Nachhaltig und leise auf der Schiene unterwegs

Die Bahntochter Metrans der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat ihre rund 3.000 Containertragwagen umfassende Flotte vollständig mit den sogenannten „Flüsterbremsen“ (K-Sohle) ausgerüstet. Damit hat Metrans das vom Bundestag beschlossene Verbot von lauten Güterwagen in Deutschland bereits für das gesamte europäische Streckennetz umgesetzt.


Die Fahr- und Bremsgeräusche der Waggons werden um die Hälfte reduziert, weil das Komposit-Material der K-Sohle härter als das eigentliche Rad ist. Nicht nur der Bremsvorgang ist leiser, auch werden die Räder durch die Sohle geglättet, was zu weniger Reibungsgeräuschen mit der Schiene führt.
Die Waggons der Metrans sind zum überwiegenden Teil Leichttragwagen und daher besonders energieeffizient. Sie machen den öko-effizienten Bahntransport noch nachhaltiger, weil sie etwa 4.000 Kilogramm leichter als herkömmliche Containertragwagen sind. Ihr Rollwiderstand ist geringer und sie benötigen weniger Energie für den Transport. Außerdem ermöglicht eine spezielle Konstruktion, die Container auf den bis zu 700 Meter langen Blockzügen enger zu platzieren, so dass mehr Boxen bei gleicher Zuglänge transportiert werden können. Die Waggons wurden von Metrans und dem slowakischen Hersteller Tatravagonka gemeinsam entwickelt.

Für Peter Kiss, CEO der Metrans-Gruppe, sind Innovationen der richtige Weg zu mehr Nachhaltigkeit: „Unsere Schienenverkehre sind ökologisch dem Straßenverkehr überlegen. Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen, sondern müssen diesen Vorteil weiter ausbauen. Bei Metrans machen wir uns deshalb um jedes Detail Gedanken. “

So testete Metrans als weltweit erstes Unternehmen beim Rangieren die umweltfreundliche Hybrid-Technologie, deren Antriebsmaschinen im Vergleich zu herkömmlichen Rangierlokomotiven bis zu 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Andere Schadstoffemissionen wie beispielsweise Stickstoffdioxid werden sogar um bis zu 70 Prozent verringert. Mittlerweile gehören drei dieser Hybrid-Rangierloks zur regulären Fahrzeugflotte. Je nach Einsatz fährt eine Rangierlokomotive zwischen 50 und 70 Prozent ihrer Betriebsdauer im Batteriebetrieb, was den Kraftstoffverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert.

Auch auf den zahlreichen Zugverbindungen zwischen den Seehäfen und Metrans-Terminals kommen E-Lokomotiven neuester Bauart zum Einsatz, die sich durch moderne energieeffiziente Technik, eine hohe Leistungs- und Zugkraft sowie den flexiblen, grenzüberschreitenden Einsatz auszeichnen. Sie verfügen über geräuschreduzierende Scheibenbremsen und nutzen ihre Elektromotoren zur Unterstützung der Bremsvorgänge. So werden beim Bremsen bis zu 18 Prozent der Energie zurückgewonnen und wieder ins Stromnetz eingespeist.

Quelle und Foto: Metrans




Online-Jahresauftakt der Logistikbranche

Frank Oelschläger als Vorsitzender des Steuerungsgremiums des Kompetenznetzes Logistik.NRW und Präsident des LOG-IT Club e.V. gemeinsam mit dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) begrüßte zum diesjährigen Jahresauftakt des Kompetenznetzes Logistik.NRW rund 60 Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik, die sich virtuell zugeschaltet hatten. Am eigentlichen Veranstaltungsort in der Düsseldorfer Geschäftsstelle des VVWL waren pandemiebedingt nur die Vortragenden anwesend.

In seiner Eröffnungsrede betonte Oelschläger die Wichtigkeit, trotz oder gerade wegen der aktuellen Krise weiter intensiv an den Themen Ansiedlungsflächen, Infrastruktur, Fachkräfte und Digitalisierung gearbeitet werden muss. In Bezug auf den Güterverkehr mahnte er ein europaeinheitliches Vorgehen gegen die Pandemie an, um die Grenzen für den Waren- und Güterverkehr offen zu halten und gleichzeitig den Schutz der Gesundheit und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ebenso müssten für die weit über 100.000 in deutschen Unternehmen beschäftigten Fahrer aus Mittel- und Osteuropa praktikable Ausnahmen geschaffen werden.

Nach der anschließenden Ehrung der LogistiKids des Jahres 2020 durch Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (s. gesonderte Pressemitteilung) hielt dieser einen Impulsvortrag zu den politischen und wirtschaftspolitischen Schwerpunkten der NRW-Landesregierung in 2021. Dabei hob er hervor, dass NRW der Logistikstandort schlechthin sei. Dies gelte auch für die Entwicklung und Umsetzung der Technologien zur Entwicklung und Umsetzung alternativer Antriebstechnologien und der Digitalisierung von Branche und Industrie. Der Minister nannte unter anderem den Digitalhub Logistik und Block-Chain basierte digitale Technologien für den Handelsaustausch.

Insgesamt stelle die Pandemie hohe Anforderungen an die Logistik – zum Beispiel Transport des Impfstoffes Biontech bei -70°. „Das wäre ohne eine gute Logistik nicht darstellbar. Es ist sehr beruhigend, dass wir uns auf Spedition und Logistik verlassen können – Danke schön!“, lobte er die Leistungen der Branche. Das Thema Homeoffice sei richtig und wichtig, könne aber nicht jedes Unternehmen umsetzen und sei auch nicht für jeden Arbeitnehmer geeignet. Dennoch sollte es überall dort, wo es geht, zum Beispiel mit wechselnden Teams, realisiert werden, um wirksam die Pandemie bekämpfen zu können. Auch abseits der Pandemie würde es den Verkehr bereits erheblich entlasten, wenn Arbeitnehmer „nur“ ein bis zwei Tage pro Woche im Homeoffice verbleiben; bereits hiermit könne ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele 2030 geleistet und für die Logistik staufreiere Transporte gewährleistet werden.

Generell dürfe das Zusammenspiel einer erfolgreichen Wirtschaft und einer nachhaltigen Umwelt keine Gegensätze darstellen. Hierzu leiste die Logistik, namentlich das Kompetenznetz und des VVWL mit ihren Unternehmen einen starken Beitrag, zum Beispiel bei der Zurverfügungstellung von großen Flächen zur Umsetzung von Photovoltaik-Projekten. Im Rahmen der Forschung für alternative Antriebe engagiert sich NRW stark für den Bereich Wasserstoff (Wasserstoff-Roadmap). Dieser Kraftstoff sei für alle Verkehrsträger geeignet und insbesondere für große Einheiten und lange Strecken. NRW habe eine enorme Forschungspower und kombiniert mit der Photovoltaik sollte ein echter Durchbruch gelingen, um Logistik noch umweltfreundlicher zu machen.

Rückblickend für 2020 sei die Wirtschaft trotz Pandemie mit einem blauen Auge davongekommen (Einbruch bei „nur“ circa 5 Prozent). Das lag auch insbesondere daran, dass wegen einer guten Grenzpolitik in NRW internationale Lieferketten sich schnell erholen konnten. Wenn die Politik die Pandemie weiter verantwortungsvoll bekämpfe, könne der Export in 2021 um circa 10 Prozent wachsen. Jetzt müsse zudem nachhaltig in die Transformation investiert und weiter die Forschung gefördert werden, damit wir im Inland Erfolge wie bei der Impfstoffherstellung generieren können.

In Bezug auf den Brexit betonte der Minister, dass NRW weiter mit Großbritannien als traditionell wichtigen Handelspartner zusammenarbeiten werde; viele britische Firmen seien in NRW angesiedelt. Auch aus diesen Gründen habe NRW auf ein Handelsabkommen mit GB gedrängt. Es liege allen daran, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen.

Anschließend diskutierte Minister Pinkwart unter der Moderation von Dr. Christoph Kösters, Manager Kompetenznetz Logistik.NRW / Hauptgeschäftsführer VVWL e.V. gemeinsam mit Frank Oelschläger, Horst Kottmeyer (Vorsitzender VVWL NRW e.V. / Aufsichtsratsvorsitzender BGL e.V.), Joachim Brendel (Federführer Verkehr Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW)) und Peter Abelmann (Manager Kompetenznetz Logistik.NRW / Geschäftsführer LOG-IT Club e.V.) über Wege aus der Krise.

Beim Thema Digitalisierung wies Frank Oelschläger auf den Aspekt sich verändernder Geschäftsmodelle hin. Joachim Brendel sah die digitalen Plattformen und ihre Technologien und Effekte als eine Herausforderung für mittelständische Handels- und Logistikunternehmen und richtete an den Minister die Forderung, in der Pandemie verstärkt dem Einzelhandel zu helfen.

Kottmeyer betonte in Bezug auf die Herausforderungen bei der Dekarbonisierung, dass die Logistik sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst sei, aber hinsichtlich der Investitionen in den Fuhrpark Planungssicherheit bräuchten. Wichtig sei auch die Forschung – den technologischen Vorsprung in Deutschland dürfe z. B. bei alternativen Antrieben nicht verloren werden. So sei es bedenklich, wenn erste Wasserstoff-Nutzfahrzeuge nicht aus Deutschland, sondern aus Ost-Asien kämen. Eine erfolgreiche Dekarbonisierung sei davon abhängig, wie schnell und zu welchen Kosten neue Technologie komme; ebenfalls sei eine angemessene Förderkulisse notwendig. Derzeit sei Wasserstoff auf 100 km noch dreimal so teuer wie Diesel. Dem pflichtete Brendel bei und ergänzte, es liege nicht am Willen der Unternehmen, eher am Mangel der Technologie; das sei der Ansatzpunkt und hier sei Politik und Forschung gefordert. Es müsse sich noch einiges bewegen.

Nach den im Jahresauftakt vorgestellten Zahlen des NRW-Logistikindexes aus seiner Befragung zum Jahreswechsel rechnen 68 Prozent der Befragten aus der Logistikbranche mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung, 80 Prozent erwarten steigende Preise, 87 Prozent auch steigende Kosten, nicht zuletzt wegen der CO2-Besteuerung. Insgesamt bewerteten die Befragten die Perspektiven als verhalten optimistisch. Generell schloss sich Frank Oelschläger dieser Prognose an, gab allerdings zu bedenken, dass dies stark abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie sei. Zudem sei wichtig, sich von China zu lösen (Stichwort: Seidenstraße) und sich auf eigene Stärken zu besinnen; die Wirtschaft Deutschlands sei stark genug, um die Krise zu meistern. Kottmeyer gab dabei zu bedenken, dass die Zahlen vom Logistikindex aus einer Periode vor Weihnachten stammen, als noch keine Virusvarianzen im Umlauf waren. Insgesamt sei mit einer höheren Arbeitslosenzahl zu rechnen. Mit Brendel teilte er die Hoffnung, dass sich die Handelsbeziehungen mit den USA unter der Führung des neuen Präsidenten wieder verbessern würden, allerdings ging Brendel davon aus, dass Präsident Biden die Außenpolitik nach dem Motto: „Buy American“ ausrichten werde. Hinsichtlich des Brexits berichtete der auf Großbritannien-Verkehre spezialisierte Unternehmer Kottmeyer, dass seit Januar völliges Chaos herrsche und noch keine Fahrt ohne Probleme beendet werden konnte. Hieran seien ein Übermaß an Bürokratie und die neuen Zollvorschriften Schuld. Denn Großbritannien sein nun mit allen Konsequenzen ein EU-Drittland. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen nicht zuletzt in Großbritannien seien nicht genug vorbereitet, genauso wenig wie die englische Administration, deren Abläufe nicht oder nur unzureichend digitalisiert wären.

In seinem Schlusswort betonte Dr. Kösters, dass Minister Pinkwart große Affinität zur Branche dargestellt habe und dankt für die lobenden Worte des Ministers zur Rolle der Logistik in der Pandemie. Das klare Bekenntnis des Ministers zum Logistikstandort NRW sei hervorzuheben. Die Branche wiederum bekenne sich in aller Konsequenz zum Infektions- und Hygieneschutz. Wichtig sei in der aktuellen Pandemie-Situation aber, die Freiheit des Warenverkehrs und der damit Beschäftigten im Sinne der „EU-Green-Lanes“ zu sichern bzw. wiederherzustellen.

Quelle und Foto: VVWL, coronagerechtes Auditorium und Vortragende




FIEGE gründet Company Builder Xpress Ventures

Mit XPRESS Ventures bringt Fiege den 2019 gegründeten Company Builder mit eigener Marke an den Markt. Damit setzt die Fiege Gruppe einen weiteren Grundstein ihrer Innovationsstrategie, um sowohl technologiegetriebene Ideen aus der eigenen Organisation als auch von externen Gründern systematisch zu fördern.

XPRESS Ventures verbindet dabei den Anspruch, das Netzwerk und logistisches Know-how von Fiege mit skalierbaren Geschäftsmodellen bestmöglich zu verbinden. Geleitet wird der Bereich von Seriengründer und Digital-Experte Matthias Friese. Zudem hat sich XPRESS Ventures mit Adrian Graf als Partner und COO verstärkt, um das bestehende 6-köpfige Team schnell auf Wachstumskurs zu bringen.

„Innovationen sind eine strategische Priorität für unser Unternehmen. Fiege erfindet sich immer wieder neu, dafür benötigt es neben den Ideen der eigenen Mitarbeiter auch die innovativen Impulse von außen“, sagt Jens Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Gruppe. „Mit XPRESS Ventures sind wir überzeugt, unsere Erfahrung, Expertise und Innovationskraft in neue Geschäftsmodelle einbringen zu können – so gestalten wir die Logistik von morgen.“

XPRESS Ventures ist ein Teil der Fiege Ventures und eine Antwort auf die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in der Logistik, welche die gesamte Wertschöpfungskette erreicht. „Als Kernaufgabe zielt XPRESS Ventures darauf ab, dem unternehmerischen Potenzial der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fiege sowie externen Gründern eine Plattform zu geben. Das maßgeschneiderte Programm reicht dabei von der Ideengenerierung über die Gründung bis hin zur Skalierung am Markt“, sagt Matthias Friese. Neben dem operativen Mentoring, der Vernetzung im Start-up-Ökosystem und dem Zugang zur Fiege Infrastruktur bietet XPRESS Ventures den Gründerteams kooperative Unterstützung bis zu einer Finanzierungsrunde.

Mit Sitz im Berliner Maschinenraum – einem Co-Working Space mit über 20 bekannten Mittelständlern – zielt XPRESS Ventures auf den engen Austausch mit jungen Talenten aus Top Universitäten, Gründern und Investoren ab. Matthias Friese: „Meine Hypothese: Der Mittelstand ist unser Sillicon Valley. Wir wissen es nur noch nicht. Mit XPRESS Ventures bieten wir bei Fiege Ideengebern und Gründern das ideale Umfeld, um mit ihnen vielleicht ‚the next big thing‘ im LogTech-Bereich aufzubauen.“ Zu den aktuellen Portfolio-Unternehmen zählen bisher der Fulfillment-Dienstleister Zenfulfillment, das Quality Management-Portal Opticert sowie der Angel Last Mile Service.

Quelle und Foto: Fiege