Dieselpreisexplosion treibt Transportkosten

Angesichts der anhaltenden massiven Energiepreissteigerungen warnte der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. Prof. Dr. Dirk Engelhardt vor weitreichenden Folgen.

„Die zuletzt enormen Energiepreissteigerungen – allein der Dieselpreis ist binnen Jahresfrist um rund 58 % gestiegen – können vom mittelständischen deutschen Transportgewerbe nicht zeitnah kompensiert werden. Aufgrund der geringen Gewinnmargen im Straßengüterverkehr riskieren Transportunternehmen, denen es nicht gelingt, die Kostensteigerungen weiterzugeben, ihre Existenz. Langfristig werden sich die Wirtschaft und letztendlich auch der Verbraucher auf steigende Preise einstellen müssen. Um kurzfristig Marktstabilität zu wahren, bedarf es flankierender Maßnahmen von Seiten der Politik, sowohl beim Kraftstoffpreis als auch bei der AdBlue-Herstellung.“

Gegensteuern ließe sich zum Beispiel, wenn der Klimaschutzbeitrag des Gewerbes nicht nur von den – hauptsächlich deutschen Transportunternehmen – getragen wird, die in Deutschland tanken und deshalb aufgrund des nationalen Emissionshandeln die neue CO2-Abgabe zahlen, sondern von allen in Deutschland aktiven Marktteilnehmern über die Lkw-Maut. Eine Einbeziehung der CO2-Abgabe in die Lkw-Maut wäre wettbewerbsneutral und wird vom BGL ausdrücklich unterstützt. In anderen EU-Staaten gibt es außerdem das Instrument des sog. steuerbegünstigten „Gewerbe-Diesels“ zur Entlastung der Transportunternehmen.

Durch den rasanten Anstieg der Erdgaspreise ist auch die Produktion des sog. AdBlue (= Harnstoff, der für die Euro VI-Lkw-Motoren benötigt wird) gefährdet. Diverse AdBlue-Hersteller haben bereits angekündigt, die Produktion aufgrund von Unwirtschaftlichkeit teilweise oder ganz zurückzufahren. Das hätte dramatische Folgen für ca. 90 % der Lkw-Verkehre in Deutschland, die auf AdBlue angewiesen sind. Auch hier sollte die Politik gegensteuern und die Versorgung der Branche mit AdBlue sichern.

Quelle und Foto: BGL




Lars Hedderich verlässt EUROGATE Intermodal

Lars Hedderich (58) verlässt zum 31. Dezember 2021 die EUROGATE-Gruppe und scheidet als Geschäftsführer der EUROGATE Intermodal GmbH (EGIM) aus. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen des Veränderungsprozesses „Zukunft EUROGATE“, mit dem Europas führende reedereiunabhängige Containerterminal-Gruppe dauerhaft 84 Millionen Euro Personal- und Sachkosten reduzieren will. Christopher Beplat, der im Juni 2020 zum Geschäftsführer EGIM ernannt wurde, übernimmt die alleinige Geschäftsführung. Begleitet wird er von den langjährigen Prokuristen Niels Riedel (Vertrieb) und André Gernhardt (Operations).

In den 32 Jahren, die Lars Hedderich für die EUROGATE-Gruppe tätig war, hat er durch entschlossene Pionierarbeit den Intermodalverkehr als wichtiges Geschäftsfeld sehr erfolgreich auf- und ausgebaut. Nach seinem Start im Vertrieb stellte der gelernte Schifffahrtskaufmann frühzeitig die richtigen Weichen für den Seehafen-Hinterlandverkehr. So initiierte er beispielsweise 1993 als Prokurist der neu gegründeten EUROKOMBI den Donau-Elbe Express mit täglichen Verbindungen zwischen Hamburg/Bremerhaven und Melnik (Tschechische Republik) sowie Budapest (Ungarn). Darüber hinaus trieb er die Aktivitäten im nationalen kombinierten Verkehr zielgerichtet voran.

Als einer der Geschäftsführer der 1999 gegründeten EGIM führte Lars Hedderich die Erfolgsgeschichte des kombinierten Verkehrs konsequent fort. In Deutschland setzte er 1999 mit dem ersten privaten Container-Ganzzug Hamburg–München–Bremerhaven/Hamburg neue Maßstäbe. Systematisch brachte er weitere nationale Bahntransporte von Hamburg nach München, Stuttgart und Nürnberg ins Rollen und gab damit wichtige Impulse für das 2000 in Hamburg entstandene, erfolgreiche Joint Venture boxXpress.de. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) startete mit Container-Transporten zwischen den deutschen Seehäfen und Süddeutschland.
Die Ausweitung des Angebots bis zum Bilk-Kombiterminal in Budapest (Ungarn) durch boxXpress.hu 2006 war ein weiterer wichtiger Meilenstein unter der Ägide von Lars Hedderich. Eine zentrale Rolle spielte er auch, als EGIM 2008 die Mehrheit an dem ungarischen EVU Floyd Zrt. übernahm.

Christopher Beplat, Geschäftsführer EGIM, unterstreicht: „Lars Hedderich gebührt besonderer Dank für seine Gründerrolle sowie langjährige, herausragende Arbeit. Sein Engagement, seine Branchenkenntnisse und Erfahrung haben EGIM zu einem führenden Anbieter maßgeschneiderter Lösungen für den kombinierten Transport von Seecontainern gemacht. Unsere Kunden schätzen an EGIM unsere Zuverlässigkeit und Flexibilität – Eigenschaften, die auch Lars Hedderich auszeichnen. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute.“

Thomas H. Eckelmann, CEO, Gründer und Mitinhaber EUROGATE: „Als Vorsitzender der Geschäftsführung der EUROGATE-Gruppe verantworte ich den Geschäftsbereich Intermodale Verkehre und möchte Lars Hedderich persönlich sehr herzlich für die lange loyale und erfolgreiche Arbeit bei der Entwicklung unseres intermodalen Netzes danken. Er stand mehr als 30 Jahre lang zuverlässig und jeden Tag begeistert an meiner Seite. Dafür gilt Lars Hedderich mein aufrichtigster Dank.“

Quelle und Foto: Eurogate




Wasserstoff-Studie für maritime Branche

Das Deutsche Maritime Zentrum hat die Studie „Die Rolle der maritimen Wirtschaft bei der Etablierung einer deutschen Wasserstoffwirtschaft“ vorgestellt. In der vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erarbeiteten Studie werden die Bedarfe an Wasserstoff und Power-to-X-(PtX)-Energieträgern der maritimen Branche in Deutschland bis ins Jahr 2050 – von der Produktion über die Lagerung und den Transport bis zum Verbraucher – taxiert. Sie bietet einen breiten Überblick über den aktuellen Stand verschiedener Wasserstofftechnologien und betrachtet dabei alle maritimen Teilbranchen.

In der Studie werden unter anderem verschiedene internationale Wasserstoffstrategien, die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und die Strategien der norddeutschen Bundesländer sowie der Europäischen Union analysiert. Es werden Rahmenbedingungen und Entwicklungsstände von Wasserstoff- und PtX-Technologien betrachtet und in verschiedenen Szenarien Bedarfe, Kapazitäten und Kennzahlen zur Nutzung der Produkte mit ihren Prozessketten ganzheitlich dargestellt und in ihren Wirkungsgraden bewertet. Anwendungsprojekte und Forschung unterteilen sich jeweils in die Bereiche Erzeugung sowie Transport, Umschlag, Lagerung und die Nutzung der Energieträger. Die Aspekte „Maritime Branche als Verbraucher“ und „Maritime Branche für Logistik“ stehen dabei im Mittelpunkt.

„Es zeigt sich, dass, auch bei umfangreicher Erweiterung der regenerativen Stromerzeugungs-Kapazitäten in Deutschland, ein erheblicher Importbedarf an klimaneutralen Energieträgern besteht. Unsere Studie zeigt, dass dies beträchtlicher Anstrengungen bedarf, aber machbar ist, wenn die Bestrebungen konsequent vorangetrieben werden“, so Dr. Nils Meyer-Larsen vom ISL.

In der Studie werden unter anderem Australien, Chile, Island, Kanada, Marokko, Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate als mögliche Erzeugungsorte für Wasserstoffprodukte betrachtet, die Deutschland importieren könnte. Eine diversifizierte Nutzung aller entsprechenden Energieträger bietet, so das Ergebnis der Untersuchung, die größten Vorteile für die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Es zeigt sich, dass bei der Erzeugung von Wasserstoffprodukten (zum Beispiel in Australien, in der Volksrepublik China und in Island) der Import nach Deutschland via Schiff im Vergleich zu möglichen Pipelines (zum Beispiel zwischen Marokko und Deutschland) durchaus konkurrenzfähig ist und mit wachsender Entfernung immer konkurrenzfähiger wird.

Beim Import synthetischer Varianten etablierter fossiler Energieträger wie E-Crude (synthetisches Rohöl) oder Methan (synthetisches Erdgas) sind, so die Studie, der Umschlag und die Lagerung in den Häfen sowie die Verteilung im Hinterlandverkehr gut zu realisieren. Die bestehende Infrastruktur – Raffinerien, Tankstellennetze, Erdgas-Verteilernetze usw. – könnte genutzt werden. Andere Wasserstoff- und PtX-Transporte sind möglich und für spezielle Anwendungen auch sinnvoll, bedürfen aber größerer Neu- oder Umbaumaßnahmen der Infrastruktur sowie der Anpassung und Erweiterung von Regelwerken.

„Für eine Erreichung der Klimaziele wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass es noch einiges zu tun gibt, um eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu etablieren“, sagte die Projektleiterin Katja Leuteritz, Referentin Häfen und Infrastruktur im Deutschen Maritimen Zentrum. „Sie zeigt aber auch, welche Chancen Wasserstoff und seine Nebenprodukte für die maritime Wirtschaft bieten“, ergänzt sie.

„Die Ergebnisse der umfangreichen Studie dokumentieren, dass alle maritimen Teilbranchen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, unterstreicht Claus Brandt, Geschäftsführer des Deutschen Maritimen Zentrums. „Um den deutschen Bedarf an Wasserstoff und PtX-Energieträgern inländisch zu decken, sollten im Hinblick auf eine mögliche globale Technologieführerschaft in diesem Bereich frühzeitig politische Rahmenbedingungen für eine ausreichende Produktion regenerativen Stroms für die Herstellung geschaffen werden“, fährt er fort. Es sei wichtig für die Akteure der deutschen maritimen Industrie, frühzeitig neue Chancen und Möglichkeiten zu erkennen und konsequent zu nutzen.

In der Studie wurden Forschungsbedarfe und Handlungsempfehlungen formuliert. Letztere stehen zumeist im Zusammenhang mit der maritimen Branche bzw. sind von sektorübergreifender Relevanz. Es wurden Empfehlungen in drei Kategorien – politische, wissenschaftliche, technologische Dimension – erarbeitet, es handelt sich zum Beispiel um folgende:

  • Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie prototypische Demonstrationsvorhaben aufsetzen, um praktische Erfahrungen mit den verschiedenen Technologien zu sammeln, auf deren Basis fundierte Entscheidungen gefasst werden können. Denn bevor z.B. mit dem Aufbau von Infrastrukturen zur Bebunkerung von Schiffen begonnen werden kann, muss evaluiert werden, welche Art der wasserstoffbasierten Treibstoffe sich in den verschiedenen Bereichen der Schifffahrt durchsetzen wird.
  • Die inländische Erzeugung auf eine H2-Direktnutzung zu konzentrieren. Hierbei sind die Speicherung in Kavernen und ein Anschluss der Großindustrie über ein Verteilernetz geeignet, um schnelle Erfolge zu erzielen. Der Import von PtX wie E-Crude, synthetischem Methanol oder synthetischem Methan bietet die Option, aufgrund bestehender Infrastruktur eine rasche Einsparung von Treibhausgasen, insbesondere in den Sektoren Haushalt und Logistik, zu erreichen.

Quelle: Deutsche Maritime Zentrum, Foto: HHLA/ Raetzke




Castelein verlässt Sommer 2023 Rotterdam

Die Gesellschafter des Havenbedrijf Rotterdam, also die Gemeinde Rotterdam und der niederländische Staat, haben auf Vorschlag des Aufsichtsrats Allard Castelein für eine dritte Amtszeit bestellt. Castelein bleibt bis Sommer 2023 Präsident des Havenbedrijf Rotterdam. Anschließend wird er aus dem Havenbedrijf ausscheiden.

Miriam Maes, Vorsitzende des Aufsichtsrats des Havenbedrijf Rotterdam: „Der Einfluss der Corona-Krise auf den Hafenbedrijf, die Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie und die Herausforderungen einiger wichtiger Investitionen in die Infrastruktur, Digitalisierung und Energiewende sind komplex und für die Zukunft des Hafens entscheidend. Allard Castelein spielt bei der Realisierung dieser Projekte eine wesentliche Rolle. Er hat in den letzten acht Jahren gezeigt, dass er mit seiner Erfahrung, seinem Netzwerk und seinen Kapazitäten einen Mehrwert sowohl für den Hafenbedrijf als auch den Rotterdamer Hafen darstellt. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg.“

„Der Rotterdamer Hafen kann einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ertragskraft der Niederlande leisten. Ich fühle mich geehrt und freue mich darauf, auch im nächsten Zeitraum zusammen mit den Gesellschaftern, dem Aufsichtsrat, den MitarbeiterInnen, Partnern und Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um die Strategie, die wir als Hafenbedrijf entwickelt haben, umzusetzen,“ so Allard Castelein.

Castelein ist am 01. Januar 2014 als Präsident des Havenbedrijf Rotterdam angetreten.




Umschlag im Hafen Rotterdam wächst stark

Das Volumen der im Rotterdamer Hafen umgeschlagenen Güter belief sich im dritten Quartal auf 118,5 Millionen Tonnen. Das sind 14,6 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 350,1 Millionen Tonnen umgeschlagen – eine Steigerung von 8,6 % im Vergleich zu 2020.

In diesem Zeitraum verzeichneten fast alle Umschlagsegmente ein solides Wachstum, mit Spitzenwerten bei Mineralölerzeugnissen (+13,5 %), Eisenerz und Schrott (+42 %), Kohle (+48,4 %) und Biomasse (+18,7 %). Auch bei den Containern ist weiterhin ein Anstieg zu verzeichnen (+4,0 % in Tonnen, +7,8 % in TEU). Lediglich Agrarmassengut (-12,8 %) und LNG (-1,8 %) wiesen Volumenrückgänge auf.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, sagt dazu: „Diese Quartalszahlen verdeutlichen, dass die Wirtschaft den bereits eingeschlagenen Weg des Aufschwungs weiterverfolgt. Voriges Jahr befand sich die ganze Welt wegen der Corona-Pandemie im Lockdown. Jetzt laufen Fabriken, Unternehmen und Logistik wieder auf Hochtouren, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Inwieweit das Wachstum anhält, hängt jedoch auch davon ab, wie schnell die akuten Versorgungsengpässe in einigen Gliedern der Logistikkette abgebaut werden können. Der Rotterdamer Hafen will dieses Wachstum ebenfalls bestmöglich unterstützen. Wir setzen uns für gute Jobs für die heutige und zukünftige Generationen ein. Großen Wert messen wir der zukünftigen Ertragskraft in den Niederlanden bei. Gleichzeitig investieren wir in den Übergang zu einem nachhaltigeren Energiesystem mit mehr grünem Wasserstoff und weniger CO2-Emissionen.“

Bei flüssigem Massengut, dem nach Tonnen gemessenen größten Segment, zeigte sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres ein Rückgang von 6,4 % auf 152,1 Millionen Tonnen. Der Umschlag von Rohöl (+3 Millionen Tonnen) und Ölprodukten (+5,7 Millionen Tonnen) nahm beträchtlich zu. Beim Öl fielen die Margen für die Raffinerien in den letzten Wochen günstiger aus. Die Raffinationsmengen in den Niederlanden lagen im zweiten und dritten Quartal über denen der Vergleichsquartale 2020. Bei den Ölprodukten waren vor allem Heizöl, Gasöl und Naphtha für das Wachstum verantwortlich.

Der Antransport von Heizöl, vor allem aus Russland, nahm zu. Produktion und Export aus Russland waren höher als im Jahr 2020. Die Nachfrage nach Naphta – einem typischen Importprodukt – war größer als im Vorjahr. Die Importe von Gasöl/Diesel waren niedriger, die Exporte höher, insbesondere in die Vereinigten Staaten, was zum Teil auf die dortige Kältewelle zurückzuführen ist. Auch Biokraftstoffe und Chemikalien schnitten gut ab. Der LNG-Umschlag war fast so hoch wie in den ersten neun Monaten des Jahres 2020.

Der Umschlag von trockenem Massengut erhöhte sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2020 um mehr als 27 %. Der Volumenanstieg betraf vor allem Eisenerz und Kohle. 2020 war der Eisenerzumschlag stark zurückgegangen, da die Nachfrage nach Stahl aufgrund der Corona-Krise deutlich geringer war. In diesem Jahr hingegen ist bei der Stahlproduktion wiederum ein starker Anstieg zu verzeichnen. Das wirkte sich auch auf den Umschlag von Kokskohle aus. Der gesamte Kohle-Umschlag stieg um nicht weniger als 48,4 % im vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres. Vor allem die Nachfrage nach Kohle zu Energieproduktionszwecken nahm, infolge der gestiegenen Nachfrage nach Energie, stark zu.

Kohlekraftwerke haben relativ viele Betriebsstunden absolviert, da in dieser Zeit weniger Windenergie erzeugt wurde und Gas knapp und teuer war. Der Umschlag von Biomasse hat sich gegenüber 2020 deutlich erhöht, da mehr Biomasse in Kohlekraftwerken mitverfeuert wurde. Der Umschlag von sonstigem trockenem Massengut erhöhte sich im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2020 um mehr als 12 %. Die Industrieproduktion und das Baugewerbe haben nach dem Coronajahr 2020 wieder angezogen, was auch die Nachfrage nach Rohstoffen hat steigen lassen. Nur das Volumen von Agrarmassengut blieb hinter dem Niveau des Vorjahres zurück, als dieses der einzige trockene Massengut-Vertreter war, der ein Plus aufweisen konnte. Seinerzeit war es die ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Agrarprodukten, die aus der Angst vor drohenden Engpässen geboren wurde. Im letzten Quartal war darum der Antransport geringer als im Vorjahr.

Der Containerumschlag liegt bereits seit dem Herbst 2020 auf einem hohen Niveau. Das Wachstum in TEU betrug in den ersten neun Monaten dieses Jahres 7,8 % und in Tonnen ausgedrückt 4,0 %. Die Verbraucher lassen den Euro rollen, und die Wirtschaft erholt sich von der Corona-Talsohle im Jahr 2020 mit Volumen, die über denen von 2019 liegen.Aufgrund dieser starken Nachfrage in Verbindung mit den verschiedenen Störungen (Suez, Coronaausbrüche in chinesischen Häfen), die 2021 stattfanden, bleibt der Druck auf die Logistikkette hoch. Dies führte auch zu anhaltend hohen Transportpreisen.

Der Umschlag in TEU wuchs schneller als der Umschlag in Tonnen. Das hatte mehrere Ursachen. Ein kleiner Effekt war die Zunahme des Umschlags von Leercontainern. Den größten Effekt hatte jedoch der starke Rückgang des durchschnittlichen Gewichts der vollen Container. Die Transportpreise sind in den vergangenen Quartalen stark gestiegen. Infolgedessen war der Transport von relativ schweren Gütern mit geringem Wert rückläufig. Dieser Effekt war bei Exportcontainern am stärksten, trat aber auch bei Importcontainern auf.

Der RoRo-Umschlag stieg im Vergleich zu 2020 um 5,2 %. Die negativen Auswirkungen des Brexit waren aufgrund der hohen Lagerbestände nur in den ersten Monaten des Jahres sichtbar. Im zweiten und dritten Quartal 2021 war die Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich hoch und lag das Volumen erneut über dem Niveau vor Brexit und Corona.

Im dritten Quartal wurden abermals Fortschritte bei der Energiewende erzielt. So liegen beispielsweise die Beschlüsse über den Raumordnungsplan sowie vier Genehmigungsanträge für das Projekt Porthos inzwischen zur Einsichtnahme aus. Porthos wird CO2 aus dem Hafengebiet von Rotterdam transportieren und in leeren Gasfeldern unter der Nordsee speichern. Shell hat mit dem Bau einer Anlage in Pernis begonnen, die jährlich 820.000 Tonnen nachhaltigen Düsenkraftstoff und erneuerbaren Diesel aus Abfällen herstellen soll.

Auch der Nachhaltigkeit in der Binnenschifffahrt wurde ein neuer Impuls verliehen. Am 6. September 2021 nahm das Unternehmen Zero Emission Services (ZES) mit dem ersten niederländischen Binnenschiff namens Alphenaar, das austauschbare Energiecontainer für den Antrieb nutzt, seinen Betrieb auf. Die Alphenaar verkehrt zwischen Alphen aan den Rijn und Moerdijk für die Bierbrauerei Heineken, den ersten Endkunden von ZES. Bei den Energiecontainern – „ZESpacks“ – handelt es sich um 20-Fuß-Standardcontainer, die mit Batterien gefüllt sind, die mit Ökostrom geladen werden.

ZES wurde im Juni 2020 von ING, Engie, Wärtsilä und dem Hafenbetrieb Rotterdam mit Unterstützung des (niederländischen) Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt gegründet. Das Unternehmen hat ein umfassendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen zu bieten, das auf austauschbaren Batteriecontainern, Ladestationen, technischem Support und einem innovativen Zahlungskonzept für Schiffseigner basiert. Die ZES hat den Anspruch, kurzfristig zu expandieren und möchte bis 2030 30 emissionsfreie Schifffahrtsrouten realisieren.

Auf dem Gebiet der Digitalisierung sind ebenfalls Fortschritte zu verbuchen. Inzwischen sind 80 % der 230.000 Hafenbesuche, die der Hafenmeister jährlich erhält, inzwischen automatisiert worden.

Im September dieses Jahres stellte der Hafenbetrieb Rotterdam die weltweit ersten im 3D-Drucker hergestellten Stahlpoller auf dem neuen Kai im Sleepboothaven (Schlepperhafen) in Rotterdam Heijplaat auf. Die sechs Poller gehören zu einer Reihe von zwölf 3D-gedruckten Pollern, die der Hafenbetrieb und RAMLAB gemeinsam entwickelt haben. Der 3D-Druck von Pollern ist Teil des Infra-Innovationsprogramms, mit dem der Hafenbetrieb mithilfe von wissenschaftlicher Forschung, Innovation und Digitalisierung den Bau und die Nutzung von Hafenausstattung verbessern und nachhaltiger gestalten möchte

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Antwerpen verzeichnet weiteres Wachstum

Nach neun Monaten verzeichnet der Port of Antwerp einen Gesamtumschlag von 179,1 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 4,8 % gegenüber dem Vorjahr und dem Status quo im Vergleich zu 2019 entspricht. Trotz der immer noch spürbaren operativen Herausforderungen verzeichnen alle Güterströme ein Wachstum. Auch das Wachstum im Segment der Kühltransporte hält an.

Das Wachstum des Containerverkehrs ist ungebrochen, mit einem Anstieg um 2,3 % in Tonnen (105,4 Mio. Tonnen) und um 2,8 % in TEU (9.100.620 TEU) nach neun Monaten im Vergleich zu 2020. Der konventionelle Stückgutverkehr wuchs um 62,7 %, was vor allem auf das starke Wachstum des Stahlhandels (+65,9 %) zurückzuführen ist. Der September war der beste Monat des Jahres für das Stückgutsegment und sogar der beste Monat seit Juni 2011. RoRo steigt um 18,2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020. Neben dem vermehrten Umschlag von Nutzfahrzeugen sind auch Holz und Baumaterialien nennenswerte Aufsteiger.

Der Umschlag von trockenem Massengut stieg um 9,3 %. Die Zuwächse bei Düngemitteln (+25 %) und Schrott (+13,5 %) spielen dabei eine besonders große Rolle.  Trotz eines starken Rückgangs des Rohölumschlags (-68,5 %) stieg der Umschlag von Flüssigmassengut um 2,2 %, dank der starken Leistung des Chemiesegments, das um 9,8 % zulegte, und der Ölderivate, die um 4 % besser abschnitten als im Vorjahr, was vor allem auf eine Zunahme der nicht brennstoffbezogenen Derivate und der Energiegase zurückzuführen ist.

Im Zeitraum Januar – September liefen 10.608 Seeschiffe Antwerpen an, was im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum einer Zunahme von 3,6 % entspricht.

Die Zahl der Kühlcontainer stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 %. Die Kühlcontainer enthalten frische Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch, pharmazeutische Produkte und Chemikalien. Bereits im vergangenen Jahr übertraf der Hafen mit einem Gesamtvolumen von 1 Mio. TEU an Kühlcontainern das weltweite Wachstum des Kühlcontainermarktes. Dieser Trend setzt sich eindeutig fort, und der Hafen von Antwerpen festigt damit seine Rolle als wichtiger Akteur im Kühlcontainersegment.

Das gestiegene Volumen an Kühlcontainern in Antwerpen ist zum Teil auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen. Die europäischen Verbraucher legen immer mehr Wert auf Gesundheit und gesunde Lebensmittel, und die Pandemie hat diesen Trend nur noch verstärkt und beschleunigt. Andererseits ist das Wachstum auf die starke Position des Seeverkehrs in den Schifffahrtsgebieten Lateinamerikas, Afrikas und der Vereinigten Staaten sowie mit Ländern wie China und Singapur zurückzuführen. Darüber hinaus bietet der Hafen spezialisierte Terminals, Kühllager und Logistikdienstleister mit besonderem Schwerpunkt auf Kühltransporten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp: „Unser Ziel ist es, der bevorzugte Hafen für Frischwaren in Europa zu sein. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir trotz der schwierigen Umstände dank unserer Stärken in Bezug auf Standort und Service ein gutes Wachstum im Kühlcontainersegment verzeichnen. In diesem Jahr werden wir unsere Marktposition bestätigen und stärken. Die Wachstumszahlen in allen Segmenten sind ein Beweis dafür, dass unsere Widerstandsfähigkeit es uns ermöglicht, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Trotz anhaltender operativer Herausforderungen, wie z. B. die Unterbrechung der Containerlinienschifffahrt, der Druck auf die Terminals aufgrund der Pandemie und Verspätungen, verzeichnen wir in allen Segmenten weiterhin ein Wachstum. Darüber hinaus war der September ein außergewöhnlich guter Monat für den Stückgutverkehr, was die harte Arbeit aller Mitarbeiter belohnt. Diese Zahlen bestätigen einmal mehr die Widerstandsfähigkeit unseres Hafens und die Flexibilität aller, die ihn am Laufen halten.“

Quelle und Grafik: Port of Antwerp




Rheinmetall treibt Wasserstoffstrategie weiter voran

Rheinmetall treibt die Wasserstoffstrategie des Unternehmens weiter voran und ist jetzt auch Teil der vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell unterstützten nationalen Wasserstoff- und Brennstoffzelleninitiative. Rheinmetall ist industrieller Partner des Forschungs- und Entwicklungskonsortiums des in Punkto Wasserstoff renommierten Zentrums für Brennstoffzellen Technik (ZBT) in Duisburg, das als eines von vier in Deutschland geförderten Innovations- und Technologiezentren für Wasserstofftechnologie (ITZ) ausgewählt wurde.

Zum Auf- und Ausbau des ITZ, das sich hauptsächlich den Mobilitätsanwendungen in Verbindung mit der Wasserstofftechnologie widmen wird, sollen nach Duisburg und an die beteiligten Konsortialpartner in den kommenden Jahren bis zu 100 MioEUR Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der NRW-Landesregierung fließen.

Rheinmetall entwickelt und produziert seit über zwanzig Jahren Produkte für Brennstoffzellensysteme. Kurzfristig sieht das Unternehmen bei Komponenten für Brennstoffzellensysteme für sich ein Potenzial zwischen 150 MioEUR und 220 MioEUR. Allein in den vergangenen Monaten wurden davon Aufträge mit einem Laufzeitvolumen von rund 50 MioEUR gebucht. Die Erfahrung und Kompetenz auf diesem Gebiet wird Rheinmetall künftig einsetzen, um sich noch stärker als ein führendes Unternehmen im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu positionieren.

Am Standort Neuss wird Rheinmetall dazu in den kommenden Jahren ein leistungsfähiges Technologie- und Industrialisierungszentrum für mobile wie auch für stationäre Anwendungen der Wasserstofftechnologie aufbauen. Neben der sicheren Erzeugung und Distribution von Wasserstoff sowie der Datensicherheit für die Wasserstoffinfrastruktur wird der Schwerpunkt auf dem Brennstoffzellensystem selbst liegen. In Neuss soll in synergetischer Ergänzung zum ITZ in Duisburg die eigene produktnahe Erforschung, Entwicklung und Industrialisierung von Wasserstofftechnologie vorangetrieben werden.

Das Rheinmetall-Technologiezentrum für Wasserstoff dient aber auch als Umgebung für kleinere und mittlere Unternehmen oder für Start-ups, in der diese ihre Produktideen mit Hilfe eines etablierten Technologiekonzerns schneller in den Markt bringen können. Als Konsortialpartner wird Rheinmetall im Wesentlichen die Expertise bei der Industrialisierung neuer Produkte und in der

Unterstützung von jungen Unternehmen beim Marktzugang in das von Duisburg aus gesteuerte ITZ einbringen. Damit will der Düsseldorfer Technologiekonzern einen Beitrag leisten, um Deutschland und Nordrhein-Westfalen als führenden Standort für Wasserstofftechnologie in Europa zu etablieren.

Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft und im Rahmen der klimaneutralen Transformation der Industrie. Fachleute gehen daher von einem weltweit erheblichen Wachstumspotenzial für die Produktion, Lagerung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff aus. Eine Projektion auf Basis der Ziele des Pariser Klimaabkommens geht davon aus, dass sich das jährliche Marktvolumen von derzeit rund 5 MrdEUR auf über 100 MrdEUR bis im Jahr 2030 ausweiten könnte.

Weitere Informationen zum Thema gibt es hier

Quelle und Video: Rheinmetall




Blaupause für die Renaturierung von Süßwasser-Ökosystemen

Das EU-Projekt MERLIN, gefördert im Rahmen des Green Deals der EU mit insgesamt 21 Millionen Euro, vernetzt 44 europäische Partner und 17 Fallstudien für die Renaturierung von Bächen, Flüssen, Mooren und Feuchtgebieten. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist Teil dieser Partnerschaft und bringt dabei insbesondere die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland (BBD) ein.

Gewässer und ihre Auen benötigen mehr Raum – das ist inzwischen allgemeiner Konsens und weitestgehend anerkannt von Wissenschaft, Wasserwirtschaft und anderen Akteuren an Bach, Fluss und Co. Doch wie gelingt es, die durch den Menschen veränderten Gewässer, in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen, soll das am 1. Oktober gestartete EU-Projekt MERLIN (Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation) beitragen.

In MERLIN suchen 44 Partner aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute, Naturschutzorganisationen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen nach neuen, anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser- Ökosystemen. Die BfG ist ein Partner in MERLIN und Bindeglied zwischen dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland und dem EU-Projekt.

Wesentliches Ziel des Bundesprogramms ist es, Deutschlands Wasserstraßen wieder naturnäher zu gestalten, damit einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung zu schaffen und so auch neue Akzente für Freizeit und Erholung zu setzen.

MERLIN nahm am 1. Oktober 2021 offiziell die Arbeit auf. Koordiniert wird das Projekt von Herrn Prof. Daniel Hering und seinem Team an der Universität Duisburg-Essen

„Ich freue mich, dass wir als Bundesanstalt für Gewässerkunde nun unsere langjährigen Erfahrungen und das Fachwissen aus dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ und anderen Projekten zur ökologischen Gewässerentwicklung auch europaweit einbringen können“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG. „Das Projekt MERLIN ist eine großartige Chance um bestehende Renaturierungsansätze und -projekte europaweit zu vernetzen, voneinander zu lernen und so einen wichtigen Schritt bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu leisten“, so Dr. Birgit Esser.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft

Quelle und Foto: Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), BBD-Modellprojekt Kühkopf-Knoblochsaue (Rhein-Km 474,0 und Rhein-Km 476,5). Eine Entsteinung in Hessens größtem Naturschutzgebiet bewirkt, dass sich das Ufer nun eigendynamisch entwickeln kann.




Start Bürgerbeteiligung Hafenentwicklungsplan

Bis einschließlich 10. November 2021 können sich alle Hamburgerinnen und Hamburger sowie Hafeninteressierte der Metropolregion unter www.hafen2040.hamburg mit ihren Anregungen, Ideen und Vorschlägen zur Zukunft des Hamburger Hafens einbringen. Um den Hafen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen, erstellt die Behörde für Wirtschaft und Innovation gemeinsam mit der Hamburg Port Authority einen neuen Hafenentwicklungsplan (HEP).

Im HEP soll die Ausrichtung des Hamburger Hafens in den kommenden Jahren skizziert werden. Somit ist der HEP als ein wichtiger Teil der wirtschaftsstrategischen Ausrichtung der Hansestadt Hamburg zu verstehen.

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „Der Hamburger Hafen ist für uns von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, aber eben auch Lebensraum und Identität. Hamburg ohne Hafen ist undenkbar. Der Hafen geht uns alle etwas an. Ich freue mich daher sehr, dass wir im Zuge der aktuellen Hafenentwicklungsplanung erstmals auch die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess mit einbinden. Ich bin gespannt, wie sich die Hamburgerinnen und Hamburger ihren Hafen 2040 vorstellen und hoffe auf eine rege Beteiligung. Nutzen Sie die Möglichkeit, bringen Sie sich ein!“

Viele Menschen fühlen sich emotional mit unserem Hafen verbunden und haben im Alltag zahlreiche Berührungspunkte. Sei es über den Arbeitsplatz, die Nutzung der Infrastruktur oder dadurch, dass Dinge des Alltags ihren Weg über den Hafen in die Hamburger Wohnungen gefunden haben. Beim neuen Hafenentwicklungsplan werden daher neben Vertretern der Hafenwirtschaft, der Gewerkschaften sowie der Naturschutzverbände nun erstmals auch die Bürgerinnen und Bürger in den Erstellungsprozess eingebunden. Über eine Online-Plattform wird über die Erstellung des Hafenentwicklungsplanes informiert und die Möglichkeit eröffnet, sich an der Gestaltung des Hafens 2040 zu beteiligen. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihren Anregungen und Ideen beispielsweise zu den Themenkomplexen „Wege zum Innovationshafen 2040“, „Zukunft der Arbeit“ und „Stadt-Hafen-Beziehungen“ einzubringen. Über den Online-Dialog erhofft sich die Behörde für Wirtschaft und Innovation nicht nur neue Impulse, sondern will auch das Bewusstsein über die Bedeutung des Hafens und die Akzeptanz für die zukünftige Entwicklung des Hafens steigern. Die Anregungen und Ideen aus dem Online-Dialog fließen genau wie die Ergebnisse aus den Gesprächen und Workshops mit der Hafenwirtschaft, Arbeitnehmervertreten und Umweltschutzverbänden in den weiteren Erstellungsprozess des neuen Hafenentwicklungsplanes ein.

Der neue Hafenentwicklungsplan soll vom Senat 2022 beschlossen werden.

Alle Informationen hier: www.hafen2040.hamburg

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Foto: HHM / Michael Lindner




Grundsteinlegung für C3 Bremen

Im größten deutschen Güterverkehrszentrum, dem GVZ Bremen, fand jetzt die Grundsteinlegung für ein Logistikzentrum statt, das Maßstäbe in puncto Kundennutzen, Umweltschutz und Erfüllung von Mitarbeitendenbedürfnissen setzt. Ab Herbst 2022 will BLG LOGISTICS im C3 Bremen die Produktionsversorgung der internationalen Montagewerke eines deutschen Automobilherstellers bündeln.

Projektentwickler der 82.500 Quadratmeter großen Logistikanlage ist Baytree Logistics Properties. Als Logistikimmobilienberater begleitet Logivest das Projekt mit fachlicher Expertise. BLG wird die Immobilie langfristig mieten.

Anlässlich der Grundsteinlegung betonte Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender BLG LOGISTICS: „Das C3 Bremen ist für uns ein ökologisch zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für Industrielogistikanlagen. Es befindet sich im GVZ Bremen, und damit an einem der besten Logistikstandorte Deutschlands.” Das 150.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das C3 Bremen errichtet wird, war die letzte große Freifläche im GVZ. Es bietet eine Infrastruktur, die es ermöglicht, dass die Autoteile, die nach der Completely-Knocked-Down-Methode (CKD) in Container verpackt werden, über die großen deutschen Seehäfen weltweit versendet werden können.

„Mit dem C3 macht BLG LOGISTICS vor, dass sich wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz nicht ausschließen, sondern sich – wenn man es klug angeht – positiv ergänzen“, sagte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. „Das ist der Weg, den wir in Bremen gehen wollen. Der Neubau sichert langfristig 500 qualifizierte Arbeitsplätze und setzt mit der Solaranlage neue Maßstäbe.“

Die Abkürzung C3 steht für die Anfangsbuchstaben der Worte Customer, Climate und Comfort, also Kunden, Klima und Komfort. Die nachhaltige Immobilie soll kein singuläres Projekt sein, sondern als Blaupause für weitere Standorte des international aufgestellten Seehafen- und Logistikdienstleisters mit Hauptsitz in Bremen dienen.

Der zentrale Gedanke, der hinter „C“ wie Customer steckt, ist die optimale Abstimmung der Anlagenbewirtschaftung auf die Kundenbedürfnisse. Dabei geht es vor allem darum, die Arbeitsabläufe effizient zu gestalten und die Intralogistik intelligent zu planen. Basis dafür ist eine hoher Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad. Für die Intralogistik plant BLG LOGISTICS hohe Investitionen in innovative Technologien. Geprüft wird beispielsweise der Einsatz von Moving Floors zur Beladung von Lkw, fahrerlosen Transportsystemen, Datenbrillen sowie eine Automatisierung im Verpackungsbereich.

In puncto Nachhaltigkeit wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem eine Zertifizierung in Platin bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sowie eine WELL GOLD Zertifizierung angestrebt wird. „Das Logistikzentrum ist ein sichtbarer Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie, bis 2030 klimaneutral zu sein. Unsere Ziele zur absoluten Reduktion der Treibhausgasemissionen wurden von der Science Based Targets Initiative 2020 anerkannt. Damit war BLG LOGISTICS der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten Klimaschutzzielsetzung”, so Frank Dreeke.

Herzstück ist eine Dach-Photovoltaikanlage im XXL-Format: Auf dem Immobiliendach wird auf ca. 80.000 Quadratmetern Fläche eine Anlage errichtet, die rund 10 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich erzeugen soll. Sie wird in Deutschland die derzeit größte zusammenhängende Photovoltaikfläche auf dem Dach eines Logistikzentrums sein. „Der erzeugte Photovoltaikstrom wird größtenteils direkt in der Immobilie und für die Logistikprozesse vor Ort eingesetzt”, erklärt Sascha Petersmann, Head of Germany bei Baytree.

Auch für den Innenbereich des Logistikzentrums mit insgesamt acht Hallenabschnitten gibt es einen Nachhaltigkeitsplan. Dazu zählen unter anderem bodentiefe Sektionaltore zur Vermeidung von Kältebrücken, ein intelligentes Lichtsteuerungskonzept und reduzierter Gasverbrauch durch den Einsatz von optimierten Gasdunkelstrahlern. Als Baumaterial wird zudem in mehreren Bereichen Holz verwendet – etwa für Bereiche des Betriebsrestaurants, weitere Gebäudeteile sowie die Fußgängerbrücke. Für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgt darüber hinaus ein erhöhter Anteil an natürlichem Licht durch eine Vielzahl von Tageslichtbändern und Fassadenfenster. Mooswände verbessern in Büros das Klima in den Innenbereichen. Mit den Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden und eine angenehme Arbeitsumgebung will BLG LOGISTICS im Logistikbereich ein Zeichen setzen.

Nachhaltige Konzepte standen auch im Mittelpunkt der Außenanlagenplanung, die vor allem den Mitarbeitenden zugutekommt. Das Stichwort dazu lautet Comfort. Der Obstgarten und die als Dünenlandschaft kreierte Parkanlage mit Teich sollen der Erholung dienen.

„Nachhaltigkeit ist ein langfristiges Thema – auch in puncto Kosten. Für Bauherren und Mieter lohnen sich die Investitionen, da die Immobilien auf lange Sicht attraktiver sind und höher bewertet werden”, betont Kuno Neumeier, CEO der Logivest-Gruppe.

Quelle: BLG LOGISTICS, Grafik: engel & haehnel