„Gemäßigte Erhöhung“ im Hafen Rotterdam

Die bestehende dreijährige Vereinbarung zwischen dem Hafenbetrieb Rotterdam und den von Deltalinqs und VRC vertretenen Marktpartnern über die Erhöhung der Hafengebühren wird um ein Jahr verlängert. Die Hafengebühren steigen 2021 um 1 Prozent, ebenso wie in den Jahren 2018 – 2020. Dies gilt für die Seefahrt und die Binnenschifffahrt.

In dieser besonderen Zeit legen Partner Wert darauf, die gemäßigte Gebührenentwicklung unverändert fortzusetzen. Der Hafenbetrieb setzt zudem die spezifischen Maßnahmen aus der damals getroffenen dreijährigen Vereinbarung fort, etwa Transshipment-Ermäßigungen für umzuladende Container.

Nächstes Jahr werden die Partner wieder über eine mehrjährige Festlegung der Gebührenentwicklung für die Zeit nach 2021 beraten. Dadurch wird dem Markt Klarheit geboten.

Der Hafenbetrieb Rotterdam, Deltalinqs und VRC haben feste Vereinbarungen über die Art und Weise der jährlichen Festlegung der Hafengebühren getroffen. Durch eine strukturierte Marktkonsultation kommt der Sektor dem Wunsch des Staates nach einer Selbstregulierung der Gebühren entgegen. Bei dieser Konsultation werden u. a. die Inflation, Marktbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen berücksichtigt. Die Preise gelten für die Seehäfen von Rotterdam, Schiedam, Vlaardingen, Maassluis, Dordrecht, Papendrecht, Zwijndrecht und Moerdijk.

Die Hafengebühren sind eine der beiden primären Einkommensquellen des Hafenbetriebs Rotterdam. 2019 erhielt der Hafenbetrieb Rotterdam 290,2 Mio. € an Seehafengebühren und 14,1 Mio. € an Binnenhafengebühren. Die Haupteinkommensquelle des Hafenbetriebs besteht aus Mieteinnahmen und Erbpacht von Grundstücken.

Quelle und Foto: Hafen Rotterdam




Fahrrinnenvertiefung am Mittelrhein

Die Regierungsfraktionen von SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Rheinland-Pfalz haben einen Antrag „Binnenschifffahrt in Rheinland-Pfalz: Leistungsstarke Infrastruktur und gute Rahmenbedingungen für klimaschonende Gütermobilität auf dem Wasser“ in den Landtag eingebracht. Dazu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer (Foto):

„Der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz lebt von seinen Wasserstraßen. Mit den auch für den europäischen Wirtschaftsraum wichtigen Verkehrsadern Rhein, Mosel und Saar sowie seinem dichten Netz an Binnenhäfen verfügt Rheinland-Pfalz über hervorragende Bedingungen für den Gütertransport auf dem Wasser. Die Frequenz der Binnenschiffe wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen: Prognosen zufolge wird das Aufkommen der Binnenschifffahrt bis zum Jahr 2030 um durchschnittlich 1,1 Prozent jährlich wachsen. Zur Erreichung der Klimaziele und der Dekarbonisierung der Wirtschaft kann die Binnenschifffahrt langfristig einen wesentlichen Beitrag leisten. So werden im Vergleich zum Gütertransport auf der Straße bei der Binnenschifffahrt nur etwa ein Drittel der Treibhausgase ausgestoßen. Zudem gilt der Gütertransport auf dem Wasser als weniger lärmbelastend als der Gütertransport auf der Schiene.

Damit die Binnenschifffahrt ihr klimaschonendes Potenzial entfalten kann, braucht es in den kommenden Jahren eine umfassende Flottenmodernisierung. Um die strengen EU-Abgasgrenze zu erreichen, ist weiterhin ein starkes Engagement des Bundes bei der Förderung und Entwicklung neuer, effizienter Motoren erforderlich. Chancen für die Binnenschifffahrt ergeben sich nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der Digitalisierung: So hat Rheinland-Pfalz im Bereich der Nutzfahrzeugentwicklung eine eigene Kompetenz auf dem Gebiet des vernetzten und automatisierten Fahrens entwickelt. Diese Erkenntnisse aus Rheinland-Pfalz sollten auch für die Binnenschifffahrt nutzbar gemacht werden.

Die Ertüchtigung unserer Wasserstraßeninfrastruktur darf auch beim zuständigen Bundesverkehrsministerium nicht länger vernachlässigt werden. Nicht zuletzt das extreme Niedrigwasser des Rheins und die wirtschaftlichen Folgen haben die Notwendigkeit stetiger Investitionen in die Wasserstraßen vor Augen geführt. Die Umsetzung der Fahrrinnenvertiefung auf dem Mittelrhein duldet keinen weiteren Aufschub durch das Bundesverkehrsministerium. Als eines der wichtigsten europäischen Wasserinfrastrukturprojekte der kommenden Jahrzehnte muss die „Abladeoptimierung Mittelrhein“ endlich in die Planung gehen.

Quelle und Foto: SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz