Rhenus übernimmt Mehrheit an Arkon Shipping & Projects

Rhenus Maritime Services, europaweit tätiger Befrachter und Reeder für Short-Sea-Verkehre, hat im März 60 Prozent der Anteile am Schiffs- und Projektladungsmanager Arkon Shipping & Projects übernommen. Mit dem Einstieg bei Arkon Shipping & Projects stärkt Rhenus ihre Projekt- und Schwergutgeschäfte.

Rhenus Maritime Services führt Arkon Shipping & Projects künftig unter der neuen Firmierung RMS Projects gemeinsam mit dem Mitgründer und Geschäftsführer Thomas Cord, der weiterhin die restlichen 40 Prozent der Anteile hält. Rhenus Maritime Services übernimmt ihre 60 Prozent Anteile vom bisherigen zweiten Geschäftsführer Torsten Westphal. Mit dem Gesellschafterwechsel und dem neuen Namen RMS Projects wird zudem der Unternehmenssitz von Haren an der Ems nach Hamburg verlegt.

Neuer Geschäftsführer an der Seite von Thomas Cord wird Thomas Ullrich, Geschäftsführer der Rhenus Maritime Services. „Rhenus und Arkon Shipping & Projects haben bereits bei einigen Projekten zusammengearbeitet und wir sehen großes Potenzial, diese Partnerschaft im Bereich Projekttransporte und Bulk-Befrachtung weiter auszubauen“, äußert Thomas Ullrich.

„Wir werden aber auch künftig nicht nur für Rhenus im Einsatz sein, sondern als Makler für eine Vielzahl von Kunden ein Central Chartering Desk im Projekt- und Schwergutsegment betreiben“, ergänzt Co-Geschäftsführer Thomas Cord. Zudem ist RMS Projects als Commercial Manager für eine Flotte von 20 Multi-Purpose-Schwergutfrachtern im Einsatz.

Quelle: Rhenus Maritime Services, Foto: Reederei Jüngerhans.




Wechsel im spc Vorstand: Nowak übernimmt

Knut Sander, langjähriges Vorstandsmitglied und seit sechs Jahren Vorstandsvorsitzender des Trägervereins des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC), übergibt die Aufgabe im April an Wolfgang Nowak. Auf der jüngst abgehaltenen Vorstandssitzung hat sich der Vorstand auf Wolfgang Nowak als kommissarischen Vorstandsvorsitzenden und Heiko Loroff als Vertreter verständigt. Auch sie sind beide bereits langjährige Vorstandsmitglieder.

„Sechs Jahre habe ich das Amt des Vorstandsvorsitzenden des spc Trägervereins gerne ausgeübt. Aufgrund der starken Expansion des von mir vertretenen Unternehmens Robert Kukla GmbH kann ich aber aus zeitlichen Gründen die Aufgabe leider nicht mehr fortführen. Beispielsweise haben wir kürzlich in Lissabon und Düsseldorf Niederlassungen eröffnet, was meine Zeit zusätzlich bindet. Selbstverständlich wird die Robert Kukla GmbH weiter überzeugtes Mitglied im spc bleiben“, versichert Knut Sander.

„Über das Vertrauen in meine Person und den Auftrag den Vorstandsvorsitz im Trägerverein kommissarisch zu übernehmen freue ich mich sehr. Das spc soll weiter ein lebendiges Netzwerk bleiben und sehr gerne bringe ich mich aktiv dabei ein. Zusammen mit Heiko Loroff bin ich schon einige Jahre im Vorstand tätig und damit für diese Aufgabe gut gerüstet“, erklärt Wolfgang Nowak. „Im Namen des Vorstands und spc Teams möchte ich an dieser Stelle Knut Sander ganz ausdrücklich für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Vorstand danken“, so Nowak weiter.

Wolfgang Nowak ist bei der HGK Shipping in der Funktion des Vice President Commercial und Heiko Loroff als Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH tätig.

Quelle: spc, Foto: privat




Wasserstoff-Netz wird erweitert

Im Dezember hatte Gasnetz Hamburg seine ersten Pläne für ein Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz im Hafen, kurz HH-WIN, vorgestellt. Schon jetzt haben so viele Unternehmen Interesse an der Wasserstoffnutzung bekundet, dass das Leitungsnetz von ursprünglich 45 auf nun 60 Kilometer Länge bis zum Jahr 2030 erweitert wird.


Mehr als ein Dutzend der großen industriellen Erdgasabnehmer haben inzwischen bei Gasnetz Hamburg ihr Interesse an einer künftigen Versorgung und Nutzung von Wasserstoff bekundet, darunter wichtige Produktionsunternehmen wie etwa der Multimetall-Anbieter Aurubis. Hinzu kommen weitere Partner aus dem Wasserstoff-Verbund Hamburg. Außerdem möchten Projekte aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein Anschluss an HH-WIN erhalten, um grünen Wasserstoff über Fernleitungen und einen Transportschiffsanleger ins Netz einzuspeisen. Darüber hinaus sind in Hamburg Anlagen wie ein Groß-Elektrolyseur, Tankstellen für mit Wasserstoff betriebene Schiffe und Fahrzeuge sowie Industrieanwendungen vorgesehen. Sie legen die Basis für Hamburgs Wasserstoffwirtschaft. Für HH-WIN bedeutet das eine Reihe von Erweiterungen: Wasserstoff-Einspeiseanlagen werden an den Standorten Moorburg und im Hafen errichtet.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie: „Das Hamburger Wasserstoff-Netz HH-WIN bietet ein enormes Klimaschutzpotential, denn es ermöglicht die fossilfreie Umstellung von über einem Drittel des Hamburger Erdgasverbrauchs. Deshalb freuen wir uns, dass das Wasserstoff-Netz jetzt größer werden soll. Dass zeigt uns, dass Politik und Industrie jetzt Tempo machen und die Wasserstoffwirtschaft Fahrt aufnimmt. Hamburgs Industrie zeigt großes Interesse an einer klimaschonenden Produktion und will das grüne Gas einsetzen. Damit ziehen wir hier an einem Strang, um Hamburgs Klimaziele zügig zu erreichen – mit einer volkswirtschaftlich sinnvollen und ökologisch klimaschonenden Technologie. Das Netz schafft eine Basis, um in Hamburg Arbeitsplätze zu sichern und eine zügige Dekarbonisierung der Produktionsprozesse der Industrie einzuleiten.“

Wasserstoffübernahmestationen werden Druck und Qualität des grünen Gases bei der Einspeisung regulieren. Als Einspeiser wird bereits in einer frühen Phase der geplante 100-Megawatt-Elektrolyseur am Standort Moorburg an HH-WIN angeschlossen. Mit dem vergrößerten Netzanschlussgebiet bis 2030 sind 15 weitere Leitungskilometer bereits im Startnetz erforderlich, das damit rund 60 Kilometer Länge messen wird.

„Unser Projekt HH-WIN ist getragen von einer Welle des Zuspruchs und des Interesses bei Wirtschaft und Politik“, sagt Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. „Deshalb freuen wir uns, schon viel früher als erwartet in die Detailplanung einsteigen zu können und dabei mehr Partner mit einbeziehen zu können als im Dezember erwartet.“

„HH-WIN hat gute Chancen auf eine Förderung und damit einen frühen Start bei der Umsetzung“, sagt Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. „Der größere Projektumfang ist bei der Errichtung des Initialnetzes ist im Antragsverfahren zu einer Förderung bereits berücksichtigt.“ Das Projekt erweitert sich um die verlängerten Trassen und zusätzliche Anschlussanlagen. Je nach Realisierungsfortschritt kann auch das Potential, bestehende Leitungen für den Wasserstoff-Einsatz umzunutzen, früher gehoben werden, als in der ursprünglichen Planung angenommen.

Schon in den kommenden Jahren könnten so Industrieunternehmen an HH-WIN angeschlossen werden, die heute über ein Drittel des gesamten Hamburger Erdgasverbrauchs ausmachen. Sollte es Hamburg gelingen, in den nächsten Jahren die benötigten Mengen an grünem – aus erneuerbaren Energien hergestelltem – Wasserstoff in das Netz einspeisen zu können, ergibt sich daraus ein enormes Potential beim Klimaschutz. Denn durch Substitution der Erdgas-Energiemenge von jährlich 6,4 Terawattstunden (6,4 Milliarden Kilowattstunden) mit grünem Wasserstoff sinkt Hamburgs gesamter CO2-Ausstoß potentiell um insgesamt 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr.

HH-WIN ist die verbindende Transportinfrastruktur, über die Hamburg künftig grünen Wasserstoff für seine Industrie von Produktions- und Einspeisepunkten zu den Abnehmern verteilen wird.

Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), Foto: HHM / Michael Lindner, das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) soll Wasserstoff-Einspeiseanlagen an den Standorten Moorburg und im Hafen erhalten.