Wärmeleitung zwischen Rotterdam und Den Haag

Gasunie und das Ministerium für Wirtschaft und Klima haben die schlussendliche Investitionsentscheidung für den Bau einer Wärmeleitung vom Rotterdamer Hafen hin nach Den Haag getroffen.

Mit dem Bau der unterirdischen Leitung steht maximal 120.000 Häusern, Wohnungen und anderen Gebäuden in der Region Restwärme aus den Betrieben im Hafen zur Verfügung. Der Bau der WarmtelinQ-Leitung ist voraussichtlich im Jahr 2025 fertig.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird die meiste Industriewärme u. a. bei der Ölraffinerie und bei petrochemischen Prozessen freigesetzt. Diese Restwärme wird, indem Häuser, Firmengebäude und Gewächshäuser damit beheizt werden, sinnvoll genutzt. Dadurch wird viel weniger Gas benötigt. Die verfügbare Wärme wird in erster Linie in Botlek und Pernis verwendet. Langfristig schaut man sich aber auch die Möglichkeiten in Europoort und Maasvlakte an.

Die Branche wird sich in den nächsten Jahren weiter elektrifizieren. Der grüne Strom aus Windparks wird dann für die Prozesse in Wasserstofffabriken, aber auch in der bestehenden Industrie eingesetzt. Auch in dieser Situation wird weiterhin Restwärme freigesetzt. Bei der Produktion von z. B. grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse werden ca. 30 % der primären Energie als Restwärme freigesetzt. Diese nachhaltigen Restwärmequellen sorgen dafür, dass Wärme immer „grüner“ wird.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




HPA: Schaumbitumen und Clean Air-Asphalt

Etwa alle zehn Jahre muss die Deckschicht einer Straße erneuert werden. Bundesweit werden jährlich rund fünfzig Millionen Tonnen Asphalt verbaut. Die Hamburg Port Authority (HPA) hat bereits 2011 damit begonnen, Straßenbeläge zu recyceln. Mittlerweile sind 85 Straßenkilometer im Hafen recycelt worden. Damit ist der Hamburger Hafen weit vorn.

„Wir wollten die Deckschicht der Straßen im Hamburger Hafen nicht mehr einfach entsorgen, sondern haben angefangen, fünfzig bis siebzig Prozent des Straßenbelags wiederzuverwenden. Die Lebensdauer der recycelten Straßen ist dabei unverändert“, sagt Willi Stegemann, Fachgebietsverantwortlicher Straßen bei der HPA. Willi Stegemann und sein Team arbeiten daran, die rund 150 Straßenkilometer im Hafen umweltfreundlicher zu machen. 2013 hat die HPA den Umweltpreis „Hanse Globe“ der Logistik-Initiative Hamburg für ihre Straßen-Recycling-Initiative erhalten.

Neben dem Recycling von Asphalt setzt die HPA auch die Verwendung von sogenanntem Asphalt mit Schaumbitumen. Dieser kommt aktuell bei Erneuerung des Oberwerder Damms auf der Veddel zum Einsatz. Die Vorteile: Dieser Asphalt kann bereits bei geringeren Temperaturen verarbeitet werden. So werden nicht nur weniger CO2, sondern auch weniger Schadstoffe freigesetzt. Zudem kühlt die Straße schneller ab und kann bereits nach rund 15 Stunden statt wie bisher nach 48 Stunden für den Verkehr freigegeben werden. Um Stickoxide zu verringern, wird zusätzlich eine dünne Schicht sogenannter Clean Air-Asphalt auf die neue Straße aufgetragen. Dieser baut in Verbindung mit UV-Licht Stickoxide in ungefährliche Rückstände ab. Zudem reduziert der Clean Air-Asphalt den Straßenlärm.

Im Rahmen der Erneuerung der Straßen auf der Veddel, zu denen neben dem Oberwerder Damm auch der Neuhäuser Damm und der Hovestraße gehören, baut die HPA auch Sensoren in die Straßen ein. Diese geben während der Bauarbeiten zum Beispiel Auskunft über die Temperatur des Asphalts. Später ermöglichen sie es der HPA zum einen, Informationen über die Belastung der Straße zu erlangen und somit das Erhaltungsmanagement zu optimieren, zum anderen dienen sie der Verbesserung des Verkehrsleitsystems.

Quelle und Grafik: HPA