Porthos verläuft nach Plan

Porthos, das Projekt für CO2-Abscheidung und Speicherung in Rotterdam, verläuft planmäßig, so dass ab 2024 jährlich 2,5 Millionen, von der Industrie ausgestoßenes CO2 in leeren Gasfeldern unter der Nordsee gespeichert werden kann. Ende des vorigen Jahres haben vier Unternehmen gemeinsam insgesamt € 2 Milliarden aus dem SDE++-Fonds für die kommenden fünfzehn Jahre beantragt.

Der definitiv gewährte Betrag kann deutlich niedriger ausfallen, dies vor allem durch die Preissteigerung bei den Emissionsrechten (ETS) in den kommenden fünfzehn Jahren. Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage – CCS) gehören zu den preiswertesten Möglichkeiten in kurzer Zeit die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Zwischen 2008 und 2019 wurden insgesamt zirka € 4,5 Milliarden an SDE-Geldern für zahlreiche Projekte in den Niederlanden bereitgestellt. Dadurch konnte ein Ausstoß von ungefähr 42 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre vermieden werden.1 Das Porthos-Projekt erzielt mit weniger als der Hälfte dieses Betrages eine beinahe gleich große Einsparung: ungefähr 37 Millionen Tonnen CO2, und das über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren. Dies zeigt, dass mit CCS schnell und relativ preiswert große Fortschritte im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele gemacht werden können. Im Klimaübereinkommen wurde vereinbart, dass 2030 die Hälfte der Senkung der CO2-Emissionen seitens der Industrie anhand von CCS umgesetzt wird. Bei der anderen Hälfte setzt die Industrie unter anderem auf Effizienz, Elektrifizierung, Solar- und Windparks und grünen Wasserstoff. Für viele Prozesse in der Industrie sind jedoch noch zu wenig andere Möglichkeiten vorhanden, den Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre kurzfristig stark zu reduzieren.

Für das Frühjahr 2021 wird die Gewährung der Fördermittel für die vier Unternehmen (Air Liquide, Air Products, ExxonMobil en Shell) erwartet. Voraussichtlich wird Ende 2021 das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein. 2021 wird von den Unternehmen hauptsächlich dazu verwendet, sich auf die Konstruktion von Abscheidungsanlagen vorzubereiten. Die Porthos-Projektorganisation (EBN, Gasunie, Hafenbetrieb Rotterdam) verwendet dieses Jahr dazu, die Anlegung von Pipelines zu Lande und auf dem Meeresboden, die Kompressor-Stationen und die Modifikation der Meeresplattform technisch vorzubereiten. Anfang 2022 steht die endgültige Investitionsentscheidung über Porthos an und kann die Umsetzung gestartet werden.

Wichtige Entwicklungen im vergangenen Jahr waren die Einreichung der Umweltverträglichkeitsprüfung (Milieueffectrapport – MER) und einer Reihe von Genehmigungsanträgen, der Abschluss von Vereinbarungen zwischen Porthos und den vier Unternehmen, die das Porthos-System nutzen wollen, sowie die Zusage der EU, € 102 Millionen zu dem Projekt beizusteuern.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




SMM DIGITAL: Weltleitmesse online und kostenfrei

Es ist soweit: Vom 2. bis 5. Februar geht die SMM DIGITAL an den Start. Aufgrund der aktuellen Situation um die Corona Pandemie wird die 29. Auflage der SMM in Form einer rein digitalen Konferenz durchgeführt. Und das kostenfrei – damit unterstreicht die maritime Weltleitmesse in dieser herausfordernden Zeit ihre Verbundenheit mit der Branche der maritimen Wirtschaft.


Die SMM DIGITAL bietet an den vier Tagen ein spannendes Programm mit hochkarätigen internationalen Sprechern, das über zwei Streams online übertragen wird. Alle Konferenzen werden live über den Conference-Stream auf die Bildschirme der Teilnehmer gestreamt. Darüber hinaus wurden im eigenen SMM-Studio auf dem Hamburger Messegelände in den vergangenen Wochen viele Panels und Interviews unter Einhaltung der aktuellen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen aufgezeichnet. Diese werden im zweiten Stream, dem Open Stream, zu sehen sein. Durch die Konferenzen führen als Moderatoren die Digitalisierungsexpertin Carmen Hentschel und der amerikanische Journalist David Patrician.

Das gesamte Programm ist für alle Teilnehmer kostenfrei. „Wir haben diese Entscheidung getroffen, um das Expertenwissen in diesem Jahr einem noch breiteren Fachpublikum zugänglich zu machen – Brancheninsidern und Kennern der SMM sowie interessierten Neueinsteigern. Fachveranstaltungen sollten in einer so herausfordernden Zeit kein Luxus für die Branche sein“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress GmbH.

Los geht es mit dem Maritime Future Summit. Hier dreht sich alles um Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Big Data. (2. Februar, 10:30 bis 14:45 Uhr)

Wie die Kraft von Meer und Wind nachhaltig in Energie umgewandelt werden kann, steht im Fokus des Offshore Dialogue. Darüber hinaus geht es um Technologien für das Ocean-Monitoring und den umweltschonenden Rückbau von Offshore-Anlagen. (2. Februar, 15:00 bis 18:05 Uhr)

Das Tradewinds Digital Forum widmet sich wirtschaftlichen Aspekten: Chefredakteur Julian Bray und seine Gäste sprechen u.a. über die Lage auf dem Containerschiffsmarkt und die Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien für künftige Schiffsfinanzierungen. (2. Februar: 13:00 bis 15:55 Uhr)

Auf dem gmec – the global maritime environmental congress tauschen sich Branchenexperten darüber aus, welche Rolle die Schifffahrt bei der Bewältigung der Klimakrise spielt. Mit Spannung werden Gastauftritte von Vertretern von Fridays For Future und NABU erwartet. (3. Februar, 9:30 bis 15:40 Uhr)

Den Abschluss bildet die MS&D. Auf der internationalen Konferenz zu Sicherheit und Verteidigung skizzieren Fachleute aktuelle und künftige Bedrohungen auf See – unter anderem durch Cyberattacken (4. Februar: 9:30 bis 17:00 Uhr & 5. Februar: 9:30 bis 16:00 Uhr)

Die SMM DIGITAL besteht aus zwei Streams, dem Conference Stream mit den bekannten SMM Fachkonferenzen sowie dem Open Stream. Die Zuschauer haben bei den Panels des Conference Streams die Möglichkeit, online Fragen an die hochkarätigen Teilnehmer zu richten. Diese werden am Ende jeder Session von den Moderatoren an die Teilnehmer gestellt. Darüber hinaus können die Zuschauer während der gesamten SMM DIGITAL – sowohl im Conference Stream als auch im Open Stream – über eine Chatfunktion untereinander kommunizieren. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, über das Netzwerk-Event MariMatch@SMM zukünftige Geschäfts- und Forschungspartner kennenzulernen und das eigene maritime Netzwerk zu erweitern. Zur Teilnahme an MariMatch@SMM ist eine Registrierung bis zum 1. Februar 2021 hier erforderlich. Alle Angebote der SMM DIGITAL sind für die Zuschauer kostenfrei.

Das gesamte Konferenzprogramm der SMM DIGITAL 2021 gibt es  hier

Quelle: Hamburg Messe und Congress, Foto: Hamburg Messe und Congress/ Nicolas Döring