Frachtbrieftest erfolgreich beendet

Singapur und die Niederlande arbeiten seit 2019 zusammen, um elektronische Frachtbriefe (eBL) auf der Handelsroute zwischen Europa und Asien zu untersuchen, wobei Singapur und Rotterdam zwei wichtige Umschlaghäfen sind. Dieser Test zeigte, dass ein von einer einzigen Plattform ausgestellter eBL von einer anderen digitalen Handelsplattform verifiziert und verarbeitet werden kann.

Diese Option können in der Praxis erst dann eingesetzt werden, wenn die Länder ihre Gesetze ändern und digitale Dokumente ebenso wie Papierdokumente als rechtsgültig akzeptieren. In Singapur ist dies bereits der Fall. In den Niederlanden arbeiten der Hafen Rotterdam mit Hilfe von Pilotprojekten daran sowie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Parteien aus der Logistikkette und mit der Dutch Blockchain Coalition, Spark! Living Lab und 2Tokens.

Die Ergebnisse des jüngsten Tests zeigen auch, dass die digitale Eigentumsübertragung mit einem elektronischen Frachtbrief (eBL) Zeit spart und die Effizienz verbessert. Die Hafen-Partner Ocean Network Express und Olam waren in der Lage, die End-to-End-Dokumentenverarbeitungszeit von durchschnittlich sechs (6) bis zehn (10) Tagen bei der Verwendung physischer Dokumente auf weniger als vierundzwanzig (24) Stunden bei der Verwendung der eBL für die digitale Eigentumsübertragung zu reduzieren. Die Digital Container Shipping Association (DCSA) schätzt, dass bei einem Ersatz von fünfzig (50) % der Frachtbriefe durch einen eBL mehr als USD vier (4) Milliarden eingespart werden können (Quelle: DCSA).

Der aktuellste Test wurde zwischen den Plattformen #dltledgers aus Singapur und Naviporta in Rotterdam durchgeführt und wurde von IMDAs digitalem Open-Source-Framework #TradeTrust unterstützt.

Naviporta ist eine Plattform, die den Austausch von logistischen und finanziellen Daten auf transparente, effiziente und sichere Weise ermöglicht. Sie tut dies, ohne Daten zu speichern oder Eigentümer der Daten zu sein. Die Plattform ist neutral und interoperabel und kann daher als Bindeglied zwischen bestehenden Plattformen (wie Port Community Systems) gesehen werden. Naviporta sorgt dafür, dass Dienste entwickelt werden können, die diese Daten nutzen. In diesem Zusammenhang kann man an Handelsfinanzierungen, Versicherungen oder beispielsweise die eBL denken.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Stena Line bezieht Büro in Hamburg

Anfang Mai hat die schwedische Reederei Stena Line ihr neues Büro in Hamburg bezogen. Am Standort werden die Leitungs- und Vertriebsaufgaben des Unternehmens gebündelt, und das Hamburger Büro wird auch die Firmenzentrale von Stena Line in Deutschland. Rostock,  Kiel und Travemünde bleiben als operative wichtige Pfeiler der Stena Line-Organisation.


Das neue Stena Line-Büro befindet sich am Elbberg, in der Nähe des Altonaer Fischmarktes. Für die Einrichtung des neuen Büros wurde mit dem schwedischen Büoausstatter Kinnarps kooperiert.

Die Gründe für den Standortwechsel liegen in der sich wandelnden Geschäftausrichtung von Stena Line in Deutschland. Die Herausforderungen der Reederei liegen in Zukunft nicht nur in der Organisation von reibungslosen Fährverkehren in Start- und Zielhäfen, sondern in der Bündelung von Geschäfts- und Logistikaktivitäten im Vor- und Nachlauf, sowie deren Organisation und Vermittlung – persönlich, aber auch immer stärker im digitalen Raum.

Für die zukünftige kommerzielle Ausrichtung von Stena Line spielt auch die Erreichbarkeit an einem der wichtigsten Knotenpunkte Europas, sowie das Know-How an einem digitalen Topstandort wie Hamburg eine entscheidende Rolle.

„Mit seiner geographischen Position an einem der logistischen Knotenpunkte Deutschlands und Europas, seinem starken maritimen und logistischen Wirtschaftsfokus, aber vor allem auch mit seiner dynamischen Digital- und Start-up-Szene sowie der Nähe zu Berlin sehen wir in Hamburg große Chancen für die langfristige Ausrichtung von Stena Line als zukunftsorientiertem Unternehmen. Zudem können wir mit Stena Line nach Stena Glovis ein weiteres Unternehmen des Stena Konzerns in Hamburg ansiedeln, sind näher an der Stena Logistics GmbH in Bremen und können so Synnergien leichter realisieren“, sagt Ron Gerlach, Trade Director und Geschäftsführer Stena Line Deutschland.

Die Häfen Rostock, Kiel und Travemünde bleiben als Abfahrts- und Ankunftshäfen wichtige Standbeine der Reederei: „Die Entscheidung nach Hamburg zu ziehen ist keine Entscheidung gegen andere Standorte. Gerade in den Häfen Rostock, Kiel und Travemünde haben wir langjährige und gute Partnerschaften aufgebaut, von denen auch in Zukunft alle profitieren werden. Unsere Routen Rostock-Trelleborg, Kiel-Göteborg und Travemünde-Liepaja sind Vorzeigerouten im Stena Line-Netzwerk auf die wir sehr stolz sind“, schließt Ron Gerlach.

Quelle: stenaline, Foto: Kinnarps / Annika Feuss