angesichts der noch geringen Zahl in letzterer Kategorie in eher längerfristiger Zukunft an. Auch die Ablösung des Flugbenzins durch synthetische Stoffe ist noch Zukunftsmusik.  Und auf Seiten der Infrastruktur wird es auch langfristig bei nur noch einer schweizerischen Raffinerie, diejenige im neuenburgischen Cressier, bleiben (nachdem die Anlage im Walliser Collombey den Betrieb 2015 eingestellt hatte). Eine Neueröffnung ist nicht in Sicht. Die Rheinschifffahrt und die Rheinhäfen werden die Landesversorgung im Energiebereich auch weiterhin gewährleisten.

Der kurze Aufschwung im 2. Quartal war von kurzer Dauer. Das 3. Quartal verzeichnete einen Rückgang auf das 2. Quartal von fast 10%, was 18’500 t entspricht, und lag somit auch 10’000 t resp. 5,7% hinter dem Vorjahr. Insgesamt musste in den ersten 9 Monaten ein Rückstand von fast 37’000 t auf das Vorjahr hingenommen werden, was einem Rückgang von 6,6% entspricht.

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, verzeichnen im 3. Quartal 2020 einen Rückstand von 11% resp. 7’400 t auf das Vorjahr. Massgeblich verantwortlich für diesen Rückstand waren Juli und August, da alleine in diesen beiden Monaten insgesamt 12’000 t weniger Ware in den Schweizer Rheinhäfen eingetroffen ist. Dieser Rückstand konnte mit einem guten September etwas aufgefangen werden.

Auch bei den Nahrungs- und Futtermitteln setzte sich der Negativtrend fort, jedoch nicht derart stark wie bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Rückstand auf das Vorjahr betrug im 3. Quartal lediglich 2,7% resp. 3’200 t, dies jedoch nur aufgrund einer Erholung der Mengen im August und September; diese beiden Monate lagen 11 % resp. 20% über dem Vorjahr.

Nach wie vor gelangen grosse Mengen an europäischer und auch Überseeware über den Landweg in die Schweiz. Eine Entwicklung, die anhält, mit der Folge, dass die in den Rheinhäfen verbleibende Ware nicht mehr „dreht“ und somit eine kostendeckende Bewirtschaftung der Infrastruktur in den SRH verunmöglicht wird.

Während die Einfuhren im Bereich Steine, Erden, Baustoffe mit 193’957 t im 3. Quartal nur knapp 6% unter den Mengen des 2. Quartals geblieben sind, ist bei den Ausfuhren ein Sommerloch zu beobachten. Die stabilen Importmengen zeigen aber, dass die Schweizer Baubranche krisenresistent ist und weiterhin viele Bauprojekte umgesetzt werden. Mit nur 55’442 t wurden aber in den Monaten Juli, August und September 27% weniger Steine, Erden und Baustoffe aus der Schweiz exportiert als in den drei Monaten zuvor. Eine mögliche Ursache könnten Einschränkungen aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in der Baubranche in den EU-Nachbarländern sein. Wenn weniger gebaut wird, dann ist auch weniger Bedarf für Baumaterial.

Die Zufuhr von Eisen und Stahl sowie NE-Metallen ist mit 42’589 t im 3. Quartal gegenüber dem 2. Quartal etwas mehr als 12% gestiegen. Die vor Beginn der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erreichten Mengen im 1. Quartal, wurden aber weit verfehlt. Die Ausfuhren sind weiterhin auf niedrigem Niveau, im September konnte aber mit 2’584 t wieder eine grössere Menge exportiert werden.

Eine eher schwächere Phase zieht der Bereich Chemische Erzeugnisse ein. Der Importverkehr in dieser Sparte sank bei knapp 125’000 t auf fast die Hälfte (-44%) unter den Wert der Vorjahresperiode. Mit den anhaltend negativen Tendenzen in der Weltwirtschaft dürfte das Resultat des Exportverkehrs zu tun haben:  Bei einem Total von knapp 53’000 t ergab sich auch hier nahezu eine Halbierung (-43%).

Obwohl im Sommer 2020 keine längeren Niedrigwasserperioden den Verkehr einschränkten und die Bunkerpreise auf sehr niedrigem Niveau verblieben, sind neue Einfuhren von festen mineralischen Brennstoffen wie Steinkohle ausgeblieben. In den Häfen konnten kleinere Ausgänge festgestellt werden, daher sind die Lagerbestände weiterhin hoch. Die Ablösung durch alternative Brennstoffe mit tieferen CO2-Emissionen schreitet unaufhörlich weiter voran.

Quelle und Foto: Port of Switzerland