Tarifabschluss Transport, Spedition und Logistik

Nach zähen und langwierigen Verhandlungen sowie Warnstreiks in den Betrieben haben der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL), der Verband Spedition und Logistik (VSL) und der Arbeitgeberverband für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land e.V. mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein Ergebnis in der diesjährigen Tarifrunde erzielt.

Die Gewerkschaft hatte die Lohn- und Gehaltstarifverträge zum Ablauf des 31. August gekündigt und für die Beschäftigten neben der Erhöhung der Vergütung um mindestens 150 EUR auch die Einführung eines Entgeltstufensystems gefordert. Hierbei sollten in 6 Entgeltstufen pro Lohngruppe Beschäftigungszeiten in der Logistikbranche honoriert werden. Nach der Forderung der Gewerkschaft sollte der Abstand der einzelnen Entgeltgruppen, wie sie auch im Gehaltstarifvertrag für die Angestellten bereits seit langem vereinbart sind, jeweils 145 EUR betragen. Die geforderte Laufzeit betrug 12 Monate. Für die Auszubildenden forderte die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung in Höhe von 80 EUR, ebenfalls für 12 Monate.

Gerungen wurde vor allem um die Einführung der Entgeltstufen. Im Ergebnis haben sich die Tarifparteien auf Folgendes geeinigt:

  • Die Löhne und Gehälter steigen nach 4 Leermonaten ab Januar 2022 um 110 EUR. Zum 1. Januar 2023 steigen die Löhne und Gehälter um weitere 45 EUR und ab dem 1. Januar 2024 abermals um 45 EUR.
  • Ab Januar 2022 werden 4 Entgeltstufen pro Lohngruppe eingeführt. Ab dem 4. Jahr bis einschließlich 7. Jahr der Betriebszugehörigkeit werden 20 EUR monatlich der Vergütung zugeschlagen. Ab dem 8. Jahr bis einschließlich dem 10. Jahr der Betriebszugehörigkeit werden 40 EUR monatlich der Vergütung zugeschlagen und ab dem 11. Jahr werden 70 EUR monatlich der Vergütung zugeschlagen. Die bisherige Regelung der Zusatzvergütung aus § 3a des Lohntarifvertrages vom 18.11.2018 entfällt ab dem 01.01.2022 ersatzlos.
  • Ab Januar 2023 wird eine 5. Entgeltstufe eingef ührt, mit der die Betriebszugehörigkeit ab dem 3. Jahr der Betriebszugehörigkeit mit 30 EUR monatlich und ab dem 4. Jahr der Betriebszugehörigkeit mit 10 EUR monatlich zusätzlich vergütet wird. Ab dem 5. Jahr der Betriebszugehörigkeit bis zum Ablauf des 7. Jahres der Betriebszugehörigkeit sind weitere 30 EUR monatlich zu zahlen. Vom 8. Jahr der Betriebszugehörigkeit bis zum Ablauf des 10. Jahres der Betriebszugehörigkeit steigt die Vergütung um weitere 40 EUR monatlich. Ab dem 11. Jahr der Betriebszugehörigkeit werden weitere 70 EUR monatlich vergütet.
  • Ab Januar 2024 werden alle vorhandenen Entgeltstufen durchgängig um jeweils 60 EUR monatlich erhöht. Die Regelungen zu den Entgeltstufen sind bis zum 31.12.2024 unveränderbar festgeschrieben.
  • Die Gehälter der kaufmä ;nnischen Mitarbeiter steigen ab dem 01.01.2022 um 110 EUR, ab dem 01.01.2023 um 45 EUR und ab dem 01.01.2024 um weitere 45 EUR.
  • Die Ausbildungsvergütungen steigen ab dem 01.01.2022 um 80 EUR und ab dem 01.01.2024 um weitere 40 EUR.
  • Die Laufzeit der Tarifvereinbarung beträgt 32 Monate, sie ist erstmals zum Ablauf des 30.04.2024 kündbar.

Die signifikante Anhebung der Vergütung und die Berücksichtigung von Betriebstreue steigern die Attraktivität der Berufe in der Transportwirtschaft nachhaltig und entsprechen den großen Herausforderungen Arbeitsmarktentwicklung und Fachkräftemangel. Die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen rückt die Ausbildungsberufe in der Logistik zusätzlich in den Fokus der kommenden Generation. Gleichzeitig bietet die lange Laufzeit Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen für die Arbeitgeber der Branche.

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V. ist der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der nordrhein-westfälischen Transport-, Speditions-, Logistik- und Entsorgungswirtschaft. Der VVWL ist Servicepartner und Interessenvertretung seiner Mitgliedsfirmen. Mit seinen rund 2.000 Mitgliedern ist er der führende Verband der nordrhein-westfälischen Speditions- und Logistikwirtschaft mit Geschäftsstellen in Düsseldorf und Münster.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Foto: duisport/ Hans Blossey




BÖB: Koalitionsvertrag setzt richtige Akzente

Am 24. November 2021 haben SPD, Grüne und FDP den Koalitionsvertrag für die 20. Wahlperiode vorgestellt. Die deutschen Binnenhäfen hatten im Vorfeld der Bundestagswahl ein umfangreiches Forderungspapier an die Bundespolitik adressiert. Viele dieser Forderungen finden sich nun auch im Koalitionsvertrag wieder.

BÖB-Präsident Joachim Zimmermann: „Die deutschen Binnenhäfen sind unverzichtbar für die Versorgung von Industrie- und Handel. Als trimodale Drehkreuze zwischen Straße, Schiene und Wasserstraße sind Binnenhäfen grundlegend für eine erfolgreiche Verkehrsverlagerung und die Erreichung der Klimaziele. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP spiegelt das wider.

Besonders wichtig ist für uns das Bekenntnis des Bundes zur gemeinsamen Verantwortung für die notwendigen Hafeninfrastrukturen. Damit ist die Grundlage für ein stärkeres Engagement des Bundes, etwa für die Sanierung wasserseitiger Infrastrukturen, geschaffen. Bisher hatte der Bund in dieser essenziellen Frage stets auf die Zuständigkeit von Ländern und Kommunen für Häfen verwiesen.

Die angekündigte Nationale Hafenstrategie, die Förderung von Landstrom sowie alternativen Antrieben und Kraftstoffen ebenso wie die Zusagen zur KV-Förderung, zur Mautbefreiung von Vor- und Nachlaufverkehren und zu Verbesserungen beim Großraum- und Schwerguttransport stehen im Einklang mit den Forderungen unseres Positionspapiers vom August.

Auch mit der Zielsetzung, mehr Güterverkehr auf das Binnenschiff zu verlagern und dafür Sanierung und Ausbau von Schleusen zu beschleunigen, adressiert der Koalitionsvertrag eines unserer zentralen Anliegen. Sehr wichtig dafür ist, dass SPD, Grüne und FDP zusagen, die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur insgesamt weiter zu erhöhen und abzusichern. Ohne eine solche Zusage drohte ab 2023 eine deutliche Unterfinanzierung der Wasserstraße von rund 300 Millionen Euro jährlich.

Wir freuen uns zudem darüber, dass die Koalitionsparteien unseren Vorschlag für einen gesamtgesellschaftlichen Dialog zur Klimaresilienz der Wasserstraßen übernommen haben. Angesichts langer Vorlaufzeiten müssen wir frühzeitig mit allen Interessengruppen über zukünftig notwendige wasserbauliche Anpassungsmaßnahmen diskutieren und befinden.

In den kommenden vier Jahren wird es darum gehen, die Ankündigungen im Koalitionsvertrag auch mit konkreten politischen Vorhaben zu unterlegen. Der notwendige Rahmen hierfür ist mit dem Koalitionsvertrag jedoch gesetzt.“

Das BÖB-Positionspapier gibt es hier

Quelle und Foto: Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V.




Chempark startet das Boostern

Zum 1. Dezember begann der Currenta-Gesundheitsschutz im Chempark mit einer neuen Impfkampagne für die Belegschaft. Angeboten werden neben dem bekannten „Booster“ auch mögliche Erst- oder Zweitimpfungen. Die neue Impfkampagne soll voraussichtlich bis Ende Februar 2022 laufen.

Chempark-Leiter Lars Friedrich: „Impfen ist und bleibt eine der wichtigsten Maßnahmen in der Pandemiebekämpfung. Wir freuen uns, dass auch wir ein weiteres Mal unseren Teil in der Bewältigung dieser besonderen Ausnahmesituation leisten können.“ Die neue Impfkampagne wird wieder der Currenta-Gesundheitsschutz durchführen, der bereits seit vielen Jahren auch die jährliche Grippeschutzimpfungen für viele tausend Menschen durchführen.

In Leverkusen und Dormagen starten die Impfungen am Mittwoch, dem 1. Dezember. In Krefeld-Uerdingen kann die Werksbelegschaft am Donnerstag, dem 2. Dezember den ersten Termin buchen. Es kommen ausschließlich die Impfstoffe von Biontech und Moderna zum Einsatz.

Quelle und Foto: Currenta