Inbetriebnahme im Stadthafen Gelsenkirchen

Im Gelsenkirchener Stadthafen ist eine neue Diesel-Pipeline in Betrieb genommen worden. Sie leitet ab sofort Diesel zum Stadthafen und kann damit die Transportmenge von bis zu 1.100 Binnenschiffstransporten jährlich ersetzen. Es ist das erste von insgesamt drei Teilprojekten, an denen bp mit weiteren Partnern gemeinsam im Gelsenkirchener Stadthafen arbeitet. Mit den Projekten sollen unter anderem die Versorgungssicherheit weiter gestärkt als auch CO2-Emissionen gesenkt werden.

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren fand der offizielle Spatenstich für das umfassende Projekt von bp und weiteren Partnern im Stadthafen von Gelsenkirchen statt. Neben dem Bau der Pipeline wird bis Ende 2021 zusätzlich eine neue Kesselwagenverladung für Mitteldestillate, wie beispielsweise Diesel und Flugkraftstoffe, sowie drei neue Tanke für Flugkraftstoff errichtet. Aus Sicht von Graeme Alexander, bp Vice President Midstream Product Solutions Europe, hat das Projekt viele Vorteile: „Es stärkt die Versorgungssicherheit in ganz Nordwesteuropa und entlastet zusätzlich die Umwelt indem Transportverkehr von Binnenschiffen zu Pipelines und von der Straße auf die Schiene verlagert wird.“

Der Stadthafen Gelsenkirchen ist logistischer Dreh- und Angelpunkt für Kraftstoffe sowie petrochemische Produkte und eng mit der bp Raffinerie in Gelsenkirchen verzahnt. Von hier aus werden Deutschland und Nordwesteuropa mit Produkten, wie Benzin und Diesel für den Tankstellen- und Geschäftskunden-Markt versorgt. Allein durch die neue rund anderthalb Kilometer lange Fernleitung reduziert sich der Binnenschiffsverkehr zwischen dem Werk Horst und dem Stadthafen um die Transportmenge von bis zu 1.100 Schiffsbewegungen jährlich. Die neue Verbindung ist nicht nur unabhängig von Wetterbedingungen und Niedrigwassersituationen, Rohrfernleitungen sind auch die sichersten und umweltfreundlichsten Transportmittel für Rohstoffe und Raffinerieprodukte.

Experten haben errechnet, dass durch alle Maßnahmen innerhalb des gesamten Stadthafen-Projektes circa 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Das entspricht umgerechnet einer klimaneutralen Beleuchtung von circa 52.000 Wohnhäusern. Insgesamt investiert bp in den kommenden Jahren rund 45 Millionen Euro in die Modernisierung des Stadthafens Gelsenkirchen.

Quelle und Foto: BP




Hamburger Hafen entwickelt sich positiv

Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen entwickelte sich im ersten Quartal 2021 positiver als erwartet. Besonders die starke Umschlagentwicklung im März beförderte den Aufwärtstrend. So fiel der Seegüterumschlag im ersten Quartal mit einem Plus von 0,4 Prozent besser aus als im Vorjahresquartal. Der Containerumschlag lag mit 1,8 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach verhaltenem Start in den ersten beiden Monaten brachte der März einen deutlichen Schub für den Containerumschlag. Der Umschlag von Massengut erreichte ein Plus von 2,7 Prozent.

Die weltweit anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie prägten im ersten Quartal 2021 noch die Umschlagentwicklung im Hamburger Hafen. „Der Monat März brachte im Containerumschlag die deutliche Wende. Das Wachstum zeigte im Vergleich zum März 2020 ein kräftiges Plus von 9,4 Prozent. Wir haben ab März das Hochfahren vieler Wirtschaftsbereiche, eine stärkere Nachfrage beim Konsum und eine Stabilisierung der Hamburg anlaufenden Liniendienste festgestellt. Mit 697.000 TEU, die im Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene im ersten Quartal abgefertigt wurden, erreichen wir ein sehr gutes Ergebnis mit einem Plus von 5,1 Prozent“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM).

In den ersten drei Monaten des Jahres wurden im Hamburger Hafen 32,1 Millionen Tonnen Seegüter an den Terminals geladen oder gelöscht. Das ist im Vergleich zum Vorjahresergebnis ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Der Stückgutumschlag blieb mit 22,4 Millionen Tonnen (-0,5 Prozent) noch knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der Containerumschlag in Hamburg zeigte mit insgesamt 2,2 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) ebenfalls einen Aufwärtstrend. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 1,8 Prozent. „Importe und Exporte beim Containerumschlag entwickelten sich sehr ausgeglichen. Mit jeweils 1,1 Millionen TEU kam sowohl der Im- als auch der Export auf ein Plus von 1,8 Prozent. Die Container-Fahrtgebiete Amerika, Asien, Afrika und Australien/Pazifik sorgten alle für positive Umschlagentwicklungen. Bei den Europa-Verkehren entwickelte sich mit einem Plus von 3,7 Prozent nur der Transhipment-Umschlag mit skandinavischen Ländern positiv. Insgesamt weisen die Europa-Verkehre im ersten Quartal noch einen Rückgang von 4,0 Prozent aus“, sagt Mattern.  Der Massengutumschlag kam mit insgesamt 9,8 Millionen Tonnen auf ein Plus von 2,7 Prozent. Innerhalb des Segments Massengut entwickelte sich der Umschlag von Greifergut mit insgesamt 5,5 Millionen Tonnen sehr stark und erreichte ein Plus von 17 Prozent. Zu diesem Wachstum trug besonders der Import von Erz bei. Dieser hatte mit 2,7 Millionen Tonnen (+36,1 Prozent) einen besonders hohen Anteil am sehr guten Ergebnis im Massengutbereich. In den Segmenten Sauggut und Flüssigladung blieb die Umschlagentwicklung mit 1,7 Millionen Tonnen (-19,1 Prozent) und 2,6 Millionen Tonnen (-5,5 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis.

Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung in den ersten drei Monaten 2021 sehr unterschiedlich. Im seeseitigen Containerumschlag mit China, Hamburgs mit Abstand größtem Handelspartner, konnte mit 672.000 TEU ein Plus von 16 Prozent erreicht werden. Auch die USA, Hamburgs Nr. 2, blieben mit 147,000 TEU (+0,7 Prozent) auf Wachstumskurs. Weitere Länder unter den Top 10 mit einer positiven Containerumschlagentwicklung waren in den ersten drei Monaten Schweden (+2,6 Prozent), Polen (+6,0 Prozent), Brasilien (+9,8 Prozent) und Dänemark (+3,2 Prozent). Diese erfreulichen Entwicklungen im seeseitigen Containerumschlag konnten im ersten Quartal die Rückgänge mit anderen Ländern ausgleichen. „Unter den Top 10 Handelspartnern Hamburgs im seeseitigen Containerverkehr sind im ersten Quartal bereits sechs Länder wieder auf Wachstumskurs. Unter den vier Ländern mit Rückgang stellen wir eine Stabilisierung und leichte Erholung fest. Die noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweiten Transport- und Handelsketten werden sich unserer Einschätzung nach aber in diesem Jahr nach und nach abschwächen. Das Jahr 2021 wird für den Hamburger Hafen nach derzeitiger Lage wieder Wachstum bringen. Erste positive Signale für einen sich wieder erholenden Seegüterumschlag im Hamburger Hafen verdeutlichen die Umschlagergebnisse des ersten Quartals“, erläutert Ingo Egloff, Vorstandskollege von Axel Mattern.

Ein weiteres positives Signal für den Hamburger Hafen setzten die nautischen Dienststellen Hamburgs und des Bundes mit der ersten Teilfreigabe der neuen Fahrwassertiefen und der Begegnungsbox Anfang Mai. In der ersten Phase können die Schiffe etwa die Hälfte der insgesamt gewonnenen Tiefgangsverbesserungen ausnutzen. Als erstes Containerschiff der Megamax-Klasse nutzte die CMA CGM Jacques Saadé den erweiterten Tiefgang. Mit 400 Meter Länge und einer Breite von 61 Meter gehört das LNG-Containerschiff zu den Schiffen, die ab sofort 90 Zentimeter mehr Tiefgang ausnutzen können. Das Schiff kann damit rund 1000 Container mehr nach Hamburg bringen. „Seit der Freigabe der neuen Fahrwassertiefen vor wenigen Wochen haben wir aufgrund der höheren tideunabhängigen Tiefgänge wesentlich mehr Freiräume in der Verkehrsablaufplanung. Zudem können sich durch die Fertigstellung der Begegnungsbox nun auch größere Schiffe im Gegenverkehr sicher und leicht begegnen“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Nach Umsetzung der zweiten und finalen Freigabestufe im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 werden wir die Tiefgangsverbesserungen dann voll ausschöpfen können.“ Je nach Größenklasse können dann Schiffe bis zu 1,9 Meter mehr Tiefgang nutzen. Gleichzeitig ist es jetzt schon möglich, dass sich Schiffe mit einer addierten Breite von bis zu 104 Meter in der Box begegnen können. Sie wurde auf einer Länge von acht Kilometer zwischen Wedel und Blankenese auf 385 Meter verbreitert.

In den ersten drei Monaten wurden auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn 697.000 TEU transportiert. Das ist ein Plus von 5,1 Prozent. „Wir freuen uns sehr, dass im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens der Containertransport auf der Schiene wieder auf Wachstumskurs ist und kräftig zulegen konnte.  Diese Freude trübt auch nicht, dass mit 11,8 Millionen Tonnen die auf der Schiene transportierte Gesamtgütermenge nur knapp das Vorjahresergebnis verfehlte. Als Grund für das Minus von 0,9 Prozent sind in erster Linie rückläufige Flüssigguttransporte von Mineralöl zu nennen“, sagt Egloff. Auf dem leistungsfähigen Gleisnetz von rund 300 Kilometer Länge steuert die Hamburger Hafenbahn täglich über 200 Güterzüge mit mehr als 5.500 Waggons. Am 24.März wurde mit 10.798 TEU ein neuer Spitzenwert für einen einzelnen Tag im Containerverkehr erreicht. Das System hat sich nach Ansicht von Ingo Egloff auch in der Corona-Pandemie als zuverlässig erwiesen. „In den letzten Tagen und Wochen stellen wir aber fest, dass auch die Eisenbahn-Abfertigung im Hamburger Hafen wegen der in großer Zahl auftretenden Schiffsverspätungen zu zeitweiligen Verzögerungen führen kann. Terminalbetriebe und Bahnoperateure versuchen, Engpässe in der Abfertigung zu vermeiden“, ergänzt Egloff. So konnte unter anderem auch die  Auslastung der Containerzüge weiter vorangebracht werden. Im ersten Quartal wurde im März mit durchschnittlich 78,1 TEU je Containerzug der bisher dritthöchste Monatswert erreicht. Auch die Leerwagenquote im Containerverkehr lag mit 12,8 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erfassung. Im Seehafenhinterlandverkehr des Hamburger Hafens wird auch durch eine noch bessere Ausnutzung von Trassen und eingesetztem Equipment der Bahnanteil am Modal Split erhöht. Im vergangenen Jahr war die Eisenbahn bereits mit einem Anteil von 50,7 Prozent der führende Verkehrsträger im landseitigen Transport.

Für das Jahr 2021 erwartet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens einen insgesamt stabileren Verlauf beim Seegüterumschlag. Mit der Wiederaufnahme ausgesetzter Liniendienstabfahrten und neuer Dienste ist bei einer sich hoffentlich weltweit verbessernden Lage ein Umschlagergebnis von 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU erreichbar.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch