Port of Antwerp vergibt Breakbulk-Konzession

Ende letzten Jahres startete Port of Antwerp eine Ausschreibung für ein 15 ha großes Hafengelände am Churchilldok South, mit der ausdrücklichen Vorgabe, dass auf dem Gelände „Breakbulk“-Aktivitäten stattfinden sollen. In der Zwischenzeit ist die Ausschreibung abgeschlossen und die Vertragsverhandlungen sind beendet. PSA Breakbulk NV wird der neue Konzessionär sein. Im Rahmen des neuen Projektladungs-Ökosystems, das PSA Breakbulk NV auf dem Gelände entwickeln wird, ist das Unternehmen einen Zusammenschluss mit dem österreichischen Unternehmen Felbermayr Holding GmbH eingegangen, das auf Schwerlastaktivitäten spezialisiert ist und 50% der Anteile von PSA Breakbulk NV erworben hat.

Das Gebiet um das Churchill-Dock hat sich historisch zu einem der wichtigsten Orte für Breakbulk-Terminals im Hafen entwickelt, was durch die Wahl dieses Konzessionärs nochmals bestätigt wird. Port of Antwerp möchte neuen Projekten im Breakbulk- und Projektladungssegment so viel Atemluft wie möglich geben und glaubt an ihre Entwicklung. Das ist auch der Grund, warum die organisierte Ausschreibung explizit das Vorhandensein von Breakbulk-Aktivitäten forderte.

Port of Antwerp freut sich über dieses neue Projekt und damit über die Stärkung seiner Position als Breakbulk-Hafen in Europa. Das Breakbulk-Segment verzeichnete in Q1 dieses Jahres das beste Quartal seit dem zweiten Quartal 2019. Der Umschlag von Eisen und Stahl, der wichtigsten Warengruppe in diesem Segment, erhöhte sich um 18,2 %, was auf einen Angebotsschub bei Stahl zurückzuführen ist, der auch durch die neuen Importquoten erklärt werden kann, die am 1. April in Kraft traten.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Das gemeinsame Projekt dieser beiden Unternehmen (PSA Breakbulk NV und Felbermayr Holding GmbH) wurde durch konkrete Verpflichtungen untermauert, die voll und ganz mit dem erklärten Konzessionsziel übereinstimmen. Breakbulk generiert eine hohe Wertschöpfung im Portfolio unseres Hafens, daher ist es wichtig, dass wir das Bewusstsein für diese Güter weiter schärfen.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Antwerpen ist seit vielen Jahrhunderten der Breakbulk-Hafen schlechthin in Europa. Dadurch verfügen wir über die nötige Qualität, Erfahrung und Flexibilität, um auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Lösungen anzubieten. Die Wachstumszahlen im letzten Quartal sind der beste Beweis dafür. Die Vergabe dieser Konzession an einen Breakbulk-Anbieter bestätigt, dass dieses Segment für unseren Hafen weiterhin absolute Priorität hat und wir unseren Breakbulk-Markt auch weiterhin unterstützen werden.“

Dennis Verbeeck, General Manager PSA Breakbulk NV: „Neben dem Fokus auf Stahl werden wir gemeinsam mit Felbermayr (jetzt Anteilseigner von PSA Breakbulk NV) ein Projektladungs-Ökosystem mit einem Logistik-Hub und One-Stop-Shop für große Projektladungen erarbeiten. Der geplante Kran mit einer Hubkapazität von 750 Tonnen wird zur Realisierung des Projekts beitragen.“

PSA International (PSA) ist eine führende Hafengruppe und ein vertrauenswürdiger Partner für Cargo-Akteure. Neben den Hauptniederlassungen in Singapur und Antwerpen umfasst das globale Netzwerk von PSA mehr als 50 Standorte in 26 Ländern der Welt.

Das Portfolio der Gruppe umfasst mehr als 60 Tiefsee-, Bahn- und Binnenterminals sowie verbundene Betriebe in den Bereichen Distriparks, Lagerhäuser und maritime Dienstleistungen. Basierend auf dem fundierten Fachwissen und der Erfahrung eines facettenreichen globalen Teams arbeitet PSA aktiv mit seinen Kunden und Partnern zusammen, um erstklassige Hafendienstleistungen zu liefern, innovative Frachtlösungen zu entwickeln und gemeinsam ein Internet der Logistik zu schaffen. www.globalpsa.com

Felbermayr gehört zu den führenden europäischen Spezialisten für Schwertransporte und Kräne und hat seinen Hauptsitz in Wels, Österreich. Insgesamt hat die Gruppe 54 Niederlassungen in 16 Ländern in Europa. Dazu gehören auch Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen. Im Allgemeinen ist der Konzern in drei Geschäftsbereiche unterteilt: Transport und Hebetechnik, Bau und Konstruktion und Maritime Logistikdienstleistungen. Das Tochterunternehmen Haeger & Schmidt Logistics (H&S), welches ausschließlich von Felbermayr kontrolliert wird, bietet ein umfassendes Logistikportfolio

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Aktionsplan Westdeutsche Kanäle übergeben

Bundesminister Andreas Scheuer und Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), in Düsseldorf den Aktionsplan Westdeutsche Kanäle an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst übergeben. Hierin beschreibt die GDWS, wann die erforderlichen Ersatzinvestitionen und Maßnahmen zur Beseitigung von Engpässen im Westdeutschen Kanalnetz geplant werden sowie zur Umsetzung kommen sollen.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir müssen kräftig in das Westdeutsche Kanalnetz investieren: rund 1,5 Milliarden Euro allein für den Erhalt und den Ausbau der Kanäle in den nächsten zehn Jahren. Damit stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort NRW, sondern tragen auch aktiv zum Klimaschutz bei. Denn Güterverkehr von der Straße auf’s Wasser zu verlagern gelingt nur, wenn die entsprechende Infrastruktur gut und verlässlich nutzbar ist. Ich setze mich weiter dafür ein, dass über den Bundeshaushalt eine ausreichend hohe und langfristig gesicherte Finanzierung für die Wasserstraßen geschaffen wird.“

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mit dem neuen Aktionsplan Westdeutsche Kanäle – Nordrhein-Westfalen werden die rund 200 Maßnahmen im westdeutschen Kanalnetz transparenter und nachvollziehbarer in den jeweiligen Abhängigkeiten. Dabei hat der störungsfreie Betrieb für uns höchste Priorität. Damit erhöhen wir die Planungssicherheit für Industrie, Verlader und Binnenschifffahrt.“

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Die Verlagerung von Güterverkehren vom Lkw auf die sauberen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße gehört zwingend dazu. Dafür brauchen wir leistungsfähige Wasserstraßen. Die Landesregierung hat deshalb für mehr Investitionen und Personal geworben – mit Erfolg. Es ist uns gelungen, dass 80 zusätzliche Stellen für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nur für Projekte in Nordrhein-Westfalen bewilligt wurden.

Ich freue mich, dass der Bund jetzt auch einen Aktionsplan erarbeitet hat, der Transparenz schafft und Verbindlichkeit bei Erhalt und Ausbau der westdeutschen Kanäle.“

Über das Westdeutsche Kanalnetz werden die Häfen und Wirtschaftszentren (z. B. Chemie-, Mineralölindustrie) im Ruhrgebiet mit dem Rhein und den Häfen an Nord- und Ostsee verbunden. Der Wesel-Datteln-Kanal (WDK) und der Rhein-Herne-Kanal (RHK) sind nach dem Rhein die verkehrsreichsten Binnenwasserstraßen Deutschlands. Für Nordrhein-Westfalen hat die Binnenschifffahrt im bundesweiten Vergleich mit Abstand die größte Bedeutung für den Gütertransport.

Neben den baulichen Maßnahmen sind weitere Elemente des Aktionsplans eine strukturierte Außenkommunikation und der Einsatz innovativer Planungsinstrumente, wie beispielsweise ein Multiprojektmanagement-Informationssystem.

Den Aktionsplan gibt es hier

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.




Erste emissionsfreie, vollelektrische Rangierlokomotiven

Die Rail Innovators Group (RIG) initiierte 2018 eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung mit dem Bahnausrüster CRRC mit dem Ziel, Diesel-Rangierlokomotiven im Hafen von Rotterdam zu ersetzen. Jetzt, wo der Deal abgeschlossen ist, kann die Produktion beginnen.

Die Nullemissionslokomotive ist für den Betrieb mit unterschiedlichen Netzspannungen geeignet und ist mit Hochleistungsbatterien und intelligenten Bremsenergierückgewinnungssystemen ausgestattet. Die fortschrittliche Batterietechnologie ermöglicht es der Lokomotive, auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken zu fahren und Rangierarbeiten auf dem ersten und letzten Kilometer durchzuführen. So können Diesel-Rangierlokomotiven vermieden werden, was Emissionen und Lärm senkt. Die RIG investierte in die ersten Lokomotiven und erwartet, dass ihr Eisenbahnunternehmen Rail Force One sie 2024 im Rotterdamer Hafen in Betrieb nehmen wird.

Julian Remie, CEO bei der Rail Innovators Group, ist sehr erfreut darüber, dass CRRC die Herausforderung angenommen hat, eine so innovative Lokomotive zu entwickeln, die entsprechend den RIG-Spezifikationen gebaut wird. „CRRC ist der weltweit größte Lokomotivhersteller und verfügt nachweislich über eine Erfolgsbilanz in der Batterie- und Hybridtechnologie. Wir haben großes Vertrauen in dessen Knowhow und Kompetenz, um dieses Vorhaben zu einem Erfolg zu machen. Durch den Einsatz der CRRC-Null-Emissions-Technologie und den Betrieb mit Ökostrom investieren wir in die Vorreiterrolle im umweltfreundlichen Bahnbetrieb mit Null-Emissionen, und zwar ganzheitlich.“

Laut Chen Qiang, Geschäftsführer bei CRRC Europe, ist es an der Zeit, dieses Projekt mit der RIG zu starten und innovative und emissionsfreie Hybridlokomotiven für den Rotterdamer Hafen bereitzustellen. „Unsere Lokomotiven sind auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet und bieten Bahnbetreibern und Transportdrehscheiben eine grüne und energieeffiziente Alternative zu herkömmlichen Diesellokomotiven. Wir hoffen, dass wir mit der Lieferung dieser Lokomotiven einen Beitrag zum Ziel der RIG und des Rotterdamer Hafens, eine Zukunft mit null Emissionen zu erreichen, leisten können.“

Emile Hoogsteden, kaufmännischer Direktor beim Hafenbetrieb Rotterdam, ist ebenfalls begeistert: „Wir wollen die Innovation vorantreiben und unterstützen daher dieses Projekt mit den Implementierungs- und Betriebsanalysen für einen Proof of Concept für die gesamte Industrie. Der Rotterdamer Hafen strebt bis 2050 einen klimaneutralen Hafen an und sieht die Nullemissionslokomotive als einen wichtigen Beitrag zur weiteren Dekarbonisierung der Logistikkette.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




bremenports sponsert Preisgeld

Die für ihre konsequente Nachhaltigkeitspolitik ist die Hafenmanagementgesellschaft bremenports im vergangenen Jahr von der Metropolregion Bremen/Niedersachsen mit dem NordwestAward ausgezeichnet worden. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro hat bremenports beim Welcome Club im Überseehafen Bremerhaven von Wührmann Elektrotechnik eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher installieren lassen. Pünktlich zum Tag des Seefahrers ist die Anlage jetzt offiziell in Betrieb genommen worden.

Mit der neuen Anlage kann die Seemannsmission jetzt einen Großteil des benötigten Stroms selbst produzieren. Neben den ökologischen Effekten trägt die Anlage dazu bei, den Etat des Welcome Clubs zu entlasten.

Der Welcome Club Bremerhaven an der Nordschleuse ist ein beliebter Treffpunkt für die Seeleute, deren Schiffe in Bremerhaven liegen. Jedes Jahr wird die Einrichtung von 20.000 bis 30.000 Gästen besucht.

Quelle und Foto: bremenports, freuen sich über die gemeinsame Aktion: Robert Howe, Geschäftsführer bremenports, Dr. Anna Meinecke (Metropolregion Nordwest), Holger Wähmann (Elektro Wähmann), Lutz Ehlers (bremenports). Thomas Reinold (Welcome Club)




Wasserstoffboot im Rotterdamer Hafen

Ein Wasserstoffboot innerhalb eines Jahres entwerfen, testen und bauen, um dann übers Wasser zu flitzen? Das Solar Boat Team der TU Delft setzt diese Idee um. Der Rotterdamer Hafen ist der Schauplatz für die Testfahrten des Boots.

Das Boot wird vollständig mit Wasserstoff angetrieben. Mit seinen Tragflügeln fliegt es sozusagen über das Wasser. Diesen Sommer nimmt das Team mit dem Boot an der WM für Boote mit nachhaltigem Antrieb (Solar & Energy Boat Challenge) in Monaco teil.

Innovation und die praktische Anwendung der Wasserstofftechnologie sind eine wichtige Voraussetzung für den Übergang zu einer Wasserstoffdrehscheibe. Der Hafenbetrieb Rotterdam sponsort die Entwicklung des wasserstoffbetriebenen Boots. Edwin van Espen, Manager International Development beim Hafenbetrieb Rotterdam: „Es finden sehr viele Gespräche statt und wir machen zahlreiche Pläne. Dieses Projekt zeigt, dass Wasserstoffboote mit der vorhandenen Technologie tatsächlich schon nachhaltig übers Wasser gleiten können.”

Quelle und Videos: Port of Rotterdam




Scheuer: „Binnenschiffe nachhaltig modernisieren“

Positive Rückmeldung aus Brüssel: Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgelegte Förderrichtlinie für die nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen gegeben. Damit kann die Förderrichtlinie zum 1. Juli 2021 in Kraft treten.

Scheuer: „Das sind gute Nachrichten für die Binnenschifffahrt: Mit Hilfe der neuen Förderrichtlinie modernisieren wir die deutschen Binnenschiffe nachhaltig. Das macht sie attraktiver, effektiver und wettbewerbsfähiger als zuvor. Außerdem optimieren wir die Flotte für Niedrigwasserphasen und sorgen für sauberere Luft. 95 Millionen Euro stehen uns für die Förderung zur Verfügung. Mein Appell an die Unternehmen: Nutzen Sie diese Chance, um die deutsche Binnenschifffahrt fit zu machen für die Zukunft.“

Mit der neuen Förderrichtlinie wird eine Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. Die neue Förderrichtlinie ist eine Weiterentwicklung der zuletzt im Jahr 2020 modifizierten Richtlinie. Diese wurde um die Aspekte Digitalisierung und Automatisierung an Bord und Optimierung von im Einsatz befindlichen Gütermotorschiffen für eine größere Einsatzfähigkeit bei Niedrigwasser ergänzt.

Die finanzielle Ausgestaltung der aktuellen Förderrichtlinie ist bereits für die kommenden Jahre im Bundeshaushalt gesichert. Mit der Entscheidung der EU ist nun auch die rechtliche Grundlage geschaffen worden. Die Förderrichtlinie läuft bis zum 31. Dezember 2023.

Am 5. Juli 2021 wird die Generaldirektion für Wasserstraßen und Schifffahrt den ersten Förderaufruf veröffentlichen. Mit bis zu 90 Prozent der Investitionsmehrkosten bezuschusst werden u.a.

  • die Aus- und Umrüstung mit Motoren, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden,
  • Nullemissionsantriebe wie dem E-Antrieb und dem Brennstoffzellenantrieb,
  • die Nachrüstung mit Emissionsminderungssystemen und
  • Maßnahmen zur Energieeffizienzverbesserung.

Weiterführende Informationen gibt es hier

Martin Staats, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) erklärt hierzu: „Heute ist ein sehr guter Tag für die Binnenschifffahrt! Mit der Genehmigung aus Brüssel und einem bereits bewilligten Fördervolumen von rund 131 Mio. Euro haben wir die Möglichkeit, die deutsche Flotte endlich nachhaltig zu modernisieren. Mich freut es, dass mit dem neuen Programm die wichtigste Maßnahme in unserem Masterplan Binnenschifffahrt am Ende der Wahlperiode doch noch umgesetzt wird!“

Weit über ein Jahr hat sich die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission mit der Prüfung des Vorgangs Zeit gelassen. Erst die Intervention des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer gegenüber der Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager führte nun zu dem erhofften Ergebnis. „Unser Dank geht ganz klar auch in Richtung des Bundesverkehrsministers, der das Potenzial und die Zukunftsfähigkeit dieses Verkehrsträgers erkannt und sich persönlich für die weitere nachhaltige Entwicklung stark gemacht hat“, so Martin Staats weiter.

Quelle: BMVI und BDB, Foto BMVI




Mehr Tiefe im Osnabrücker Hafen

Die Stadtwerke Osnabrück sowie vier große Hafenanrainer lassen ab Herbst den Bagger kommen. Dann soll das anderthalb Kilometer lange Hafenbecken bis zur Haster Schleuse auf eine Abladetiefe von 2,50 Meter nach unten wachsen. Durch die Maßnahme kann die Ladekapazität der ein- und ausfahrenden Binnenschiffe besser ausgelastet werden.

Von aktuell 2,30 Meter auf künftig 2,50 Meter: „Es klingt wenig – aber 20 Zentimeter mehr Abladetiefe machen für uns eine Menge aus“, erläutert Dr. Knut Schemme, Geschäftsführer der GMH Recycling GmbH. Selbst die vergleichsweise kleinen 80-Meter-Schiffe lassen sich nicht vollständig beladen. „Und mehr Ladekapazität bringt uns Hafenanrainern natürlich wirtschaftliche Vorteile“, ergänzt Q1-Einkaufsleiter Martin Hoffschröer. Umso bedeutender sei es, dass mit den weiteren Anrainern Kämmerer und Bergschneider gleich vier Unternehmen mit den Stadtwerken als Hafeneigentümer gemeinsame Sache machen.

Rund 1,1 Millionen Euro nehmen die fünf Partner für die Hafenbeckenvertiefung in die Hand. Ein Großteil der Investitionssumme – nahezu 70 Prozent – wird aus einem Sonderfördertopf des Landes Niedersachsen beigesteuert. Den Restbetrag teilen sich die fünf Partner auf. „Das zeigt, wie sehr wir hier am und im Hafen an einem Strang ziehen“ betont Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes.

Der Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke umfasst den Bereich vom Hafenkopf bis zur Haster Schleuse. Der weitere Abschnitt des Stichkanals bis zum Mittellandkanal liegt in der betrieblichen Verantwortung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. „Der Stichkanal hat eine Abladetiefe von 2,80 Metern“, erläutert Guido Giesen, Geschäftsführer der Stadtwerke-Hafenbetriebstochter EHB.

Neben der Hafenbeckenvertiefung könnte den Hafenanrainern eine weitere Maßnahme helfen: Im kommenden Jahr steht die Revisionder beiden Schleusen in Haste und in Hollage an. „Wenn die Schleusen in dem Zuge um nur drei Meter auf 85 Meter verlängert würden, könnten auch die sogenannten Europaschiffe regulär in den Hafen einlaufen“, erläutert Walter Bergschneider, Geschäftsführer der Albert Bergschneider GmbH. „Auch dies wäre ein enormer Vorteil für uns.“ Die Stadtwerke wollen sich jedenfalls beim Bund für die Schleusenverlängerung einsetzen. „Dies würde den Hafen als wichtigen Schiffsumschlagsplatz stärken“, so Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes.

Bei der zuerst anstehenden Hafenbeckenvertiefung rechnet EHB-Chef Giesen mit einigen interessierten Zuschauern. Schließlich wird ein spezieller Schwimmbagger gleich für mehrere Wochen – bis Anfang Dezember – im Hafenbecken aktiv sein. „Wir rechnen mit einem Schlammaushub von rund 15.000 Kubikmetern“, so Giesen. Der anfallende Schlamm wird dabei direkt mit Schiffen abtransportiert und fachgerecht entsorgt. „Wir sind selber gespannt, was bei den Arbeiten sonst noch alles zum Vorschein kommt.“

Die Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft (EHB) ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück und für den Betrieb, die Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung und Bau) sowie die Entwicklung des Osnabrücker Hafens zuständig. Das umfasst insbesondere den Güterumschlag von und auf die Schiene und die Wasserstraße.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück, Foto: Uwe Lewandowski, machen gemeinsame Sache bei der anstehenden Vertiefung des Hafenbeckens: (V.l.) Jan Sievers (Kämmerer), Dr. Knut Schemme (GMH Recycling), Walter Bergschneider (Bergschneider), Dr. Stephan Rolfes (Stadtwerke), Martin Hoffschröer (Q1) und Guido Giesen (EHB).