Never walk alone – KI, 5G und Blockchain

Unter dem Motto »Never walk alone – KI, 5G und Blockchain mit Open Source und Open Innovation gemeinsam meistern« beteiligen sich rund 800 Teilnehmer am digitalen »Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche«. Dabei beleuchten Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Chancen gemeinsamer Innovationen in einer digitalen Plattformökonomie.

Der gemeinsam von Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics veranstaltete »Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche« fand aufgrund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal als rein digitale Veranstaltung und für alle Teilnehmer kostenlos statt.

Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, erläuterte in seinem Eröffnungsvortrag, wie sich mit Hilfe von Open Source und Open Innovation die Potenziale von Technologien wie Künstliche Intelligenz, 5G und Blockchain gemeinsam heben lassen. »Das klare Bekenntnis führender Logistikunternehmen zu Open Source markiert einen Paradigmenwechsel in der Logistik. Nur so wird es gelingen, die Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen und gemeinsam das Ecosystem einer zukünftigen Silicon Economy zu gestalten – und eine europäische Antwort auf die rasanten Entwicklungen in den USA oder China zu geben«, so ten Hompel.

Im Anschluss folgten neben einem Grußwort von Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, eine Keynote von Dr. Reinhold Achatz, ehemals thyssenkrupp, zum Thema »Datenräume – ein neues Paradigma für souveränen Datenaustausch« sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema »Digitalisierung – gemeinsame Herausforderungen gemeinsam meistern« mit Prof. Michael ten Hompel, Dr. Reinhold Achatz, Dr. Stephan Peters, Vorstandsmitglied bei Rhenus, und Gordon Riske, Vorsitzender des Vorstands bei der KION GROUP. Weitere Schwerpunktthemen des ZukunftsPlenums am ersten Kongresstag waren Nachhaltigkeit in der Logistik und Blockchain.

In den themenspezifischen Sequenzen des Fraunhofer-Symposiums am zweiten und dritten Kongresstag ging es um Themen wie AGV-basierte Kommissionierung, Gamification, Blockchain-Start-ups, Künstliche Intelligenz (KI) in der Logistik, multimodale Transportketten und nachhaltige Logistikstandorte. Zudem stellt die Digital Sandbox an allen drei Kongresstagen aktuelle Innovationen aus dem Fraunhofer IML vor.

Auch die Preisträger des Digital Logistics Awards 2021, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Logistik-Start-up-Szene, wurden am ersten Kongresstag gekürt: Die Start-ups Manyfolds, logistics.cloud und AllRead MLT haben es auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs um die innovativsten digitalen Lösungen für die Logistik geschafft und konnten somit Preisgelder im Gesamtwert von 22 000 Euro entgegennehmen. Erstmals gab es auch eine Sonderehrung in der Kategorie »Smart Logistics in Africa«. Als Gewinner in dieser Kategorie wurde das Unternehmen Chekkit Technologies aus Nigeria ausgezeichnet.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




Hansefest in Neuss war voller Erfolg

Bürgermeister Reiner Breuer hatte am letzten Samstag alle teilnehmenden Hansestädte zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen und herzlichst begrüßt. Nach der coronabedingten Zwangspause, freuten sich die Hansestädte Brilon, Lübeck, Salzwedel, Wesel, Kalkar, Emmerich und Stralsund ganz besonders, in Neuss wieder ein richtiges Hansefest zu feiern.

Bei schönstem Wetter verwandelte sich die Innenstadt das ganze Wochenende in einen kunterbunten Markt mit vielen Ständen und verkaufsoffenen Geschäften. Für Bürgermeister Reiner Breuer war dies ein freudiges, fast ungewohntes Gefühl: „Die Pandemie ist ja leider noch nicht vorbei, daher sind wir sehr glücklich, dass es uns hier in Neuss gelungen ist, so ein Fest auf die Beine zu stellen. Zwar mit besonderen Spielregeln, aber ohne Zugangsbeschränkungen auf dem Markt.“ Dies ist auch ein Erfolg für den Veranstalter, die Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss e.V. (ZIN), denn neben vielen Neusserinnen und Neussern kamen zahlreiche Besucher aus dem Umland.

Ermöglicht wurde das Hansefest durch die enorme Unterstützung der Neusser Politik und der Stadtverwaltung. Ein ganz besonderes Highlight war in diesem Jahr das Räuberkonzert am Samstagabend. Für dieses Konzert am Samstagabend wurden jedoch Einlasskontrollen durchgeführt. Wer auf den Münsterplatz wollte, musste einen Nachweis erbringen, dass er eines von den drei G´s besitzt – also geimpft, genesen oder getestet (Antigen-Test) ist. An zahlreichen Ständen erhielten Interessierte Informationen über die Hansestädte Brilon, Lübeck, Salzwedel, Wesel, Kalkar, Emmerich und Stralsund. Auch die Stadt Neuss präsentierte sich ihren Besucherinnen und Besuchern ebenso wie die Neusser Jugendhanse und die Hanse-Gesellschaft Neuss. Die Präsentation hatte den Grund, auf den vom 26. bis 29. Mai 2022 in Neuss stattfindenden 42. Internationalen Hansetag hinzuweisen.

Weitere Stände waren die des Wassersportvereins „Pulchra Amphora“, der DGzRS, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, und der NEWI (Neusser Eine Welt Initiative), die zum Thema „Hanse, Handel, Fairer Handel“ einlud auf eine leckere Tasse „Neuss Cafe“. Außerdem gab es einen Stand der Stadt, der die Bürgerinnen und Bürger über die Planungen und Ideen für eine mögliche Landesgartenschau in Neuss informierte. Der Freithof verwandelte sich und gab einen spannenden Einblick in die Hansezeit des 16. Jahrhunderts. Es gab einen historischen Schauplatz mit Darstellerinnen und Darstellern in zeitgemäßen Gewändern. Die Besucherinnen und Besucher konnten in das alltägliche Dorfleben zur Blütezeit der Hanse eintauchen. Handwerker wie Stellmacher und Kerzenzieher und andere Künstler demonstrierten ihre Fertigkeiten. Es wurden Schaufechtkämpfe geboten und Interessierte erlebten, wie ein Rattenfänger versuchte der vierbeinigen Plage Herr zu werden.

Quelle und Foto: Stadt Neuss




Brennstoffzellen dürfen endlich an Bord

Nach mehr als 10 Jahren Entwicklungsarbeit hat die International Maritime Organization (IMO) Sicherheitsvorschriften für die Zulassung von Schiffen mit Brennstoffzellenantrieb verabschiedet, die nach Zustimmung des „Maritime Safety Committee“ im Mai 2022 in Kraft treten werden. Damit kann jetzt der Kurs auf die breite industrielle Anwendung in der kommerziellen Schifffahrt gesetzt werden, um mit effizienten Energiewandlern und klimaneutralen Treibstoffen emissionsfreie Schiffe zu realisieren.

Hierzu kommentiert Dr. Ralf Sören Marquardt, VSM-Geschäftsführer und IMO-Repräsentant des europäischen Schiffbauverbandes: „Dies ist ein Meilenstein für energieeffizientere Schiffe und alternative Energieträger. Die IMO-Entscheidung erfolgt gerade noch rechtzeitig, um die marktreifen Innovationen europäischer Werften und Anlagenhersteller in die praktische Anwendung zu bringen. Hierdurch werden Wettbewerbsvorteile ermöglicht und maritime Beiträge zu Klimaschutz und Energiewende geleistet.“

In Deutschland wurden im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens „e4ships – Brennstoffzellen im maritimen Einsatz“ zahlreiche innovative Energieversorgungssysteme entwickelt. Noch in diesem Jahr wird die „Aidanova“ nachgerüstet und dann als weltweit erstes großes Kreuzfahrtschiff mit Brennstoffzellen in See stechen. Das Vorliegen international akzeptierter Sicherheitsstandards ist dabei eine unverzichtbare Voraussetzung für die Betriebserlaubnis der Flaggenstaatsverwaltung.

Zu diesem Erfolg hat insbesondere der im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie geförderte e4ships-Innovationscluster beigetragen, durch den unter VSM-Koordinierung Forschungsergebnisse und regulatorische Vorschläge direkt in die IMO-Vorschriftenentwicklung eingebracht werden konnten. Eine intensive Industriebeteiligung an der Entwicklung von Sicherheitsstandard ist weiterhin notwendig, um das Portfolio Brennstoffzellen geeigneter Treibstoffe zu erweitern.

Jetzt kommt es darauf an, verfügbare Technologien in großem Stil in Fahrt zu bringen. Nachhaltigkeitskriterien dürfen dabei nicht der Technikentwicklung hinterherhinken. VSM-Hauptgeschäftsführer, Dr. Reinhard Lüken, betont die europäische Dimension der Aufgabe: „Die IMO hat jetzt erstmal geliefert. Nun ist Brüssel die nächste Haltestelle auf dem Weg zu branchengerechten Rahmenbedingungen für die maritime Energiewende. Die dort just im Rahmen der Taxonomie festgeschriebenen Klimakriterien erkennen die Nutzung von synthetischem Methanol noch nicht als nachhaltige Option an. Solche handwerklichen Fehlsteuerungen dürfen wir uns nicht mehr leisten!“

Quelle und Foto: Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V., Dr. Ralf Sören Marquardt, VSM-Geschäftsführer und IMO-Repräsentant des europäischen Schiffbauverbandes




LIQVIS und VTG testen rollende Pipeline

Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt. Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk Ingolstadt befördert.

LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen. Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine allgemein hohe Sicherheit aus.

VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur, Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe. „Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran, neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte  Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes mit LNG gibt.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt, nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship  LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.

Quelle und Foto: VTG Aktiengesellschaft




Doppelbesatzungen in LKWs sparen Kosten

Ein LKW = ein Fahrer oder eine Fahrerin. Bisher gängige Praxis in der Logistik. Eine neue Studie der KLU zeigt nun, dass Unternehmen Kosten sparen können, wenn sie stattdessen auf einen Mix aus Einzel- und Zweierteams in ihren LKWs setzen. Das gilt auch für Länder mit hohem Lohnniveau – und es muss für die Teamfahrten nicht unbedingt mehr Personal eingestellt werden.

Effektives Flottenmanagement mit möglichst wenig Leerfahrten steht seit langem im Fokus von Wissenschaft und Praxis der Logistik. Ein bisher vernachlässigter Aspekt im Straßentransport: Wie können die vorhandenen Fahrer*innen bestmöglich auf die Fahrzeuge aufgeteilt werden? „Sehr viele Transportunternehmen setzen grundsätzlich nur eine Person pro Fahrzeug ein. Lediglich aus Sicherheitsgründen werden regelmäßig Teams eingesetzt“, sagt Asvin Goel, Professor für Logistik und Supply-Chain-Management an der KLU.

Seine aktuelle Studie untersucht, ob und unter welchen Bedingungen Doppelbesatzungen für LKW effizienter als Einzelfahrer*innen sind. Co- Autoren sind Prof. Thibaut Vidal von der Ingenieurs-Hochschule EPM in Montréal und Dr. Adrianus Leendert Kok, Chefentwickler des niederländischen Software-Unternehmens ORTEC. „Doppelbesatzungen sind vor allem auf langen Strecken im Vorteil“, erklärt Goel. Sie erreichten schneller ihr Ziel, da der LKW seltener aufgrund von vorgeschriebenen Pausenzeiten stehe.

Bisher zögern viele Transportunternehmen, Fahrerteams einzusetzen. Viele Unternehmen befürchten höhere Kosten oder Schwierigkeiten, überhaupt zusätzliche Fahrer*innen zu finden. Zudem fehlt es an geeigneten Tools, um schnell und effektiv den besten Mix zur Aufteilung der Besatzungen zu finden. „Wir haben in unserer Studie einen Lösungsansatz entwickelt, mit dem Routen- und Fahrereinsatzpläne gleichzeitig optimiert werden können“, erklärt Goel. Zum Einsatz kommt dabei ein eigens entwickelter Algorithmus. „Mithilfe des Algorithmus wird dann der effizienteste Routen- und Fahrereinsatzplan identifiziert und festgestellt, ob nur Einzelfahrer, Teams oder ein Mix aus beidem optimal für die geplanten Touren geeignet ist“, sagt Goel.

„In fast allen von uns simulierten Szenarien konnten die Kosten durch den Einsatz von Einzel- und Teambesetzungen signifikant gesenkt werden – auch

bei kurzen Strecken“, erklärt Goel. Da sich Fahrer- und Fahrerinnen bei Doppelbesatzungen abwechseln könnten, seien die Reisezeiten (inkl. aller Pausen und Ruhezeiten) häufig deutlich kürzer als bei Einzelbesatzungen. „Dadurch ist der Personalbedarf auch bei einem Einsatz von Doppelbesatzungen nicht zwangsweise höher“, so Goel.

Innerhalb der Studie wurde der neue Ansatz mit anonymisierten Daten eines Kunden, der bereits die Planungstools von ORTEC nutzt, getestet. Die Daten beinhalten Lieferorte, Verteilzentren und die gewünschten Lieferzeiten. „Obwohl die Prozesse bereits für den Einsatz von Einzelfahrern optimiert waren, konnten wir für diesen Anwendungsfall ein Einsparpotenzial von im Schnitt 0,8 bis 3,5 Prozent der Kosten durch den Einsatz von Teambesatzungen für einen Teil der Fahrzeugflotte nachweisen“, erklärt Goel. Im Rahmen zusätzlicher Testszenarien konnten sogar Einsparungen von im Schnitt 5,6 bis 7,2 Prozent erreicht werden. „Wenn man die typischerweise sehr niedrigen Gewinnmargen im Transportsektor berücksichtigt, können diese Einsparungen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bedeuten“, sagt Goel.

„Insgesamt unterstreicht unsere Studie, dass eine optimale Fahrereinsatzplanung großes Potenzial für Unternehmen bietet, ihre Kosten zu senken. Es lohnt sich für Unternehmen, den Einsatz von Zweier-Teams nicht mehr grundsätzlich auszuschließen“, sagt Goel. „Selbst wenn sehr hohe Löhne berücksichtig wurden, zeigten unsere Experimente in vielen Fällen geringere Kosten für Fahrerteams.“

Publikation: A. Goel, T. Vidal and A. L. Kok, To team up or not – Single versus team driving in European road freight transport, in: Flexible Services and Manufacturing Journal (forthcoming), https://doi.org/10.1007/s10696-020-09398-0

Die staatlich anerkannte Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) ist eine private Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Die Forschung konzentriert sich auf die Schwerpunkte Sustainability, Digital Transformation und Creating Value in den Bereichen Transport, globale Logistik und Supply Chain Management.

Die KLU hat das Promotionsrecht und kann damit als eine von wenigen privaten Hochschulen in Deutschland eigenständig Doktortitel vergeben. Das Ranking der Wirtschaftswoche 2021 weist die KLU im Fach BWL als eine der forschungsstärksten Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Hinsichtlich der Forschungsleistung pro Professor*in belegt die KLU den 4. Platz in Deutschland und den 8. in der DACH-Region. Im neusten CHE-Hochschulranking erreicht die KLU in allen Hauptkriterien die Höchstbewertung.

Mit einem Bachelor- und drei Masterstudiengängen, einem strukturierten Doktorandenprogramm und einem berufsbegleitenden MBA bietet die KLU ihren 400 Studierenden eine hohe Spezialisierung und exzellente Studienbedingungen. Ein internationales Team von 24 Professorinnen und Professoren unterrichtet auf Englisch. Fach- und Führungskräfte profitieren in offenen und maßgeschneiderten Managementseminaren von der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf praktische Fragestellungen.

Quelle und Foto: KLU




Politik braucht mehr Mut für Innovationen

Deutschland und die EU müssen Innovationen schneller in den Markt bringen. Darin waren sich führende Vertreterinnen und Vertreter der Mobilitätswirtschaft und Politik auf der DVF-Veranstaltung zum Thema „Automatisierung des Mobilitätssektors“ einig. DVF-Präsidiumsmitglied Müslüm Yakisan, President DACH Region ALSTOM, setzte sich dabei für mehr Tempo bei der Umsetzung neuer Ideen ein: „Wir müssen schneller liefern, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können. Dafür sind die politischen Ziele zum Klimaschutz mit Maßnahmen und Zeitplänen, klaren Verantwortlichkeiten und einer gesicherten Finanzierung zu hinterlegen.“

Egal ob alternative Antriebe, intelligente Systeme zur Fahrzeugkommunikation oder die digitale automatische Kupplung – alle Innovationen können ihren Nutzen erst mit ihrer Anwendung entfalten. Diese sei durch gezielte Förderungen seitens der EU, des Bundes und der Länder zu beschleunigen, so Yakisan. „Die Bahnindustrie zählt bereits heute zu den saubersten Branchen im Verkehrssektor. Dennoch gehen wir davon aus, dass bis 2035 rund 5.000 Dieselzüge zu ersetzen sind. Hierfür kommen nur alternative, emissionsfreie Lösungen wie Batterie- oder Wasserstoffantriebe in Frage. Gezielte Anreize dafür sind wichtig, damit es Aufgabenträgern in Deutschland leichter fällt, Investitionsentscheidungen in die richtige Richtung zu treffen. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Bahnindustrie ihren Beitrag leisten kann, um die europäischen Klimaziele zu erreichen.“

Stefan Muhle, Staatssekretär Digitalisierung Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, rief Politik und Staat auf, mutiger zu sein und Innovationen umzusetzen. In Deutschland sei die Wirtschaft der Treiber bei der Digitalisierung, weniger der Staat. Die staatlichen Institutionen müssten stärker zusammenarbeiten und die Grundlage für die Digitalisierung, also den Ausbau der digitalen Infrastruktur, vorantreiben.

Viel zu oft würden die EU-Mitgliedstaaten die notwendige Harmonisierung von Regeln auf europäischer Ebene ausbremsen, um ihre nationale Wirtschaft zu stützen, meinte Anna Deparnay-Grunenberg MdEP, Vize-Präsidentin Rail Forum Europe, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus des Europäischen Parlaments. Beispielgebend sei die fehlende europaweite Ticketbuchung: „Bei der Überarbeitung der Bahnpassagierrechte gab es leider keinen signifikanten Fortschritt. Hier muss die EU nachlegen, damit das Bahnfahren in der EU eine echte Alternative zum Fliegen wird. Dafür brauchen wir einen offenen Austausch und Zugang zu Ticketdaten. Notfalls in Form einer europäischen Buchungsplattform.“

Renata Jungo Brüngger, DVF-Präsidiumsmitglied, Vorstandsmitglied Integrität und Recht Daimler AG, als Vertreterin des Straßenverkehrs erklärte: „Für die erfolgreiche Digitalisierung der Mobilität brauchen wir vor allem zwei Dinge: eine moderne Infrastruktur und einen verbindlichen Rechtsrahmen.“ Hinsichtlich des automatisierten Fahrens seien die technischen Hürden hoch und der rechtliche Rahmen sehr komplex. Häufiger würden mehr die Risiken als die Chancen von Innovationen gesehen, woraus sich restriktive Rahmenbedingungen entwickeln. Gebraucht werde eine Harmonisierung der Regeln in Europa.

Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr, Vorstand Digitalisierung & Technik (kommissarisch), Deutsche Bahn AG, ging davon aus, dass bei der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) zu Jahresende ein technischer Standard europaweit definiert sei. Jetzt komme es darauf an, dass diese neue Technik seitens der EU und der Mitgliedstaaten gefördert werde. Die europäischen Bahnbetreiber könnten die Ausrüstung mit der DAK finanziell alleine nicht stemmen. „Der Güterverkehr auf der Schiene ist unser Ass im Ärmel für mehr Umweltschutz. Mit mehr Gütern auf der Schiene schaffen wir es, die Klimaziele in Europa zu erreichen. Durch die digitale Schiene werden wir deutlich mehr fahren können. Dafür müssen wir (nur) die 450.000 Güterwagen und 17.000 Loks in Europa mit der Digitalen Automatischen Kupplung ausrüsten. Klar ist, diese finanzielle Investition erfordert Europa“, so Nikutta.

Deparnay-Grunenberg bezeichnete die Schiene zum einen als Rückgrat für die Dekarbonisierung im Verkehr, zum anderen als industriepolitische Komponente: „Für ein leistungsfähiges europäisches Eisenbahnnetz ist ein europäisches Zugsicherungs- und Leitsystem unabdingbar. Wir brauchen die nachhaltige Schiene, um die Klimaziele zu erreichen. Leider besteht weiterhin ein nationaler Flickenteppich in Sachen ETCS, weil u. a. Mitgliedsländer europäische Gelder bevorzugt in nationale Umrüstungsprojekte fließen lassen. Für eine Beschleunigung müssen die Mitgliedsländer mehr eigenes Geld in die Hand nehmen. Ebenso müssen der Kommission Instrumente an die Hand gegeben werden, damit europäische Mittel prioritär für ECTS-Lücken im grenzüberschreitenden Bahnnetz eingesetzt werden.“

Zu den Anforderungen an die digitale Infrastruktur im Straßenverkehr sagte Jungo Brüngger: „Damit große Datenmengen zwischen zwei Fahrzeugen sowie über Ländergrenzen hinweg in Echtzeit übermittelt werden können, benötigt es innerhalb der EU einen flächendeckenden Ausbau des 5G-Datennetzes. Außerdem wird das Zusammenspiel aus neuen Technologien und Regulierungen immer komplexer. Hier erhoffen wir uns von der EU juristische und gesellschaftliche Orientierung.“

„Niedersachsen sorgt für Fortschritt im Verkehr. Mit der Entwicklung der Brennstoffzellenzüge wird der Bahnverkehr noch nachhaltiger“, so Staatssekretär Muhle. Außerdem hätten die Menschen Lust auf Technologie und würden gerne vernetzt reisen, weil sie außerdem wüssten, dass damit auch Arbeitsplätze zusammenhängen.

„2018 und 2020 konnten bereits zwei emissionsfreie Wasserstoff-Vorserienzüge mit ihrer Laufruhe, Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit die Passagiere in Niedersachsen begeistern. Ab 2022 rollen in und um Bremervörde nun die Serien-Wasserstoffzüge. Ich bin überzeugt, dass dieses Beispiel Schule macht“, freute sich Yakisan und zeigte sich sicher, dass es mit der Digitalisierung und Automatisierung möglich werde, die Infrastruktur besser zu nutzen und damit weniger Energie und Ressourcen zu verbrauchen.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Automatisierung sei die Sicherheit, erklärte Jungo Brüngger: „Die Digitalisierung der Mobilität erhöht die Sicherheit und schont die Umwelt. So können digital vernetzte Fahrzeuge in Echtzeit vor Gefahren- und Unfallstellen warnen. Darüber hinaus macht die digitale Vernetzung den Verkehr effizienter und damit umweltfreundlicher, wenn zum Beispiel Staus und hohes Verkehrsaufkommen intelligent umfahren werden.“

Quelle und Video: DVF




Niedersachsen gibt Geld für Häfen

Mit Freude blickt Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann auf die Entwicklungen in Wittingen, denn das Land Niedersachsen gewährt der Stadt knapp 2,5 Millionen Euro. Die Fördersumme ist dafür gedacht, ein Projekt unter dem Titel „Modernisierung der Liegestelle und Geländeanpassung im Hafen Wittingen“ durchzuführen. Die Mittel in Höhe von 2.464.491,95 Euro entsprechen annähernd 70 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Insgesamt vergibt das Land 20 Mio. Euro.

Mit dem Vorhaben soll die Leistungsfähigkeit des Wittinger Hafens erhöht werden, um regionales Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu sichern beziehungsweise zu generieren. Durch die Modernisierung der Liegestelle und die Geländeanpassung sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abgemildert werden, indem den im Hafen ansässigen Unternehmen verbesserte Verlademöglichkeiten angeboten werden. Unter anderem soll eine neue Spundwand eingesetzt werden. Durch den neu entstehenden Teilbereich, der etwa 175 Meter lang ist, soll die Möglichkeit geschaffen werden, zukünftig Schwergutumschlag vornehmen zu können.

Im Niedersächsischen Landtag übergab Althusmann einen Förderbescheid in Höhe von 9,2 Millionen Euro an die Stadt Papenburgmit dem Niedersachsen Ausbaggerungen im Hafen Papenburg im Jahr 2021 fördert.

Wirtschaftsminister Althusmann: „Mit unserer Förderung unterstützen wir in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie Kommunen und Hafenbetreiber dabei, durch weitere Investitionen ihre Standorte zu sichern und die Rahmenbedingungen vor Ort zu verbessern. Der Hafen Papenburg kann so weiter leistungsfähig bleiben, was auf Dauer möglichst viele Arbeitsplätze in der Region erhalten soll. Von den Ausbaggerungen im Hafen wird die gesamte dortige Hafenwirtschaft unmittelbar profitieren – das gilt auch für den Papenburger Standort der Meyer Werft und die gesamte örtliche Wirtschaft, für die so die uneingeschränkte Nutzung des Hafens weiter gesichert und verbessert wird.“

Das ‚Sonderprogramm Häfen‘ umfasst insgesamt 20 Millionen Euro. Mit diesem unterstützt das Land Kommunen und Hafenbetreiber bei Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen in See- und Binnenhäfen, um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie abzumildern und die Häfen als Teil der systemrelevanten Infrastruktur und der ansässigen maritimen und regionalen Wirtschaft zu stärken. So sollen die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeit und Investitionen verbessert werden. Dazu zählen:

  • Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen und Einrichtungen in Häfen, mit deren Hilfe verkehrsbezogene Hafendienste erbracht werden,
  • Investitionen in die Errichtung, den Ersatz oder die Modernisierung von Infrastrukturen aller Art, die nötig für den Zugang in einen Hafen von Land, von See und/oder von Flüssen/Kanälen sind,
  • Ausbaggerungen in Zugangswasserstraßen zu einem Hafen oder in einem Hafen.

Die im Jahr 2021 zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro sind mittlerweile ausgeschöpft. Nach den bisherigen Erfahrungen bei der Abwicklung des Programms ist es geboten, für bereits jetzt absehbare wirtschaftliche Belastungen der niedersächsischen See- und Binnenhäfen auch für 2022 entsprechende Mittel bereitzustellen. Die Verlängerung des Sonderprogramms um ein weiteres Jahr ist daher in die Wege geleitet worden.

Vier Maßnahmen – inklusive Wittinger Hafen und Papenburger Hafen – wurden über das Sonderprogramm Häfen gefördert. Minister Dr. Bernd Althusmann: „Ich freue mich, dass unser Sonderprogramm so gut angenommen wurde und dass wir unseren Teil zur Zukunftsfähigkeit des Standortes Wittingen beitragen konnten. Dazu gehört übrigens auch eine Verbesserung der Gleisinfrastruktur.“

Denn: Neben dem Hafen ist auch die Bahnstrecke Celle-Wittingen im Blick des Landes. Diese Strecke im Netz der Osthannoverschen Eisenbahn (OHE) macht den Wittinger Hafen zu einem trimodalen Logistikknoten. Während das Land Vorbereitungen zu einem möglichen Kauf der gesamten OHE-Schieneninfrastruktur vorantreibt, hat die OHE AG bereits die Sanierung der Strecke Celle-Wittingen im Blick. Und hier überbringt das Ministerium eine weitere gute Nachricht an den Gifhorner Landrat Dr. Andreas Ebel und den Bürgermeister der Stadt Wittingen, Andreas Ritter, die sich für die Infrastrukturprojekte in Wittingen eingesetzt haben. Auch hierfür werden Fördermittel eingesetzt. Für die Förderung des Bundes über das Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) liegt jetzt der Förderbescheid über 1,89 Millionen Euro vor. Weitere Fördermittel des Landes Niedersachsen in der Höhe von 1,5 Millionen Euro sind in der Planung der OHE vorgesehen. Mit der Erneuerung von rund 12 Kilometer Gleis soll die durchgängige Befahrbarkeit der gesamten Strecke sichergestellt werden.

Quelle und Foto: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung




Hellmann wird Regionalbotschafter

Jutta Oeltjendiers wird Regionalbotschafterin für das Land Niedersachsen (NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Bernd Brundert)

Tausende Menschen kommen jedes Jahr nach Deutschland, um hier ein neues Leben aufzubauen. Gleichzeitig stellt der Fachkräftemangel die deutsche Wirtschaft zunehmend vor Herausforderungen. Um diese Situation zukunftsorientiert in Einklang zu bringen, hat sich das „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ zum Ziel gesetzt, Arbeitgeber aktiv bei der Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten zu unterstützen. Die Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat deutschlandweit rund 2.700 Mitgliedsunternehmen, die gemeinsam eine integrative Personalpolitik umsetzen.

Seit über fünf Jahren ist auch Hellmann Worldwide Logistics Teil des NETZWERKES und nimmt mit der Ernennung von Jutta Oeltjendiers, Ausbildungsreferentin Integration & Sprache, zur Regionalbotschafterin des Landes Niedersachsen künftig eine wichtige Rolle in dem Verbund ein. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufgabe, als zentrale Ansprechpartnerin die weitere Vernetzung von regionalen Unternehmen voranzutreiben, um so den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu fördern. Gleichzeitig wird Jutta Oeltjendiers ihr Know-How als Vermittlerin zwischen Wirtschaft und Politik für das Land Niedersachsen einbringen.

„Bei Hellmann haben wir schon seit vielen Jahren zahlreiche Initiativen, um geflüchtete Menschen zu integrieren und damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Gleichzeitig ist dies auch eine Möglichkeit, gegen den Fachkräftemangel anzugehen. Ich freue mich sehr darauf, meine langjährigen Erfahrungen mit anderen Unternehmen zu teilen und die niedersächsische Wirtschaft so noch integrativer zu gestalten. Mir ist es ein großes Anliegen, den oft jungen Geflüchteten eine Orientierung zu geben. Denn sie haben oft eine enorme Motivation und wünschen sich eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft“, sagt Jutta Oeltjendiers, Ausbildungsreferentin Integration & Sprache, Hellmann Worldwide Logistics Germany.

„Gerade in Zeiten wie diesen ist es uns als Unternehmen sehr wichtig, geflüchteten Menschen durch die aktive Integration in den Arbeitsmarkt eine Perspektive aufzuzeigen. Wir haben bei uns insbesondere unter den Auszubildenden und jungen Arbeitnehmer*innen viele Kolleg*innen mit Migrationshintergrund, die sich auch dank der praxisnahen Unterstützung des NETZWERKES schnell eingelebt und Fuß gefasst haben. Ich freue mich, dass Jutta Oeltjendiers als Regionalbotschafterin des Landes Niedersachsen jetzt andere Unternehmen dabei unterstützen kann, eine integrative Personalpolitik umzusetzen“, so Christa Stienen, Chief HR Officer, Hellmann Worldwide Logistics.

Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge wurde 2016 als gemeinsame Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gegründet. Mittlerweile haben sich mehr als 2.700 Unternehmen dem bundesweiten NETZWERK angeschlossen, um die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten gemeinsam und praxisorientiert voranzutreiben. Die Angebote des NETZWERKs wie Beratung, Informationsmaterialien, Webinare, Workshops und Veranstaltungen sind, ebenso wie die Mitgliedschaft, kostenfrei. Weitere Informationen unter www.nuif.de

2019 wurde das Konzept der Regionalbotschafterinnen und -botschafter ins Leben gerufen, um aus dem riesigen Erfahrungsschatz der Mitgliedsunternehmen regionale Besonderheiten herauszustellen und ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten aufzubauen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Betriebe in der Region weitergibt. Nach einem Jahr ernennen die Regionalbotschafter Mitte 2022 ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger.

Seit seiner Gründung vor 150 Jahren hat sich Hellmann Worldwide Logistics zu einem der großen internationalen Logistik-Anbieter entwickelt. Der Hellmann-Konzern hat 2020 mit 10.601 MitarbeiterInnen einen Umsatz von rund EUR 2.5 Mrd. erzielt. Die Dienstleistungspalette umfasst die klassischen Speditionsleistungen per LKW, Schiene, Luft- und Seefracht, genauso wie ein umfangreiches Angebot für KEP-Dienste, Kontraktlogistik, Branchen- und IT-Lösungen.

Quelle und Foto: Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG





Kiel erhält Anbindung nach Verona

Im umweltfreundlichen Schienengüterverkehr erhält der Kieler Seehafen zusätzliche Kapazitäten und schnellere Verbindungen. Über den MegaHub Lehrte verkehren seit Anfang September wöchentlich fünf neue Zugpaare von Kiel im Alpentransit nach Verona in Norditalien. In der Schnellumschlagsanlage Lehrte besteht für die Frachteinheiten zudem Anschluss an die Destinationen Duisburg, München und Ludwigshafen.

Anlässlich der ersten Zugabfahrt vom Schwedenkai sagte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer des PORT OF KIEL: „Die neue Verbindung über Hannover Lehrte gibt uns jetzt die Kapazität, die für eine noch stärkere Verlagerung der Hinterlandverkehre von der Straße auf die Schiene benötigt wird.“

Betrieben werden die Züge von der Kombiverkehr KG, Frankfurt, deren Leiter Vertrieb Peter Dannewitz erklärte: „Der MegaHub Lehrte ermöglicht es uns, sowohl die Verbindungen zwischen Italien und dem Ostseeraum zu erweitern als auch zusätzliche nationale Umsteigemöglichkeiten von und nach Kiel anzubieten. Hier besteht mit dem PORT OF KIEL großes Potenzial auch für den weiteren Ausbau effizienter Schienenverbindungen.“ Neu ist in Kiel, dass jetzt auch die Züge von und nach Italien – genau wie der bestehende KV-Shuttle von und nach Hamburg – neben dem Schwedenkai zugleich den Ostuferhafen direkt anbinden und somit ebenfalls unmittelbare Möglichkeiten der Weiterverladung ins Baltikum sowie an die schwedische Süd- und Ostküste bieten.

Die fünf zusätzlichen Zugpaare haben eine für den Alpentransit über den Brenner zugelassene Länge von 540 m und verfügen über je 20 Waggon für den Transport von 20 Trailern sowie 20 Containern bis 30-Fuß. Die Züge verlassen Kiel jeweils am Abend, sodass Ladungseinheiten in Lehrte noch in der Nacht auf die weiteren Destinationen umsteigen können. In Gegenrichtung werden Container und Trailer aus den verschiedenen Relationen sowie dem Wirtschaftsraum Hannover/Braunschweig in Lehrte zugeladen und dann via Kiel mit Ziel Norwegen, Schweden sowie dem Baltikum weiterverschifft. Die Reedereien Stena Line (nach Göteborg), Color Line (nach Oslo) und DFDS (nach Klaipeda) bieten tägliche Abfahrten im Fährverkehr ab Kiel. Hinzu kommen wöchentlich zwei Rundläufe mit SCA Logistics an die schwedische Süd- und Ostküste (nach Malmö und Sundsvall sowie nach Umea bzw. Iggesund).

Der Kieler Hafen registriert eine stetig wachsende Anzahl von unbegleiteten Ladungseinheiten, die mit den Fähren verladen werden. Durch die Anbindung über Lehrte kann der Vor- und Nachlauf jetzt in noch größerem Umfang über die Bahn und damit nachhaltiger erfolgen. Im Vergleich zum Transport über die Autobahnen reduziert der Schienengüterverkehr den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) im Hafenvor- und Nachlauf um durchschnittlich 57 Gramm je Tonnenkilometer. Auf der Relation Kiel – Verona spart dies circa 1,4 Tonnen CO2 je Ladungseinheit bei einem Ladegewicht von 20 Tonnen. Dirk Claus: “Die Verkehrsverlagerung auf die Schiene ist erklärtes Ziel unserer Blue Port-Strategie und unterstützt die Bestrebungen der verladenen Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit im Transport. Durch die neuen Züge können jährlich bis zu 28.000 Tonnen CO2 eingespart werden.“

Im kombinierten Ladungsverkehr ist Kiel bereits mit dem werktäglichen KV-Shuttle über Hamburg-Billwerder an das nationale wie europäische Netz von Kombiverkehr angebunden. Hinzu kommen drei direkte Abfahrten je Woche und Richtung von und nach Bettembourg in Luxemburg. Auf der Relation von und nach Italien stehen nun insgesamt sechs wöchentliche Verbindungen zur Auswahl, davon fünf über Hannover Lehrte. Jährlich werden im Kieler Hafen mehr als 100.000 unbegleitete Trailer und Container umgeschlagen. Davon wird bereits etwa ein Drittel im Hafenhinterlandverkehr mit der Bahn befördert. Durch die Anbindung über den MegaHub Lehrte werden Kapazitäten für den umweltfreundlichen Transport von 20.000 zusätzlichen Frachteinheiten geschaffen.

Quelle und Foto: Port of Kiel, im umweltfreundlichen Schienengüterverkehr erhält der Kieler Seehafen zusätzliche Kapazitäten und schnellere Verbindungen. Über den MegaHub Lehrte verkehren seit Anfang September wöchentlich fünf neue Zugpaare von Kiel im Alpentransit nach Verona in Norditalien. In der Schnellumschlagsanlage Lehrte besteht für die Frachteinheiten zudem Anschluss an die Destinationen Duisburg, München und Ludwigshafen.




Man sieht sich wieder in Berlin

Der Deutsche Logistik-Kongress vom 20.-22. Oktober soll nicht nur digital im Netz, sondern als hybrides Event stattfinden – mit einem Präsenzteil in Berlin, der endlich wieder die persönlichen Begegnungen in den Mittelpunkt stellt. Netzwerken wird möglich sein, auf Basis eines Sicherheits- und Hygienekonzeptes. Der Kongress wird durch die Senatsverwaltung Berlin für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert, da er zur Wiederbelebung der B2B- Veranstaltungswirtschaft beiträgt.

Im Zuge der Förderung verpflichtet sich die Bundesvereinigung Logistik (BVL) als Veranstalter zudem auf eine Sustainable Event Scorecard. Die Kriterien betreffen neben der Kompensation der nicht-reduzierbaren CO²-Emissionen beispielsweise auch die Planung des Caterings unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, die Unterbringung aller Beteiligten am Veranstaltungsort oder im Umkreis von drei Kilometern oder das vergünstigte Angebot nachhaltiger Anreisemöglichkeiten mit der Bahn.

Das Hygienekonzept fußt auf behördlichen Vorgaben und berücksichtigt Erfahrungen und Erkenntnisse, die die BVL und ihre Partner bei anderen Veranstaltungen gesammelt haben. Außerdem fließt Expertise des Landes Berlin ebenso ein wie die des Epidemiologen Prof. Brinks von der Universität Witten-Herdecke. Brinks sagte in einem Interview für die BVL, er gehe aufgrund der guten Schutzwirkung der Impfung davon aus, dass der Kongress im Oktober mit einem angemessenen und verantwortungsvollen Hygienekonzept gut und sicher durchgeführt werden kann. „Vielleicht überzeugt das noch den ein oder anderen Unentschlossenen“, sagt der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas Wimmer.

Die Inhalte des Kongresses stehen unter dem Motto „Chancen nutzen – Adapt to lead“. Der Logistik-Indikator für das dritte Quartal hat gezeigt: Der Schwung aus dem Monat Juni lässt trotz sehr ordentlicher Geschäftslage nach. Dabei ist es weniger die Pandemie, sondern es sind eher handfeste realwirtschaftliche Herausforderungen, die die Erholung infrage stellen. „Es sind nicht nur „Chips“, die fehlen und zeitweise zu Produktionsstopps führen, sagt Wimmer und fügt hinzu: „Knappheit und Preissteigerungen erleben alle Industrien auch bei Stahl, Holz und weiteren Bau- und Rohstoffen sowie bei Energieträgern.“ Logistik und Supply Chain-Management sind jetzt gefragt, neue Wege zu finde, damit umzugehen. „Das machen wir nicht zum ersten Mal, und wir können das gut“, so Wimmer.

Supply Chain Management und Logistik befinden sich nicht erst seit der Corona- Pandemie im Aufbruch und in permanenter Veränderung. Welche Technologien werden die Wertschöpfungsketten beeinflussen? Wie erreichen wir echte Klimaneutralität? Wie schützen wir uns gegen Cyber-Kriminalität? Hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher vermitteln ihre Expertise und liefern spannende Impulse, darunter

  • Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende, Lufthansa Cargo AG, Frankfurt; Vorstand, BVL
  • Siegfried Russwurm, Präsident Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Berlin
  • Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland, München (Interview lesen)
  • Christian Erlach, Mitglied des Vorstandes, Jungheinrich AG, Hamburg
  • Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender, IG Metall, Frankfurt
  • Meri Stevens, Worldwide Vice President Supply Chain – Consumer Health & Deliver, Johnson & Johnson, Princeton, New Jersey, USA
  • Jochen Thewes, Chief Executive Officer, Schenker AG, Frankfurt
  • Sebastian Windeck, Innovationsmanagement, Metallbau Windeck GmbH, Kloster Lehnin und Co-Founder, neopolis GmbH, Berlin
  • Prof. Dr. Martin R. Stuchtey, Co-Founder and Managing Partner, SYSTEMIQ GmbH, München
  • Felix Fiege, CEO, Fiege Group, Greven; Beirat, BVL
  • Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., Vorsitzender Konrad- Adenauer-Stiftung, Berlin

Neben den hier vorgestellten Themen wird es auch Fachsequenzen zu den Bereichen Circular Economy, Logistik in Städten, Plattformökonomie, Supply Chain 4.0 oder Chancen und Grenzen von Resilienz und Transparenz von Lieferketten geben. Auch New Work und Logistikimmobilien stehen auf dem Programm.

Böswillige Angriffe auf Computer, Server, Mobilgeräte, Netzwerke, Daten, Anlagen- und Systemsteuerungen bedrohen inzwischen jedes Unternehmen, sind aber schwer abzuwehren. Nach seinem Impulsvortrag diskutiert Torsten Boettjer (Oracle) mit Prof. Julia Arlinghaus (Fraunhofer IFF), Alpha Barry (Secida AG) und Generalleutnant Michael Vetter (Bundesministerium der Verteidigung), welche hoheitlichen Aufgaben Deutschland und Europa übernehmen und welche Verantwortung Unternehmen tragen müssen. Außerdem gibt es Rat dazu, welche Schutzmaßnahmen und Services unerlässlich sind oder wie das Wissen zum Thema ausgebaut werden kann.

Ob Energie- und Mobilitätswende, neue Antriebstechnologien oder digitale Transformation – diese Entwicklungen setzen etablierte Geschäftsmodelle unter Druck. Neben der stetigen Verbesserung des eigenen Angebots entscheiden deshalb zunehmend Adaptionsfähigkeit und Wandlungsvermögen über die Wettbewerbsfähigkeit. Wie man Ansätze für neue Geschäftsfelder erkennt und bestehende Geschäftsmodelle erfolgreich grundlegend verändert, darüber sprechen u.a. Dr. Nicole Schnittfeld (Post CH AG), Dr. Stefan Sigg (Software AG) oder Dr.-Ing. Johannes Stemmer (Beumer Group).

Die Zukunft von Supply Chains ist eng verbunden mit neuen Technologien. Aber welche der aufregenden Visionen von der Zukunft wird den Wirtschaftsbereich Logistik formen? Wie können kleine und mittlere Unternehmen aus Logistik und Supply Chain- Management eine Technologie für sich finden, die sich wie eine Nadel in einem Heuhaufen aus neuen Lösungen versteckt? Antworten geben unter anderem Dr. Kerstin Höfle (Körber Supply Chain GmbH), Steffen Bersch (SSI SCHÄFER Gruppe) und Yorke E. Rhodes III (Microsoft USA).

Neue Technologien haben auch in der Transportlogistik den Boden für neue Geschäftsmodelle bereitet. Insbesondere „Plattform-Speditionen“ machen sich die Möglichkeit zunutze, große Datenmengen kostengünstig zu erheben, zu analysieren und Angebot und Nachfrage automatisiert auszugleichen – und haben dadurch einen tiefgreifenden Wandel eingeleitet. Dr.-Ing. Zäzilia Seibold (Robert Bosch GmbH), Dr. Atif Askar (Traton SE), Philipp Ortwein (InstaFreight GmbH) und andere sprechen darüber, wie die „Transportlogistik von morgen“ konkret aussieht, wie sich etablierte Akteure im neuen Umfeld positionieren und was für die Verlader heißt.

Die Panelisten diskutieren zu Fragen der Klimaneutralität globaler Logistikketten einschließlich der letzten Meile aus der Perspektive der Global Player und der der mittelständischen Akteure.

Diskussionsteilnehmer sind Rolf Habben-Jansen, Vorsitzender des Vorstandes, Hapag- Lloyd AG, Hamburg; Tim Scharwath, CEO Global Forwarding, Freight, Deutsche Post DHL Group, Bonn; Meri Stevens, Worldwide Vice President Supply Chain – Consumer Health & Deliver, Johnson & Johnson, Princeton, New Jersey, USA, Rolf Meyer, stellv.

Aufsichtsratsvorsitzender, Meyer & Meyer Holding SE & Co. KG, Pietro D’Arpa, Vice President, Supply Chain Europe: Logistics and End to End Strategic Planning, The Procter & Gamble Company, Lausanne, Schweiz sowie Dr. Sven Rutkowsky, Partner, Kearney, Düsseldorf.

Deutscher Logistik-Preis und Wissenschaftspreis Logistik

Der Mittwochabend steht beim Kongress traditionell im Zeichen der Verleihung des Deutschen Logistik-Preises. Am Freitagmorgen verleiht die BVL mit Unterstützung von McKinsey den Wissenschaftspreis Logistik. Die Präsentationen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das Finale erreichen, finden diesmal als digitales Pre-Event bereits vor dem Kongress statt.

Pre-Events

Damit die digitale Version des Kongresses etwas kompakter wird, werden drei Themenbereiche in Form von Pre-Events digital vorab als eigenständige Termine angeboten. Wer sich zum digitalen Deutschen Logistik-Kongress anmeldet, bekommt die Zugangsdaten rechtzeitig per E-Mail.

Programm

Das Programm für den Deutschen Logistik-Kongress 2021 steht ab sofort als PDF zum Download bereit unter www.bvl.de/dlk-programm, es wird laufend aktualisiert.

Online-Pressezentrum

Aussteller, Partner und Sponsoren des Deutschen Logistik-Kongresses veröffentlichen auf der BVL-Website Meldungen und Berichte zu neuen Entwicklungen und Produkten: www.bvl.de/dlk-pressezentrum

Anmeldung

Alternativ zum Präsenzteil ist auch eine rein digitale Teilnahme am Kongress möglich, und zwar kostenfrei. Hierzu bedarf es einer separaten Anmeldung

Die Registrierung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern muss für beide Formate über die Kongress-Homepage erfolgen: www.bvl.de/dlk

Quelle und Foto: BVL