Wettbewerbsfähigkeit der Schiene wird verbessert

Der Vorsitzende des DVF-Lenkungskreises Schienenverkehr Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn AG, hat die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit als ein wichtiges Ziel der Branche benannt. Beständig hohe Investitionen in das Schienennetz seien die Basis für mehr Kapazität, denn wenn die transportierten Mengen auf der Schiene wachsen sollen, muss auch die Infrastruktur für Personen- und Güterverkehre Schritt halten.

Gleichzeitig müsse in Innovationen investiert werden: „Mit dem Ausbau der Digitalen Schiene erhöhen wir die Kapazität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Eisenbahnnetz. So prüfen beispielsweise Sensoren die Funktionstüchtigkeit von Weichen – Defekte können somit rechtzeitig erkannt und schnell behoben werden. Davon profitieren alle, sei es der Personen- oder der Güterverkehr auf der Schiene. Für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und deren Fahrgäste wird sich das Angebot verbessern.“

Am DVF-Lenkungskreis Schienenverkehr nahm auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Enak Ferlemann, MdB, teil. Der Staatssekretär sagte, dass gerade während der Corona-Pandemie der Schienengüterverkehr bewiesen habe, dass auf ihn Verlass sei. „Der Schienengüterverkehr soll auch nach den Corona-Lockdowns problemlos versorgungsrelevante Güter grenzüberschreitend und zuverlässig transportieren. Dazu wollen wir den Schienengüterverkehr weiter stärken und die EEG-Umlage in Deutschland senken sowie die Digitale Automatische Kupplung europaweit einführen.“

Ferner freute sich Ferlemann über die Zustimmung des Haushaltsausschusses zur mehrjährigen Projektfinanzierung und die Anlagenpreisförderung. Diese konnte im laufenden Jahr mit einem Volumen von 40 Millionen Euro nicht mehr ausgereicht werden und erhalte nun im nächsten Jahr 80 Millionen Euro. Nach Notifizierung der Förderrichtlinie werde die Gleisanschlussförderung erweitert, etwa um die Förderung von Ersatzinvestitionen inklusive Anschlussweiche, multifunktionale Anlagen, Anbindung von Logistikzentren und Gewerbegebieten ans Gleis und Industriegleise, eine Planungspauschale und neue Fördersätze- und quoten. Außerdem sei eine Kumulation der Landes- mit Bundesmitteln möglich und der Mittelansatz von 14 auf 34 Millionen Euro gesteigert worden.

Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise bei Bussen und Bahnen bedarf es auch im Jahr 2021 staatlicher Hilfen. „Eine Verlängerung des Rettungsschirms für den öffentlichen Verkehr ins Jahr 2021 ist möglich. Wir werden das jetzt prüfen.“

Quelle: DVF, Foto: DB AG / Max Lautenschläger




Scheuer: Verkehrssektor wandelt sich radikal

Forschung direkt in die Anwendung bringen – das ist die Kernaufgabe des BMVI-Expertennetzwerks, in dem sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden aus dem Geschäftsbereich des BMVI an Lösungen für Herausforderungen der Zukunft arbeiten. Erstmals wurden so verkehrsträgerübergreifende Analysen zu den Klimawirkungen auf Schiene, Straßen und Wasserstraßen mit einheitlichen Szenarien durchgeführt und darauf aufbauend konkrete Hinweiskarten für die Verkehrsträger entwickelt. Sie zeigen, wie und wo sich Folgen des Klimawandels auswirken und welche Maßnahmen dementsprechend ergriffen werden müssen.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Der Verkehrssektor befindet sich mitten in einem radikalen Wandel. Wir digitalisieren, automatisieren, vernetzen und elektrifizieren, um Mobilität möglichst sauber und effizient zu machen. Gleichzeitig müssen wir schon heute mit den absehbaren Folgen des Klimawandels umgehen. Für beide Herausforderungen gilt: ohne Forschung kein Fortschritt. Umso wichtiger ist dieser Bericht. Er zeigt, was wir tun müssen, um auch in Zukunft einen zuverlässigen Personen- und Güterverkehr sicherzustellen.

Das BMVI-Expertennetzwerk ist das verkehrsträgerübergreifende Forschungsformat in der Ressortforschung des BMVI. Unter dem Leitmotiv „Wissen – Können – Handeln“ haben sich sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2016 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel ist es, drängende Verkehrsfragen der Zukunft unter anderem in den Bereichen Klimawandel, Umweltschutz, alternde Infrastruktur und Digitalisierung zu erforschen und durch Innovationen eine resiliente und umweltgerechte Gestaltung der Verkehrsträger zu ermöglichen.

Neben der Klimafolgenforschung enthält der Bericht so auch Empfehlungen, wie sich Baumaßnahmen beschleunigen und der Erhalt der Infrastruktur verbessern lässt. Dazu hat das BMVI-Expertennetzwerk verschiedene innovative Verfahren, wie zum Beispiel Bauwerksinspektionen mit zusätzlicher Unterstützung von Drohnen und künstlicher Intelligenz entwickelt. Zusätzlich haben die Forscherinnen und Forscher die Standardisierung von Eisenbahnbrücken erweitert, wodurch der Neubau von Brücken deutlich schneller und langfristig auch kostengünstiger erfolgen wird. Ein neu entwickeltes „Smart Repair Verfahren“ verlängert die Dauerhaftigkeit von Brückenbauteilen erheblich – und das mit nur geringen Einschränkungen für die Nutzerinnen und Nutzer.

Alle Ergebnisse und den vollständigen Bericht gibt es hier

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)