Chancen einer Token-Ökonomie für Deutschland

Im Rahmen des »Fachdialogs Blockchain« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) haben Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit einem interdisziplinären Forschungskonsortium unter Leitung der WIK Consult eine Studie erstellt, die die Umsetzung einer Token-Ökonomie untersucht. Weitere Untersuchungen zur Blockchain-Technologie im Hinblick auf Nachhaltigkeit und den Mittelstand laufen bereits.

Sogenannte Token haben das Potenzial, wirtschaftliche Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten: Anstelle von papierbasierten Verträgen, Rechnungen oder Urkunden können Token im digitalen Raum Werte und Rechte jeglicher Art abbilden. Die Grundlage bildet dabei die Blockchain-Technologie, die es ermöglicht, Informationen dezentral und fälschungssicher zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen. So entsteht eine neue Form des Wirtschaftens: die Token-Ökonomie.

2019 hat sich die Bundesregierung mit der »Blockchain-Strategie« das Ziel gesetzt, die Token-Ökonomie zu fördern. Um zu untersuchen, welche Chancen und Herausforderungen sich für die Technologie in der Praxis ergeben, haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 35 Vertreter aus Wissenschaft, Verbänden, Unternehmen und Start-ups im Rahmen des »Fachdialogs Blockchain« befragt.

Als Chance identifizierten die Experten vor allem, dass Deutschland als Vorreiter seine Digitalwirtschaft zu einer proaktiven, (teil-)autonomen Wirtschaft transformieren kann. Industrie und Verwaltung könnten von digitalisierten Prozessen profitieren. So entstehen neue Formen der Wertschöpfung, die entsprechendes Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa stärken können. Außerdem ergeben sich in einer Token-Ökonomie neue Geschäftsmodelle: »Projekte wie die Silicon Economy zeigen bereits, dass Unternehmen von einer Plattformökonomie auf Basis von Blockchain und Token profitieren können. Mithilfe der entwickelten Open-Source-Komponenten ist es möglich, Prozess- und Lieferketten vollständig zu digitalisieren. Im Zuge des Aufbaus des Europäischen Blockchain-Instituts in NRW entwickeln wir am Fraunhofer IML die Bausteine, um sichere, transparente und automatisierte Lieferketten mithilfe von Blockchain zu ermöglichen«, betont Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Projekte wie die Silicon Economy und zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts, in denen das Fraunhofer IML und seine Projektpartner für alle frei zugängliche Open-Source-Komponenten entwickeln, sind in Deutschland allerdings noch unterrepräsentiert, da digitale Plattformen häufig nicht mit kollaborativen Ökosystemen gleichgesetzt werden. Das Verständnis für Netzwerkökonomien ist allerdings notwendig, da die Teilnahme aller Supply-Chain-Partner an einem Blockchain-basierten Netzwerk entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ist. Als Handlungsempfehlung empfehlen die Expertinnen und Experten deshalb, das Verständnis zu stärken und Best-Practice-Beispiele zu fördern.

Ein weiteres Hemmnis ist den Befragten zufolge das fehlende Wissen über die Token-Ökonomie. Oft müssen sich die Unternehmen ihr Know-how selbst aufbauen. Das ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung. Auch rechtliche Unklarheiten stellen eine Herausforderung dar. Dadurch gibt es nur wenige Unternehmen, die die Blockchain-Technologie bereits in ihre Prozesse integriert haben. Die Handlungsempfehlung der Expertinnen und Experten lautet, existierende Blockchain-Start-ups in Deutschland zu fördern, Anreize für weitere Gründungen zu schaffen und Wissenslücken durch Bildungsangebote an Hochschulen und Universitäten zu schließen. Mithilfe von Open-Source-Software ließe sich die Integration kleiner und mittlerer Supply-Chain-Partner unterstützen. Außerdem seien die rechtlichen Rahmenbedingungen anwendungsbezogen auszubauen, um etwa Fragen zur Haftung oder zum Datenschutz zu klären.

An die Erkenntnisse der Studie schließen die weiteren Module des »Fachdialogs Blockchain« an, die in den kommenden Monaten veröffentlicht werden: Im zweiten Modul »Nachhaltigkeit« stellen die Forscherinnen und Forscher dar, wie die Blockchain-Technologie zu einer nachhaltigeren Ökonomie und einem ressourcenbewussten Wirtschaften beitragen kann. Das dritte Modul »Mittelstand« zeigt anschließend, welche Potenziale sich für den Mittelstand ergeben und wie sich diese nutzen lassen.

Die komplette Studie zur Token-Ökonomie steht hier zum Download zur Verfügung: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/blockchain-kurzstudie.html

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




duisport-Vorstand übergibt Verantwortung

Die duisport-Gruppe besetzt verschiedene Schlüsselpositionen ihrer Tochtergesellschaften neu. „Der Vorstand hat gemeinsam beschlossen, die zentralen Konzernfunktionen und die operative Verantwortung in den Tochtergesellschaften künftig klarer zu trennen und uns entsprechend aus den Geschäftsführungen der einzelnen Unternehmensbereiche zurückzuziehen. Zukünftig übernehmen die Kolleginnen und Kollegen direkt die Verantwortung für das operative Geschäft, die es auch jetzt schon tatsächlich Tag für Tag steuern“, sagt duisport-CEO Markus Bangen zur neuen Ausrichtung.

Daraus ergeben sich innerhalb der vier Geschäftssegmente folgende Veränderungen:

Infra- und Suprastruktur:

Vanessa Hanhart und Dr. Sandra Strohbücker, die bereits die Bereiche Suprastruktur- und Infrastrukturmanagement der duisport-Gruppe leiten, werden zum 1. Januar 2022 Geschäftsführerinnen der Hafen Duisburg-Rheinhausen GmbH. Sie folgen auf Markus Bangen und Peter Trapp. Arthur Lignowskiaus der Abteilung Immobilienmanagement erhält für die logport ruhr GmbH, unserem Joint Venture mit der RAG Montanimmobilien GmbH zur Konversion ehemaliger Bergbauflächen zu Logistikarealen, Prokura.

Logistische Dienstleistungen:

Jörg Krieger wird zum 1. Dezember 2021 Geschäftsführer der duisport facility logistics GmbH (dfl). Er ist dort derzeit bereits Prokurist und folgt auf Bernd Gerullat, der zum 30. November aus dem Unternehmen ausscheidet. „Ich danke Bernd Gerullat außerordentlich für seine langjährigen Verdienste für die dfl und den Duisburger Hafen und wünsche ihm alles Gute und insbesondere Gesundheit in seinem wohlverdienten Ruhestand. Die gesamte duisport-Gruppe schätzt ihn nicht nur sehr für seine fachliche Expertise, sondern insbesondere als Mensch und Kollegen“, sagt Markus Bangen.

Michael Albers wird zum 1. Dezember 2021 weiterer Geschäftsführer der duisport rail GmbH (dpr). Er kommt neu von der Hector Rail GmbH zu duisport und übernimmt die Position von Prof. Thomas Schlipköther, Mitglied des duisport-Vorstands. „Mit Michael Albers ist es uns gelungen, einen anerkannten Fachmann aus der Bahnindustrie gewinnen zu können, um zusammen mit Hans-Georg Christiansen die duisport rail für die zukünftigen Herausforderungen des Marktes noch besser positionieren zu können. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm“, freut sich Prof. Thomas Schlipköther.

Matthias Palapys, Leiter Bau und Technik der Duisburger Hafen AG, verstärkt zum 1. Dezember 2021 als weiterer Geschäftsführer die duisport consult GmbH (dpc).

Die bereits Anfang des Jahres 2021 neu formierte Geschäftsleitung der duisport agency GmbH bleibt unverändert bestehen.

Verpackungslogistik:

Robert Beer wird mit sofortiger Wirkung Geschäftsführer der duisport packing logistics GmbH (dpl). Er war dort bisher bereits Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung und folgt auf Markus Bangen.

Jan-Malte Wöhrle, der bereits Geschäftsführer der dpl GmbH ist, wird zum 1. Januar 2022 zusätzlich Geschäftsführer der dpl Chemnitz GmbH sowie der dpl Weinzierl Verpackungen GmbH und der Holz Weinzierl Fertigungen GmbH & Co. KG in Sinzing und folgt in allen drei Gesellschaften auf Peter Trapp.

Bei der dpl Chemnitz GmbH rückt zum Jahreswechsel zusätzlich Andrea Bolick in die Geschäftsführung auf, die bisher bereits als Prokuristin der Gesellschaft tätig war. Martin Müller erhält Prokura.

Bei der Holz Weinzierl Fertigungen GmbH & Co. KG wird außerdem Gökan Mut zum 1. Januar 2022 weiterer Geschäftsführer, der nach seinem Einstieg in die duisport-Gruppe als Assistent des Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2014 den Weg in der Verpackungslogistik eingeschlagen hat und bereits seit 2019 für die Gesellschaft in Sinzing als Prokurist tätig ist.

Daniel Conrad, Prokurist und Leiter Vertrieb der dpl GmbH, wird zum 1. Januar 2022 weiterer Geschäftsführer der BREEZE Industrial Packing GmbH in Hamburg. Er wird die operative und vertriebliche Verknüpfung weiter stärken und folgt auf Alexander Fuchs, der in den Finanzbereich des Konzerns wechselt.

„Gemeinsam mit unseren Mitgesellschaftern und Partnern Hans-Peter Weinzierl und Stefan Bergmüller sind wir überzeugt, dass wir mit diesen personellen Maßnahmen und Verknüpfungen die Voraussetzungen für eine deutlich bessere Zusammenarbeit der Einheiten im Bereich Verpackungslogistik schaffen und hier für die Zukunft sowohl im Segment ‚Verpackung & Industrielogistik‘ als auch im Segment ‚Systemverpackung‘ deutschlandweit schlagkräftig aufgestellt sind“, sagt Markus Bangen.

Kontraktlogistik:

Bereits seit dem 1. August 2021 ist Andreas Niklasch neuer Geschäftsführer der Bohnen Logistik GmbH & Co. KG und Reiner Bohnen Logistik GmbH, beides Tochtergesellschaften der Duisburger Hafen AG (duisport). Damit verstärkt er die Geschäftsführung neben Volker Grzybowski und Julian Schneider, der bereits seit dem 1. Juni 2021 als stellvertretender Geschäftsführer sowie Head of Sales & Customer Services das Management Board der Bohnen Logistik GmbH & Co. KG und Reiner Bohnen Logistik GmbH unterstützt.

Alle anderen bisherigen Geschäftsführer der verschiedenen Tochtergesellschaften von duisport bleiben in ihren Ämtern.

Quelle: duisport, Fotos: dws Werbeagentur GmbH




Hamburger Hafen mit gutem Ergebnis

Der Hamburger Hafen erreicht in den ersten neun Monaten des Jahres mit 95,8 Millionen Tonnen beim Seegüterumschlag ein Plus von 2,9 Prozent. Besonders stark entwickelte sich mit insgesamt 29,7 Millionen Tonnen der Massengutumschlag, der ein Plus von 6,1 Prozent erreichte. Der Stückgutumschlag verzeichnete mit insgesamt 66,1 Millionen Tonnen in den ersten drei Quartalen ein leichtes Plus von 1,6 Prozent. Auch beim Containerumschlag setzte sich der Aufwärtstrend fort. Es wurden insgesamt 6,5 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) an den Hamburger Containerterminals über die Kaikante gehoben. Das entspricht einem Plus von 2,4 Prozent.


Mit der positiven Umschlagentwicklung konnte der Hamburger Hafen den letztjährigen Rückgang durch Corona noch nicht vollständig aufholen. Die Vorstände von Hafen Hamburg Marketing (HHM), Axel Mattern und Ingo Egloff freuen sich deshalb besonders darüber, dass die im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens auf der Schiene abgefertigten Containertransporte mit 2,1 Millionen TEU ein neues Rekordergebnis erreichten. „Das entspricht einem Plus von 8,3 Prozent“, hebt Egloff hervor. „Das dritte Quartal 2021 war für die Hamburger Hafenbahn in Bezug auf die transportierten Container mit 709.000 TEU sogar das bislang stärkste Quartalsergebnis in ihrer Geschichte“, ergänzt Mattern. Der Hamburger Hafen baut damit seine führende Position als Europas größter Eisenbahnhafen weiter aus.

Der Umschlag von containerisiertem Stückgut kam in den ersten drei Quartalen 2021 auf insgesamt 65,2 Millionen Tonnen. Das ist ein Plus von 1,5 Prozent. Der konventionelle Stückgutumschlag nahm mit 908.000 Tonnen (+5,2 Prozent) wieder deutlich zu. Im Segment Containerumschlag entwickelte sich der Export mit 3,2 Millionen TEU (+2,9 Prozent) stärker als der Import. In diesem Segment wurden 3,3 Millionen TEU (+1,9 Prozent) umgeschlagen. Das Wachstum beim Umschlag beladener Container, die zur Wertschöpfung im Hafen mehr beitragen als Leercontainer, fiel mit 3,2 Prozent (insgesamt 5,8 Millionen TEU) überdurchschnittlich stark aus. Beim Leercontainerumschlag gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 731.000 TEU erneut einen Rückgang von 3,2 Prozent zu verzeichnen.

Mattern weist darauf hin, dass unter den Hauptfahrtgebieten des Hamburger Hafens mit Ausnahme von Australien/Pazifik (-0,1 Prozent) die anderen Container-Fahrtgebiete Amerika (+6,7 Prozent), Asien (+1,4 Prozent), Afrika (+4,5 Prozent) und Europa (+1,6 Prozent) alle eine positive Umschlagentwicklung verzeichneten.

Für die Hamburg anlaufenden Liniendienste brachte die erste Freigabe der Fahrrinnenanpassung mehr Tiefgang und bessere Begegnungsmöglichkeiten auf der Elbe. Davon profitierten besonders die in großer Zahl Hamburg anlaufenden Containerschiffe. In den ersten drei Quartalen nahm die Anzahl von Megamax-Containerschiffen in Hamburg zu. Insgesamt 163 Anläufe dieser besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität ab 18.000 TEU wurden in Hamburg abgefertigt. Das ist ein Plus von 19,9 Prozent. „Mit der Umsetzung der Fahrrinnenanpassung der Elbe bieten wir größeren Schiffen jetzt schon verbesserte Anlaufbedingungen. Mit der im Laufe des nächsten halben Jahres anstehenden finalen Freigabe werden wir dann gegenüber den Wettbewerbshäfen in eine deutlich bessere Position kommen“, sagt Egloff.

Das Wachstum beim Massengutumschlag ist in erster Linie auf die starke Entwicklung im Segment Greifergut zurückzuführen. Besonders die Importe von Erz und Kohle führten in diesem Bereich zu einem Umschlagergebnis von 16,3 Millionen Tonnen (+17,8 Prozent). Der Umschlag von Flüssigladung zeigte sich mit 8,7 Millionen Tonnen (+0,9 Prozent) stabil. Im Segment Sauggut blieb der Umschlag von Getreide und Ölfrüchten mit 4,7 Millionen Tonnen (-15,1 Prozent) unter dem starken Vorjahresergebnis.

Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Partnerländer im Containerumschlag des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung unterschiedlich. Im seeseitigen Containerumschlag mit China, Hamburgs mit Abstand stärkstem Partnerland im Containerumschlag, konnte mit 1,9 Millionen TEU ein Plus von 6,4 Prozent erreicht werden. Die Umschlagmenge im Containerverkehr mit den USA, unverändert Hamburgs Nr. 2, blieb mit 459.000 TEU (+4,5 Prozent) sogar auf Jahresrekordkurs. Weitere Länder unter den Top 10 mit einer positiven Containerumschlagentwicklung waren in den ersten neun Monaten Schweden (+9,9 Prozent), Polen (+ 18,8 Prozent), Brasilien (+6,7 Prozent) und Dänemark (+4,5 Prozent). „Der bereits im ersten Halbjahr sichtbare Aufwärtstrend im seeseitigen Containerumschlag setzte sich auch im dritten Quartal fort“, sagt Mattern und weist darauf hin, dass auch die im Ranking folgenden Länder Indien (+21,3 Prozent), Kanada (+17,8 Prozent) und die Türkei (+7,8 Prozent) in den ersten neun Monaten ein deutliches Wachstum vorweisen.

Die weltweiten Transportketten werden auch für den Rest des Jahres volatil bleiben. „Verspätete Schiffsankünfte und damit verbundene Lieferverzögerungen belasten auch die Häfen. An der Schnittstelle Land-/Seetransport werden die Probleme der aus dem Takt gekommenen Lieferketten weiterhin sichtbar bleiben. Auch auf den Hamburger Terminals bleibt trotz 24/7 Service die Abfertigungslage weiter angespannt“, sagt Mattern. Egloff ergänzt: „Große Teile der Industrie leiden zum Teil bereits seit Jahresbeginn an Lieferengpässen. Das führt trotz voller Auftragsbücher zu einer gedrosselten Produktion.“

Das ifo Institut schätzt die bislang durch Lieferengpässe ausgelösten Wertschöpfungsverluste in der deutschen Industrie auf knapp 40 Milliarden Euro. Für das vierte Quartal 2021 rechnet das ifo Institut jetzt nur noch mit einem Wachstum von 0,5 Prozent statt bislang 1,3 Prozent. Nach Einschätzung der Marketingorganisation des Hamburger Hafens wird sich trotz der aktuellen Situation auch im vierten Quartal ein leichter Aufwärtstrend beim Seegüterumschlag fortsetzen. Ein Umschlagergebnis von rund 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU ist im Jahr 2021 für den Hamburger Hafen noch erreichbar.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Hasenpusch Productions




Positive Entwicklung in den Bremischen Häfen

Die positive Umschlagsentwicklung in den Bremischen Häfen setzt sich auch im dritten Quartal 2021 fort. So wurden im September 2021 in den bremischen Häfen knapp 415.000 TEU umgeschlagen. Insgesamt lag der Containerumschlag in den neun Monaten dieses Jahrs bei 3,8 Millionen TEU. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht das einem Umschlagplus von 10,2 Prozent.

Der Gesamtumschlag über die Kajen in Bremen und Bremerhaven lag bis Ende September bei 52 Millionen Tonnen und damit 7,5 Prozent über dem des Vorjahres. Der Umschlag setzt sich aus 45 Millionen Tonnen Stückgut und 7 Millionen Tonnen Massengut zusammen. Auch beim Umschlag von Fahrzeugen gab es ein Plus von 10,3 Prozent. Insgesamt sind in den ersten drei Quartalen 1,3 Millionen Autos über Bremerhaven transportiert worden.

„Es ist erfreulich, dass es in den Häfen weiter aufwärts geht“, so die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling. „Angesichts der erheblichen weltweiten Probleme in den Lieferketten, können wir hieraus noch keinen belastbaren Trend ableiten. Wir müssen weiter intensiv daran arbeiten, die Konkurrenzfähigkeit unserer Häfen zu verbessern.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Springer Fachmedien übernimmt SUT

Zum 1. Januar 2022 übernimmt die Springer Fachmedien München GmbH das Fachmagazin SUT – „Schiffahrt Hafen Bahn und Technik“, das in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden ist. SUT als Fachpublikation für intermodale Logistik und Transport ergänzt das Themenspektrum des Verlages, in dem seit 75 Jahren die VerkehrsRundschau erscheint – ein Fachmagazin mit den Schwerpunkten Straßentransport und Kombinierte Verkehre Straße/Schiene sowie Straße/Binnenschiff.


Mit dem Jahreswechsel wird der Titel SUT – „Schiffahrt Hafen Bahn und Technik“ Teil der Springer Fachmedien München GmbH, einem Tochterunternehmen von Springer Nature. „Die Übernahme von SUT ist für uns eine logische Ergänzung und Fortführung unserer aktuellen Strategie, Transport, Verkehr und Logistik Verkehrsträger übergreifend und in allen Zielgruppen zu denken“, begründet Springer Fachmedien München Geschäftsführer Peter Lehnert den Kauf. „Nach den bisherigen Schwerpunkten Straßengüterverkehr und Personenverkehr mit Bussen, war die Übernahme des Binnenschifffahrts-Verlag im März 2020 die erste Portfolio-Erweiterung in Richtung eines anderen Verkehrsträgers. Mit SUT, deren Schwerpunkt ebenfalls im Bereich Binnenschifffahrt liegt, erweitern wir unsere Palette zusätzlich noch um die Bereiche Bahn- und Hafenlogistik und Technik.“

Springer Fachmedien München trägt damit dem Umstand Rechnung, dass die prognostizierten wachsenden Gütermengen nach wie vor zu einer Steigerung des Straßengüterverkehrs führen werden, und dass Bestrebungen nach noch umweltfreundlicheren Transport- und Logistikkonzepten sowie die aktuelle politische Lage Sorge dafür tragen werden, dass eine wachsende Zahl von Gütern auf die Verkehrsträger Bahn und Binnenschiff verlagert wird.
Seit 75 Jahren verlegt Springer Fachmedien München mit der VerkehrsRundschau (VR) eines der renommiertesten Fachmagazine im Bereich Transport und Logistik. Die VR beschäftigt sich schon lange neben ihrem Kernthema Straßentransport mit Kombinierten Verkehren Straße/Schiene und Straße/Binnenschiff. Die Integration von SUT ins Team der Transport, Verkehr und Logistik-Redaktion eröffnet weitreichende Möglichkeiten, die Themen noch breiter und zielgruppengerechter und vor allem medial in der stets passenden Form zu spielen.

Hans-Wilhelm Dünner, bisheriger Herausgeber der SUT erläutert: „Das bekannte und geschätzte Team der SUT bleibt auch nach der Integration in Springer Fachmedien München sprichwörtlich im Boot. Ich stehe als Consultant dem Titel weiterhin beratend zur Verfügung und begleite die Integration von SUT als Herausgeber ins Portfolio des neuen Eigentümers. Martin Heying verantwortet weiterhin die Inhalte für die SUT als Magazin, für das Webportal www.schifffahrtundtechnik.de sowie den Youtube-Kanal „SUT Live“.

Mit den Marken SUT, Binnenschifffahrts-Verlag sowie Verlag Heinrich Vogel – in dem u.a. die VerkehrsRundschau, der TRUCKER sowie die OMNIBUSREVUE erscheinen, präsentiert sich Springer Fachmedien München für die Branchenleser, Kunden und Hersteller als Anbieter, der alles aus einer Hand bieten kann. Mit den Titeln VerkehrsRundschau und GEFAHR/GUT hat der Münchener Fachverlag früh begonnen, eine sinnvolle Digitalisierung von Printinhalten zu realisieren. Das Portfolio reicht vom traditionellen Printmagazin, über tägliche News, mehrfach in der Woche erscheinende Newsletter, über Podcasts, Webinare, YouTube-Kanäle bis hin zu ganz individuellen Kampagnen, Whitepapern sowie Webspecials und digitalen sowie Präsenzveranstaltungen für jede Zielgruppe und jedes Bedürfnis. Mit SUT widmet sich der Fachverlag künftig noch intensiver den Verkehrsträgern Bahn und Binnenschiff.

Schiffahrt Hafen Bahn und Technik, das Magazin für Logistik und Transport intermodal, informiert seit 40 Jahren in acht Ausgaben jährlich über aktuelle Themen des hafengebundenen Güterverkehrs in Europa. Schwerpunktthemen sind Transport und Logistik in See- und Binnenhäfen, Umschlagstechnik, Küsten- und Binnenschifffahrt, Werften, Schiffbau und Schiffstechnik, Eisenbahnen, Verkehrspolitik, Infrastrukturplanung, sowie Hafen- und Wasserbau. Der in Europa einzigartige CONTAINERTICKER macht die rasante Entwicklung im intermodalen Verkehr zwischen See- und Binnenterminals transparent.

Quelle: Springer Fachmedien München GmbH




Pilotprojekt mit Langstreckendrohne

Ein Teil des Kais am Jangtsekanal in Rotterdam wurde jetzt in einen Drohnenhafen verwandelt, um eine Langstreckendrohne des niederländischen Unternehmens Avy vorzuführen. Im Laufe einer Woche wurden mehrere Drohnenflüge über die Häfen Amalia, Ariane und Alexia durchgeführt.

Getestet wurde auch die Kamera, die während der Drohnenflüge die Hafenaktivitäten und die Inspektion von Hafenanlagen – wie Kaimauern – des Hafenbetriebs Rotterdam im Auge behalten soll. Die Test- und Demowoche ist Teil des Innovationsprogramms „Drone Port of Rotterdam“ und entspricht dem Ziel des Hafenbetriebs, neue Technologien zu testen, die den Hafen sicherer, intelligenter und schneller machen.

Eine Baustellenhütte wurde als Kommandozentrale eingerichtet und eine Avy-Station auf dem Kai aufgestellt. Diese Andockstation ermöglicht einen autonomen Betrieb und einen sofortigen Einsatz.

Im Hafenkoordinationszentrum im Welthafenzentrum wurde eine Live-Ansicht der Drohnenbilder gemacht, um den Mehrwert der Drohnenbilder im Vergleich zu den Bildern von fest installierten Kameras im Hafen zu bewerten.

Für die Hafenmeisterei konzentrierte sich das Pilotprojekt auf Inspektionen auf See und auf Binnengewässern, wie z. B. Bunkerlagerung, Wasserverschmutzung, Umschlag an Bord, Zoneneinteilungen/Gefahrenstoffe, Umschlag von Land zu Land, Luftverschmutzung (Rauch/Ruß) und Reparaturen an Bord von Schiffen. Wenn eine Drohne beispielsweise einenoffenen Tankdeckel zeigt, könnte dies auf eine illegale Entgasung durch Schiffe hindeuten, und es könnte eine Untersuchung eingeleitet werden.

Bei dem Pilotprojekt setzte das niederländische Unternehmen Avy eine neue Art von Flugzeugdrohne ein. Diese Drohne kann größere Entfernungen und höhere Geschwindigkeiten zurücklegen, so dass der gesamte Hafen mit zwei oder drei Flugzeugen abgedeckt werden kann und die Drohne im Falle eines Zwischenfalls sehr schnell vor Ort sein kann. Das macht sie für die verschiedenen Aufgaben der Hafenmeisterei interessant: Bearbeitung von Zwischenfällen, intelligentere Patrouillen, Überwachung von Schiffsaktivitäten, Hafensicherheit und auch Verkehrsabwicklung.

Für interessierte Gäste wurden Vorführtermine eingebaut, die von vielen mit großem Interesse genutzt wurden: von Behörden wie der Lebensmittel- und Warenbehörde, von Bahn- und Netzbetreibern, aber auch von Logistikdienstleistern, Agenturen und Reedereien.

Die getestete Avy-Aera-Drohne kann auch gekühlte medizinische Güter transportieren. In Zukunft werden neue Entwicklungen geprüft und getestet, wie z. B. der Transport von Teilen und Frachtproben, damit diese in Zukunft auf Schiffen transportiert werden können.

Die Test- und Demowoche ist Teil des Innovationsprogramms „Drone Port of Rotterdam“, bei dem der Einsatz und die Nutzung verschiedener Drohnen getestet wird. Der nächste langfristige Drohneneinsatz wird Anfang 2022 folgen;über einen Zeitraum von fünf Monaten werden wöchentlich Flüge durchgeführt. Externe Parteien können ebenfalls Testanfragen für den Einsatz von Drohnen stellen. In der kommenden Zeit wird das neue Gerät Avy Aera V3 in Verbindung mit der Avy Docking Station eingesetzt. Dies bietet ein noch höheres Maß an Autonomie und kann mit schwereren Wetterbedingungen umgehen. Die Drohnenstation wird dann zu Testzwecken bei der Rotterdamer Lotsenstation am Pistoolhaven aufgestellt, um das Fluggebiet weiter zu vergrößern. Neu an dieser Operation ist die gemeinsame Nutzung desselben Luftraums durch Hubschrauber der Lotsen und Drohnen, was in Zukunft klar und sicher geregelt werden muss.

Quelle und Fotos: Port of Rotterdam




Kooperation ist der Schlüssel

Der globale Frachtverkehr ist heute unter Einbeziehung der Hafen- und Logistikstandorte für elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Eine Veränderung bestehender Transportketten und Logistikprozesse wird international diskutiert und gefordert. Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat die EU mit der Verabschiedung des European Green Deal eine Zielvorgabe gemacht. Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden.

Welche Maßnahmen dafür im Hafen- und Transportsektor notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen, darüber diskutierten Experten auf Einladung der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) und Hafen Hamburg Marketing (HHM). 375 Teilnehmer folgten den Vorträgen und Fragerunden im Rahmen einer digitalen Veranstaltung unter dem Titel „Klimaneutral in die Zukunft – Was können wir tun?“.

Sebastian Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung der LHG, moderierte gemeinsam mit Marina Basso Michael, verantwortlich bei HHM für die Marktentwicklung in der Ostseeregion und Europa, den fachlichen Austausch zwischen Experten und den aus Deutschland und dem Ausland zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Mit unserer Veranstaltung möchten wir Anregungen in die Diskussion für klimafreundliche Transportketten und Häfen einbringen. Der Austausch zwischen Hafen- und Verkehrswirtschaft sowie der Wissenschaft bringt uns neue Ansätze und motiviert, die bereits erfolgreich begonnene Kooperation auf allen Ebenen auszubauen. Die LHG übernimmt dabei an der Schnittstelle Land-/Seeverkehr eine wichtige Rolle”, sagte Jürgens.

Auf erhebliche Optimierungspotenziale für mehr Nachhaltigkeit im Hafen der Zukunft ging Carlos Jahn vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen ein. Die Synchronisierung von see- und landseitigem Transport durch digitales Vernetzen der Logistikpartner sollte seiner Auffassung nach vorangebracht werden. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und der Nutzung großer Datenmengen lassen sich nach Ansicht von Jahn Wartezeiten reduzieren und Vorstauflächen in den Häfen effizienter nutzen. Einen großen Mehrwert zur Verbesserung der Routen- und Fahrplanoptimierung bei Schiffen liefern Daten in Echtzeit rund um das Schiff und seine Einsatzplanung. Die Reduzierung beim Treibstoffverbrauch, geringere Wartezeiten, weniger Flächenbedarf und angepasster Equipmenteinsatz zahlen sich am Ende auch für eine nachhaltigere Organisation im Hinterlandverkehr der Häfen aus.

Über die weitere Entwicklung bei Schiffsantrieben und den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe in der Schifffahrt informierte aus Sicht der Reederei Stena Line, Erik Lewenhaupt. „Kraftstoffe wie Wasserstoff, Green Methanol und die zunehmende Elektrifizierung, sind Beispiele dafür, wie wir uns in Richtung einer grüneren Logistik bewegen können. Für kürzere Strecken wird zur Zeit Elektrifizierung bevorzugt, für die Langstrecke Green Methanol“, erläuterte Lewenhaupt. Um deren Einsatz voranzutreiben, werden nicht nur umfangreiche Investitionen für bestehende Schiffe benötigt, sondern auch eine Versorgungsinfrastruktur in den Häfen. Die Erneuerung von Flotten, die Nachrüstung von Motoren und die Steigerung der Effizienz sind notwendige Instrumente, die strukturelle Verbesserungen in der Logistikkette sicherstellen und den CO2-Fußabdruck senken werden. „Wir bei Stena Line wollen Vorreiter sein und setzen uns für eine nachhaltige Transportlogistik ein“, sagte Lewenhaupt.

Wie sich intermodale Transportketten im Zu- und Ablaufverkehr der Häfen umweltfreundlicher gestalten lassen, darüber informierte Jan Weiser von Kombiverkehr. Er machte deutlich, dass in dem von Kombiverkehr betriebenen intermodalen Netzwerk die Einsparung von 80 Prozent CO2 im Vergleich zum Transport auf der Straße erreichbar ist. Dabei helfe die Nutzung von „grünem“ Strom und die präzise Erfassung von Emissionen im Schienengüterverkehr. Kunden erhalten jetzt schon durch vorhandene Instrumente, wie z.B. den CO2-Rechner, alle Basisangaben zur Bewertung klimafreundlicher Transporte. Zusätzlich wünschte sich Weiser auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Güterverkehr eine bessere Standardisierung und Kranbarkeit von Sattelaufliegern. Darüber hinaus sei es notwendig, die Spediteure vom intermodalen Transport zu überzeugen. „Spediteure müssen in Richtung Schiene umdenken“, sagte er.

Zum Themenfeld Optimierungspotenziale beim Hinterlandverkehr auf der Schiene äußerte sich auch Jörg Ullrich, Geschäftsführer von European Cargo Logistics (ECL) und Nordic Rail Service (NRS). „Der Güterverkehr auf der Schiene muss bei Transportbuchungen für die Nutzer über einen One-Stop-Shop so einfach wie im Straßengüterverkehr werden. Bei Beibehaltung des Wettbewerbs streben wir Kooperationen zwischen Operateuren und Spediteuren an, die neue Verbindungsangebote auf der Schiene erleichtern“, so Ullrich. Neben der vertikalen Kooperation sähe ECL auch in der horizontalen Kooperation große Chancen, um durch Digitalisierung und offene Teilung der Transportdaten mehr Transparenz unter allen Beteiligten zu erreichen. „Der Hafen ist an der Schnittstelle Land-/Seetransport der Schlüssel in der Transportkette. Die Bündelung, Verwaltung und Steuerung aller Informationen und Daten entlang der Transportkette übernimmt zweckmäßigerweise ein sog. „Control Tower“. Er ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Entwicklung von intermodalen Transporten. Die Häfen als Schnittstelle der intermodalen Routen bieten sich für eine solche Funktion an”, führte Ullrich an.

Aus Sicht von Ortwin Harms, Geschäftsführer bei der LHG, ist der Ausbau der Hafeninfrastruktur, die sich an geänderte Schiffsgrößen und Landstromnutzung anpassen muss, von großer Bedeutung. „Mit einer weiteren Optimierung der Lade- und Löschvorgänge und einer Anpassung der Hafen-Vorstauflächen wird der Personal- und Equipmenteinsatz bei der LHG weiter verbessert“, sagte Harms. Auch der Einsatz neuer Umschlaggeräte, die im Rahmen der weiteren Elektrifizierung einen Beitrag zur Nachhaltigkeit bringen werden, sei ein wichtiges Ziel der LHG, ergänzte er. Als Hafenumschlagbetrieb sei die LHG sehr daran interessiert, dass Gerätehersteller auf Elektrifizierung setzen und es von Seiten der Bundesregierung Fördergelder zur Entwicklung neuer Technologien geben sollte.

Basso Michael sagte zum Ende der gemeinsam mit der LHG organisierten Veranstaltung: „Der Hamburger Hafen mit seiner großen Zahl an Umschlag- und Verkehrsbetrieben sowie den Partnerhäfen in der Region entwickelt heute schon erfolgreich Maßnahmen, um den Seegüterumschlag und Seehafenhinterlandverkehr effizient und gleichzeitig umweltverträglich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund verstehen wir Innovationen und technologische Exzellenz als zentrale Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln sowie ökologisch handeln und erfolgreich wirtschaften zu können. Auf lange Sicht ist die konsequent zu verfolgende Dekarbonisierung des Transportsektors der Schlüssel zu positiven Veränderungen.“

Quelle: Lübecker Hafen-Gesellschaft und HHM, Foto: HHM, Sebastian Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung der LHG, moderierte gemeinsam mit Marina Basso Michael, verantwortlich bei HHM für die Marktentwicklung in der Ostseeregion und Europa, den fachlichen Austausch zwischen Experten.




Hafenmobilkrane mit E-Antrieb hoch im Kurs

Im Vertriebsjahr 2021 ist die Nachfrage nach Liebherr-Hafenmobilkranen mit einem E-Antrieb stark gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich die Anzahl der mit Elektromotor ausgestatteten Geräte sogar verdoppelt. Liebherr hat ein hybrides Antriebskonzept, bestehend aus Diesel- und Elektromotor, schon seit über 20 Jahren erfolgreich für ihre Hafenmobilkrane im Einsatz. Neben dem emissionsfreien Umschlag zählen auch Kosteneinsparungen und weniger Wartung zu den Vorteilen des E-Antriebs.

– Hybrides Antriebskonzept aus Diesel- und Elektromotor schon seit über 20 Jahren im Einsatz bei Liebherr-Hafenmobilkranen
– Nachfrage nach LHM mit emissionsfreiem E-Antrieb hat sich im Vergleich zu 2019 verdoppelt
– Mit E-Antrieb ausgestattete Geräte erzeugen keine Abgasemissionen, haben weniger Stillstands Zeiten für die Wartung und sparen Kosten für Ersatzteile und Betriebsstoffe.

Rostock, November 2021 – Die Elektrifizierung tritt in eine neue Marktphase ein. Es ist eine deutliche Schwerpunktverlagerung zugunsten elektrifizierter Krane zu beobachten. Liebherr bietet für ihre maritimen Hafenmobilkrane schon seit über 20 Jahren ein hybrides Antriebskonzept an, das aus einem Diesel- und einem Elektromotor besteht. Hierbei wird der Dieselmotor ausschließlich für das Verfahren des Krans an der Kaikante eingesetzt. Sobald der Kran die gewünschte Position erreicht hat, wird die Maschine per Kabel mit dem lokalen Stromnetz verbunden. Der eigentliche Warenumschlag ist somit ohne Emissionen möglich.

Beim Betrieb mit einem Elektroantrieb kann bei Bedarf die aus der Absenkung zurückgewonnene Energie in das örtliche Stromnetz eingespeist werden. Auf diese Weise lassen sich die  Betriebskosten des elektrisch betriebenen Güterumschlags noch weiter senken.

Alle Liebherr-Hafenmobilkrane sind mit dem in der Firmengruppe Liebherr weit verbreiteten hydrostatischen Antriebskonzept ausgestattet. Das Prinzip basiert auf einem Hauptantrieb, der Pumpen und ein hydraulisches Verteilergetriebe mit Energie versorgt. Der Hauptantrieb kann ein Dieselmotor oder ein Elektromotor sein. Alle energieverbrauchenden Gewerke, die für das Heben, Schwenken und Wippen verwendet werden, sind an einen geschlossenen Hydraulikkreislauf angeschlossen und werden bei Bedarf von diesem gespeist. Die Vorteile des hydrostatischen Antriebs liegen in einer äußerst präzisen Steuerung, einer minimalen Anzahl und Größe von Bauteilen der standardmäßigen Nutzung der Rückleistung. Im Vergleich zu anderen Antriebssystemen auf dem Markt spart dieses innovative Antriebsprinzip in der Regel Diesel oder Energie beim Kranbetrieb und ermöglicht einen nachhaltigen und effizienten  Betrieb.

Diese Art des hybriden Antriebskonzepts wird schon seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt. Auffällig ist, dass die Nachfrage nach Elektromotoren mit Strom-Landeinspeisung in den letzten zwei Jahren enorm zugenommen hat. Im Vergleich zu 2019 hat sich die Nachfrage nach LHM Kranen mit einem EAntrieb sogar verdoppelt. Mittlerweile haben mehr als ein Drittel aller  Liebherr-Hafenmobilkran Aufträge einen E-Antrieb verbaut – Tendenz steigend. Auch das Nachrüsten von Elektroantrieben ist möglich und wird zunehmend von Hafenmobilkran-Kunden genutzt.

Für den emissionsfreien Betrieb des LHM kann dieser mit einem Niederspannungsnetz ab 400 Volt oder einem Hochspannungsnetz bis 20 kV verbunden werden. Im Falle einer Hochspannungsversorgung wird diese über einem am Unterwagen angebrachten Transformator in Niederspannung umgewandelt, sodass im Kran selbst nur Niederspannung anliegt. Für das sichere Verfahren des Krans mit dem Kabel bietet Liebherr die Option einer Kabeltrommel an. Somit kann, je nach am Einspeisepunkt anliegender Spannung, eine Kabellänge zwischen 70 Metern und 200 Metern realisiert werden. Damit ist auch das emissionsfreie elektrische Verfahren des Krans entlang der Kaikante schnell und einfach möglich.

Quelle und Foto: Liebherr




Hapag-Lloyd mit außergewöhnlich starkem Ergebnis

Hapag-Lloyd hat die ersten neun Monate 2021 mit einem EBITDA in Höhe von 8,2 Milliarden US-Dollar (6,8 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das EBIT lag mit 6,9 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) ebenfalls sehr deutlich über dem Vorjahresniveau. Zugleich verbesserte sich das Konzernergebnis auf 6,7 Milliarden US-Dollar (5,6 Billiarden Euro).

Die Umsätze stiegen im Neunmonatszeitraum 2021 um etwa 70 Prozent auf 17,9 Milliarden US-Dollar (15 Milliarden Euro) an. Wesentlich dazu beigetragen hat eine höhere durchschnittliche Frachtrate von 1.818 USD/TEU (9M 2020: 1.097 USD/TEU). Diese signifikante Steigerung beruht insbesondere auf einer anhaltend hohen Nachfrage nach Containertransporten bei zugleich knappen Kapazitäten. Zudem wuchs die Transportmenge auf 8.980 TTEU und lag damit um drei Prozent über dem Vorjahreswert.

Im Neunmonatszeitraum erhöhten sich die Transportaufwendungen um 16 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro). Dazu trugen höhere Kosten für Containerhandling und ein gestiegener durchschnittlicher Bunkerverbrauchspreis bei, der in den ersten neun Monaten bei 452 USD/t (9M 2020: 402 USD/t) lag.

„Trotz aller operativen Herausforderungen haben wir ein außergewöhnlich starkes Neunmonatsergebnis zu verzeichnen. Allerdings stehen die globalen Lieferketten unter einem enormen Druck, der sich in der Peak Season im dritten Quartal weiter erhöht hat. Für Carrier, Häfen und Terminals, aber vor allem für die weltweiten Kunden, bringt das leider zusätzliche operative Belastungen mit sich. Wir werden nichts unversucht lassen, mit passenden Angeboten zu helfen und unseren Teil zur Lösung der Situation durch gezielte Investitionen und ein flexibles Kapazitätsmanagement beizutragen“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Ausblickend erwartet Hapag-Lloyd, dass die Ertragsdynamik auch für den restlichen Jahresverlauf auf einem weiterhin hohen Niveau verbleibt. Entsprechend wurde am 29. Oktober der Ergebnisausblick für das Gesamtjahr angehoben: Für 2021 wird nun ein EBITDA in der Bandbreite von 10,1 bis 10,9 Milliarden Euro (bisher: 7,6 bis 9,3 Milliarden Euro) und ein EBIT in der Bandbreite von 8,7 bis 9,5 Milliarden Euro (bisher: 6,2 bis 7,9 Milliarden Euro) erwartet.

Der Finanzbericht für den Neunmonatszeitraum 2021 ist
hier abrufbar

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd




Smartcontainer startet Bahnshuttle Rotterdam-Moskau

Die erste Fahrt des Smartcontainer-Shuttles Rotterdam-Moskau Realität wurde jetzt Realität. Zum ersten Mal seit 2005 gibt es nun eine direkte Bahnverbindung zur russischen Hauptstadt. Vorerst wird der Zug einmal wöchentlich hin- und zurückfahren.

„Der Handel zwischen den Niederlanden und Russland hat seit 2020 wieder zugenommen“, sagt Frank Donkers, Direktor von Smartcontainer. „Es besteht also durchaus ein Bedarf an zuverlässigem, nachhaltigem und kostengünstigem Containertransport. Mit unserem Shuttle-Service können wir das leisten.“

Vertreter der Botschaften von Russland, Weißrussland, Kasachstan und Armenien waren bei der Eröffnung anwesend. „Es ist großartig, den Start dieser Zugverbindung zwischen Rotterdam RSC und Moskau mitzuerleben“, ergänzt Gilbert Bal, Senior Business Manager Supply Chain & Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam. “Sie verbindet nicht nur Rotterdam mit Russland, sondern auch mit Weißrussland und Kasachstan. Darüber hinaus wird Rotterdam als Drehscheibe für Fracht von und nach dem übrigen Europa fungieren.

Der Shuttle Rotterdam-Moskau fährt donnerstags um 10.00 Uhr vom Rail Service Center Rotterdam ab. Sieben Tage später erreicht der Zug nach einem Zwischenstopp in Brest in Weißrussland sein endgültiges Ziel: die Bahnhöfe Selyatino und Vorsino in der Nähe von Moskau. „Von hier aus gibt es Anschlussverbindungen unter anderem nach Noworossijsk, St. Petersburg und in andere Städte. St. Petersburg, Wostotschny, Jekaterinburg, Noworsibirsk und China über die Grenzübergänge Sabaikalsk, Erlian und Naushki.“

Der Zug besteht aus zwanzig 90-Zoll-Waggons, die eine Kombination verschiedener Container aufnehmen können. Donkers: „Wir sind sehr flexibel, von Trockenladungen bis hin zu Tankcontainern. Damit lässt sich eine Menge bewegen. Im Westen haben wir bereits Buchungen für russisches verarbeitetes (Hart-)Holz, Getreide und andere Agrarprodukte. In Richtung Osten kann man an den Export von kompletten Gewächshausanlagen über die Container unserer Züge denken.“

Smartcontainer ist Teil des russischen multimodalen Integrators RUSCON, der zur Delo-Gruppe gehört, und verfügt daher über gute Kontakte und Kooperationen mit russischen Regierungsorganisationen, wie dem Zoll und dem Landwirtschaftsministerium. „Mit unserem bestehenden Netzwerk stehen wir in direktem Kontakt mit anderen eurasischen Ländern wie Weißrussland, Armenien, Kasachstan und Aserbaidschan. So können wir nicht nur eine sichere und dauerhafte Verbindung gewährleisten, sondern unseren Kunden auch die notwendige Flexibilität bieten. Zu den möglichen Stationen gehören Deutschland und Polen. Unser Ziel ist es, dass bis 2022 drei wöchentliche Containerzüge verkehren.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam