Lärmreduzierung beim Containerumschlag

Forscher der Fraunhofer-Institute IML und LBF haben gemeinsam mit der TriCon GmbH den diesjährigen CNA-Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« gewonnen. Sie entwickelten ein System, das Lärm beim Containerumschlag in Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) reduziert.


Wenn Container in KV-Terminals verladen werden, entsteht viel Lärm. Das ist besonders in Binnenhäfen störend, die häufig in dicht besiedelten Gebieten liegen. Forscherinnen und Forscher der Fraunhofer-Institute für Materialfluss und Logistik IML sowie für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF haben deshalb gemeinsam mit der TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH ein System an Portalkränen entwickelt, das die Lärmausbreitung stark reduziert.

Die Entwicklung ist Teil des Projekts »I2PANEMA«, das Prozesse in Häfen digitalisiert und sie dadurch effizienter und nachhaltiger gestaltet. Mithilfe von Demonstratoren zeigen die Forscher, wie sich Innovationen wie das Internet der Dinge auf Abläufe in Binnen- und Seehäfen übertragen lassen. Dabei arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IML mit 17 Projektpartnern aus Deutschland, Spanien und der Türkei zusammen.

Für das Projekt zur Lärmreduzierung haben die Fraunhofer-Forscher und TriCon am 28. Oktober 2021 den CNA-Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« erhalten. Die Verleihung fand im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung »25 Jahre CNA e.V.« in Nürnberg statt. Staatsministerin Kerstin Schreyer vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hielt die Laudatio.

»Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, die auch die Wichtigkeit unserer Arbeit zu digitalisierten Binnen- und Seehäfen für die Logistik und die Wirtschaft insgesamt unterstreicht«, sagt Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Der Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« wird bereits zum 19. Mal durch das Center for Transportation & Logistics Neuer Adler (CNA) vergeben. Der Preis zeichnet Unternehmen für herausragende Projekte, Produkte oder Dienstleistungen aus, die einen besonderen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum, zur Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft leisten.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




„Shanghai-Express“ erreicht Hamburg

Der erste Containerzug der neuen Verbindung erreichte jetzt vollbeladen das DUSS-Terminal in Hamburg-Billwerder. Der neue Service verbessert das bereits dichte Angebot an Zugverbindungen zwischen Hamburg und China.


Gestartet in Hamburgs Partnerstadt Shanghai, führte die neue Verbindung den Zug über Kasachstan (Alashankou), Belarus und Polen (Małaszewicze) schließlich nach Hamburg. Die Abfahrtszeremonie fand in Anwesenheit von zwei Vize-Bürgermeistern Shanghais, ZHANG Wei und ZONG Ming, statt. Betrieben wird der Shanghai Express durch die Shanghai Orient Silkroad Intermodal Co. Ltd.

Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher, sieht in der neuen Containerzugverbindung eine weitere Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen Hamburg und China.

„Ich freue mich, dass nun erstmals mit dem „Shanghai-Express“ eine direkte Güterzugverbindung zwischen Hamburg und Shanghai in Betrieb genommen wurde. Hamburg und Shanghai sind seit 35 Jahren Partnerstädte. Wir kooperieren insbesondere im Handel und in der Wirtschaft, aber auch in Wissenschaft und Forschung, in Bildung und Kultur. Mit der neuen Containerzugverbindung rücken Hamburg und Shanghai enger zusammen. Sie ist eine wichtige Ergänzung für die deutsch-chinesischen Handelswege.“

Seine Jungfernfahrt trat der „Shanghai-Express“ mit fünfzig 40-Fuß-Containern an, die unter anderem Kleidung, Schuhe, Glasware, Autoteile, Photovoltaiktechnik, Kochutensilien, Möbel, Lampen und andere Konsumgüter enthielten. Der Vorsitzende des Betreibers, TONG Jisheng, erwartet, in zirka einem Monat eine erste Rückfahrt eines Zuges von Hamburg Richtung Shanghai anbieten zu können.

Im Regelbetrieb wird zunächst wöchentlich ein Zug in Richtung Hamburg starten, langfristig soll die Frequenz jedoch auf zwei bis drei Fahrten pro Woche erhöht werden. Laut Angaben des Betreibers sind die Abfahrten bis Ende des Jahres bereits ausgebucht.

Im Seehafen Hamburg werden jährlich rund 2,4 Millionen Standardcontainer (TEU) im China-Verkehr umgeschlagen. Fast jeder dritte Container, der im Hamburger Hafen über die Kaikante geht, hat sein Ziel oder seinen Ursprung in China.

Die Schienentransporte bieten eine Alternative zum See- und Lufttransport. Wöchentlich wurden im vergangenen Jahr über 230 vermarktete Verbindungen zwischen Hamburg und 20 Destinationen in der Volksrepublik angeboten. In diesem Jahr sind weitere Verbindungen aus Shijiazhuang (Provinz Hebei) und Wuhei (Provinz Gansu) hinzugekommen. 2020 wurden rund 107.000 TEU auf der Schiene zwischen China und Hamburg transportiert.

Bereits seit 2004 sind auch die Häfen in den Metropolen Hamburg und Shanghai durch eine Partnerschaft verbunden. Die guten Beziehungen zu den Akteuren im seeseitigen Transport konnten dank der Hamburger Repräsentanz vor Ort auf die transeurasischen Eisenbahnverbindungen ausgedehnt werden.

Quelle: HHM, Foto: HHM/Catharina Pape, v.l.: Hamburgs Wirtschaftssenator Westhagemann, Vizepräsidentin des chinesischen Generalkonsulats Wang, HHM-Vorstand Mattern