Sensationsfund kehrt nach Düsseldorf zurück

Das lange Warten hat sich für das SchifffahrtMuseum gelohnt: Mit der Ankunft des großen Lasters aus Schleswig ist jetzt der erste große Abschnitt des Projektes „Plattbodenschiff“ abgeschlossen. Die Nassholz-Konservierung des Schiffes aus dem 17. Jahrhundert, das bei Deichbauarbeiten an den Trümmern der alten Kaiserswerther Bastion 2009 geborgen werden konnte, bezeichnet die archäologische Zentralwerkstatt der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen als den bislang wohl aufwendigsten externen Auftrag seit der Gründung ihrer Werkstätten.

Über 10 Jahre wurde der Nassholz-Fund, der aus ca. 1.000 Einzelteilen besteht, in großen Tränkungsbecken auf der Gottorfer Museumsinsel konserviert. Jetzt werden die getränkten Spanten, Planken und anderen Fragmente in riesigen Transportkisten an die Stadt Düsseldorf übergeben, damit sie in Zukunft fachgerecht restauriert und wieder zu einem Schiff zusammengefügt werden können.

Annette Fimpeler-Philippen (Foto), Leiterin des SchifffahrtMuseums: „Für das SchifffahrtMuseum hat sich das lange Warten gelohnt, und die Freude über die erfolgreiche Nassholz-Konservierung ist groß. Hiermit ist ein erster großer Meilenstein des Projektes erreicht.“

Das Schiff hatte Jahrhunderte im feuchten Untergrund gelegen. Bei solchem Nassholz sind die winzigen Zwischenräume zwischen den Fasern des Holzes nicht wie bei Trockenholz voll Luft, sondern voll Wasser. Würde das Wasser im Holz nach der Ausgrabung an der Luft verdunsten, schrumpft das Holz, verzieht sich – und das Schiff wäre zerstört gewesen. Deshalb wurde das Plattbodenschiff in 10 Segmente zerlegt und Ende 2010 in einem Wasserbad in Containern nach Schleswig transportiert. Hier wurden die einzelnen Segmente genau vermessen, in ihre ca. 1.000 Einzelteile zerlegt, dokumentiert und teilweise für eine grafische Dokumentation gescannt. Bei diesen Arbeiten in der Werkstatt mussten die Holzfragmente ständig feucht gehalten werden.  Janosch Willers, zuständiger Mitarbeiter in der Zentralwerkstatt: „Nach der Dokumentation kamen die Schiffsteile in ein Konservierungsbad – eine Flüssigkeit mit der Chemikalie Polyethylenglykol (PEG). Sie drang langsam in das Nassholz ein, ersetzte das Wasser und machte das Jahrhunderte alte Material haltbar. Der Prozess dauerte mehrere Jahre und war der langwierigste Teil der Konservierung.“ Noch vorhandene Restfeuchtigkeit im Holz wurde mittels einer Vakuumgefriertrocknung schonend entfernt. Auf diese Weise getrocknet und durch das PEG stabilisiert kann das Holz nun zusammengefügt und das Schiff restauriert und ausgestellt werden.

Dem großen Aufwand entspricht die Bedeutung des Schiffsfundes. Der Erhaltungszustand des insgesamt 17 Meter langen und über drei Meter breiten Schiffes ist einmalig am gesamten Rheinverlauf. Daher entschloss sich die Stadt Düsseldorf vor mehr als zehn Jahren, das Schiff zu bergen, zu konservieren und aufwendig zu rekonstruieren mit dem Ziel, es der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Bevor das SchifffahrtMuseum dieses hochkarätige Bodendenkmal zeigen kann, gibt es jedoch noch viel zu tun. Als Grundlage für eine Finanzierung der Restaurierung und Rekonstruktion des Schiffes erstellt das Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf zur Zeit eine Maßnahmenkonzeption und Kostenschätzung Inhaltlich beschäftigen sich die Wissenschafterinnen und Wissenschaftler des Museums schon länger damit, wie sie das Plattbodenschiff ausstellen wollten: Die sogenannten „Nachen“ waren die „Packesel“ der Schifffahrt. Variabel in der Größe, rasch mit Gütern aller Art zu beladen, wendig und schnell auf dem Strom unterwegs, konnten diese Schiffe überall in flachen Uferbereichen auflaufen und an Land gezogen werden. Daher wurden sie seit dem Mittelalter vielseitig und vielfach eingesetzt. Im alltäglichen Verkehr waren „Nachen“ lokal die wichtigsten Schiffe für den Waren- wie Personentransport, für Fährverbindungen oder die Fischerei. Ein solch einzigartiger Schiffsfund ist ein „Schatz“, mit dem sich erstmals in Düsseldorf die Möglichkeit bietet, diesen Schiffstyp entsprechend seiner Bedeutung spannend zu präsentieren.

An welchem Standort das Plattbodenschiff seinen neuen „Hafen“ findet, wird derzeit noch geprüft. Eine Möglichkeit, die derzeit untersucht wird, wäre ein historischer Raddampfer als Ausstellungsort.

Quelle: Stadt Düsseldorf, Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr




Flotte Hamburg setzt auf Zeppelin Power Systems

Zeppelin Power Systems wird die Schiffe der Flotte Hamburg mit seiner digitalen Lösung Active Equipment Connect (AEC) ausrüsten. Hiermit können unter anderem die von der Flotte Hamburg an Bord verbauten Temperatur- und Bilgensensoren sowie Rauchmelder und Batteriespannungen ausgelesen, die Daten verarbeitet und Alarme bei festgelegten Ereignissen generiert werden.

Vom Lösch- und Polizeischiff über Peil- und Transportschiffe bis hin zu Lotsenversetzern und Eisbrechern – über 40 Schiffe der Flotte Hamburg wird Zeppelin Power Systems in den nächsten Monaten mit dem unternehmenseigenen AEC-System ausstatten. Dieses beinhaltet sowohl die Hardware zur Datenerfassung als auch eine leistungsfähige IoT-Infrastruktur sowie ein individuelles Webportal, das jederzeit alle gewünschten Informationen abbildet. Das System hat Zeppelin Power Systems speziell auf die Anforderungen der Flotte Hamburg zugeschnitten. Diese setzt damit als digitaler Vorreiter neue Maßstäbe in der Hafenlogistik: Durch die Anbindung der Schiffe kann die Tochtergesellschaft der Hamburg Port Authority (HPA) ihre Prozesse optimieren, vorausschauende Entscheidungen treffen und Ausfälle vermeiden.

Als Full-Service-Dienstleister betreibt und verchartert die Flotte Hamburg städtische Schiffe z.B. an die HPA, Feuerwehr oder Wasserschutzpolizei der Hansestadt. „Kontrollfahrten zu aufliegenden bzw. nicht besetzten Schiffen, um deren Zustand zu überprüfen, gehörten in der Vergangenheit zum Alltag“, berichtet Kai Janssen, Projektleiter bei der Flotte Hamburg. „Dieses wird in Zukunft durch die Digitalisierung optimiert. Durch die digitale Anbindung unserer Fahrzeuge erhalten wir nicht nur wertvolle Daten zu deren Betrieb, sondern können uns über diese Lösung jederzeit über deren Zustand informieren und dank automatischer Alarmmeldungen rechtzeitig agieren.“ Das AEC-System ist bereits auf einigen Lotsen- und Feuerlöschschiffen der Flotte Hamburg zum Auslesen von Motordaten im Einsatz, um Kraftstoffverbräuche, Emissionen und die Lebensdauer der Motoren weiter nachhaltig zu optimieren.

Zeppelin Power Systems bietet mit Active Equipment Connect (AEC) vielfältige, individuelle Lösungen zur Erfassung und Nutzung von Daten. Die Basis bilden eine leistungsfähige IoT-Infrastruktur, Hardware zur Datenerfassung und ein individuell konfigurierbares Webportal, das alle gewünschten Informationen zu vernetzten Anlagen auf einen Blick darstellt. Zeppelin Power Systems geht mit Unternehmen durch den gesamten Digitalisierungsprozess und kann auch bereits bestehende Ansätze problemlos integrieren. Von Beratung und Workshops über passgenaue Entwicklungen bis hin zur Einführung der Systeme und Prozesse begleiten Spezialisten den gesamten Prozess und schaffen mit Trainings die notwendige Akzeptanz im Unternehmen.

Quelle und Foto: Zeppelin Power Systems