HGK Shipping setzt auf Zukunft mit Wasserstoff

Die HGK Shipping erweitert ihre Flotte erneut um zwei innovative Tankmotorschiffe. Mit dem Bau der beiden Typ C Tanker ist abermals die Werft Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem im niederländischen Druten beauftragt. Die Realisierung der Schiffskonzepte ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und innovativen Ausrichtung der HGK Shipping-Flotte, die bereits mit der Gas 94 und der Synthese 18 über zwei Schiffe mit alternativem Antrieb verfügt und die mit den beiden Neubauten nun auch „H2 ready“ wird.

Getreu dem HGK Shipping-Leitsatz „Innovation & Sustainability“ spielt das Thema „Wasserstoff“ in der Unternehmensstrategie eine übergeordnete Rolle. Dies spiegelt sich nun erstmals deutlich in einem Schiffskonzept wider. Sowohl das Propulsionskonzept und das Power Management System als auch ein sogenannter „Void Space“ – d. h. ein Leerraum in den Mittelschiffen der beiden Neubauten, in welchen zukünftig Wasserstoffspeicherlösungen installiert werden können – belegen, dass das Konzept der HGK Shipping „H2 ready“ ist. Die neuen Schiffe sollen im Bereich Liquid Chemicals zum Einsatz kommen und sind speziell auf die hohen Kundenanforderungen an Nachhaltigkeit und Innovation in diesem Segment zugeschnitten.

Norbert Meixner, Business Unit Director Liquid Chemicals, HGK Shipping: „Mit diesen beiden Neubauten führen wir den Ausbau unserer Flotte auf ganz neuer Stufe fort. Wir sind überzeugt davon, dass Wasserstoff ein wichtiger, wenn nicht sogar der Energieträger der Zukunft sein wird. Entsprechend bereiten wir bereits heute unsere Schiffsdesigns so vor, dass sie künftig per Wasserstoff betrieben werden können. Darüber hinaus haben wir ebenfalls die Option, den Void Space alternativ, zum Beispiel für die Installation von Batterien, zu nutzen.“

Die Indienststellung der Flottenzugänge soll bereits im ersten Quartal 2023 erfolgen. Auch aufgrund dieser terminlichen Herausforderung hat man sich bei der HGK Shipping abermals für die Zusammenarbeit mit der niederländischen Schiffswerft De Gerlien van Tiem entschieden. Die Werft hat das nun vertraglich fixierte Neubaukonzept praktisch von der ersten Idee an, die im HGK Shipping Design Center entstand, begleitet.

„Ein niedrigwasseroptimierter Typ C Tanker mit speziellen Tanks zur Beförderung hochkorrosiver Medien, welcher ‚H2 ready‘ ist: Dass wir dieses zukunftsorientierte Konzept nun endlich realisieren können, ist für alle Kollegen im Design Center eine Bestätigung für den Weg, welchen wir seit nunmehr zwei Jahren kontinuierlich und zielorientiert gehen. Mit diesem außerordentlichen Projekt wollen wir in den kommenden Monaten die Basis für die spätere Realisierung eines Wasserstoffantriebs legen“, sagt Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping.

Als langjähriger Partner der chemischen Industrie versorgt die HGK Liquid Chemicals verschiedene Industrien mit flüssiger Leicht- und Schwerchemie sowie mit nicht gefährlichen Flüssiggütern. Die Tankschiff-Flotte des Unternehmensbereichs befördert jährlich zusammen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggüter auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen, im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die HGK-Gruppe zeichnete einen Vertrag mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem B.V. für den Bau von zwei weiteren innovativen Tankmotorschiffen. Von rechts nach links: Eric Rietveld (Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem), Norbert Meixner, Tim Gödde und Andres Davids (HGK Shipping Group). 

 




Niedersachsens Seehäfen auf stabilem Niveau

Die neun niedersächsischen Seehäfen verzeichneten im ersten Halbjahr 2021 ein stabiles Umschlagsniveau mit 1 Prozent Zuwachs im Seeverkehr.  Die Hafengruppe schlug insgesamt rund 24 Millionen Tonnen Güter um. Die Auswirkungen der Corona-Krise spiegelten sich nicht im Umschlagsergebnis aller Hafenstandorte wider. Cuxhaven, Emden, Leer und Oldenburg mit deutlich positiver Entwicklung.

Innerhalb der niedersächsischen Seehafengruppe um Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind im ersten Halbjahr 2021 mit rund 24 Millionen Tonnen im Seeverkehr 1% mehr Güter umgeschlagen worden als im Vergleichszeitraum 2020 (+ 174.609 Tonnen).

Der Umschlag von Stückgütern belief sich dabei auf rund 3,18 Millionen Tonnen (2,85 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020), was einem Zuwachs von etwa 12% entspricht. Der Umschlag von Rund- und Schnittholz führte u. a. zu diesem positiven Ergebnis. Beim Umschlag von festen Massengütern wurde mit einem Volumen von 5,56 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 ein Rückgang verbucht (-10% / 6,17 Millionen Tonnen in 2020). Hierzu haben insbesondere geringere Mengen an Kohle beigetragen. Der Bereich der flüssigen Massengüter verzeichnete einen leichten Rückgang von 3% (11,96 Millionen Tonnen in 2021 / 12,30 Millionen Tonnen in 2020). Der Containerumschlag belief sich auf 302.734 TEU, was einem Plus von 36% gegenüber dem Vorjahr entspricht (222.397 im ersten Halbjahr 2020). Der Neufahrzeugumschlag über die niedersächsischen Seehäfen liegt mit 715.194 Fahrzeugen rund 28% über dem Niveau des Vorjahres (557.491 Neufahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Der Seehafen Brake verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 mit 2,51 Millionen Tonnen einen Rückgang von 9% (2,76 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Zurückzuführen ist dies u. a. auf fehlende Getreideimporte.  Im Stückgutumschlag wurden mit rund 1 Millionen Tonnen 8 % weniger im ersten Halbjahr 2021 umgeschlagen (1,1 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich hingegen der Umschlag von Forstprodukten (Holz).

Cuxhaven kommt im ersten Halbjahr 2021 auf ein Umschlagsergebnis von rund 1,18 Millionen Tonnen im Seeverkehr, was einem Plus von 23% gegenüber dem Vorjahr entspricht (0,96 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Einen Zuwachs gab es hier insbesondere beim Umschlag von Stückgütern. Mit rund 475.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2021 wurde das Halbjahresergebnis aus 2020 um 26% übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumina im Holzexport beigetragen. Mit 160.458 umgeschlagenen Fahrzeugen in der ersten Jahreshälfte 2021 liegt das Volumen im Neufahrzeugumschlag rund 18% über dem Vorjahr (135.684 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Der Hafen Emden verzeichnete mit einem Seegüterumschlag von rund 1,94 Millionen Tonnen in der ersten Jahreshälfte einen Mengenzuwachs von 10% (1,76 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich der Stückgüterumschlag (+32%, 1,24 Millionen im ersten Halbjahr 2021 / 0,94 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Der Neufahrzeugumschlag von 554.736 Fahrzeugen liegt mit 32% im ersten Halbjahr 2021 über dem Niveau des Vergleichszeitraums (421.807 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Auch im ersten Halbjahr 2021 hat der Hafenstandort Leer die Auswirkungen der Corona-Pandemie nur leicht zu spüren bekommen. Im Gegenteil: Es wurden mit rund 161.000 Tonnen im kombinierten See- und Binnenverkehr rund 14% mehr Güter umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum (140.983 Tonnen Güter im See- und Binnenverkehr kombiniert).

Der Seehafen Nordenham registriert für das erste Halbjahr 2021 einen Umschlagsrückgang von -6% auf 0,97 Millionen Tonnen (1,04 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Deutlich positiv entwickelte sich weiterhin der Umschlag im Bereich der Stückgüter (0,91 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 0,28 Millionen Tonnen 2020), insbesondere im Holzumschlag.

Der Oldenburger Hafen verzeichnete in der ersten Jahreshälfte ein seewärtiges Umschlagsvolumen von 46.501 Tonnen (+26% / 36.782 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Im Binnenschiffsverkehr wurden 443.940 Tonnen Güter im ersten Halbjahr 2021 umgeschlagen (521.080 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Insgesamt ergibt sich daher im kombinierten See- und Binnenverkehr ein Volumen von 490.411 Tonnen, was einem Minus von rund 12% entspricht (557.862 Tonnen Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2020).

Papenburg kommt im ersten Halbjahr 2021 mit 337.998 Tonnen im Seegüterverkehr auf einen Rückgang von 19% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (415.274 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Der binnenseitige Umschlag im Papenburger Hafen verzeichnet einen Mengenrückgang von 26% (51.512 Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 69.650 Tonnen im ersten Halbjahr 2020).

Stade registriert für das erste Halbjahr 2021 mit 3,06 Millionen Tonnen ein Minus von 9% (Vorjahr 3,36 Millionen Tonnen). Positive Entwicklungen gibt es in Stade vor allem im Umschlag von flüssigen Massengütern. In diesem Ladungssegment wurden im ersten Halbjahr knapp 1,28 Millionen Tonnen über die Kaikanten bewegt (+12% / 1,14 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020).

Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagsvolumen von 14,17 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr ein Plus von 3% (13,72 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Zuwächse wurden hier bei den festen Massengütern generiert (+6%, 0,74 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 0,69 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich auch der Stückgüterumschlag: Im ersten Halbjahr 2021 wurden 3,37 Millionen Tonnen umgeschlagen (+30%, 2,60 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden in der ersten Jahreshälfte 302.734 TEU (+36,1%, 222.397 im ersten Halbjahr 2020) bewegt.

„Die globale Corona-Pandemie beeinträchtigt nach wie vor in einigen Güterbereichen das Umschlagsergebnis. Aber mit Blick auf die insgesamt sehr positive Entwicklung im ersten Halbjahr – teils sogar über Vorkrisenniveau – erwarten wir für die zweite Jahreshälfte ein ähnlich stabiles Niveau“, so André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Foto: Seaports of Niedersachsen/ FalconCrestAir, der Standort Emden




Größtes Containerschiff der Welt in Hamburg

Am Mittwoch, den 8. September 2021, lief das Megamax-Containerschiff Ever Ace mit dem Abendhochwasser gegen 19 Uhr erstmals den Hamburger Hafen an.

Die Ever Ace ist mit einer Stellplatzkapazität von 23.992 TEU aktuell das größte Containerschiff der Welt. Mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 61,5 m kann der Megacarrier 28 TEU mehr aufnehmen als der Vorgänger „HMM Algeciras“.
Die taiwanische Reederei Evergreen Marine hat das Großschiff bei der südkoreanischen Werft Samsung Heavy Industries bauen lassen. Die Ever Ace verließ die Werft Ende Juli mit dem Ziel Qingdao. Die Werft wird noch weitere fünf Schiffe dieses Typs bauen.

„Der Anlauf des weltgrößten Containerschiffs, der Ever Ace, zeigt eindrucksvoll, dass der Hamburger Hafen seine Hausaufgaben gemacht hat. Insbesondere mit der Anpassung der Fahrrinne und der Verbreiterung der Begegnungsbox können die größten Containerschiffe mit mehr Containern den Hamburger Hafen sicherer anlaufen und auch wieder verlassen. So bleibt der Hamburger Hafen ein attraktiver Hub in Europa“, sagt Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.
Die von den nautischen Dienststellen Hamburgs und des Bundes vorgenommene Freigabe der neuen Tiefgänge erfolgt in zwei Stufen. Bereits während der aktuell geltenden ersten Stufe können Containerschiffe die durch die Fahrrinnenanpassung gewonnenen Tiefgangsverbesserungen zu etwa 50 Prozent ausnutzen. Je nach Größenklasse erhöhen sich die Tiefgänge um 0,3 m bis 0,9 m Mit der finalen Freigabe wird zum Ende des Jahres gerechnet.

Die Ever Ace wird zwischen Nordeuropa und Asien eingesetzt. Das Containerschiff fährt auf der Route NEU6 der Ocean-Alliance, bei Evergreen läuft die Route unter dem Namen China-Europe-Mediterranean Service (CEM). In der Rotation werden Hamburg, Felixstowe, Rotterdam, Colombo, Tanjung Pelepas, Kaohsiung, Qingdao, Shanghai, Ningbo, Taipei, Yantian, Tanjung Pelepas, Rotterdam, Felixstowe und Hamburg angelaufen.
Bereits auf der Jungfernfahrt hat die Ever Ace auf dem Weg von Asien nach Europa einen Rekord bei der Menge der transportierten 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) eingestellt. Nach Informationen des Branchendienstes Alphaliner transportierte das Großschiff eine Containermenge von 21.718 TEU. Damit übertrifft die Ever Ace die alte Marke der CMA CGM Jacques Saadé um 285 Container.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Hasenpusch Productions