NORDFROST in Wesel: Hafenbetrieb gestartet!

Die NORDFROST, Deutschlands führender Tiefkühllogistiker, ist jetzt auf ihrem neuen Hafenplatz in Wesel am Niederrhein mit dem operativen Schiffsumschlag gestartet. Bereits vor Ostern wurden mit dem unternehmenseigenen Hafenmobilkran die ersten Container erfolgreich vom Binnenschiff entladen.

Auf ihrem neuen Hafenterminal in Wesel am Niederrhein hat die NORDFROST nun den ersten Schritt der Inbetriebnahme getätigt. Nachdem das Familienunternehmen mit Hauptsitz im friesischen Schortens mit ersten Baumaßnahmen entlang der 175 Meter langen Pier inzwischen rund 6.000 m² Kajenfläche ertüchtigt hat, wird darauf zunächst ein Hafenmobilkran permanent stationiert. Der Liebherr LHM 180, der Anfang März an die NORDFROST ausgeliefert und vor Ort montiert wurde, kam nun erstmals für eine Containerverladung zum Einsatz. Das unter belgischer Flagge fahrende Frachtschiff „Amphira“ brachte am Morgen des 31. März 2021 fünfzehn 45´ Container, die durch den Logistiker reibungslos entladen wurden. Pünktlich konnte das Schiff wie geplant am NORDFROST-Terminal wieder ablegen. Dieser ersten Testverladung werden nun kontinuierlich weitere Schiffsumschläge folgen, bei denen auch die im regionalen Umfeld des Terminals befindlichen NORDFROST-Kühlhäuser mit ihren umfangreichen Lagerkapazitäten mit eingebunden werden. Parallel dazu wird mit dem Betrieb eines Containerdepots inklusive Services wie Washing, Repairing und PTI-Checks gestartet. Mit Inbetriebnahme des Kühlhauses direkt auf dem Terminal wird zudem eine Containerbrücke zum Einsatz kommen, wofür die Kranbahnschienen bereits verlegt wurden.

Der Hafenplatz der NORDFROST in Wesel ist mit täglichen Binnenschiffsverbindungen an die ARA-Häfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam angebunden und bietet darüber hinaus Shortsea-Direktverkehre zu anderen europäischen Seehäfen. Auf der 16 Hektar großen Fläche sollen im Zeitablauf ein Tiefkühlhaus, Läger für Waren im plusgradigen Temperaturbereich und für General Cargo sowie Projektverladungshallen entstehen. Die Inbetriebnahme des Logistikcenters ist für den Jahresanfang 2023 vorgesehen. Eine dreistellige Anzahl an Reefer-Ladestationen wird ebenfalls für beste Voraussetzungen bei der Abwicklung von Kühlverkehren sorgen, wofür der Hafenplatz zudem in den sogenannten Cool Corridor eingebunden ist: Eine Initiative des Port of Rotterdam und der DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH, mit der die üblichen Lieferketten unter ökologischen Gesichtspunkten und in Bezug auf Effizienz optimiert werden sollen.

Quelle und Foto: NORDFROST




Contargo holt Neue Seidenstraße nach Frankfurt

Am Containerterminal der Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst ist Anfang April erstmals ein Güterzug aus der chinesischen Provinzhauptstadt Jinan eingetroffen. Damit ist nun auch die Region Frankfurt an die „Neue Seidenstraße“ angebunden. Nach dieser Premiere erwartet Contargo weitere Direktzüge aus China.

Zwischen 18 und 20 Tagen dauert der Transport auf der Schiene zwischen der Stadt Jinan und Frankfurt am Main. Der erste Zug des Railway Operators FELB mit 44 40-Fuß-Containern, die Konsumgüter aus China enthielten, traf am 3. April pünktlich am Terminal der Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst ein. Das Unternehmen übernahm den Umschlag sowie den Transport der Container zum Kunden im Nahverkehr.

„Endlich ist auch die Rhein-Main-Region an die Neue Seidenstraße angebunden“, sagt Kawus Khederzadeh, Managing Director, Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH. „Während viele Schiffe aus Fernost überbucht sind, Binnenschiffe in den Westhäfen oft lange auf ihre Abfertigung warten, die Seefrachtraten enorm gestiegen und Container in den Seehäfen Mangelware sind, suchen einige unserer Kunden nach einer Alternative. Das wird umso dringlicher, als der Stau im Suez-Kanal in den nächsten Wochen zu weiteren Belastungen der Hafenanlagen und der Verkehrsinfrastruktur führen wird. Ein guter Moment also, um auf die Schiene umzusteigen.“

Nach dem ersten Testzug sollen am Terminal in Frankfurt nicht nur zwei- bis dreimal monatlich Güterzüge aus Jinan eintreffen. Bereits in den nächsten Wochen werden weitere Züge aus verschiedenen chinesischen Regionen in Frankfurt erwartet.

Quelle und Foto: Contargo




Short List für schnelle CO2-Reduzierung

Am 25. März hat die IMO Global Industry Alliance (GIA) einen Leitfaden zur Unterstützung des Systemansatzes Low Carbon Shipping veröffentlicht. Dieser enthält acht praktische Maßnahmen, mit denen Seehäfen den durch die Schifffahrt verursachten Ausstoß von Treibhausgasen senken können. Der Hafenbetrieb Rotterdam war aktiv an der Entwicklung dieses Dokuments beteiligt und hat die empfohlenen Maßnahmen teilweise bereits in die Praxis umgesetzt.

Der Leitfaden wurde im Rahmen des GreenVoyage2050-Projekts erstellt. Diese Kooperation zwischen dem norwegischen Staat und der IMO soll einen Beitrag zur Reduzierung schädlicher Emissionen in der internationalen Schifffahrt leisten. Fachkräfte aus verschiedenen Häfen, von Terminals und aus der Schifffahrtsbranche haben sich an den Recherchen zur Entwicklung von Maßnahmen beteiligt, die kurzfristig und zu relativ niedrigen Kosten umgesetzt werden können.

Ben van Scherpenzeel vertritt den Hafenbetrieb Rotterdam in der IMO Global Industry Alliance, um Low Carbon Shipping und das WPCAP-Hafennetzwerk (World Ports Climate Action Program) voranzutreiben. Er ist außerdem Vorsitzender der International Taskforce Port Call Optimization, die im vergangenen Jahr 6 Industry Round Tables mit Fachkräften aus der Schifffahrt und verschiedenen Häfen organisiert hat. Auf den Versammlungen werden die Datenelemente ermittelt, die sich am stärksten auf die Sicherheits-, Gefahrenabwehr- und Umweltziele der IMO auswirken, und die operativen Tätigkeiten benannt, die den größten Einfluss auf die Emissionen haben. Auf dieser Grundlage haben die IMO GIA und das WPCAP eine Short List von Maßnahmen erarbeitet, mit denen der CO2-Ausstoß in der Schifffahrt gesenkt werden kann. Von den ca. zwanzig vorgeschlagenen Strategien wurden unter Berücksichtigung der Durchführbarkeit, der schnellen Einsatzmöglichkeit und der positiven Nebeneffekte auf Sicherheit und Gefahrenabwehr schließlich acht ausgewählt. Mithilfe dieser Maßnahmen sollen die Weiterleitung und Umschlagszeit in und zwischen den Häfen sowie der Treibstoffwechsel in den Häfen effektiver geplant werden. Weiterhin soll eine Rumpfreinigung für Schiffe angeboten und die Geschwindigkeit optimiert werden.“

Die Häfen können entweder einzelne oder sämtliche Maßnahmen einführen. Letzteres sorgt für eine optimale Reduzierung schädlicher Emissionen. Das WPCAP-Hafennetzwerk hat bereits entschieden, dass jeder der angeschlossenen Häfen in diesem Jahr mindestens eine der Maßnahmen von der IMO-Liste auf seine Durchführbarkeit überprüfen und diese im Idealfall auch umsetzen soll. In diesem Netzwerk bündeln zwölf internationale Häfen ihre Kräfte im Rahmen konkreter Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels. So weit möglich werden Reedereien, Terminals und Energielieferanten mit einbezogen. „Man kann diese Dinge als Hafenbehörde nicht alleine durchsetzen“, erklärt Van Scherpenzeel. „An Themen, wie der rechtzeitigen Ankunft der Schiffe und der zeitgleichen Ausführung verschiedener Vorgänge im Hafen sind beispielsweise zahlreiche Interessenvertreter beteiligt. Um die Maßnahmen in diesen Bereichen erfolgreich umsetzen zu können, müssen die Hafenbehörden ihre eigenen Hausaufgaben machen.“

Der Hafenbetrieb Rotterdam wird in nächster Zeit gemeinsam mit den relevanten Interessenvertretern weitere Schritte zur Durchsetzung dieser und anderer Maßnahmen aus dem Leitfaden unternehmen. Alle acht Verbesserungen wurden im Hafen von Rotterdam bereits teilweise eingeführt oder sind im Rahmen des Programms Port Call Optimization geplant. „Zurzeit befassen wir uns beispielsweise intensiv damit, alle Tiefendaten im Einklang mit den internationalen Normen zu veröffentlichen“, beschließt Van Scherpenzeel. „Darüber hinaus haben wir die Rahmenbedingungen für die Reinigung von Schiffsrümpfen in unseren Seehäfen geschaffen.“

Nach der Veröffentlichung der Short List untersucht die IMO Global Industry Alliance jetzt auch Maßnahmen, die höhere Investitionen oder mehr Zeit erfordern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam