Rotterdam hält 2020 Kurs

In einem Jahr, in dem die Gesellschaft stark herausgefordert war, konnte der Rotterdamer Hafen seine Rolle als zuverlässiger Partner in der Logistikkette bestätigen und rund um die Uhr in Betrieb bleiben. Die Erholung des Warenvolumens in der zweiten Jahreshälfte begrenzte laut dem jetzt erschienenen Jahresbericht den Rückgang des Jahresvolumens im 6,9 % im Vergleich zu 2019. Die finanziellen Ergebnisse waren besser als 2019, hauptsächlich infolge von einmaligen Einnahmen und Kosteneinsparungen. Das Nettoergebnis belief sich auf 351,7 Millionen €.

Der Rotterdamer Hafen erlebte ein sicheres Jahr für die Schifffahrt. Es gab keine sehr schweren Schiffsunfälle. Im Vergleich zu 2019 blieb die Anzahl der Schiffsunfälle ungefähr gleich.

Covid-19 hatte eine starke und vielschichtige Auswirkung auf den Hafen- und Industriekomplex. Das bedeutete, dass wir uns fortwährend anpassen mussten. Sicherheit und Gesundheit gingen Hand in Hand mit einem vollständig betriebsbereiten Hafen. Der Hafen-Coronaratschlag mit Vertreterinnen und Vertretern der Dienstleister, Terminals, Interessenorganisationen und anderen Kettenpartnern spielt dabei eine wichtige Rolle. Dadurch waren wir in der Lage, Lösungen für immer wieder neue Herausforderungen zu finden.

Dank unseres starken Betriebsergebnisses sind wir in der Lage, in den kommenden Jahren eine ehrgeizige Investitionsplanung mit einem Umfang von ungefähr 1,5 Milliarden € durchzusetzen, die große Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Nachhaltigkeit und die Gesellschaft haben kann. Im Jahr 2020 haben wir 265,8 Millionen € investiert. Der von uns im Jahr 2020 vorgestellte „Startmotor“ ist unsere Reaktion auf den Wunsch der Regierung, dass die Niederlande in einen Weg aus der Krise investiert. Zwölf Projekte können für mehr strukturelle Arbeitsplätze sorgen sowie eine erhebliche CO2-Reduktion und einen signifikanten Beitrag zum Brutto-Inlandsprodukt liefern.

Die deutschsprachige Version der Höhepunkte des Jahresberichtes 2020 gibt es hier

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Mittelstandspreis für Hölscher Wasserbau

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) zeichnet die Hölscher Wasserbau GmbH mit ihren Geschäftsführern Maria Borgmann und Heinz Hölscher mit dem Deutschen Mittelstandspreis aus. Ihre Laudatio hält die Jury-Vorsitzende und stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 17. März 2021, um 18:30 Uhr im Allianz Forum in Berlin sowie als Livestream statt.

Weiter ausgezeichnet wird Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Die Laudatio wird der CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet halten. Ebenfalls soll die „Kommunalpolitik“, vertreten durch verschiedenen Kommunalpolitiker, mit dem Mittelstandspreis der MIT ausgezeichnet werden. Laudator wird der frühere Bundespräsident Christian Wulff sein.

Als Preisträger in der Kategorie Unternehmen zeichnet die MIT die Hölscher Wasserbau GmbH aus. Der Mittelständler entwickelt seit 60 Jahren innovative Lösungen im Bereich Umwelttechnik und Brunnenbau. „Die Hölscher Wasserbau GmbH ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Leistungsfähigkeit familiengeführter Unternehmen“, sagt die Jury-Vorsitzende Gitta Connemann. Das Unternehmen war an Großprojekten wie der Bahnhofstieferlegung Stuttgart 21 beteiligt und avancierte in einigen Bereichen zum Weltmarktführer. „Es ist ein inhabergeführter Mittelständler mit äußerst innovativen Produkten und Dienstleistungen mit hohem Verantwortungsbewusstsein für Mitarbeiter, für die Umwelt und für die Region“, sagt Connemann.

Mit dem Deutschen Mittelstandspreis würdigt die MIT seit 2014 herausragendes Engagement für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Im vergangenen Jahr fiel die Preisverleihung pandemiebedingt aus.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim „Aki“ Watzke erhält den Preis in der Kategorie Gesellschaft. „Aki Watzke hat den BVB wirtschaftlich gerettet und sportlich zu einer Spitzenmannschaft von europäischem Format gemacht“, begründet MIT-Bundesvorsitzender Carsten Linnemann die Auszeichnung. Zudem habe Watzke ein erfolgreiches Familienunternehmen geführt, welches er mittlerweile an die nächste Generation übergeben hat. „Er scheut sich darüber hinaus auch nicht, in gesellschaftlichen Debatten klare Worte zu finden“, sagt Linnemann.

In der Kategorie Politik geht der Preis in diesem Jahr an die Kommunalpolitik. Stellvertretend für die Kommunalpolitik nehmen Maria Becht, langjährige Kommunalpolitikern aus Rödermark in Hessen, Thomas Kufen, Oberbürgermeister von Essen, Frank Nopper, Oberbürgermeister von Stuttgart, Stefan Rößle, Landrat von Donau-Ries, und Octavian Ursu, Oberbürgermeister von Görlitz, den Preis entgegen. Die Jury war der Auffassung, dass die Kommunalpolitik mit ihrer Bürgernähe sowohl im Umgang mit den Unternehmen des Mittelstands als auch durch die demokratische Beteiligung einen wesentlichen Pfeiler der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit auch der Sozialen Marktwirtschaft darstellt.

Quelle und Grafik: MIT




Stabiler Umschlag in Schleswig-Holstein

Der Hafenstandort Schleswig-Holstein meistert die Corona-Krise des Jahres 2020. Rund 50,2 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen und 7 Millionen Passagiere abgefertigt. Die hohe Systemrelevanz der Häfen zeigt sich in Krisenzeiten. Schleswig-Holstein nach Hamburg und Bremen drittgrößter Hafenstandort Deutschlands.

Die Aktivitäten in den schleswig-holsteinischen Häfen waren im Jahr 2020 wie auch in der gesamten deutschen Hafenwirtschaft maßgeblich durch die Corona-Pandemie geprägt. Die Herausforderung einer Weltwirtschaftskrise, welche auf Häfen als wichtige Bindeglieder in den Güterströmen und Passagierverkehren zumeist direkte Auswirkungen hat, musste genauso im Frühjahr gemeistert werden wie die frühzeitige Aufstellung und konsequente Umsetzung von Hygiene- und Schutzkonzepten, um infektionsbedingte Auswirkungen auf die operativen Abläufe in den Häfen zu vermeiden. Zweiteres war umso bedeutender, da die Häfen in einer Pandemie-bedingten Krise einen erheblichen Beitrag zur systemrelevanten Aufgabe der Versorgungssicherheit leisten müssen. „Die Häfen in Schleswig-Holstein haben ihre große Leistungsfähigkeit als systemkritische Infrastruktur im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Lieferketten konnten über die Häfen aufrechterhalten werden, so dass eine Versorgungssicherheit für Menschen und Unternehmen gewährleistet war. Dieses war nur durch den engagierten Einsatz und die Disziplin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häfen möglich“, erläutert Frank Schnabel in seiner Funktion als GvSH-Vorstandsvorsitzender.

Auch Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Buchholz hebt die Bedeutung der Häfen hervor: „Die Häfen und die gesamte maritime Branche sind seit jeher ein wichtiges Rückgrat der schleswig-holsteinischen Wirtschaft. Dieses haben sie im vergangenen Jahr trotz der unerwarteten Herausforderungen erneut unter Beweis gestellt. Insbesondere in Krisenzeiten zeigt sich, welch hohe Systemrelevanz einzelne Sektoren haben, dazu gehören auch die Häfen sowie der gesamte Logistiksektor“, so Buchholz.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 50,2 Millionen Tonnen Ladung über die schleswig-holsteinischen Häfen verladen. Damit bleibt die Gesamtumschlagsmenge trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau von über 50 Millionen Tonnen. Die moderate Veränderung zum Jahr 2019 beträgt lediglich minus 5%, welche im nationalen und internationalen Branchen-Vergleich gering ausfällt. „Die Tatsache, dass die Häfen in Schleswig-Holstein auch im vergangenen Jahr über 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen haben, und damit nur geringfügig weniger als im Vorkrisenjahr, basiert auf verschiedenen Gründen“, erläutert Schnabel. „Schleswig-Holstein ist u.a. das einzige Bundesland mit Zugang zu zwei Meeren, wodurch sich auch die Funktionen und Ausrichtungen der einzelnen Häfen sehr stark unterscheiden und eine entsprechend große Diversität der Umschlagsgüter gegeben ist. Die Häfen nehmen dadurch eine bedeutende Handels-, Transport- und Dienstleistungsfunktion für Schleswig-Holstein, Deutschland und Europa wahr“, führt Schnabel weiter aus. Die hohe Bedeutung der schleswig-holsteinischen Häfen wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass der Hafenstandort Schleswig-Holstein mit 50,2 Millionen Tonnen Ladung nach den Stadtstaaten Hamburg und Bremen derzeit drittgrößter Hafenstandort Deutschlands und größter Hafenstandort im Vergleich der Flächenbundesländer ist. Die Hafenlandschaft Schleswig-Holsteins ist u.a. von Fähr- und RoRo-, Industrie-, Stück- und Massengut-, Kreuzfahrt-, Fischerei-, Insel- und Kanalhäfen geprägt.

Im Passagierverkehr lag die Anzahl der abgefertigten Passagiere in den schleswig-holsteinischen Häfen im vergangenen Jahr bei rd. 7 Millionen Passagieren. Der Rückgang von knapp 47% ist auf die Corona-bedingten Reisebeschränkungen zurückzuführen, wodurch Passagierverkehre in den Fähr-, Kreuzfahrt- und Tourismushäfen in Teilen und zeitweise gänzlich ausgesetzt waren.

Neben der zuvor beschriebenen Versorgungs- und Logistikfunktion werden durch die Häfen weitere Wertschöpfungseffekte für das Bundesland und die jeweilige Region generiert. Der Tourismus stellt in Schleswig-Holstein den bedeutendsten Wirtschaftszweig dar und insbesondere die Westküstenhäfen des Landes sind Knotenpunkte für die touristischen Inselverkehre. Auch die Ausflugsschifffahrt in den Häfen an Nord- und Ostsee liefert ihren Beitrag für den Tourismusstandort Schleswig-Holstein. Darüber hinaus werden in den Häfen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen generiert und gesichert und die Häfen schaffen dadurch weitere Wertschöpfungseffekte für das Bundesland Schleswig-Holstein.

Die Aussichten für das Jahr 2021 sind laut Schnabel positiv zu bewerten. Insbesondere im 4. Quartal des vergangenen Jahres konnten die Häfen wieder deutlich steigende Gütermengen verzeichnen, und auch bei den Passagierverkehren wird für das Jahr 2021 eine beginnende Normalisierung der Situation erwartet. „Wir können mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Häfen in Schleswig-Holstein eine gefestigte Position im Markt haben, eine zuverlässige systemrelevante Infrastruktur darstellen und auch Krisen erfolgreich überstehen können“, so Schnabel.

Ungeachtet der derzeitigen Corona-Pandemie werden in den schleswig-holsteinischen Häfen weiterhin konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz in der Schifffahrt umgesetzt.

Zur Reduzierung der Schiffsemissionen ergreifen die Häfen unterschiedliche Maßnahmen. Beispielsweise ist die Versorgung der Schiffe mit Landstrom während der Hafenliegezeiten schon heute in vielen Häfen möglich und die Anzahl der Landstromanlagen wird weiter ausgebaut. Die notwendige Stromversorgung der Schiffe erfolgt dadurch nahezu emissionsfrei, da die Schiffe ihre bordeigenen dieselbetriebenen Stromgeneratoren abschalten können. Neben der Emissionsreduzierung während der Liegezeiten steht auch die Emissionsreduzierung der fahrenden Schiffe auf der Agenda. Auf dem noch langen Weg zur emissionsfreien Schifffahrt mit zum Beispiel Wasserstoff ist die Nutzung von heute verfügbaren emissionsärmeren Treibstoffen wie LNG oder Methanol als Brückentechnologie alternativlos. In den schleswig-holsteinischen Häfen werden daher die Voraussetzungen zur Versorgung der Schifffahrt mit alternativen Treibstoffen geschaffen.

„Die schleswig-holsteinischen Häfen leisten Ihren Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz und wir sind uns unserer Verantwortung für nachhaltiges und umweltbewusstes Wirtschaften bewusst“, schließt Schnabel.

Quelle und Foto: GvSH




Metrans baut Netzwerk in Ungarn aus

Die HHLA-Intermodalgesellschaft Metrans errichtet einen weiteren Bahnterminal in Ungarn, um ihre Verkehre auf dem Adriatischen Korridor sowie in Richtung Süd- und Südosteuropa auszubauen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen der Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der ungarischen Regierung geschlossen. Der Hub-Terminal entsteht in Zalaegerszeg, das auf der Verkehrsachse mit den Adria-Häfen Triest, Koper und Rijeka liegt.


Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, betont die strategische Bedeutung des Vorhabens für den Logistikkonzern: „Wir investieren in Ungarn, weil wir dort erhebliche Potenziale für die Bahnverkehre der Zukunft sehen. Der Adriatische Korridor entwickelt sich zu einer überaus wichtigen europäischen Verkehrsachse. Deshalb haben wir kürzlich auch einen Hafenterminal im italienischen Triest erworben. Zudem ist Ungarn mit seiner Lage im Herzen Europas für eine Erweiterung des Metrans-Netzwerkes in Richtung Süd- und Südosteuropa von großer Bedeutung. Ich bedanke mich bei den ungarischen Ministerien und zuständigen Behörden der Region für die gute Zusammenarbeit.“

Peter Kiss, Vorstandvorsitzender der Metrans-Gruppe, kündigt Investitionen in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro an, um den neuen Terminal aufzubauen und auszurüsten. „Dieses große finanzielle Engagement zeigt, wie wichtig Ungarn für die weitere Entwicklung der Metrans ist. Wir wollen in Ungarn und mit den Ungarn wachsen. Der geplante Terminal wird dabei helfen, das Land noch stärker zu einer der effizientesten logistischen Drehscheiben Europas auszubauen.“

Sobald die notwendigen rechtlichen Grundlagen geschaffen sind, wird im Herbst dieses Jahres der Grundstein gelegt werden. Der erste Bauabschnitt der Anlage soll schon im Jahr 2023 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme von mehr als 40 Millionen Euro enthält eine Förderung durch ungarische Institutionen in Höhe von ca. 11 Millionen Euro. Metrans rechnet damit, dass etwa 120 neue Arbeitsplätze in Zalaegerszeg entstehen.

Die Menge der in Ungarn auf der Schiene transportierten Container wuchs in den letzten Jahren stetig. Metrans konnte davon profitieren, insbesondere durch den im Jahr 2017 eröffneten Hub-Terminal in Budapest. Im ersten Jahr wurden auf der Anlage etwa 250.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, im Jahr 2019 waren es bereits 425.000 TEU. 2020 blieben die Umschlagzahlen ungeachtet der in Folge der Corona-Pandemie bestehenden Beschränkungen in der Summe stabil.

Regelmäßige Blockzüge der Metrans verbinden Ungarn bisher über Budapest und das slowakische Dunajska Streda mit den Nordseehäfen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam wie auch mit Duisburg und den Adriahäfen Triest und Koper. Das gesamte europäische intermodale Netzwerk der Metrans umfasst mittlerweile 17 eigene und weitere assoziierte Terminals. Dieses Netzwerk und besonders der Terminal Budapest sind auch ein wichtiger Teil der Neuen Seidenstraße.

Quelle: HHLA, Foto: Metrans / Grubyi Viacheslav




Rotterdamer: Trinken für die Nachhaltigkeit

‚Bier hat einfach etwas Magisches‘. In diesem Frühjahr wird Harm van Deurens Traum wahr: Dann öffnet die Stadshaven Brouwerij ihre Türen mit Solarmodulen auf dem Dach. Das ist ein besonderer Ort, am Kai vom Rotterdamer Merwehaven. Während die Kunden ein Bier und den Blick auf vorbeifahrende Frachter genießen, laben sich die Kühe an Rückständen und bekommen alte Scooter-Batterien ein zweites Leben. Van Deuren zum Thema Nachhaltigkeit und der Bedeutung, gute Nachbarn zu haben.

Ab der 1930er Jahre bis Mitte der 1990er Jahre war das gesamte Merwe-Vierhaven-Gebiet der florierende Mittelpunkt für den Umschlang von Obst und Gemüse. Ein Kühlhaus nach dem anderen wird gebaut, um all diese Kisten, Säcke und Kartons zu verarbeiten. Mit der Entwicklung des Kühlcontainers verlagert sich der Obsthandel an einen anderen Ort und verschwindet die Hafenaktivität. Nach Jahren des Niedergangs entwickelt sich Merwe-Vierhavens langsam zu einem neuen Wohn- und Arbeitsgebiet mit überraschenden und innovativen Aktivitäten.

Die alte Obst-Lagerhalle an der Galileistraat 24 wird derzeit zu einer Brauerei mit einer Fläche von nicht weniger als 5.000 m2 umgebaut. Auch wenn die Stadshaven Brouwerij erst im Frühjahr offiziell ihre Türen öffnen wird, sind Tests und der Brauprozess bereits in vollem Gange. Mit einem ‚offiziellen Pressetermin‘ wurde Mitte Februar eine erste Ladung Zitrusfrüchte in der neuen Craft-Bier-Linie verarbeitet, die ihre Inspiration aus der Historie des Rotterdamer Obsthafens bezieht.

Während der Chefkoch die Decke streicht, läuft Van Deuren stolz durch den beeindruckenden Innenbereich: ‚Von einem der 350 Sitzplätze im Café-Restaurant-Bereich hat man bald einen schönen Blick auf unsere Brauerei: eine 120.000 Kilo schwere Edelstahlanlage mit 19 Lagertanks, davon 10 mit einem Fassungsvermögen von je 12.000 Litern, und rund 3.000 Metern an Bierleitungen. Jedes Jahr fließen hier zwei Millionen Liter durch die Leitungen, und zwar allerlei verschiedene Craft-Biere, eins-zwei-drei in Ihr Glas. Oder aber es laufen die Biersorten in Flaschen oder Dosen von unserem eigenen Fließband in der Produktionsstraße, denn wir werden auch Gastronomie und Einzelhandel beliefern.‘

Das Erlebnis spiegelt sich nicht nur im Bier, sondern auch im Essen wider. Van Deuren setzt fort: „In der Küche haben wir drei Garmethoden: Barbecue, Smoker und zwei Steinöfen, die wir alle für Fleisch-, Fisch- und vegane Gerichte verwenden. Die Mega-Terrasse – mit ihren 750 m2 – liegt am Kai, direkt am Wasser, bietet partiell den ganzen Tag über Sonne, schönes Mobiliar, schattiges Grün und Zapfhähne, an denen man mit einer Gruppe sein eigenes Bier zapfen kann.‘

Die Stadshaven Brouwerij ist nicht nur ein Ort, wo man schön etwas essen und trinken kann, sondern auch Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Element des Menüs. So findet in der ultramodernen Brauerei Rückgewinnung bei der gesamten Energie und beim Wasser statt: Das Kondenswasser wird aufgefangen und ebenso wie das Kühlwasser wiederverwendet. Und 2020 nahm die Brauerei an Rotterdam Unlocked teil, einem Wettbewerb, bei dem Unternehmen internationalen Start-Ups und Scale-Ups Themen zur Kreislaufwirtschaft vorlegen. Van Deuren ergänzt: ‚Auf dem Dach der Brauerei werden 1.700 Solarmodule angebracht, und wir wollten wissen, was wir damit noch anfangen könnten. Vierzig internationale Unternehmen haben geantwortet, und am Ende war das Schiedamer Unternehmen StoredEnergy der Gewinner. Das Unternehmen sammelt alte Batterien von E-Scootern, die sonst weggeworfen würden. Diese Akkus verantwortungsvoll zu zerlegen ist ein aufwändiger Prozess. StoredEnergy hat ein Verfahren entwickelt und macht aus den alten Batterien große Akkus. Wir speichern die überschüssige Energie aus unseren Solarmodulen in einer solchen Batterie. Abends können wir diese Energie wieder nutzen, um z. B. die Terrasse zu beleuchten. Witzig finde ich daran, dass unsere Frage in die ganze Welt ging und wir am Ende mit einer Firma zusammenarbeiteten, die hier in der Nähe ihren Sitz hat.‘

Stadshaven arbeitet auch mit Nachbarn aus der Straße zusammen. Rainmaker ist ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Wasser herzustellen, indem man es aus der Luft zieht oder beispielsweise Meerwasser reinigt. Van Deuren erklärt: ‚Die Mission von Rainmaker ist es, sauberes Wasser in Regionen bereitzustellen, in denen das Trinkwasser knapp ist. Und das macht Rainmaker weltweit. In unserem Brauprozess erstellt Rainmaker eine Testanlage, mit der unsere Abwässer gesammelt werden. Und Rainmaker untersucht dann, wie man es reinigen und wieder zu Brauwasser machen kann. Wenn man bedenkt, dass für die Herstellung von einem (1) Liter Bier vier (4) Liter Wasser benötigt werden, ist das natürlich eine tolle Innovation!‘

An der dritten Innovation sind wieder andere Nachbarn beteiligt: die Kühe der Floating Farm, der schwimmenden Farm auf der anderen Seite des Merwehaven. Van Deuren setzt auseinander: ‚Treber, auch als Braumalzrückstände bekannt, ist ein Restprodukt, das beim Bierbrauen entsteht. Es ist äußerst nahrhaft; es enthält eine enorme Menge an Eiweiß und Energie und eignet sich sehr gut als Viehfutter. Jeden Tag holt ein Gabelstapler von Floating Farm eine ganze Ladung aus unserem Lager ab. Laut unseren Nachbarn gibt jede Kuh hierdurch pro Tag 2,5 Liter mehr Milch. Treber kann man jedoch auch sehr gut in Lebensmittelprodukten verarbeiten. Aus diesem Grunde werden wir den Treber auch in unserem eigenen Brot einsetzen.‘

Warum setzt die Stadhaven Brouwerij so stark auf Nachhaltigkeit? Van Deuren antwortet: ‚Ich sehe es so, dass ich als Unternehmer Verantwortung übernehme; das gehört heutzutage einfach dazu. Wir sind alle auf dem gleichen Planeten und wir wollen alle hier eine möglichst gute Zeit haben. Ich möchte lieber etwas aufbauen als etwas abreißen. Es geht darum, gut zu den Menschen, die uns umgeben, zum eigenen Umfeld und zum Planeten als Ganzes zu sein. Und das lässt einen besser schlafen – zumindest gilt das für mich!‘

Bier ist seit seiner Studentenzeit der rote Faden, der sich durch das Leben von van Deuren zieht. ‚Ich habe Bier schon immer als magisch empfunden; mit den verschiedenen Marken, den Litern verbindet sich auch etwas Geschäftliches. Aber es ist auch ein fast unbeschreibliches Feeling dabei, das Brauen, das Rezept und das damit verbundene Erlebnis.‘

Während seines Betriebswirtschaftsstudiums an der Erasmus-Universität Rotterdam organisierte van Deuren eine Studienreise zu allen großen Brauereien in der Tschechoslowakei. „Ich wollte untersuchen, wie man das dort gemacht hat, und darüber habe ich ein kleines Buch geschrieben. Als ich nach dem Studium als Berater zu arbeiten begann, hat das dazu geführt, dass ich auch bei verschiedenen Brauereien gelandet bin. Im Jahr 2002 habe ich mich selbständig gemacht und drei Jahre später einen Biergroßhandel gegründet. 2011 habe ich die Bierfabriek gegründet, eine Gastronomiekette mit Filialen in Amsterdam, Delft und Almere mit kleinen Brauereien für den Eigengebrauch. In der Folge war es mein Traum, eine richtig große Brauerei zu gründen, in der wir vor Ort selbst über alles verfügen: Bier brauen, es verkaufen und an Dritte liefern. Und dann aber einschließlich einer Gastronomiefunktion. Ich glaube sehr an ein solches Erlebnis, dass man nämlich sieht, riecht und schmeckt, wie das eigene Bier hergestellt wird und dass man dazu auch noch lecker essen kann.

Mitte 2017 wendet er sich mit seiner Idee an die Stadt Rotterdam – seine alter Wohn- und Studienort. Er sucht eine große Location für seinen Traum. ‚Einen Tag später rief mich der Hafenbetrieb Rotterdam an – er hatte ein Gebäude im Angebot – das alte Obstlager. Als ich mich dort umschaute, war ich zwar von der Lage und der Größe begeistert, aber das Gebäude war so scheußlich, es war ein einziger großer dunkler Kühlschrank, der nur aus Wänden bestand, ohne Fenster und mit Betonplatten auf dem Fußboden. Ich fragte den Hafenbetrieb, was wir daran tun könnten.‘

Der Hafenbetrieb nahm die Herausforderung an und förderte im Archiv die Originalbauzeichnungen aus dem Jahr 1930 – einschließlich der ursprünglichen Dachlichtbänder – zutage. Sehr gründlich hat der Hafenbetrieb danach das Gebäude renoviert. Van Deuren spezifiziert: ‚Alle Kühlhauswände wurden entfernt, ebenso wie die alten Betonplatten. Inzwischen haben wir einen Betonfußboden mit 40.000 von Hand verlegten Hexagon-Bodenfliesen. In die Mauern haben wir große Glasfassaden eingesetzt, wobei wir jedoch die markanten Betonbinder erhalten haben. Das Dach hat funkelnagelneue Glas-Dachlichtbänder im alten Stil erhalten. Zusätzlich zum Bier strömt hier das Licht herein.‘

Auch das Gebiet liefert van Deuren Energie. ‚Als ich noch in Rotterdam wohnte, war die Stadt rau und cool, aber hier rundum den Keileweg hatte man nichts zu suchen. Es ist fantastisch, dass der Hafenbetrieb und die Stadt jetzt so viel in das Merwe-Vierhaven-Gebiet investieren. Hier haben sich viele interessante Start-Ups angesiedelt und außerdem wird die Kombination aus Arbeiten und Wohnen stets beliebter. Strategisch gesehen ist die Lage hervorragend – so zwischen Rotterdam und Schiedam. Das Gebiet hat das Potenzial, sich zu etwas Großem zu entwickeln. Rotterdam hat noch immer diese coole Ausstrahlung, und die „wir schaffen das“-Mentalität liegt der Stadt echt im Blut.‘

Van Deuren schätzt die Zukunft positiv ein. ‚Auch wenn der Coronavirus bedeutet, dass sich alle noch durchwursteln, freue ich mich darauf, bald öffnen und Leute willkommen heißen zu können. Wir sind schon jetzt sehr gerne hier; es ist ein attraktives und angenehmes Gebäude. Ich hoffe, dass die Leute bald auch gern hier sein werden, um die Brauerei zu erleben. Es fühlt sich gut an!‘

Tipps für andere Unternehmer, die in Richtung Nachhaltigkeit gehen wollen, hat van Deuren auch parat: ‚Beginnen Sie mit der Erstellung eines Kreislaufprofils mit Ihrem Input, Verbrauch und Output. Solch eine Übersicht vermittelt eine Vorstellung über den eigenen Fußabdruck und wo man etwas verbessern kann. Man wird sich dessen bewusst, was man macht. Wenn Sie ein Thema haben, legen Sie es anderen vor. Arbeiten Sie gemeinsam!‘

Quelle, Video und Foto: Port of Rotterdam

 




NORDFROST Seehafen-Terminal wird ausgebaut

Die NORDFROST baut ihren NORDFROST Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven weiter als Lebensmitteldrehscheibe aus. Der aktuelle Bauabschnitt umfasst ein Tiefkühl-Hochregallager und einen großzügigen Lebensmittel-Hygienebereich. Der Hygienebereich wurde nun fertiggestellt und nach erfolgter behördlicher Abnahme in Betrieb genommen.

Der NORDFROST Seehafen-Terminal bietet Kunden aktuell eine Lagerkapazität von 105.000 Palettenstellplätzen, die sich zu je einem Drittel auf die Temperaturbereiche Tiefkühl, Frische und Trocken aufteilt. Als erstes startete der Frischeterminal im Juli 2012 den Betrieb – kurz vor der offiziellen Eröffnung des Containerhafens. Die im nördlichen Gebäudekomplex gelegenen Trockenhallen für Kaufmannsgüter aller Art wurden im September 2018 eröffnet. Das Tiefkühlhaus begann mit der Einlagerung der ersten Palette im Januar 2018. Damit wurde auch ein erster Hygienebereich in Betrieb genommen, ein sogenannter Weißbereich für die Bearbeitung von Lebensmitteln. Hier werden seitdem Produkte nach Kundenvorgaben verpackt, wie zum Beispiel frisch angelieferte Fleischwaren kartoniert und anschließend schockgefrostet sowie zwischengelagert – Services, die NORDFROST bundesweit auch an anderen Standorten anbietet.

Nun hat der neu errichtete, zweite Hygienebereich am südlichen Ende des Gebäudekomplexes den Betrieb aufgenommen. Dieser ist dem Hochregallager vorgelagert und besteht aus einer Multifunktionshalle und vier separaten Produktionshallen von je 10 m x 60 m Fläche plus Nebenräumen. Je nach Kundenwunsch stattet NORDFROST die einzelnen Flächen ab sofort mit automatischen Anlagen aus, zum Beispiel für die Lohnabfüllung von gekühlten und ungekühlten Lebensmitteln in verschiedenste Verpackungsarten und Formate mit individuellen Dekoren (Beutel, Faltschachtel, Vakuum, Kartons etc.). Eine Mehrkopfwaage mit angeschlossener Schlauchbeutelanlage ist bereits in Betrieb. Darüberhinaus werden tiefgekühlte Artikel aus Großgebinden in kleinere Verbrauchseinheiten für die jeweiligen Ländermärkte abgefüllt. Der Kundschaft stehen damit nun insgesamt rund 5.000 m² Weißbereich für das Outsourcing von Prozessschritten direkt im Hafen zur Verfügung. Gearbeitet wird in Produktion und Lager auf höchstem Qualitätsniveau, zertifiziert nach IFS Food bzw. IFS Logistics, jeweils auf higher level, sowie nach Bio-Qualitätsstandard. Beim anschließenden Containerstau ist für den Transport im Hafen keine Gewichtsbeschränkung zu beachten, wenn der Logistiker die Ware über das benachbarte Containerterminal Wilhelmshaven auf die Seereise schickt. Die amtliche Abfertigung sowie die Organisation und Umsetzung der gesamten Lieferkette inklusive kombinierter Verkehre liegen in seiner Hand.

Das neue Verwaltungsgebäude für die Administration des Terminals wurde zu Jahresbeginn ebenfalls bezogen. Im Oktober dieses  Jahres wird schließlich das Hochregallager für weitere 40.000 tiefgekühlte Palettenstellplätze mit einer automatischen Be- und -Entladung von LKW in Betrieb gehen. Damit hat das Familienunternehmen in der Logistikzone des Hafens rund 200 Mio. Euro in den NORDFROST Seehafen-Terminal investiert. Verlader der Lebensmittelbranche und anderer Branchen sind begeistert und erhalten hier sämtliche Services. Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen verfügt zudem über beste nautische Bedingungen und eine einmalige Hinterlandanbindung.

Quelle und Foto: Nordfrost, Der NORDFROST Seehafen-Terminal von Norden aus Richtung Autobahn betrachtet mit der künftigen Logo-Beschriftung am Hochregallager visualisiert. In der flachen Halle im Vordergrund befinden sich die gerade in Betrieb genommenen Weißbereiche. Rechts davor zur Seeseite das neue Verwaltungsgebäude.




BLG plant nachhaltiges „C3-Bremen“

Im größten Güterverkehrszentrum Deutschlands, dem GVZ in Bremen, plant der Logistikdienstleister BLG LOGISTICS einen neuen Standort für Industrielogistik. Ab voraussichtlich Mitte 2022 wird die Produktionsversorgung der weltweiten Montagewerke eines führenden Automobilherstellers von aktuell mehreren Standorten in Bremen im neuen Logistikzentrum gebündelt. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2021 vorgesehen.

Nach der nun erfolgten Zustimmung aller Gremien kann die Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrags durch den Investor und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, die im Auftrag Bremens die städtischen Gewerbeflächen entwickelt und vermarktet, erfolgen.

Im Auftrag von BLG LOGISTICS führte die Logivest GmbH als Logistikimmobilienberater ein mehrstufiges Bieterverfahren durch, bei dem der auf Industrie- und Logistikimmobilien spezialisierte Entwickler Baytree Logistics Properties für die Realisierung der Immobilie ausgewählt wurde. Logivest begleitet das zukunftsweisende Projekt weiterhin mit fachlicher Expertise. BLG LOGISTICS wird die 152.000 Quadratmeter große Grundstücksfläche mit einer über 95.000 Quadratmeter großen Logistikimmobilie bewirtschaften.

Das neue Logistikcenter erhält den Namen „C3-Bremen“, wobei “C3” für die Begriffe customer, climate und comfort steht.  „Das C3-Bremen ist ein kraftvolles und zukunftsgewandtes Neubauvorhaben, das uns die Chance bietet, Kundenwünsche, Nachhaltigkeit und die Mitarbeiterbedürfnisse in herausragender Weise zusammenzubringen“, freut sich Jens Wollesen, Vorstand CONTRACT von BLG LOGISTICS.

Mit einer intelligenten Intralogistikplanung und effizienten Arbeitsabläufen wird die Logistikabwicklung auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt. Die Prozesse im Inneren der neuen Anlage folgen dem Lean-Management-Prinzip und sollen durch einen zukunftsweisenden Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad unterstützt werden.

Ausgehend vom C3-Bremen wird der Logistikdienstleister BLG die nachhaltige und effiziente Versorgung der Auslandsmontagewerke eines renommierten Automobilherstellers erbringen. Zu den umfangreichen Dienstleistungen zählen neben der Autoteilelogistik, der Set-Bildung und der Containerisierung auch der Export der Montageteile. In dem neuen Logistikzentrum erbringen rund 500 Beschäftigte diese komplexen Logistikdienstleistungen in schlanken und robusten Prozessen und das auf qualitativ höchstem Niveau.

„Das neue Entwicklungsvorhaben der BLG passt hervorragend zum Güterverkehrszentrum Bremen mit seiner hohen Logistikkompetenz und wird den Standort bereichern“, ist sich Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, sicher. „Besonders erfreulich ist, dass mit dem Projekt die Sicherung vieler qualifizierter Arbeitsplätze in der Automobillogistik verbunden ist und dass mit dem umweltfreundlichen Ansatz gleichzeitig ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet wird“, sagt Heyer.

Neben einem umfassenden Energiekonzept, das einen CO2-neutralen Betrieb der Immobilie vorsieht, wird eine DGNB-Zertifizierung in Gold als klimapositives Gebäude angestrebt. Unter anderem ist geplant, auf der kompletten Dachfläche eine Photovoltaikanlage zu installieren. Eine Solarthermie-Anlage soll die Heizungsanlage und Warmwasserproduktion unterstützen. Die Gebäudehülle ist bewusst überdurchschnittlich isoliert.

„BLG hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 zum klimaneutralen Unternehmen zu werden. Der neue Standort ist ein Leuchtturm mit Blick auf Nachhaltigkeit“, sagt Jens Wollesen, Vorstand CONTRACT von BLG LOGISTICS.

Die Anlage entspricht höchsten Energiestandards und ist ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Klimaschutz.

„Mit C3-Bremen setzen die Hansestadt und das GVZ ein klares Zeichen und einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. Das Thema Nachhaltigkeit ist schon lange in der Logistik angekommen, aber es braucht innovative Projekte wie C3, die es weiter nach vorne bringen“, so Kuno Neumeier, CEO Logivest.

Nicht nur gestalterisch soll das neue Projekt überzeugen. Aufenthalts- und Außenflächen werden nach einem Well-Being-Konzept für Mensch und Umwelt entwickelt, um so das Arbeitsumfeld angenehmer zu gestalten. Die Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz steht im Fokus dieses Neubauvorhabens. Zudem sind aufwendig gestaltete Grünflächen eingeplant. “Mit dem Logistikzentrum C3-Bremen, eine Logistikimmobilie zu entwickeln, die modernsten und innovativsten Grundsätzen Rechnung trägt, entspricht genau unserem Grundgedanken, technische Innovationen, die verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Entwicklung zu vereinen. Daher freuen wir uns sehr, unsere Expertise in diese zukunftsweisende Neuentwicklung einbringen zu können”, betont Sascha Petersmann, Head of Germany bei Baytree.

Quelle und Foto: BLG




Geschäftsführung der HPA wieder komplett

In seiner letzten Sitzung hat der Aufsichtsrat der HPA die Auswahl von Friedrich Stuhrmann als Geschäftsführer der HPA bestätigt. Dieser Entscheidung vorausgegangen war ein konzentrierter und sorgfältiger Auswahlprozess einer Findungskommission unter Leitung von Senator Michael Westhagemann.

Stuhrmann hat in den vergangenen Jahren in der EUROGATE-Gruppe in Bremerhaven in verschiedenen leitenden Positionen Managementerfahrung gesammelt und ist zurzeit Geschäftsführer der MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG. Er wird am 1. Juli 2021 bei der HPA beginnen.

Senator Michael Westhagemann: „Mit Friedrich Stuhrmann konnten wir einen Hafenmanager für die HPA gewinnen, der gleichzeitig umfangreiche Markterfahrung und frische Ideen für den Hamburger Hafen mitbringt. Er wird gemeinsam mit Jens Meier die Geschäftsführung bilden. Damit ist die HPA für die vielfältigen Herausforderungen gut aufgestellt.“

Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE: „Friedrich Stuhrmann war für die EUROGATE-Gruppe mehr als zehn Jahre lang tätig und hat in dieser Zeit in verschiedenen Funktionen stets hervorragende Arbeit geleistet. Es fällt uns daher schwer, ihn gehen zu lassen, aber natürlich wünschen wir ihm für seine neue Aufgabe ebenso viel Erfolg und alles erdenklich Gute. Glücklicherweise verlieren wir Herrn Stuhrmann auch nicht aus den Augen, sondern freuen uns jetzt auf die weitere Zusammenarbeit zwischen der HPA und EUROGATE im Hamburger Hafen.“

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Foto: Eurogate




Digitale Prozesse für Binnenhäfen aller Größen

AKQUINET bietet mit der SaaS-Lösung „Hafenmeister“ Binnen- und kleineren bis mittleren Seehäfen eine umfassende und cloudbasierte Softwarelösung zur Digitalisierung ihrer Prozesse. Durch Anbindung vieler Schnittstellen und automatisierte Prozesse bündelt sie tägliche Arbeiten auf ein Minimum und schafft zugleich eine höhere Prozess- und Datensicherheit.

Viele europäische Binnenhäfen müssen sich auf die Umstellung der Ladungsarten und damit auf das weiter wachsende Containergeschäft einstellen. Containerladungen bedeuten deutlich mehr einzelne Registrierungen und Abrechnungen. „Momentan wird vieles noch per Hand in Excellisten eingetragen oder als Einzelerfassung im System erfasst. Mit unserer Hafenmeister Cloud-Lösung können Binnenhäfen ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren. Über Schnittstellen zu Buchführung, Umschlagbetrieben und Ämtern werden Daten direkt übernommen und weiterverarbeitet“, erklärt Norbert Klettner, Geschäftsführer der akquinet port consulting GmbH, die Softwarelösung „Hafenmeister“, die sein Unternehmen nun an den Markt bringt (https://www.hafenmeister.eu/).

Binnenhäfen zahlen bei der Softwarelösung Hafenmeister nur für die Tonnage, die im Hafen von den Umschlagsbetrieben tatsächlich umgeschlagen werden, also „pay per Tonne“. „Wir wollen es auch kleineren Häfen ermöglichen, ihre Prozesse zu vereinfachen, sich zukunftsorientiert digital aufzustellen und damit den nächsten Schritt zu gehen“, erklärt Norbert Klettner. Die Lösung wurde für Binnenhäfen aller Größen und kleinere Seehäfen im europäischen Raum entwickelt. Häfen können mit dem Hafenmeister unter anderem Registrierungen der Umschläge von Schiff und Bahn (z.B. Excel-Import), Erfassung der Umschläge inkl. Eiche und Containerimport, Gebühren- und Leistungsabrechnungen (DATEV-Schnittstelle), Reports und Geschäftsberichte über die Vorgänge im Hafen auf einer einheitlichen Datenbasis erstellen und durchführen. In Vertrieb und Implementierung arbeitet AKQUINET zusammen mit der dbh.consulting, um hier die Breite der Prozesse und Integration abzudecken.

Die Lösung wurde gemeinsam mit dem Hafen Trier entwickelt. Geschäftsführer Volker Klassen der Trierer Hafengesellschaft mbH beschreibt die Vorteile: „Mit der Hafenmeister-Lösung haben wir einen vollständigen und sofortigen Überblick über unsere Schiffsanläufe und Umschlagsdaten. Unsere Statistiken für das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz werden damit beispielsweise mit nur einem Knopfdruck erstellt. Unsere Daten sind einheitlich und durchgehend im System hinterlegt, da deutlich weniger manuell erfasst werden muss.“ Über Schnittstellen sind Terminals auf der einen und Ämter auf der anderen Seite angebunden, so dass die Daten direkt im richtigen Format übernommen bzw. übergeben werden. „Gerade dies erleichtert und beschleunigt die Erfassungsprozesse, beugt Fehlern vor und entlastet die Mitarbeitenden“, berichtet Volker Klassen weiter.

Cloud aus deutschen, TÜV-zertifizierten Rechenzentren
Hafenmeister ist eine Cloud-Lösung, die die Häfen als Softwareleistung (Software as a Service, SaaS) buchen können. Vor-Ort-Installationen entfallen. Die Abrechnung erfolgt monatlich über die nur tatsächlich genutzten Leistungen. Die Daten liegen dabei in der Cloud von AKQUINET, die das Unternehmen über die eigenen deutschen Rechenzentren bereitstellt. „Viele haben ja Angst vor Cloud-Lösungen, weil sie nicht wissen, ob die Daten dann im Ausland liegen und auch sicher sind. Wir betreiben Hafenmeister in unseren TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland bieten so volle Sicherheit und Verfügbarkeit“, erklärt Norbert Klettner.

Die Trierer Hafengesellschaft mbH betreibt mit dem Hafen Trier den einzigen deutschen Binnenhafen an der Mosel. 1965 eröffnet, wurden hier im Jahr 2005 erstmals mehr als 1 Millionen Güter umgeschlagen. Am Zusammenfluss von Mosel und Saar verfügt der Hafen über einen großen Einzugsbereich und ist trimodaler Verkehrsknotenpunkt für die Großregion Trier – Luxemburg – Eifel und das Saarland. In kürzester Zeit sind Güter aller Art per Schiff, Bahn oder LKW in alle Himmelsrichtungen unterwegs. Gesellschafter sind das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Trier Saarburg.

Die akquinet AG ist ein international tätiges, kontinuierlich wachsendes IT-Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. Aktuell werden 920 Spezialisten mit umfassenden Kenntnissen in zukunftsorientierten Technologien beschäftigt. Das Unternehmen hat sich auf die Einführung von ERP-Systemen (SAP und Microsoft) und die Individualentwicklung von Softwarelösungen spezialisiert. Speziell im Maschinen- und Anlagenbau, dem öffentlichen Sektor und der Logistik verfügt akquinet über langjährige Branchenexpertise und zertifizierte Lösungen. In vier hochleistungsfähigen Rechenzentren in Hamburg, Norderstedt und Itzehoe betreibt akquinet für Unternehmen aller Größen IT-Systeme im Outsourcing. Das Twin Datacenter erfüllt die Standards TÜV IT TSI 4.1 und EN50600. Standortübergreifende Projekte realisiert der IT-Anbieter über Niederlassungen in Deutschland und Österreich.

Quelle und Grafik: akquinet AG




Projekte für den klimaneutralen Hafen

„H2Bx.MariTransGate“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich eines der ambitioniertesten Klimaschutz- und Verkehrswendeprojekte im Land Bremen. Im Rahmen eines bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs hat bremenports jetzt in Kooperation mit der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) eine umfangreiche „IPCEI-Interessenbekundung“ auf den Weg gebracht.

„Mit diesem Antrag wollen wir Bremerhaven als Testfeld für Wasserstofftechnologien im maritimen Verkehrssektor profilieren“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. „Besonders bedeutend ist dabei, dass die im Rahmen des Verbundvorhabens vorgelegten sieben Einzelprojekte einen engen Bezug zueinander haben. Es geht in der 180-seitigen Projektskizze um die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Energie, um konkrete Anwendungsmöglichkeiten im internationalen Verkehrskotenpunkt Bremerhaven, aber auch um den Import von Wasserstoff. Diese Projekte sollen im Hafenbetrieb als Teil des Verkehrssektors wichtige Impulse zur Verbreitung von Wasserstofftechnologien auslösen.“

Ausgeschrieben war das Wettbewerbsverfahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Bundesministerium für Digitale Infrastruktur und Verkehr und dem Bundesministerium für Umwelt. Gefördert werden Projekte, die geeignet sind, wichtige Impulse zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie  zu setzen.

IPCEI steht dabei für „Important Project of Common European Interest“. Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamen europäischem Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. IPCEI-Projekte sollen einen Beitrag zu den strategischen Zielen der Europäischen Union (EU) leisten und positive Effekte in der gesamten EU bewirken.

Robert Howe: „Mit der breiten Aufstellung die wir für unseren Antrag gewählt haben, soll Bremerhaven als europäischer Seehafenstandort und nationaler trimodaler Verkehrsknoten einen Beitrag zu den Wasserstoffstrategien leisten, die derzeit europaweit, national und auch lokal erarbeitet werden.“

Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Hafengebiet zusätzliche erneuerbare Energie erzeugt und zur Versorgung eines „Hafen-Elektrolyseurs“ genutzt werden. Dieser dient der Produktion von Wasserstoff, und somit der besseren Integration von erneuerbarer Energie in die Gesamtenergieversorgung des Gebietes. Der erzeugte grüne Wasserstoff soll zur Versorgung hafen- bzw. verkehrsspezifischer Anwendungen genutzt werden. Gedacht ist dabei an mobile Power Packs, Schiffsantriebe, Rangierloks, LKW und später auch an Umschlagsgeräte.

Es ist absehbar, dass mittelfristig der Bedarf an Wasserstoff und dessen Derivaten steigen wird. Hierfür gibt die geplante Umstellung der Bremer Stahlproduktion auf Wasserstoff wichtige Hinweise. Um hierauf vorbereitet zu sein, werden in einem weiteren zentralen Baustein der Aufbau von Import- und Verteilstrukturen sowie die Verknüpfung von CO2-Abscheidung und CO2-Transportketten im Hafen aufgezeigt.
Für die weitere Planung und eine spätere Umsetzung ist das von bremenports und der BIS geführte Konsortium offen für die Unterstützung und Beteiligung durch weitere Projektpartner. Dieser Prozess soll gezielt von Bundes-, Landes- und EU-Seite unterstützt werden.“

„Das bereits im Juni des letzten Jahres mit 20 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union (EFRE) geförderte Vorhaben „Grüner Wasserstoff für Bremerhaven“ mit namenhaften Forschungspartnern ist der Grundstein für ein Kompetenzzentrum Wasserstoff in Bremerhaven. Das nun beantragte Projekt Testfeld für Wasserstofftechnologien ist ein weiterer Baustein dieser Strategie und bringt wichtige Impulse für zusätzliche Wasserstoffprojekte. Die enge Zusammenarbeit der Projektpartner für eine gemeinschaftliche Kompetenz in Bremerhaven ist hier der richtige Weg und lenkt auch die Aufmerksamkeit von auswärtigen Unternehmen auf Bremerhaven,“ ist Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS überzeugt.

In einem Unterstützungsschreiben hat die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, den Verbundantrag ausdrücklich begrüßt. Schilling: „Der Seehafen Bremerhaven bietet ideale Bedingungen, um beispielhaft die erfolgreiche Integration von grünem Wasserstoff für andere Seehäfen zu belegen und für den gesamten Transportsektor richtungsgebend vorzubereiten.“ Schilling hob insbesondere den breiten Ansatz zur Verwendung von Wasserstoff im Seehafenstandort Bremerhaven hervor, der ein auf erneuerbaren Energien bestehendes Gesamtenergiesystem ermögliche. Schilling: „Mit den verkehrsbezogenen Anwendungen und dem Aufbau von Importstrukturen können die Projekte einen bedeutenden Beitrag zur Marktfähigkeit der Wasserstofftechnologie erbringen.“

Die zuständigen Bundesministerien werden in den kommenden beiden Monaten die von den Antragstellern vorgelegten rund 200 Projekte bewerten und mit einer Vorauswahl auf die beteiligten Bundesländer zugehen. Die gemeinsam getragene Projektauswahl könnte dann der EU zur Zustimmung vorgelegt werden. Zum Ende des Jahres soll dann die Antragstellung möglich sein, bevor die Projekte in 2022 beginnen können. Eine Umsetzung der von bremenports in Kooperation mit der BIS Bremerhaven, der Siemens AG, der Weserfähre GmbH und der Brüssel & Maass Logistik GmbH sowie zahlreichen Unterstützern vorgelegten Projektskizzen ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt.

Die Erstellung des von bremenports und BIS eingereichten Verbundantrags ist von zahlreichen Institutionen unterstützt worden. Zu nennen sind insbesondere

Quelle: Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, der Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven, das Maritime Cluster Norddeutschland, H2BX eV.,wab e.V., EWE, NTB, BEAN