Suezkanal-Flotte erfolgreich abgefertigt

„Die Suez-Armada ist so gut wie abgeschlossen. Wir sind stolz darauf, wie Rotterdam dies gemeistert hat, allerdings herrschen an den Terminals nach wie vor reger Betrieb und hohe Anspannung.“ Mit dieser Nachricht wurden diese Woche die Suezkanal-Konsultationen zwischen verschiedenen (Bran-
chen-)Organisationen beendet.

Dieses Konsultationsgremium wurde eingerichtet, um die Terminals bei der Abfertigung der 64 verspäteten Containerschiffe auf dem Weg nach Rotterdam zu unterstützen, die wegen der Blockierung des Suezkanals durch die am 23. März 2021 auf Grund gelaufene Ever Given Probleme hatten. In der Zwischenzeit wurden 54 Schiffe abgefertigt, drei Schiffe wurden storniert, zwei werden jetzt in Rotterdam abgefertigt, eines liegt vor Anker und vier sind noch unterwegs. Zu diesen vier Schiffen gehört auch die Ever Given, die im Großen Bittersee von Suez an der Kette liegt.

„Das System läuft weiterhin gut, und es haben sich keine Problembereiche herausgebildet. Das zeigt, dass Rotterdam logistischen Herausforderungen gut die Stirn bieten kann; sei es eine Suez-Armada, Covid oder eine Wetterperiode mit Schnee und Wind. All diese Störungen sorgen allerdings dafür, dass es an den Terminals sehr betriebsam zugeht und das wohl auch noch so bleiben wird. Dies gilt wohl für die kommenden Monate, und es ist in diesem Zusammenhang wichtig, die verschiedenen Überlastungssignale im Markt weiterhin aufzufangen und zu besprechen. Das kann gut in den regelmäßigen Konsultationen erfolgen“, sagt Steven Lak, Vorsitzender Logistieke Alliantie (logistische Allianz).

Die Konsultationen haben zu einer besseren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur außerhalb der Terminals geführt. So wurden beispielsweise die Leercontainer in den Depots besser genutzt und führte die Beschränkung der Lieferzeiten an den Terminals zu einer effizienteren Versorgung mit Vollcontainern. In der Konsultation wurde auch eine Verschiebung auf mehr Nacht- und Wochenendverteilung angestrebt, was jedoch nicht besonders gut gelang.

An den Suez-Konsultationen nahmen teil:
* Vereniging van Rotterdamse Terminal Operators/VRTO (Terminals)
* Koninklijke Vereniging van Nederlandse Reders/KVNR (Reedereien)
* Vereniging van Rotterdamse Cargadoors/VRC
* Centraal Bureau voor Rijn en Binnenvaart/ CBRB (Binnenschifffahrt)
* Transport en Logistiek Nederland/TLN (Straßentransport)
* Evofenedex (Unternehmer bzw. niederländische Handels- und Produktionsunternehmen)
* Koninklijke BLN Schuttevaer (Binnenschifffahrt)
Ergänzt um Deltalinqs, ProRail, RWS und der Hafenbetrieb Rotterdam.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Kees Torn, Ankunft der MSC Rifaya, das als erstes nach der Schiffssperre im Kanal Rotterdam erreichte




Laumann stellt Logistiker in Priorisierung zurück

Die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes stuft Beschäftigte der Logistik (wörtlich: „in besonders relevanter Position in der Kritischen Infrastruktur des Transport- und Verkehrswesens zugehörigen Unternehmen“) in die Gruppe 3 der Impfreihenfolge ein. Die Impfung dieser Gruppe soll jetzt auch in NRW starten, nach dem Willen von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann jedoch nicht für die Beschäftigten aus der Logistik, diese sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Gruppe 3 geimpft werden.

„Waren die Logistiker im ersten Lockdown noch Helden des Alltags, die öffentlichen Beifall für ihren Einsatz gegen leere Supermarktregale ernteten, ist spätestens jetzt der Applaus spürbar verhallt“, kritisiert Horst Kottmeyer, Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) NRW und geschäftsführender Gesellschafter eines mittelständischen Logistikunternehmens aus Bad Oeynhausen.

„Unsere Leute stehen für die Grundabsicherung der Gesellschaft ein. Gedrängelt haben wir hinsichtlich einer höheren Einstufung in der Impfreihenfolge nie und werden das auch nicht. Es ist für uns nur unerklärlich und enttäuschend, dass ausgerechnet in NRW – im Logistikland Nr. 1 der Bundesrepublik – Logistiker schlechter gestellt werden“, kritisiert Horst Kottmeyer, Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) NRW und geschäftsführender Gesellschafter eines mittelständischen Logistikunternehmens aus Bad Oeynhausen.

Quelle VVWL