Distanz spielt für Liebherr keine Rolle

Durch die Covid-19-Pandemie sind Remote-Technologien das Thema der Stunde und gefragter denn je. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet bereits seit langem an innovativen Remote-Lösungen und kann ihren Kunden entsprechende Produkte für verschiedene Anwendungen anbieten: Sowohl für die Fernwartung wie auch für die Zusammenarbeit mit Technikern vor Ort.

Die Corona-Pandemie hat die digitale Transformation im letzten Jahr nochmals beschleunigt und gezeigt, dass es durchaus Lösungen gibt, um Arbeiten ohne Anwesenheit vor Ort durchzuführen. Sogenannte Remote-Anwendungen bringen viele Vorteile mit sich und erleben derzeit einen regelrechten Boom. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet seit vielen Jahren an verschiedenen Remote-Produkten, auf die das Unternehmen nun zurückgreifen kann und diese innovativen Technologien weiter ausbauen kann. Neben den unten aufgeführten Anwendungsbeispielen bietet Liebherr über alle Produktlinien hinweg verschiedene Lösungen an, um den Arbeitsalltag einfacher und effizienter zu gestalten.

Mit der Remote Service-App stellt Liebherr ein Diagnosetool für Reparaturen oder zur Fernwartung von Kranen, Baggern und Baumaschinen zur Verfügung. Die Anwendung überträgt Bilder in Echtzeit, um im Bedarfsfall eine schnelle und effiziente Kundenunterstützung weltweit zu ermöglichen. Darüber hinaus bietet Liebherr die sogenannte Kranferndiagnose für Krane der neuesten Generation an. Tritt am Kran ein Problem auf, verbindet sich ein Servicetechniker vom Büro über eine verschlüsselte Mobiltelefonverbindung mit der Kransteuerung. Damit kann er den Kunden bei der Fehlersuche unterstützen. Mit diesen beiden Fernwartungstools können Probleme mit der Maschine schneller erkannt werden. Dadurch werden unnötige Fahrten zur Wartung vermieden – ein besonders wichtiger Faktor in Zeiten von Corona und Reisebeschränkungen. Durch die präzise Fehlerdiagnose können die richtigen Teile bestellt werden, um Raupenkran, Seilbagger, maritimen Kran, Spezialtiefbaugerät oder Mobilkran schnell wieder in Betrieb zu nehmen.

Smart Glasses sind ein praktisches Hilfsmittel, um Kunden weltweit schnell helfen zu können, ohne dass ein Techniker extra anreisen muss. Mithilfe der Brille können Bilder ausgetauscht und besprochen werden, um Reisen zu vermeiden und somit erhebliche Kosten zu sparen. Zudem wird der Kundenservice dadurch effizienter.

Liebherr testet diese Möglichkeit auch in der internen Entwicklung und Produktion in seiner Aerospace-Sparte. Mittels Virtual und Augmented Reality können mit dieser Brille Endkontrollen bei der Montage von Fahrwerkssystemen durchgeführt werden. Dabei überlagert ein 3D-Modell die tatsächlichen Gegebenheiten, damit der Prüfer das Gerät virtuell „live“ begutachten kann und so die Qualitätskontrolle verbessert werden kann.

Darüber hinaus nutzt Liebherr beispielsweise auch bei Erdbewegungsmaschinen und Materialumschlagmaschinen Smart Glasses. Dadurch ist eine digitale Fernunterstützung zum Support bei Service und Instandhaltungsfällen möglich: Durch das kundenseitige Tragen der Smart Glasses wird direkt live ein Bild an einen Liebherr-Servicetechniker übertragen. Dieser führt dann eine Fehlerdiagnose durch und kann im Idealfall das Problem beheben.

Die Liebherr-Remote Operator Station (ROS) wurde für alle Liebherr-Containerkranprodukte entwickelt und bietet Flexibilität in der Bedienung. Die ROS ist ergonomisch gestaltet und mit mehreren Displays ausgestattet, sodass der Bediener alle normalen Fahrfunktionen aus einer büroähnlichen Umgebung heraus durchführen kann. Darüber hinaus bringt der Umstieg auf Automatisierung durch Remote-Steuerung weitere betriebliche Vorteile mit sich: Ein einzelner Bediener der Remote Operator Station kann mehrere Krane gleichzeitig steuern. Weitere Vorteile sind schnellere und einfachere Schichtwechsel und eine attraktivere Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter.

Neben der Bau- und Logistikbranche ist Liebherr auch im Bereich der Schienenfahrzeugtechnik aktiv und entwickelt dort remote Lösungen. Das Train Control and Monitoring System (TCMS) ermöglicht Liebherr den Echtzeit-Zugriff auf seine verschiedenen Subsysteme. Im regulären Fahrbetrieb werden die Systemzustände überwacht und im Servicefall ist ein Eingreifen vom Entwicklungsstandort aus möglich. Gleichzeitig kann das System genutzt werden, um in einer Testumgebung beispielsweise das Regelverhalten von Klimaanlagen für den Kunden zu prüfen. Damit können Kunden in der Produktentwicklung die Klimageräte an einem Liebherr-Standort von jedem Ort der Welt aus ansteuern und verschiedene Betriebssituationen in Kombination mit anderen Systemen am Zug testen – ganz ohne kostspieligen Zeitaufwand vor Ort.

Quelle und Foto: Liebherr




Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien

TES sichert sich den Betrieb einer Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen und Elektrogeräten im Rotterdamer Hafen. TES ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Kreislaufwirtschaft und deckt mit nachhaltigen Lösungen den gesamten Lebenszyklus verschiedenster Produkte ab.

Das Unternehmen verfügt damit ab sofort über ein ca. 10.000 m2 großes Gelände, einschließlich eines 2.000 m2 großen Gebäudes, sowie eine bestehende Anlagengenehmigung. Die Vereinbarung mit dem Rotterdamer Hafenbetrieb umfasst darüber hinaus eine Erweiterungsfläche auf dem Nachbargrundstück, so dass insgesamt 40.000 m2 zur Verfügung stehen. Die erweiterte Anlage soll bis Ende 2022 vollständig betriebsbereit sein und wird dann die erste Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinganlage in den Niederlanden sein. Mit diesen neuen Kapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien werden die bestehenden Anlagen in Singapur und Frankreich optimal ergänzt. Diese strategisch wichtige Expansion eröffnet TES sowohl die Möglichkeiten zu einem der weltweit größten Recycler von Lithium-Ionen-Batterien als auch zu einem führenden Anbieter von Sekundärrohstoffen für die Batterieproduktion zu werden.

Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam, sagt dazu: „Wir arbeiten nicht nur auf eine Netto-Null-CO2-Emission in Hafen und Industrie im Jahr 2050 hin, sondern suchen auch nach Möglichkeiten, die Industrie kreislauffähiger zu machen. Daher ist es wichtig, neben der Arbeit an Projekten zu Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung auch wesentliche Schritte zur Umsetzung zirkulärer Produktionsprozesse zu unternehmen. Genau dafür steht das TES-Projekt in Rotterdam. Dies könnte durchaus die größte europäische Anlage für das Recycling von Batterien aus Elektroautos werden.“

Thomas Holberg, Global Vice President of Battery Operations bei TES, äußert sich folgendermaßen: „Wir haben den Ehrgeiz, aus dem Standort im Rotterdamer Hafen eine hochmoderne europäische Batterierecycling-Anlage zu machen. Sobald die Anlage in Betrieb ist, werden wir über eine jährliche Zerkleinerungskapazität von bis zu 10.000 Tonnen und einen anschließenden hydrometallurgischen Prozess verfügen, der sich auf die Rückgewinnung von Nickel, Kobalt und Lithium als Ausgangsmaterial für die Batterieindustrie konzentriert.“

Der Rotterdamer Hafen hegt den Anspruch, sowohl bei der Energiewende als auch bei der Kreislaufwirtschaft eine Vorreiterrolle zu spielen. Als Europas größter Hafen und Industriecluster kann der Rotterdamer Hafen einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele Europas und der Niederlande leisten. Der Hafenbetrieb arbeitet daher eng mit führenden Unternehmen wie TES an der Entwicklung von Kreislaufwirtschaftsdrehscheiben für Kunststoffe, Batterien und Baumaterialien in Rotterdam zusammen. Auf diese Weise gehen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung mit der Energiewende und der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft Hand in Hand.

TES ist in Europa, Asien, Australien und den USA tätig. Im März 2021 eröffnete TES in Singapur eine hochmoderne Anlage zum Recycling von Lithiumbatterien; dies ist die erste ihrer Art in Südostasien. Die Anlage nutzt zur Rückgewinnung von Edelmetallen wie Nickel, Lithium und Kobalt eine Kombination aus mechanischer Aufbereitung und hydrometallurgischen Verfahren. Die Rückgewinnungsquote verschiedener Metalle liegt bei über 90 % und erzielt einen Reinheitsgrad von fast 99 %. Somit sind die aus Lithiumbatterien zurückgewonnenen Metalle kommerziell für die Produktion neuer Batterien geeignet. TES plant, eine vergleichbare Technologie in Rotterdam einzusetzen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Nagel-Group bietet Online-Tagespreisabfrage

Die Nagel-Group hat eine digitale Stückgutlösung eingeführt. Über die Unternehmens-Website von Deutschlands größtem Food-Logistiker können nun auch temperaturgeführte Lebensmitteltransporte per Online-Tarifrechner tagesaktuell berechnet und gebucht werden. Die Nagel-Group setzt hierbei auf die Whitelabel-Lösung von Pamyra, einem auf online Vertriebswerkzeuge für Speditionen spezialisierten Startup.

Seit Juni 2021 bietet die Nagel-Group einen transparenten Preis- und Buchungsservice, der direkt über die Startseite der Unternehmens-Website erreichbar ist. Mit wenigen Klicks können Stückgutaufträge über eine intuitive Oberfläche berechnet und gebucht werden. Dabei sind stets die tagesaktuellen Tarife und Konditionen verfügbar – für jede Transportstrecke, jede Sendungsgröße und zu jeder Uhrzeit.

„Als einer der Technologieführer in der Lebensmittellogistik wollen wir unseren Kunden einen möglichst smarten und effizienten Buchungsprozess anbieten, um jederzeit eine verlässliche und zügige Abwicklung sicherzustellen“, erklärt Marcel Vogler, Executive Director Transport der Nagel-Group. „Mit der Einbindung des digitalen Tagespreisrechners werden wir online transaktionsfähig und können auch intern die Prozesse des Tagesgeschäfts optimieren.“

Digitalisierung und automatisiertes Datenhandling steht nicht nur bei Pamyra und der Nagel-Group im Fokus. Im Zeitalter von Siri, Smart Devices und einem flächendeckenden Angebot an mobilen Datendiensten sind Kunden daran gewöhnt, permanent auf Informationen und Leistungen zugreifen zu können. Eine Erwartungshaltung, die auch in den B2B-Bereich übergegangen ist, bestätigt Vogler: „Der heutige Kunde erwartet, dass er Informationen eigenständig in Echtzeit abrufen kann. Unsere neue Onlinelösung ermöglicht hier einen kontinuierlichen Datenfluss, mit dem wir insbesondere Neukunden einen entscheidenden Mehrwert bieten können.“

Die Implementierung der Whitelabel-Lösung Pamyra4You konnte in wenigen Wochen umgesetzt werden. „Unsere Partner von Pamyra und die Nagel-Group-Kollegen aus dem Projektteam haben großartig zusammengearbeitet. Jetzt sind wir gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird“, sagt Marcel Vogler.

Quelle und Foto: Nagel Group




Geschäftsführung der HPA wieder komplett

Im Februar hat der Aufsichtsrat der HPA die Auswahl von Friedrich Stuhrmann als Geschäftsführer der HPA bestätigt. Dieser Entscheidung vorausgegangen war ein konzentrierter und sorgfältiger Auswahlprozess einer Findungskommission unter Leitung von Senator Michael Westhagemann.

Stuhrmann hat in den vergangenen Jahren in der EUROGATE-Gruppe in Bremerhaven in verschiedenen leitenden Positionen Managementerfahrung gesammelt und ist zurzeit Geschäftsführer der MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG. Er hat am 1. Juli 2021 bei der HPA begonnen. Senator Michael Westhagemann: „Mit Friedrich Stuhrmann konnten wir einen Hafenmanager für die HPA gewinnen, der gleichzeitig umfangreiche Markterfahrung und frische Ideen für den Hamburger Hafen mitbringt. Er wird gemeinsam mit Jens Meier die Geschäftsführung bilden. Damit ist die HPA für die vielfältigen Herausforderungen gut aufgestellt.“

Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE: „Friedrich Stuhrmann war für die EUROGATE-Gruppe mehr als zehn Jahre lang tätig und hat in dieser Zeit in verschiedenen Funktionen stets hervorragende Arbeit geleistet. Es fällt uns daher schwer, ihn gehen zu lassen, aber natürlich wünschen wir ihm für seine neue Aufgabe ebenso viel Erfolg und alles erdenklich Gute. Glücklicherweise verlieren wir Herrn Stuhrmann auch nicht aus den Augen, sondern freuen uns jetzt auf die weitere Zusammenarbeit zwischen der HPA und EUROGATE im Hamburger Hafen.“

Kurzlebenslauf Friedrich Stuhrmann

Name: Friedrich Stuhrmann
Alter: 39 Jahre
Ausbildung: 2000 – 2006 Studium Verkehrswirtschaft in Dresden Abschluss Diplom

Beruflicher Werdegang:

2007 – 2008 EUROGATE, Bremen & Bremerhaven, Dublin & Hamburg Führungsnachwuchskraft / Management Trainee
2008 – 2010 EUROGATE, Bremen & Bremerhaven Projektmanager
2011 – 2015 ARGE EUROGATE SARENS Nordsee Ost, Bremerhaven, Geschäftsführer
2011 – 2018 EUROGATE Container Terminal Bremerhaven, Bremerhaven, Kaufmännischer Leiter, Prokurist
Seit 2018 MSC Gate Bremerhaven, Bremerhaven, Geschäftsführer

Quelle und Foto: HPA




Land und Bund fördern Landstromanlagen

Bordeigene Dieselgeneratoren, die Strom für vor Anker liegende Binnenschiffe liefern, sorgen an vielen Häfen und Anlegestellen in Nordrhein-Westfalen für dicke Luft. Um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität in Hafengebieten und entlang von Flüssen und Kanälen zu verbessern, fördert die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund die Errichtung umweltfreundlicher Landstromanlagen, die ankernde Schiffe mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen, mit rund 20 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit etwa neun Millionen Euro, der Bund steuert rund elf Millionen Euro bei.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „In Nordrhein-Westfalen findet knapp die Hälfte des Güterumschlags der Binnenschifffahrt in Deutschland statt und der Rhein ist Europas wichtigste Handelsroute sowie das bedeutendste Ziel für touristische Flussfahrten. Mit dem Förderprogramm zur Errichtung von Landstromanlagen treibt die Landesregierung zusammen mit dem Bund den klimagerechten Wandel der Binnenschifffahrt entschieden voran. Bessere Luft an unseren Flüssen und Kanälen steigert darüber hinaus die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.“

Mit dem Förderprogramm können voraussichtlich rund 110 Landstromanlagen für Güterschiffe und etwa 40 Anlagen für gewerbliche Personenschiffe errichtet werden. Ziel ist es, entlang des Rheins eine flächendeckende Versorgung mit Landstrom zu gewährleisten und an der Ruhr und den Kanälen ein gutes Basisnetz zu schaffen. Interesse haben bislang unter anderem die Güterhäfen duisport in Duisburg, Dortmund, Köln, Neuss-Düsseldorf, Emmerich, Krefeld, Herne und Minden bekundet. Gleiches gilt für die Personenschifffahrt in Köln, Düsseldorf, Bonn, Duisburg, Königswinter, Emmerich und am Baldeneysee in Essen.

Die Ausgaben für die Landstromanlagen mit dem erforderlichen Zubehör werden zu 80 Prozent gefördert. Antragsberechtigt in der Förderrichtlinie Landstromanlagen sind sämtliche öffentlichen und privaten Häfen sowie Betreiber von Anlegestellen für die gewerbliche Binnenschifffahrt.

Die Förderanträge können ab sofort online bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden: www.bra.nrw.de/4045740. Das Förderprogramm läuft bis zum Jahr 2023.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Foto: MWIDE NRW/S. Ebbing, v.l.: Nicole Becker, Prokuristin der Köln-Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft, Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Markus Bangen, Mitglied des Vorstandes der Duisburger Hafen AG (duisport)




25 Jahre Hafen Straubing-Sand

Am 28.06.1996 hat der damalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber den Hafen Straubing-Sand eröffnet. Ein mutiges Großprojekt auf 220 Hektar „grüner Wiese“ – grenzüberschreitend auf Flächen der Stadt Straubing und der Landkreisgemeinde Aiterhofen. Heute – zum 25-jährigen Jubiläum – ist der Hafen Straubing-Sand ein wachstumsstarkes Güterverkehrszentrum mit 4,2 Mio. Tonnen Umschlagsleistung. Mehr als 3.000 Arbeitsplätze sind entstanden. Die Erfolgsgeschichte soll durch weitere Investitionen fortgeschrieben werden.

3.600 Jahre! So lange würde es dauern, bis ein Pkw mit konstant 100 km/h unsere Erde 80.000-mal umrunden würde. Den CO2-Ausstoß, der bei einer derartig langen Reise entsteht, hat der Hafen Straubing in nur 25 Jahren eingespart – durch die Verlagerung von Lkw-Transporten auf umweltfreundliche Schiffs- und Bahnverkehre.
Seit der Eröffnung des Hafens wurden 10,3 Mio. Tonnen Schiffsgüter und 5,1 Mio. Tonnen auf der Bahn umgeschlagen. Entgegen dem bundesweiten Trend kann Straubing weiterhin Wachstum beim Schiffsgüterumschlag verzeichnen. Dabei übertrifft der Hafen in den letzten Jahren regelmäßig die ursprünglichen Plankapazitäten. 12.355-mal wurden Kapitäne mit „Schiff ahoi“ im Straubinger Hafen begrüßt. Im vergangenen Jahr machten 822 Schiffe in Straubing-Sand fest – so viele wie nie zuvor. Mit rund 667.000 Tonnen Schiffsgüterumschlag wurde 2020 das zweitbeste Jahresergebnis und mit 381.000 Tonnen Bahnumschlag ein neuer Spitzenwert erreicht.

Landrat Josef Laumer, Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Hafen Straubing-Sand, betont die Bedeutung der interkommunalen Kooperation für das Projekt: „Die Erfolge unseres Hafens mit seiner herausragenden trimodalen Infrastruktur sind deshalb möglich, weil kreisfreie Stadt, Landkreis und Gemeinde Aiterhofen seit vielen Jahren gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Auch Bürgermeister Adalbert Hösl ist mit der Gemeinde Aiterhofen gerne Teil des Hafens: ,,Es freut mich, dass in den letzten 25 Jahren über 3.000 Arbeitsplätze im Hafen entstanden sind.“

Zur Jubiläumsveranstaltung des Hafens Straubing-Sand hatten sich neben Bundesverkehrs-minister Andreas Scheuer zahlreiche Prominente aus Politik und Wirtschaft als Gratulant*innen eingefunden. Die Verlagerung von Großraum- und Schwertransporten (GST) auf das Binnenschiff war Gegenstand einer engagierten Podiumsdiskussion zwischen dem Bundesverkehrsminister, MdB Alois Rainer (verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), Erich Sennebogen (Geschäftsführer Sennebogen Maschinenfabrik GmbH), Martin Staats (Präsident Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V.) und Joachim Zimmermann (Präsident Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V.). Besondere Aktualität bekam das Thema durch das Klimaschutz-Sofortprogramm.
Das Bundeskabinett hatte in diesem Rahmen erst vor wenigen Tagen 10 Mio. Euro für die Förderung der Verlagerung von GST von der Straße aufs Wasser bereitgestellt. Eine Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hatte zuvor in ihrem Abschlussbericht konkrete Maßnahmen vorgeschlagen und dabei auf die Handlungsfelder Genehmigungsverfahren, finanzielle Anreize z. B. für Shuttle-Verkehre sowie Attraktivitätssteigerung durch weitere Umschlaganlagen an Wasserstraßen abgestellt.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Unsere Arbeitsgruppe hat aufgezeigt, wie wir noch mehr Großraum- und Schwerlasttransporte auf die Schiene und vor allem auf den Wasserweg verlagern können: Zum Beispiel, indem wir Genehmigungsverfahren optimieren und generell Wasserstraße und Schiene als Transportalternativen attraktiver machen. Ein Hebel dafür sind u.a. gezielte Förderungen, ob für den Um- oder Neubau von Fahrzeugen, den Aufbau eines digitalen Marktplatzes für Binnenschiffer oder das Einrichten von Shuttleverkehren, wie sie etwa vom Hafen Straubing vorgeschlagen wurden. Hier in der Region erhöhen wir als Bund außerdem mit dem Donauausbau, der verbesserten Westanbindung des Hafens und den damit einhergehenden Anpassungsmaßnahmen am Hafen ganz konkret die Attraktivität des Wasserwegs und dies nicht allein für die Verlagerung von GST, sondern für alle Transportgüter. Unser Motto ist: mehr H2O, weniger CO2. Und das so schnell wie möglich.“

MdB Alois Rainer: „Die Verlagerung von Großraum- und Schwerlasttransporten auf Schiene und Wasser ist ein wichtiger Baustein, um die Verkehrsziele zu erreichen. Zugleich bringt die Verlagerung eine spürbare Entlastung der Straße für staugeplagte Bürgerinnen und Bürger. Auch die Straßeninfrastruktur wird entlastet und geschont.“

Seit längerer Zeit setzt der Hafen Straubing auch Akzente durch Innovationen für den Rohstoffwandel. So wird bereits seit 1998 ein Technologie- und Gründerzentrum betrieben, das mittlerweile Teil des neuen BioCampus im Hafen ist. Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Aufsichtsratsvorsitzender der Hafen Straubing-Sand GmbH: „In Zeiten des Klimawandels setzen wir in Straubing auf die Bioökonomie und die Nutzung Nachwachsender Rohstoffe. Unser Hafen ist hier mit seinem BioCampus ein exzellenter Standort zur Demonstration und industriellen Umsetzung neuer Technologien.“

Zum Jubiläum wird der Blick in die Zukunft gewandt. Im Hafen Straubing-Sand stehen umfangreiche Investitionen an. „Der Ausbau der Donau bietet weitere Potenziale für den Hafen Straubing-Sand, die wir nutzen wollen. Deshalb werden wir verstärkt in den Ausbau und neue Hafenanlagen investieren“, so Andreas Löffert, Geschäftsführer der Hafen Straubing-Sand GmbH. Das Hafenbecken soll vertieft und erweitert werden, unser Terminal für den Kombinierten Verkehr hat Baurecht und unser Technologie- und Gründerzentrum wird deutlich erweitert. Weiterhin wird ab 2022 auf dem BioCampus im Hafen eine deutschlandweit herausragende Infrastruktur entstehen: eine durch den Freistaat geförderte biotechnologische Mehrzweck-Demonstrationsanlage, die „BioCampus MultiPilot“. Zudem arbeitet das Hafenteam weiterhin an der Realisierung eines Bahnhaltepunkts, an Angeboten der Nahversorgung und an weiterem Wohnraum für die Beschäftigten im Hafen Straubing-Sand.

Ursprünglich plante der Hafen ein großes Hafenfest mit vielen Tausend Gästen zum Jubiläum. COVID-19 hat vieles verändert. Feiern ist nicht selbstverständlich. Trotzdem will das Hafenteam zeigen, dass es möglich ist. Deshalb werden mit nicht geringem Aufwand fünf kleine Feste gefeiert:
26.06.2021 Lauschma(h)l – literarisch, kulinarisch, musikalisch
03.07.2021 Mordsweib – gschmackig, sündig, kriminell
09.07.2021 Riverpool Party – spritzig, grillig, chillig
11.07.2021 Entdeckercamp – wild, lebendig, pfiffig
17.07.2021 Tough Guys – rustikal, trimodal, kolossal
Weitere Informationen: www.hafen-straubing.de/wirfeiern 

Der Hafen Straubing-Sand mit einer Gesamtfläche von 220 ha ist ein trimodaler Industrie- und Logistikstandort, der im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit der Stadt Straubing, des Landkreises Straubing-Bogen und der Gemeinde Aiterhofen entwickelt wurde.

Mit einem Gesamtumschlag von rund 4 Millionen Tonnen im Jahr ist Straubing-Sand Niederbayerns leistungsstärkstes Güterverkehrszentrum. Ansiedler finden dort baureife Grundstücke mit einer Fläche von 2.000 m² bis knapp 50.000 m² mit teilweise direkter Gleis- und Wasseranbindung. Zusätzliche Aufmerksamkeit erhält der Standort durch den Betrieb seines Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) am BioCampus. Vor dem Hintergrund einer dauerhaft guten Belegung gibt es konkrete Planungen für eine Erweiterung des TGZ, für die der Freistaat Bayern Mittel bereitstellen will. In Verbindung mit der geplanten biotechnologischen Mehrzweck-Demonstrationsanlage „BioCampus MultiPilot“ entsteht im Hafen Straubing-Sand ein Leuchtturm der Bioökonomie mit einer deutschlandweit einzigartigen Infrastruktur.

Quelle und Foto: Zweckverband Hafen Straubing Sand, Von li. nach re.: Regierungspräsident Rainer Haselbeck; Oberbürgermeister Straubing Markus Pannermayr, MdB Alois Rainer, Geschäftsführer Hafen Straubing-Sand GmbH Andreas Löffert, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer, Bürgermeister Aiterhofen Adalbert Hösl, Landrat Straubing-Bogen Josef Laumer, MdL Josef Zellmeier 




Versorgung der „ELEKTRA“ vertraglich gesichert

Durch einen Vertrag zwischen dem Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin und dem Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe GmbH wurde die Versorgung der ELEKTRA mit grünem Wasserstoff aus dem Hause H2 Green Power & Logistics GmbH bis zum Ende 2024 vertraglich vereinbart.

Damit konnte der nächste wichtige Meilenstein bei der Realisierung der „ELEKTRA“ erreicht werden, so Prof. Gerd Holbach, Leiter des Projektes Elektra.

Mit Beginn der Erprobung steht somit grüner gasförmiger Wasserstoff bei 500 bar in den ELEKTRA eigenen Multiple Energy GAS Container (MEGC) zur Verfügung. An Bord der „ELEKTRA“ befinden sich sechs der je 125 kg Wasserstoff aufnehmenden Container. Sechs weitere Container befinden sich im Umlauf. Das Wechseln der Container erfolgt durch den bordeigenen Kran der ELEKTRA. Hauptversorgungspunkt ist der Heimathafen der ELEKTRA, der Westhafen der BEHALA in Berlin, wo aktuell die Planung für die Ertüchtigung der hafenseitigen Infrastruktur entsprechend mit einem Wasserstofflagerplatz und einem leistungsfähigen Stromladegalgen vorbereitet wird. Für die geplanten Fernfahrten nach Hamburg steht zusätzlich der Hafen Lüneburg als Bereitstellungsort für Wasserstoff und elektrischen Strom zur Verfügung.

Nach dem Stapellauf der „ELEKTRA“ am 27.05.2021 befindet sich das Schubboot in der Endausrüstung an der Werftpier. Erste Teile des Energiesystems konnten seitdem erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die Prüfungen und Abnahmen durch Sachverständige, Gutachter und die Untersuchungskommission der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung schließen den Bau- und Inbetriebnahmeprozess ab. Wenn hier alles nach Plan läuft, kann die „ELEKTRA“ Ende August in den Heimathafen Berlin Westhafen überführt werden und die Langzeiterprobung danach starten.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt ELEKTRA durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Quelle: BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH, Foto: EBMS-TU Berlin




Vier elektrifizierte Steiger neu in Betrieb

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt (KD) als Betreiber von mehreren Steigern hat jetzt in Zusammenarbeit mit den RheinWerken, einer Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie aus Köln, sowie der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft Düsseldorf vier elektrifizierte Steiger in Düsseldorf für Hotel- und Flusskreuzfahrt- sowie Tagesausflugsschiffe in Betrieb genommen. Drei Steiger befinden sich am Robert-Lehr-Ufer in Nähe der Theodor-Heuss Brücke und ein weiterer am Schlossufer in unmittelbarer Nähe zum Burgplatz.

Bis zum Jahr 2035 soll Düsseldorf klimaneutral werden. Einen großen Einfluss auf dieses Ziel hat die Mobilität. Viele denken dabei ausschließlich an den innerstädtischen Auto-Verkehr. Dabei spielt auch die Schifffahrt auf dem Rhein eine große Rolle bei der Erreichung der Klimaschutziele. Dank der Landstromversorgung können Schiffe bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und so die Lebensqualität steigern.

„Mit den neu elektrifizierten Steigern der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt sind somit vier weitere Anlegestellen in Düsseldorf mit Strom versorgt. Der Zuwachs an Landstrom in den letzten Jahren ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt. Wir sind stolz, einen nennenswerten Teil beitragen zu können. Denn auf uns ist Verlass. Die RheinWerke bieten das ganze Spektrum an Service in diesem Bereich. Vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung. Ein Rundum-sorglos-Paket aus erster Hand. Damit sind wir mittlerweile auch überregional aktiv“, so Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke.

„Der konsequente Aufbau einer nachhaltigen klima- und umweltfreundlichen Strominfrastruktur entlang der Flüsse ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Als Marktführer in der Personenschifffahrt auf dem Rhein nutzen wir unser Know-how und haben uns das Ziel gesetzt, alle Landebrücken der KD sowie weiterer Partner für Landstrom zu erschließen. Mit dieser Investition in die Zukunft leistet die KD einen wichtigen Beitrag, Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen zu vermeiden und damit nicht zuletzt die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, so Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG und Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt, Ralf Zischke Geschäftsführer RheinWerke und Achim Schloemer Geschäftsführer Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt




3D-gedruckte Poller im Rotterdamer Hafen

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat die weltweit ersten 3D-gedruckten Stahlpoller auf dem neuen Kai im Schlepperhafen in Rotterdam Heijplaat aufgestellt. Die sechs Poller gehören zu einer Reihe von zwölf 3D-gedruckten Pollern, die der Hafenbetrieb und RAMLAB gemeinsam entwickelt haben. Der 3D-Druck von Pollern ist Teil des Infra-Innovationsprogramms, mit dem der Hafenbetrieb mithilfe von wissenschaftlicher Forschung, Innovation und Digitalisierung den Bau und die Nutzung von Hafenausstattung verbessern und nachhaltiger gestalten möchte.

Herkömmliche Poller werden schon seit vielen Jahren anhand einer festen Form aus Gussstahl hergestellt. Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnik können Poller nicht nur schneller, sondern auch ganz in der Nähe des Standorts, an dem sie aufgestellt werden, hergestellt werden, was zu einer nachhaltigeren Produktion beiträgt.

Aus den Ergebnissen eines externen Prüfstands wird ersichtlich, dass die Poller mindestens dieselbe Qualität aufweisen wie die Stahlpoller. Langfristig wird auch die ursprüngliche Form der Poller weiter entwickelt werden, mit dem Ziel, die Poller in Zukunft noch stabiler, preisgünstiger und nachhaltiger zu machen.

Die elf 3D-gedruckten Poller werden im Schlepperhafen am neuen Kai aufgestellt und dazu verwendet, Schiffe für Broekman-Projektservices festzumachen.

RDM Rotterdam in Rotterdam Heijplaats, wo sich auch der Schlepperhafen befindet, ist die Brutstätte für die innovative verarbeitende Industrie, wo Auszubildende, Gewerbe und Wissenschaft gemeinsam am Hafen von morgen bauen. Der Kai des Schlepperhafens musste überholt werden. Bei dessen Instandsetzung kamen diverse innovative, nachhaltige Baukonzepte zum Einsatz. So wurden bei der Fertigstellung der Kaimauer abschließende Prefab-Betonelemente verwendet, die ohne Baugrube angebracht wurden. Dadurch wurde die Bauzeit verkürzt und in der Nähe gelegene Unternehmen wurden von den Arbeiten weniger stark beeinträchtigt.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und RAMLAB haben die Poller gemeinsam entwickelt. Deren Druck findet bei RAMLAB auf dem RDM-Gelände statt. Die dafür verwendete Technik heißt Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) und besteht aus dem robotisierten Verschweißen aufeinander angebrachter Schichten, sodass eine 3D-Form hergestellt werden kann.

„3D-Druck ermöglicht es, Bauteile lokal und bedarfsgesteuert herzustellen. So produzierte RAMLAB 2017 die erste 3D-gedruckte und zertifizierte Schiffsschraube. Dieses Jahr drucken wir die ersten Poller. Ein schöner Testfall, um zu zeigen, dass man kleine Serien relativ schnell produzieren kann im Vergleich zum Gießen und Importieren von Bauteilen aus China“, sagt Vincent Wegener, Geschäftsführer von RAMLAB.

Der 3D-Druck ist aus einigen Sektoren nicht mehr wegzudenken, darunter der Bauwirtschaft, da diese Technik das Potential aufweist, erschwinglicher, schneller, nachhaltiger und formloser bauen zu können. Die Anwendung dieser Technologie auf die Poller wird vom Hafenbetrieb Rotterdam als ein erster Schritt zur Gewinnung von Wissen und Erfahrung mit den Möglichkeiten betrachtet, die diese Technologie bietet.

Der nächste Schritt besteht darin, die Möglichkeiten, die 3D-Druck im Wasserbau bietet, zu untersuchen. Dazu gehört die Entwicklung eines Systems, das vor Ort in 3D drucken kann. Das würde Reparaturen an wasserbaulichen Objekten wie Pollern und Haltepfählen vor Ort ermöglichen.

„Gemeinsam mit anderen Parteien, die hier im Hafen niedergelassen sind, entwickeln und testen wir die Möglichkeiten neuer Technologien. So entsteht eine Brutstätte für Innovation und Forschung, in der wir zusammen am Hafen von morgen bauen“, erklärt Joppe Burgers, Projektingenieur des Hafenbetriebs Rotterdam.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




In NRW gemeinsame Wasserstoffwirtschaft

Ein weiterer Schritt für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen: Die RheinEnergie AG aus Köln und die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) haben eine enge Zusammenarbeit mit Shell vereinbart. Gemeinsam mit dem Shell Energy and Chemicals Park Rheinland wollen die beiden Unternehmen Möglichkeiten für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft in der rheinischen Region ausloten.

Im Fokus stehen eine umweltschonende Energieer- zeugung und -versorgung sowie zukunftsweisende Mobilitäts- und Logistikkonzepte, ggf. auch Öffentlicher Nahverkehr. Eine Schlüssel- rolle soll dabei die Nutzung CO2-freien Wasserstoffs einnehmen. Shell hatte im Energy and Chemicals Park Rheinland erst vor kurzem eine der größten Anlagen für die Produktion von grünem Wasserstoff eingeweiht und will die Produktionskapazitäten für diese nachhaltige Energieform in den kommenden Jahren deutlich ausbauen.

Eine Absichtserklärung mit konkreten Vereinbarungen ist von Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK AG, Dr. Fabian Ziegler, Geschäftsführer der Shell Deutschland GmbH, und Dr. Marco Richrath, General Manager des Shell Energie and Chemicals Park Rheinland, unterschrieben worden.

Die Zusammenarbeit soll in mehreren Bereichen erfolgen. Bestandteil der Vereinbarung ist zum Beispiel der Zugang der beteiligten Unternehmen zu grünem Wasserstoff aus dem erst vor wenigen Tagen eingeweihten Shell Elektrolyseur in Wesseling. Darüber hinaus soll ein reger Wissensaustausch rund um Wasserstoff-Themen erfolgen.

Dafür wird eine „Testumgebung“ geschaffen, um Erkenntnisse für die Wasserstofferzeugung, aber auch den Transport und die Betankung zu gewinnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Güter-Logistik und die inländische Schifffahrt. Gemeinsam wollen die drei Partner auch mit wasserstoffbasierten Geschäftsmodellen an Endkunden herantreten. Auf dem Plan steht die Entwicklung neuer Produkte in Kooperation mit den Unternehmen unter dem Dach der Stadtwerke Köln, aber auch weiteren Stadtwerken in der Region. Nicht zuletzt wird eine gemeinsame Arbeits- und Entwicklungsplattform ermitteln, an welchen Schnittstellen RheinEnergie, HGK und Shell durch jeweilige Kundenbeziehungen und regionale Netzwerke bei der Produktion und Distribution von Wasserstoff kooperieren können.

„Wir freuen uns sehr, mit der RheinEnergie und der HGK Partner an unserer Seite zu wissen, mit denen wir aktiv die Energiewende und industrielle Transformation in Nordrhein-Westfalen vorantreiben können“, erläutert Dr. Marco Richrath. „Investitionen in zukunftsweisende Wasserstoff-Technologien sowie die Entwicklung neuer klimaneutraler Produktionsverfahren und -produkte helfen uns nicht nur die ambitionierten Klimaziele von Paris zu erreichen, sondern den Industriestandort Nordrhein-Westfalen mit grünen Arbeitsplätzen zu stärken.“

„Mit der Partnerschaft unterstreichen auch wir die Bedeutung der Wasserstoffwirtschaft für die wirtschaftliche Entwicklung des Rhein- lands“, sagt Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rhein- Energie AG. „Gemeinsam werden wir konkrete Projekte entwickeln, um die Energieversorgung und Mobilität im rheinischen Raum ohne klimaschädliche Treibhausgas-Emissionen zu ermöglichen. Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie vor allem bei einer grünen Wärmewende.“

„Ein aus regenerativen Energiequellen erzeugter grüner Wasserstoff stellt für eine nachhaltige Energieversorgung der Industrie sowie für Anwendungen in Transport und Logistik entlang des Rheins eine wichtige Schlüsseltechnologie dar“, so Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK AG. „Sehr gern arbeiten wir daran mit, dass neue Energie-Ideen in Transport und Logistik eine nachhaltige Realität werden.“

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG, Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender HGK AG (v.l.n.r.), Dr. Marco Richrath, General Manager Shell Energie and Chemicals Park Rheinland, und Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender RheinEnergie AG, bei der Vertragsunterzeichnung.