duisport schließt 2020 erfolgreich ab

Trotz der Corona-Pandemie hat duisport in 2020 im Containerumschlag ein Wachstum von 5 Prozent auf 4,2 Mio. TEU (Vorjahr: 4,0 Mio.) und damit ein neues Rekordniveau erreicht. Mit einem Anteil von rund 55 Prozent ist der Containerumschlag das wichtigste duisport-Gütersegment. Insgesamt verzeichnete die duisport-Gruppe im Jahr 2020 nach erster Auswertung einen Umschlag von knapp 59 Mio. Tonnen. Das ist ein Minus von rund 3 Prozent zum Vorjahr (2019: 61,1 Mio. Tonnen). Der Rückgang ist dem politisch-bedingtem Wegfall der Kohleumschläge geschuldet.

Insbesondere der Warenverkehr mit China ist auf der Schiene im vergangenen Geschäftsjahr um ca. 70 Prozent angestiegen. Noch in 2019 verkehrten wöchentlich zwischen Duisburg und verschiedenen Destinationen in China im Durchschnitt 35 bis 40 Züge. Ab dem zweiten Quartal 2020 registrierte der Duisburger Hafen einen Anstieg auf bis 60 Züge in der Woche. Ebenfalls erfreuliche Entwicklungen zeichneten sich in Osteuropa ab. Erweiterte Verbindungen im Trailer-Geschäft nach Polen trugen bereits signifikant zum seit Jahren kontinuierlichen Wachstum bei.

„Diese Zuwächse im Containergeschäft sind nicht allein pandemiebedingten Nachholeffekten geschuldet. Besonders in der zweiten Jahreshälfte hat sich unsere Strategie ausgezahlt, bereits im April – also mitten im ersten Lockdown – unser Zugangebot um weitere chinesische Destinationen zu erweitern. Mittlerweile sind alle wichtigen Logistik-Hubs Europas und Asiens fester Bestandteil unseres Netzwerks. Wir haben unsere Position als bevorzugter Zielpunkt für osteuropäische und asiatische Güterverkehre nach Europa systematisch ausgebaut. Unsere Kunden schätzen unsere Flexibilität und Leistungsfähigkeit – und insbesondere unsere raschen Weitertransportmöglichkeiten. Wir haben bereits weitere Investitionen freigegeben, um auch im Massengutgeschäft ein attraktiver Partner zu bleiben. Duisburg bleibt ein multimodaler Port, daran wird sich nichts ändern“, betont duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Der Duisburger Hafen wird auch in 2021 seinen erfolgreichen Weg fortführen, die Güterverkehre, insbesondere aus Osteuropa (Lkw, Sattelzüge, Trailer), von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die bisher getroffenen Ausbaumaßnahmen und Kundenansiedlungen, insbesondere DSV und MAERSK auf logport VI, werden weitere wichtige Impulse für den Güterumschlag von duisport auslösen: „Trotz der erfreulichen Entwicklung müssen wir Augenmaß und Realismus walten lassen“, betont der Vorsitzende des Vorstandes der Duisburger Hafen AG. „Da die Impfstrategien in den Ländern der EU deutlich schlechter anlaufen als in den USA oder beispielsweise Großbritannien, müssen wir auf unserem Heimatmarkt mit Nachfrageeinbußen und weiteren Einschränkungen durch Lockdowns rechnen. Insbesondere in der Logistik, die durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist, kann eine weitere Verunsicherung der Verbraucher negative Folgen haben. Wir sind 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, noch erheblichen Unsicherheiten ausgesetzt und keinesfalls über den Berg“, mahnt Staake.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey, trotz der Corona-Pandemie konnte duisport im Geschäftsjahr 2020 ein Wachstum von 5 Prozent auf 4,2 Mio. TEU im Containerumschlag erzielen. 




TrailerPort Alberthafen Dresden

Mit der Abfertigung und Verladung von Sattelaufliegern, auch Trailer genannt, auf die Schiene verfügt die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) über eine neue umweltfreundliche Transportalternative in ihrem Portfolio. Seit Jahresanfang verkehrt täglich ein Zug mit Trailern auf der Strecke Dresden – Rostock – Dresden. Betreiber des Zuges ist die in Österreich ansässige LKW Walter Internationale Transportorganisation AG.

Die Zielorte der Trailer sind in Skandinavien, Sachsen, Tschechien und auch in Polen. Die Transportzeit zwischen dem TrailerPort Alberthafen Dresden und dem Hafen in Rostock beträgt sechs Stunden. In Rostock werden die Trailer direkt auf die Fähren nach Skandinavien weiterverladen. Somit sind innerhalb von 16 Stunden die südlichen Regionen Schwedens und Dänemarks direkt an Sachsen, Tschechien und auch Polen angebunden.

Verkehrsminister Martin Dulig: »Mit diesem neuen Angebot im Alberthafen Dresden können Sattelauflieger direkt auf die Bahn verladen werden – werden schnell und ökologisch auf einer »Rollenden Autobahn« transportiert. Mit dem Umschlag von Trailern im Binnenhafen Dresden und Überseehafen Rostock leisten die Partner damit einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung von Gütertransporten auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene, tragen so zur Entlastung unserer Straßen bei und stärken die multimodale Transportkette. Natürlich wünschen wir uns, dass weitere Unternehmen dieses Angebot nutzen und wir den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene zugunsten der Entlastung der Autobahnen noch erhöhen können.«

Ende 2019 nahm die SBO im Rahmen des EU-Projektes CorCap* mit ihrer tschechischen Tochtergesellschaft CSP und Rostock Ports Kontakt zum Unternehmen LKW Walter auf. Gemeinsam konnte die Idee für einen TrailerPort entwickelt werden, der jetzt in die praktische Umsetzung gelangte. Neben der Nutzung bestehender Infrastruktur investierte die SBO ca. 500.000 Euro aus Eigenmitteln in die Bereiche IT, Abfertigung, Flächenbereitstellung und Umschlagtechnik.

SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff: »Im Zuge der Notwendigkeit der Verkehrsverlagerung kommt den Binnenhäfen in ganz Europa derzeit eine besondere Bedeutung zu. Die Häfen verfügen bereits über die notwendige Infrastruktur, Technik und das geschulte Personal. Sie befinden sich an schon bestehenden Logistikknotenpunkten und haben somit die entsprechenden Möglichkeiten zur schnellen Umsetzung von Verlagerungsprojekten.«

Ein wichtiger Faktor für die letztlich erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens war der Zugang zum tschechischen Markt über die Tochtergesellschaft CSP mit Ihren Häfen Decin und Lovosice. Da ein Großteil der Nutzer dieser Verkehrslinie auf tschechischem Gebiet liegt, ist hier die Marktkenntnis und der Marktzugang der SBO von großem Vorteil gewesen und hat schlussendlich auch den Ausschlag gegeben, dass sich LKW Walter für die SBO als ganzheitlichen Dienstleister entschieden hat. Zudem eignet sich der Standort Dresden hervorragend als Umschlagplatz, da die Stadt verkehrsgünstig an den Autobahnen A4/A13/A14/A17 als Verkehrswege in Richtung Polen und Tschechien liegt.

CorCap steht als Synonym für «Capitalising TEN-T corridors for regional development and logistics” und befasst sich mit der Verbesserung der Verkehrsverbindungen im Orient/East-Med-Korridor (OEM), der im Transeuropäischen Verkehrsnetz TEN-V u.a. von den deutschen See- und Binnenhäfen über die Tschechische und Slowakische Republik nach Ungarn verläuft. Das Projekt startete im April 2019 und wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Der OEM-Korridor verbindet Mittel- und Südosteuropa. Aufgrund der sich abzeichnenden Engpässe im Abschnitt Dresden-Prag und der begrenzten Kapazität entlang alternativer TEN-V-Korridore, welche über den Knoten Wien betrieben werden, sind dringend Maßnahmen erforderlich, um den multimodalen Zugang zu den Bahn- und Binnenschiffsverkehren zu verbessern.

Die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) ist ein multimodales Logistikunternehmen und betreibt sechs eigene Binnenhäfen entlang der Oberelbe: Dresden, Riesa, Torgau, Dessau-Roßlau, Decin (CZ) und Lovosice (CZ). Jeder der Standorte bietet trimodale Umschlagmöglichkeiten, sodass die Verkehrsträger Binnenschiff, Eisenbahn und Lkw optimal kombiniert werden können, um zuverlässige Transportketten sicherzustellen.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH