„Gemäßigte Erhöhung“ im Hafen Rotterdam

Die bestehende dreijährige Vereinbarung zwischen dem Hafenbetrieb Rotterdam und den von Deltalinqs und VRC vertretenen Marktpartnern über die Erhöhung der Hafengebühren wird um ein Jahr verlängert. Die Hafengebühren steigen 2021 um 1 Prozent, ebenso wie in den Jahren 2018 – 2020. Dies gilt für die Seefahrt und die Binnenschifffahrt.

In dieser besonderen Zeit legen Partner Wert darauf, die gemäßigte Gebührenentwicklung unverändert fortzusetzen. Der Hafenbetrieb setzt zudem die spezifischen Maßnahmen aus der damals getroffenen dreijährigen Vereinbarung fort, etwa Transshipment-Ermäßigungen für umzuladende Container.

Nächstes Jahr werden die Partner wieder über eine mehrjährige Festlegung der Gebührenentwicklung für die Zeit nach 2021 beraten. Dadurch wird dem Markt Klarheit geboten.

Der Hafenbetrieb Rotterdam, Deltalinqs und VRC haben feste Vereinbarungen über die Art und Weise der jährlichen Festlegung der Hafengebühren getroffen. Durch eine strukturierte Marktkonsultation kommt der Sektor dem Wunsch des Staates nach einer Selbstregulierung der Gebühren entgegen. Bei dieser Konsultation werden u. a. die Inflation, Marktbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen berücksichtigt. Die Preise gelten für die Seehäfen von Rotterdam, Schiedam, Vlaardingen, Maassluis, Dordrecht, Papendrecht, Zwijndrecht und Moerdijk.

Die Hafengebühren sind eine der beiden primären Einkommensquellen des Hafenbetriebs Rotterdam. 2019 erhielt der Hafenbetrieb Rotterdam 290,2 Mio. € an Seehafengebühren und 14,1 Mio. € an Binnenhafengebühren. Die Haupteinkommensquelle des Hafenbetriebs besteht aus Mieteinnahmen und Erbpacht von Grundstücken.

Quelle und Foto: Hafen Rotterdam




Fahrrinnenvertiefung am Mittelrhein

Die Regierungsfraktionen von SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Rheinland-Pfalz haben einen Antrag „Binnenschifffahrt in Rheinland-Pfalz: Leistungsstarke Infrastruktur und gute Rahmenbedingungen für klimaschonende Gütermobilität auf dem Wasser“ in den Landtag eingebracht. Dazu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer (Foto):

„Der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz lebt von seinen Wasserstraßen. Mit den auch für den europäischen Wirtschaftsraum wichtigen Verkehrsadern Rhein, Mosel und Saar sowie seinem dichten Netz an Binnenhäfen verfügt Rheinland-Pfalz über hervorragende Bedingungen für den Gütertransport auf dem Wasser. Die Frequenz der Binnenschiffe wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen: Prognosen zufolge wird das Aufkommen der Binnenschifffahrt bis zum Jahr 2030 um durchschnittlich 1,1 Prozent jährlich wachsen. Zur Erreichung der Klimaziele und der Dekarbonisierung der Wirtschaft kann die Binnenschifffahrt langfristig einen wesentlichen Beitrag leisten. So werden im Vergleich zum Gütertransport auf der Straße bei der Binnenschifffahrt nur etwa ein Drittel der Treibhausgase ausgestoßen. Zudem gilt der Gütertransport auf dem Wasser als weniger lärmbelastend als der Gütertransport auf der Schiene.

Damit die Binnenschifffahrt ihr klimaschonendes Potenzial entfalten kann, braucht es in den kommenden Jahren eine umfassende Flottenmodernisierung. Um die strengen EU-Abgasgrenze zu erreichen, ist weiterhin ein starkes Engagement des Bundes bei der Förderung und Entwicklung neuer, effizienter Motoren erforderlich. Chancen für die Binnenschifffahrt ergeben sich nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der Digitalisierung: So hat Rheinland-Pfalz im Bereich der Nutzfahrzeugentwicklung eine eigene Kompetenz auf dem Gebiet des vernetzten und automatisierten Fahrens entwickelt. Diese Erkenntnisse aus Rheinland-Pfalz sollten auch für die Binnenschifffahrt nutzbar gemacht werden.

Die Ertüchtigung unserer Wasserstraßeninfrastruktur darf auch beim zuständigen Bundesverkehrsministerium nicht länger vernachlässigt werden. Nicht zuletzt das extreme Niedrigwasser des Rheins und die wirtschaftlichen Folgen haben die Notwendigkeit stetiger Investitionen in die Wasserstraßen vor Augen geführt. Die Umsetzung der Fahrrinnenvertiefung auf dem Mittelrhein duldet keinen weiteren Aufschub durch das Bundesverkehrsministerium. Als eines der wichtigsten europäischen Wasserinfrastrukturprojekte der kommenden Jahrzehnte muss die „Abladeoptimierung Mittelrhein“ endlich in die Planung gehen.

Quelle und Foto: SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz




Bahn stärker in Lieferkette einbinden

Auf der 4. Bahnkonferenz zeigte sich deutlich, dass der Verkehrsträger in Zukunft eine größere Rolle bei der Wahl umweltfreundlicher Transportmittel spielen wird.


Die Bahn könnte einer der größten umweltfreundlichen Verkehrsträger werden. Viele Unternehmen überdenken ihre Logistikketten und suchen nach ökologischen Lösungen, die ökonomisch vertretbar sind und sich in digitale Konzepte leicht einfügen. Wie das konkret aussehen könnte, schilderten die Referenten auf der 4. Bahnkonferenz unter dem Titel „Grüne industrielle Revolution, globale Lieferketten und mehr Güterverkehr auf die Schiene“. Erstmals lief das erfolgreiche Format vom Arbeitskreis (AK) Schiene der Logistik-Initiative Hamburg, Hafen Hamburg Marketing (HHM) und der Freien Hansestadt Bremen komplett digital. „Das große Interesse an unserem Format macht deutlich, dass die Bahn als Verkehrsträger für die Hinterlandanbindungen immer mehr wahrgenommen wird. Sie hat in der Krise bewiesen, dass sie ein zuverlässiger Partner ist“, sagte Ingo Egloff, Vorstand bei HHM. Die 260 angemeldeten Teilnehmer erhielten auch bei der 4. Bahnkonferenz einen umfassenden Überblick, wie sich eine funktionierende Logistikkette mit der Bahn aufbauen lässt. Dr. Bernd Pahnke, Vorsitzender des AK Schiene hob zu Beginn hervor: „Gerade im Seehafenhinterlandverkehr zählen intelligente vernetzte Lieferverkehre. Hierbei ist die Bahn der ideale Verkehrsträger für mehr nachhaltige Transporte.“

Wie wichtig die Zuverlässigkeit der Schiene für die Lieferketten ist, erläuterte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG: „Die Wirtschaft braucht einen zuverlässigen, leistungsfähigen und hochvernetzten Schienengüterverkehr. Mit unserer Strategie ‚Starke Schiene‘ wollen wir genau das schaffen. Unter der Überschrift ‚Starke Cargo‘ wandelt sich unsere Güterbahn DB Cargo zum Anbieter kompletter Logistikketten und versorgt ihre Kunden künftig mit deutlich mehr Service. Dazu gehören auch innovative Lösungen für den Kombinierten Verkehr sowie die Hinterlandanbindung der großen Seehäfen. Komplexe Warenströme lassen sich so wirtschaftlich und vor allem klimafreundlich bewältigen.“

Auch Frank Dreeke, Präsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe e.V. machte darauf aufmerksam, dass Schiene ein wichtiges Bindeglied für die Häfen ist: „Als systemrelevante, trimodale Umschlagpunkte sind die deutschen Seehäfen auf eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur angewiesen. Wir müssen das Eisenbahnnetz auf Wachstum auslegen.“

Dabei wird es immer dringender, die Schiene fit für die Digitalisierung zu machen, denn ohne könnte die Bahn abgehängt werden. Davor zumindest warnt Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der TU Dortmund: „Die Digitalisierung von allem und die künstliche Intelligenz in allem wird alles ändern. Die Logistik wird eine der ersten Branchen sein, in der sich KI-Verfahren massenhaft durchsetzen werden. Es entsteht eine Silicon Economy. Nutzt die Logistik ihre Chance, wird wesentlich dort entschieden, wer künftig die Wirtschaft in dieser neuen, digitalen Welt steuern wird.“

Mit der zunehmenden Digitalisierung müssen die Unternehmen und Akteure jetzt die singulären Beispiele zusammenführen, damit die Lieferkette wirklich digital läuft. Auf der physischen Ebene sind die Akteure jederzeit dabei, die Lieferketten aufrechtzuerhalten. „Die Containerschifffahrtsindustrie war in diesem Jahr großer Volatilität in der Nachfrage ausgesetzt – dennoch war es immer unser Ziel, die Lieferketten weltweit aufrecht zu halten, um so die Waren unserer Kunden sicher an ihren Bestimmungsort zu bringen“, betonte Dr. Maximilian Rothkopf, Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstands der Hapag-Lloyd AG.

Abschließend fasste Dr. Bernd Pahnke, Leiter des AK Schiene, das Fazit der 4. Bahnkonferenz zusammen: „Die spannenden Vorträge haben insbesondere eins gezeigt, auch in Zukunft werden alle Akteure die Kraft der Zusammenarbeit benötigen.“
Zum Abschluss der Konferenz ließen es sich Ingo Egloff und Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik Initiative Hamburg, nicht nehmen, Dr. Bernd Pahnke öffentlich zu verabschieden. „Dr. Pahnke hat maßgeblich den Arbeitskreis Schiene aufgebaut und die Bahnkonferenz etabliert. Ein ganz herzliches Dankeschön.“

Quelle und Foto: HHM




VTG erhält neue Version der Nexxiot-Hardware

Nexxiot hat jetzt die dritte Generation seines bekannten Gateway-Device vorgestellt. Der neue Globehopper verfügt über ein aktualisiertes Bluetooth-Low-Energy-Protokoll, das den modularen Anschluss von externen Sensoren erleichtert. Er bietet die Möglichkeit zur Kommunikation über 4G und ist bereits auf die Einführung von 5G ausgelegt.

Neben einer verbesserten Standortbestimmung wurde auch das Niveau der ATEX-Zertifizierung weiter erhöht. Die Geräte sind standardmäßig wartungsfrei und decken ihren niedrigen Stromverbrauch per Solarpanel. Die VTG AG, eines der führenden europäischen Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen, wird als erster Partner mit dem neuen Globehopper ausgestattet. 

Die VTG gilt seit langem als Innovationsführer und Impulsgeber in der Logistikbranche. Mit der größten Mietwagenflotte für den Schienengüterverkehr in Europa hat sie immer wieder bewiesen, dass der Schienenverkehr profitabel sein kann, solange man offen für Veränderungen bleibt und zukunftsweisende Entscheidungen trifft.

Eine solche Entscheidung ist zu einem Qualitätsmaßstab für den gesamten globalen Schienengüterverkehr geworden. Ende 2016 beschloss die VTG, ihre gesamte europäische Schienenflotte mit Geräten von Nexxiot auszurüsten. Nun wird der Rollout mit dem neuesten Hardware-Gerät von Nexxiot, dem Globehopper 3, fortgesetzt.

Als führendes Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen setzt sich VTG dafür ein, den Schienengüterverkehr so attraktiv wie möglich zu gestalten. Der Straßenverkehr wird immer stärker durch den Lkw beansprucht, der im Vergleich zum Verkehrsträger Schiene eine drei- bis sechsmal höhere Umweltbelastung verursacht. Um die Schiene für Verlader attraktiver zu machen, muss sie kostengünstiger sowie für die Kunden berechenbarer und zuverlässiger werden. Wenn diese Elemente im Fokus stehen, wird der gesamte Transport noch nachhaltiger sein und eine tragfähige Alternative zu anderen Verkehrsträgern darstellen können.

Sven Wellbrock, Chief Operating Officer Europe und Chief Safety Officer ist überzeugt vom Kombinierten Verkehr. Die effiziente Verzahnung der Schiene mit anderen Verkehrsträgern ermöglicht es jedem Transportmodus seine Stärke auszuspielen. Um reibungslose Übergänge zu ermöglichen und den Transport planbarer und nachhaltiger zu machen, muss aber jeder Waggon mit einer Technologie ausgerüstet sein, die Daten zu diesen wichtigen Parametern liefert.

Als Head of Innovation bei VTG leitet Hanno Schell die Einführung neuer Technologien innerhalb des Unternehmens. Er weiß wie wichtig Zuverlässigkeit und Transparenz sowie die Umsetzung der von den Frachteigentümern geforderten Maßnahmen sind. Er ist überzeugt, dass man schnell handeln muss, um der Konkurrenz innerhalb der Branche einen Schritt voraus zu sein, aber auch, um Disruption durch neue Akteure zu vermeiden. Hanno Schell sagt: „Transparenz in Bezug auf die genaue Laufleistung, die Auswirkungen von Zwischenfällen, die Qualität der Waren und den Ankunftszeiten (ETA) ist heutzutage unerlässlich, um unsere Kunden zufrieden zu stellen. Die diesjährige Pandemie hat uns daran erinnert, welch wichtige Rolle des Schienengüterverkehrs im gesamten Transportsystem spielt. Wir nutzen jeden technologischen Vorteil, um die Position des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Schiene zu stärken und einen Weg hin zu einer nachhaltigeren Mobilität zu entwickeln“.

„Der Schienenverkehr ist einzigartig in Bezug auf seine Fähigkeit, ökologische, wirtschaftliche und soziale Anforderungen zu erfüllen, da er durch den Einsatz von Technologie in der Lage ist, den Anforderungen des Marktes in diesen volatilen Zeiten zu begegnen. Die Nexxiot-Technologie besteht aus Sensoren, Kommunikations-Gateways, Konnektivität und einer intelligenten IoT-Cloud-Plattform, um aus den Daten sinnvolle Handlungsempfehlungen zu erstellen. Der neue Globehopper 3 bietet dem Kunden viele Vorteile, die bis vor kurzem noch undenkbar waren“, sagt Nexxiot-CEO Stefan Kalmund. Zu den aktualisierten Funktionen gehört ein neues Bluetooth-Low-Energy-Protokoll, das beim modularen Anschluss von Sensoren hilft. Er bietet die Möglichkeit zur Kommunikation über 4G und ist bereits auf die Einführung von 5G ausgelegt. Auch das Level der ATEX-Zertifizierung wurde weiter erhöht, was bedeutet, dass der Einsatz auch in industriellen Umgebungen mit hohem Explosionsrisiko problemlos möglich ist. Zudem verfügt der Globehopper 3 über eine optimierte Lokalisierung und ist wie seine Vorgänger standardmäßig wartungsfrei mit Energy Harvesting und niedrigem Stromverbrauch.

Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 95.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.
Ihren Kunden bietet die VTG durch die Kombination der drei vernetzten Geschäftsbereiche Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik eine leistungsstarke Plattform für den internationalen Transport ihrer Güter. Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis zählen eine Vielzahl renommierter Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie beispielsweise der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie.

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die VTG einen Umsatz von 1.221 Millionen Euro und ein operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von 512 Millionen Euro. Über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg vorrangig in Europa, Nordamerika, Russland und Asien präsent. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte die VTG weltweit rund 1.750 Mitarbeiter. Mehr Informationen unter: www.vtg.com

Die Nexxiot AG mit Sitz in Zürich ist Impulsgeber für die digitale Logistik von morgen. Ziel des Unternehmens ist es, die weltweiten CO2-Emissionen um fünf Prozent zu reduzieren, indem es die Effizienz von Gütertransporten steigert und Leerfahrten reduziert. Mit modernster Technologie unterstützt es seine Kunden dabei, die Potenziale ihrer Transportdaten effektiv zu nutzen. Dafür bietet Nexxiot eine integrierte Lösung zum Verfolgen, Finden und Schützen von Fracht an. Der Einsatz der Lösung in über 160 Ländern weltweit und ein Netzwerk aus über 450 Roaming-Partnern bietet den Kunden zu jedem Zeitpunkt Vertrauen, Sicherheit und Transparenz. In der Nexxiot-eigenen Logistik-Cloud sind die Daten von mehr als 4 Milliarden zurückgelegten Transportkilometern gespeichert. Mitarbeiter aus über 19 Ländern tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Neben dem Hauptsitz in der Schweiz ist Nexxiot in Deutschland und den USA tätig und verfolgt eine globale Wachstumsstrategie. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.nexxiot.com

Quelle: Nexxiot AG, Foto: VTG, VTG wird als erster Partner von Nexxiot mit der neuen Globehopper-Generation ausgerüstet.




Nachtschicht in der Verbrennung

„Die Anlage ist unser Schmuckstück“, sagt Samet Osmani, Schichtmeister in der Rückstands-Verbrennungsanlage (RVAD) im Chempark Dormagen, voller Stolz über seinen Arbeitsplatz. Wenn das Team der Nachtschicht abends um halb zehn startet, strahlt die Anlage im Schein der nächtlichen Beleuchtung – ein Hauch Industrieromantik. Um Romantik geht es bei der Nachtschicht allerdings nicht – denn jetzt übernimmt Osmani mit seinem Team die Verantwortung vom Betriebsleiter. Was passiert, wenn der Betriebsleiter im Feierabend ist?

Die RVAD ist rund um die Uhr in Betrieb. Hier wird Sonderabfall aus der chemischen Produktion verbrannt. Das dürfen in Deutschland nur Anlagen mit besonderer Technik. Osmani und sein Team leiten nachts den Betrieb; sie verfügen über das Fachwissen und die praktische Erfahrung, „fahren“ die Anlage, wie sie sagen und verwerten und beseitigen den Abfall. „Denn die bei der Verbrennung freigesetzte Energie wird zur Versorgung zum Beispiel mit Dampf im Chempark genutzt,” erklärt Osmani. Gleichzeitig leitet Osmani auch den Nachbarbetrieb, die Thermische Abluftverbrennungsanlage (TVA), und spricht sich bei Bedarf auch nachts telefonisch mit dem Betriebsleiter ab.

Osmani mag die Nachtschichten – auch wenn die Arbeit nachts körperlich anstrengender ist. Schließlich arbeitet der Mensch dann gegen seinen Biorhythmus. Nachts wird zwar die gleiche Abfallmenge verbrannt wie bei der Tagschicht. Aber sonst gibt es für Osmani entscheidende Unterschiede: „Die Nachtschicht ermöglicht es mir, wichtige Dinge auch mal ohne Unterbrechung zu tun“, sagt er. „Nachts kommen keine Fremdfirmen, die Reinigungs- oder Reparaturarbeiten ausführen. Darum kümmert sich die Tagschicht.“ Deshalb hat Osmani jetzt Raum für komplexe Tätigkeiten und plant beispielsweise Urlaub und Weiterbildung für sein Team. Und er absolviert Rundgänge durch die Anlage und nutzt die Ruhe, um die Technik zu prüfen und den Bedarf für Instandhaltungsarbeiten zu ermitteln. Besonders im Winter beendet er seine Rundgänge gerne am Drehrohr, dem Herzstück der Anlage. Innen im Drehrohr herrschen circa 1.000° Celsius – und außen eine wohlige Wärme.

Auch das Einarbeiten von neuen Mitarbeitern findet bevorzugt nachts statt. Die Ausbildung der Mitarbeiter ist Osmani ein Herzensanliegen. Denn das ist die Basis für den Erfolg der RVAD: top ausgebildete Mitarbeiter, die die maximale Leistung mit der Hightech-Anlage erreichen. „Da investiere ich gerne Zeit und erkläre alles ganz genau und bei Bedarf auch mehrfach.“ Sein Ziel: Die Belegschaft muss die Arbeit mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit und einem echten Interesse ausführen. Und alle müssen sich blind aufeinander verlassen können – schließlich geht es um die Arbeit mit gefährlichen Stoffen. Und da soll jeder nach getaner Arbeit wieder gesund nach Hause gehen.

Im Kamin der RVAD, wo die gereinigte Luft die Anlage verlässt, befinden sich Messgeräte, die kontinuierlich Emissionen messen und von der Bezirksregierung überwacht werden. Diese Messwerte und viele andere technische Informationen überwacht auch der Messwartenfahrer der RVAD permanent. An seinem Arbeitsplatz befinden sich viele Bildschirme, die ihm komplexe Daten in Echtzeit anzeigen. Die Emissionswerte der Anlage liegen seit Jahren um ein Vielfaches unter den gesetzlich geforderten Grenzwerten. „Manche Grenzwerte unterschreiten wir um über 90 Prozent, andere liegen sogar bei null Emissionen“, erklärt Osmani stolz. Dafür gibt die RVAD-Mannschaft ihr Bestes. 365 Tage im Jahr. Tag und Nacht.

Quelle und Foto: CURRENTA, Samet Osmani, Schichtmeister in der Rückstands-Verbrennungsanlage im CHEMPARK Dormagen, trägt nachts die Verantwortung für den gesamten Betrieb.




Wettbewerbsfähigkeit der Schiene wird verbessert

Der Vorsitzende des DVF-Lenkungskreises Schienenverkehr Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn AG, hat die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit als ein wichtiges Ziel der Branche benannt. Beständig hohe Investitionen in das Schienennetz seien die Basis für mehr Kapazität, denn wenn die transportierten Mengen auf der Schiene wachsen sollen, muss auch die Infrastruktur für Personen- und Güterverkehre Schritt halten.

Gleichzeitig müsse in Innovationen investiert werden: „Mit dem Ausbau der Digitalen Schiene erhöhen wir die Kapazität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Eisenbahnnetz. So prüfen beispielsweise Sensoren die Funktionstüchtigkeit von Weichen – Defekte können somit rechtzeitig erkannt und schnell behoben werden. Davon profitieren alle, sei es der Personen- oder der Güterverkehr auf der Schiene. Für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und deren Fahrgäste wird sich das Angebot verbessern.“

Am DVF-Lenkungskreis Schienenverkehr nahm auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Enak Ferlemann, MdB, teil. Der Staatssekretär sagte, dass gerade während der Corona-Pandemie der Schienengüterverkehr bewiesen habe, dass auf ihn Verlass sei. „Der Schienengüterverkehr soll auch nach den Corona-Lockdowns problemlos versorgungsrelevante Güter grenzüberschreitend und zuverlässig transportieren. Dazu wollen wir den Schienengüterverkehr weiter stärken und die EEG-Umlage in Deutschland senken sowie die Digitale Automatische Kupplung europaweit einführen.“

Ferner freute sich Ferlemann über die Zustimmung des Haushaltsausschusses zur mehrjährigen Projektfinanzierung und die Anlagenpreisförderung. Diese konnte im laufenden Jahr mit einem Volumen von 40 Millionen Euro nicht mehr ausgereicht werden und erhalte nun im nächsten Jahr 80 Millionen Euro. Nach Notifizierung der Förderrichtlinie werde die Gleisanschlussförderung erweitert, etwa um die Förderung von Ersatzinvestitionen inklusive Anschlussweiche, multifunktionale Anlagen, Anbindung von Logistikzentren und Gewerbegebieten ans Gleis und Industriegleise, eine Planungspauschale und neue Fördersätze- und quoten. Außerdem sei eine Kumulation der Landes- mit Bundesmitteln möglich und der Mittelansatz von 14 auf 34 Millionen Euro gesteigert worden.

Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise bei Bussen und Bahnen bedarf es auch im Jahr 2021 staatlicher Hilfen. „Eine Verlängerung des Rettungsschirms für den öffentlichen Verkehr ins Jahr 2021 ist möglich. Wir werden das jetzt prüfen.“

Quelle: DVF, Foto: DB AG / Max Lautenschläger




Scheuer: Verkehrssektor wandelt sich radikal

Forschung direkt in die Anwendung bringen – das ist die Kernaufgabe des BMVI-Expertennetzwerks, in dem sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden aus dem Geschäftsbereich des BMVI an Lösungen für Herausforderungen der Zukunft arbeiten. Erstmals wurden so verkehrsträgerübergreifende Analysen zu den Klimawirkungen auf Schiene, Straßen und Wasserstraßen mit einheitlichen Szenarien durchgeführt und darauf aufbauend konkrete Hinweiskarten für die Verkehrsträger entwickelt. Sie zeigen, wie und wo sich Folgen des Klimawandels auswirken und welche Maßnahmen dementsprechend ergriffen werden müssen.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Der Verkehrssektor befindet sich mitten in einem radikalen Wandel. Wir digitalisieren, automatisieren, vernetzen und elektrifizieren, um Mobilität möglichst sauber und effizient zu machen. Gleichzeitig müssen wir schon heute mit den absehbaren Folgen des Klimawandels umgehen. Für beide Herausforderungen gilt: ohne Forschung kein Fortschritt. Umso wichtiger ist dieser Bericht. Er zeigt, was wir tun müssen, um auch in Zukunft einen zuverlässigen Personen- und Güterverkehr sicherzustellen.

Das BMVI-Expertennetzwerk ist das verkehrsträgerübergreifende Forschungsformat in der Ressortforschung des BMVI. Unter dem Leitmotiv „Wissen – Können – Handeln“ haben sich sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2016 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel ist es, drängende Verkehrsfragen der Zukunft unter anderem in den Bereichen Klimawandel, Umweltschutz, alternde Infrastruktur und Digitalisierung zu erforschen und durch Innovationen eine resiliente und umweltgerechte Gestaltung der Verkehrsträger zu ermöglichen.

Neben der Klimafolgenforschung enthält der Bericht so auch Empfehlungen, wie sich Baumaßnahmen beschleunigen und der Erhalt der Infrastruktur verbessern lässt. Dazu hat das BMVI-Expertennetzwerk verschiedene innovative Verfahren, wie zum Beispiel Bauwerksinspektionen mit zusätzlicher Unterstützung von Drohnen und künstlicher Intelligenz entwickelt. Zusätzlich haben die Forscherinnen und Forscher die Standardisierung von Eisenbahnbrücken erweitert, wodurch der Neubau von Brücken deutlich schneller und langfristig auch kostengünstiger erfolgen wird. Ein neu entwickeltes „Smart Repair Verfahren“ verlängert die Dauerhaftigkeit von Brückenbauteilen erheblich – und das mit nur geringen Einschränkungen für die Nutzerinnen und Nutzer.

Alle Ergebnisse und den vollständigen Bericht gibt es hier

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)