Vier elektrifizierte Steiger neu in Betrieb

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt (KD) als Betreiber von mehreren Steigern hat jetzt in Zusammenarbeit mit den RheinWerken, einer Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie aus Köln, sowie der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft Düsseldorf vier elektrifizierte Steiger in Düsseldorf für Hotel- und Flusskreuzfahrt- sowie Tagesausflugsschiffe in Betrieb genommen. Drei Steiger befinden sich am Robert-Lehr-Ufer in Nähe der Theodor-Heuss Brücke und ein weiterer am Schlossufer in unmittelbarer Nähe zum Burgplatz.

Bis zum Jahr 2035 soll Düsseldorf klimaneutral werden. Einen großen Einfluss auf dieses Ziel hat die Mobilität. Viele denken dabei ausschließlich an den innerstädtischen Auto-Verkehr. Dabei spielt auch die Schifffahrt auf dem Rhein eine große Rolle bei der Erreichung der Klimaschutziele. Dank der Landstromversorgung können Schiffe bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und so die Lebensqualität steigern.

„Mit den neu elektrifizierten Steigern der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt sind somit vier weitere Anlegestellen in Düsseldorf mit Strom versorgt. Der Zuwachs an Landstrom in den letzten Jahren ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt. Wir sind stolz, einen nennenswerten Teil beitragen zu können. Denn auf uns ist Verlass. Die RheinWerke bieten das ganze Spektrum an Service in diesem Bereich. Vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung. Ein Rundum-sorglos-Paket aus erster Hand. Damit sind wir mittlerweile auch überregional aktiv“, so Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke.

„Der konsequente Aufbau einer nachhaltigen klima- und umweltfreundlichen Strominfrastruktur entlang der Flüsse ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Als Marktführer in der Personenschifffahrt auf dem Rhein nutzen wir unser Know-how und haben uns das Ziel gesetzt, alle Landebrücken der KD sowie weiterer Partner für Landstrom zu erschließen. Mit dieser Investition in die Zukunft leistet die KD einen wichtigen Beitrag, Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen zu vermeiden und damit nicht zuletzt die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, so Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG und Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt, Ralf Zischke Geschäftsführer RheinWerke und Achim Schloemer Geschäftsführer Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt




3D-gedruckte Poller im Rotterdamer Hafen

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat die weltweit ersten 3D-gedruckten Stahlpoller auf dem neuen Kai im Schlepperhafen in Rotterdam Heijplaat aufgestellt. Die sechs Poller gehören zu einer Reihe von zwölf 3D-gedruckten Pollern, die der Hafenbetrieb und RAMLAB gemeinsam entwickelt haben. Der 3D-Druck von Pollern ist Teil des Infra-Innovationsprogramms, mit dem der Hafenbetrieb mithilfe von wissenschaftlicher Forschung, Innovation und Digitalisierung den Bau und die Nutzung von Hafenausstattung verbessern und nachhaltiger gestalten möchte.

Herkömmliche Poller werden schon seit vielen Jahren anhand einer festen Form aus Gussstahl hergestellt. Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnik können Poller nicht nur schneller, sondern auch ganz in der Nähe des Standorts, an dem sie aufgestellt werden, hergestellt werden, was zu einer nachhaltigeren Produktion beiträgt.

Aus den Ergebnissen eines externen Prüfstands wird ersichtlich, dass die Poller mindestens dieselbe Qualität aufweisen wie die Stahlpoller. Langfristig wird auch die ursprüngliche Form der Poller weiter entwickelt werden, mit dem Ziel, die Poller in Zukunft noch stabiler, preisgünstiger und nachhaltiger zu machen.

Die elf 3D-gedruckten Poller werden im Schlepperhafen am neuen Kai aufgestellt und dazu verwendet, Schiffe für Broekman-Projektservices festzumachen.

RDM Rotterdam in Rotterdam Heijplaats, wo sich auch der Schlepperhafen befindet, ist die Brutstätte für die innovative verarbeitende Industrie, wo Auszubildende, Gewerbe und Wissenschaft gemeinsam am Hafen von morgen bauen. Der Kai des Schlepperhafens musste überholt werden. Bei dessen Instandsetzung kamen diverse innovative, nachhaltige Baukonzepte zum Einsatz. So wurden bei der Fertigstellung der Kaimauer abschließende Prefab-Betonelemente verwendet, die ohne Baugrube angebracht wurden. Dadurch wurde die Bauzeit verkürzt und in der Nähe gelegene Unternehmen wurden von den Arbeiten weniger stark beeinträchtigt.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und RAMLAB haben die Poller gemeinsam entwickelt. Deren Druck findet bei RAMLAB auf dem RDM-Gelände statt. Die dafür verwendete Technik heißt Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) und besteht aus dem robotisierten Verschweißen aufeinander angebrachter Schichten, sodass eine 3D-Form hergestellt werden kann.

„3D-Druck ermöglicht es, Bauteile lokal und bedarfsgesteuert herzustellen. So produzierte RAMLAB 2017 die erste 3D-gedruckte und zertifizierte Schiffsschraube. Dieses Jahr drucken wir die ersten Poller. Ein schöner Testfall, um zu zeigen, dass man kleine Serien relativ schnell produzieren kann im Vergleich zum Gießen und Importieren von Bauteilen aus China“, sagt Vincent Wegener, Geschäftsführer von RAMLAB.

Der 3D-Druck ist aus einigen Sektoren nicht mehr wegzudenken, darunter der Bauwirtschaft, da diese Technik das Potential aufweist, erschwinglicher, schneller, nachhaltiger und formloser bauen zu können. Die Anwendung dieser Technologie auf die Poller wird vom Hafenbetrieb Rotterdam als ein erster Schritt zur Gewinnung von Wissen und Erfahrung mit den Möglichkeiten betrachtet, die diese Technologie bietet.

Der nächste Schritt besteht darin, die Möglichkeiten, die 3D-Druck im Wasserbau bietet, zu untersuchen. Dazu gehört die Entwicklung eines Systems, das vor Ort in 3D drucken kann. Das würde Reparaturen an wasserbaulichen Objekten wie Pollern und Haltepfählen vor Ort ermöglichen.

„Gemeinsam mit anderen Parteien, die hier im Hafen niedergelassen sind, entwickeln und testen wir die Möglichkeiten neuer Technologien. So entsteht eine Brutstätte für Innovation und Forschung, in der wir zusammen am Hafen von morgen bauen“, erklärt Joppe Burgers, Projektingenieur des Hafenbetriebs Rotterdam.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam