Antwerpen behauptet sich im ersten Quartal

Der Gesamtumschlag des Hafens von Antwerpen hat sich mit 59,1 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv entwickelt. Trotz der Auswirkungen der anhaltenden Corona-Krise und des Brexits verzeichneten alle Warenströme, außer den flüssigen Massengütern, Wachstum. Für die kommende Zeit bleibt abzuwarten, welche Folgen der Zwischenfall im Suezkanal haben wird. Der Hafen von Antwerpen bereitet sich soweit wie möglich auf stark ausgelastete Terminals vor.

Der Containerumschlag wuchs im 1. Quartal um 0,6 Prozent (Tonnen) und 2,3 Prozent (TEUs) im Vergleich zum 1. Quartal 2020, das stark begonnen und dann aufgrund erster Auswirkungen der Pandemie im März 2020 einen Abschwung erlebt hat. Im Januar 2021 setzte sich die starke Leistung vom Herbst 2020 fort, obwohl eine Reihe von operativen Herausforderungen den Betrieb der Containerterminals behinderte. Die Corona-Krise führte unter anderem dazu, dass Containerschiffe mit großen Verspätungen den Hafen von Antwerpen erreichten. Die Kältewelle im Februar wirkte sich zusätzlich negativ auf den Containerumschlag aus, dessen Folgen bis in den März hinein anhielten. Der Zwischenfall auf dem Suezkanal wird im zweiten Quartal zu weiteren Verzögerungen bei den Anläufen von Containerschiffen führen.

Das Stückgut-Segment verzeichnete das beste Quartal seit dem zweiten Quartal in 2019. Der Umschlag von Eisen und Stahl, der wichtigsten Warengruppe in diesem Segment, erhöhte sich um 18,2 Prozent. Dies ist auf einen Höchststand bei der Versorgung mit Stahl zurückzuführen, der zum Teil durch neue Importquoten erklärt werden kann, die am 1. April in Kraft traten. Im RoRo-Umschlag konnte das starke letzte Quartal in 2020 hingegen nicht übertroffen werden – im Vergleich zum 1. Quartal 2020 ist sowohl bei den Neu- als auch bei den Gebrauchtfahrzeugen ein Status Quo zu vermerken.

Der Umschlag von trockenem Massengut stieg um 6,6 Prozent. Neben einem erhöhten Umschlag von Nichteisenerzen und Metallschrott lag das Wachstum vor allem im Umschlag von Düngemitteln (+ 40,7 Prozent). Noch nie wurde in den vergangenen zehn Jahren eine so große Menge an Düngemitteln in einem einzigen Quartal umgeschlagen. Flüssiges Massengut verzeichnete einen Rückgang von 5 Prozent, der hauptsächlich auf einen starken Umschlagrückgang von Rohöl zurückzuführen ist. Derivate verzeichneten eine leichte Abnahme (- 1 Prozent) gegenüber Q1 2020 und Chemikalien einen geringen Anstieg von 4,4 Prozent.

Als Folge des Zwischenfalls im Suezkanal erwartet der Hafen von Antwerpen eine stärkere Auslastung der Terminals in den kommenden Wochen. Der Hafen von Antwerpen verfolgt gemeinsam mit den Reedereien und den Containerterminals die Situation sehr genau, um zu ermitteln, wo Platz für Schiffscontainer geschaffen werden kann. Für einige Terminals wurde daher beschlossen, dass Schiffscontainer für den Export nur wenige Tage vor Verladung, am Terminal stehen dürfen. Zudem wird geprüft, wie die Nutzung von Lagerkapazitäten im Inland optimiert werden kann und wie auch Binnenschifffahrt und Bahn stärker genutzt werden können. Im Fokus steht hier die enge und umfassende Zusammenarbeit mit der gesamten Lieferkette, um die verfügbaren Kapazitäten bestmöglich zu nutzen.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Wir waren im letzten Jahr mit mehreren Störungen in der globalen Lieferkette konfrontiert: Corona, Brexit, dem Suez-Zwischenfall … In diesen herausfordernden Zeiten beweist der Hafen von Antwerpen seine Agilität und Widerstandsfähigkeit. Die globale Streuung über verschiedene Schifffahrtsgebiete, die große Lagerkapazität und die Professionalität und Effizienz der Antwerpener Hafengemeinschaft sind die Bausteine für unseren Erfolg.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Trotz der schwierigen Umstände, unter denen wir in das Jahr 2021 gestartet sind, kann sich der Hafen sichtlich gut behaupten. Eine Bestätigung für die Widerstandsfähigkeit unseres Hafens und aller Mitarbeiter, die in der Hafenplattform tätig sind. Sie sorgen nach wie vor dafür, dass alles auch weiterhin läuft und dass der Hafen von Antwerpen nach wie vor seine entscheidende Rolle bei der Belieferung unseres Landes und unserer Wirtschaft spielen kann.“

Quelle und Grafik: Port of Antwerp




Liebherr verzeichnet 2020 weniger Umsatz

Die Firmengruppe Liebherr hat im Jahr 2020 einen Umsatz von 10.341 Mio. € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen damit insgesamt einen Rückgang um 1.409 Mio. € oder 12 % – nach mehreren erfolgreichen Jahren und vor dem Hintergrund der besonderen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ist dies dennoch zufriedenstellend.

Trotz der bereits leicht verringerten Wachstumsdynamik auf den Weltmärkten waren große Teile des ersten Quartals 2020 für die Firmengruppe Liebherr mit einer erfreulichen Auftragslage verbunden. Jedoch sorgte die Corona-Pandemie ab Ende des ersten Quartals für Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit in zahlreichen Märkten. Das wirkte sich auch auf die Umsätze der Firmengruppe aus: Sie waren mit Ausnahme der Kühl- und Gefriergeräte in allen Produktsegmenten rückläufig.

Der Umsatz in den Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen, Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining lag mit insgesamt 6.848 Mio. € 10,4 % unter dem Vorjahresniveau. Auch außerhalb des Bereichs Baumaschinen und Mining ging der Umsatz zurück. So erzielte Liebherr mit den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte sowie Komponenten und Hotels einen Gesamtumsatz von 3.493 Mio. €, was einem Rückgang um 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell stärksten Absatzregion, war der Umsatz rückläufig. Dies ist vor allem auf Rückgänge in Deutschland und Frankreich zurückzuführen, während sich die Geschäfte in Österreich und Polen positiv entwickelten. Die Umsätze in den Nicht-EU-Ländern wie auch in Nordamerika gingen ebenfalls zurück. Die Regionen Mittel- und Südamerika, Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten blieben deutlich unter den Umsätzen des Vorjahres. In Asien und Ozeanien verlief das Geschäftsjahr für die Firmengruppe stabil. Insbesondere die Nachfrage in China und Australien unterstützte diese Entwicklung.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2020 ein Jahresergebnis von 7 Mio. €. Auch das Betriebsergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, ebenso das Finanzergebnis. Angesichts der besonderen Herausforderungen und erschwerten Rahmenbedingungen kann dies dennoch als Erfolg gewertet werden. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs blieb die Mitarbeiterzahl stabil. So beschäftigte Liebherr zum Jahresende weltweit insgesamt 47.925 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 124 weniger als im Vorjahr.

Traditionell hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Als Hochtechnologieunternehmen verfolgt die Firmengruppe das Ziel, den technologischen Fortschritt in den für Liebherr relevanten Branchen maßgeblich mitzugestalten. Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 512 Mio. € in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert und fortgesetzt. Ein Schwerpunkt dieser Forschungsprojekte ist das Thema alternative Antriebstechnologien. In 2020 erweiterte Liebherr sein Produktportfolio um mehrere voll- und teilelektrifizierte Geräte und Komponenten, unter anderem in den Produktsegmenten Mobil- und Raupenkrane, Betontechnik, Mining und Aerospace und Verkehrstechnik.

Zu den weiteren Entwicklungsschwerpunkten zählt die Digitalisierung. Unter anderem wurde erstmals von Deutschland aus ein Hafenmobilkran vom Typ LHM 420 in Argentinien mit Hilfe der Liebherr-Remote-Service-App in Betrieb genommen. Bei den Kühl- und Gefriergeräten ist das Smart Monitoring hervorzuheben, das unter anderem in Forschung und Labor die Überwachung von Geräten mit einem webbasierten Dashboard erlaubt.

Liebherr ist Gründungsmitglied des Projekts „Center Construction Robotics“, dem die RWTH Aachen University im Berichtsjahr eine 10.000 m² große Fläche für eine Referenzbaustelle übergab. Auf der Baustelle forscht ein interdisziplinäres Wissenschaftsteam der RWTH Aachen gemeinsam mit einem europäischen Industriekonsortium an neuen Bauprozessen, Bauprodukten, vernetzten Maschinen, dem Einsatz von Robotern, Softwarelösungen sowie Lehr-, Arbeits- und Kommunikationskonzepten.

 

Investitionen in Produktion, Vertrieb und Service

Investitionen in Höhe von 605 Mio. € flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen gingen damit im Vergleich zum Vorjahr um 151 Mio. € zurück. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 543 Mio. € gegenüber. In Kempten (Deutschland) weihte die Liebherr-Verzahntechnik GmbH das „Liebherr Tech-Center“ ein, wo in einer rund 700 m² großen Versuchshalle hochwertige Automationssysteme getestet und demonstriert werden. Zudem eröffnete Liebherr im Produktsegment Kühl- und Gefriergeräte einen neuen Standort in Ulm (Deutschland), von dem aus die Bereiche Vertrieb und Service Deutschland sowie Digitalisierung arbeiten.

Außerhalb Europas investierte Liebherr unter anderem in den Bau des neuen Hauptsitzes der Liebherr Panama S.A. in Panama City. Im Bereich Aerospace und Verkehrstechnik nahm die neue Produktionsstätte der Liebherr-Transportation Systems (China) Co., Ltd. in Pinghu, Provinz Zhejiang, ihren Betrieb auf. Um der Nachfrage im Produktsegment Komponenten auf dem asiatischen Markt Rechnung zu tragen, soll ein neues Werk für Komponenten in China errichtet werden. Darüber hinaus wurde mit den Vorbereitungen für die Montage von Getrieben in Indien begonnen.

Ausblick auf 2021

Die erfreuliche Entwicklung des Auftragseingangs im ersten Quartal 2021 über verschiedene Produktsegmente der Firmengruppe hinweg deutet auf eine signifikante Steigerung des Absatzes in 2021 hin. Gesamtwirtschaftliche Chancen ergeben sich aus der weltweiten Erholung verschiedener Industriezweige, in denen auch die Firmengruppe Liebherr aktiv ist. Gleichzeitig bestehen aber weiterhin Unsicherheiten über die Geschwindigkeit der gesamtkonjunkturellen Erholung. So erscheint es z.B. unklar, in welche Richtung sich der internationale Handel entwickelt oder inwieweit die fiskalpolitischen Maßnahmen vieler Regierungen eine Verschuldungsspirale verhindern können.

Am Montag, dem 19. April 2021, veröffentlicht die Firmengruppe Liebherr ihren aktuellen Geschäftsbericht. Dieser enthält neben detaillierten Zahlen einen Magazinteil, der auf das vergangene Geschäftsjahr zurückblickt. In einem Interview ziehen Dr. h.c. Dipl.-Kfm. Isolde Liebherr, Dr. h.c. Dipl.-Ing. (ETH) Willi Liebherr, Sophie Albrecht und Patricia Rüf ihr Fazit für 2020.

Zum Geschäftsbericht der Firmengruppe Liebherr gelangen Sie über www.liebherr.com/liebherr-geschaeftsbericht.

 

Quelle & Kontakt:

Philipp  Hirth

Head of Public & Media Relations

Liebherr-International Deutschland GmbH




Neues Vorstandsteam der Stadtwerke Düsseldorf

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Düsseldorf AG hat die Verträge mit Vertriebsvorstand Manfred Abrahams und Finanzvorstand Hans-Günther Meier vorzeitig verlängert. Zum neuen Mitglied des Vorstandes der Stadtwerke Düsseldorf wurde Dr. Charlotte Beissel berufen, die seit April 2017 als Prokuristin den Personalbereich leitet. Sie ergänzt ab 1. Oktober dieses Jahres das Vorstandsteam um den Vorsitzenden Julien Mounier als Personalvorständin und Arbeitsdirektorin. Außerdem wird sie ab Herbst das IT-Ressort übernehmen. Schwerpunkte ihrer Arbeit werden die digitale Transformation und die Etablierung neuer Arbeitswelten sein.


Manfred Abrahams verantwortet bis Ende 2022 weiterhin Vertrieb, Kundenmanagement und Wasser. Für weitere fünf Jahre wurde Hans-Günther Meier, seit 2013 im Vorstand der Stadtwerke, bestellt. Er verantwortet die Ressorts Finanzen und Controlling, Recht und Regulierung, Einkauf und Immobilien.

Dr. Charlotte Beissel arbeitete von 2009 bis 2015 bei der Landeshauptstadt Düsseldorf als Leiterin des Bereichs Ratsangelegenheiten und Stadtverfassung. Ab Juli 2015 führte sie das städtische Hauptamt für Personal, Organisation und IT. Seit April 2017 leitet sie als Prokuristin bei den Stadtwerken Düsseldorf den Personalbereich. Darüber hinaus hat Dr. Charlotte Beissel die 2020 einberufene Task-Force Corona im Auftrag und stellvertretend für den Gesamtvorstand geleitet und verantwortet.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf, von links nach rechts: Hans-Günther Meier, Dr. Charlotte Beissel, Julien Mounier und Manfred Abrahams.