Trend Report „Future of Work in Logistics“

Im aktuellen Trendreport „Future of Work in Logistics“ untersucht DHL, wie sich die Arbeitswelt – genauer die Stellenprofile, Verantwortlichkeiten, Systeme, Zeitpläne, Tools und Arbeitsbedingungen von Logistikmitarbeitern – im kommenden Jahrzehnt verändern wird. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des Werbens um Talente müssen Unternehmen Strategien entwickeln, um Mitarbeiter im digitalen Zeitalter für sich zu gewinnen, an sich zu binden, zu fördern und langfristig zu motivieren.

Mehr als 7.000 Fachleute der Logistik- und Lieferkettenbranche haben sich für den Trend Report zu den Chancen und Herausforderungen geäußert, mit denen sie sich aktuell konfrontiert sehen.

Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Zahl der Digital Natives die derjenigen übersteigen, die ihre berufliche Laufbahn noch vor dem Internet begonnen haben. Dieser anhaltende Zustrom junger Menschen in die Belegschaften beschleunigt einen Wertewandel am Arbeitsplatz. Millennials und die Generation Z setzen die Logistikbranche unter Druck, neue Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion, das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein technologieorientiertes Umfeld zu erfüllen. In Kombination mit Verbesserungen in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz hat dies bereits heute erhebliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Arbeitsstätten und sogar auf ganze Branchen weltweit.

„Während 9 von 10 Befragten der Meinung sind, dass Technologie für ihre Karriere hilfreich war, gaben immerhin mehr als 50 % zu, dass sie künstliche Intelligenz und Automatisierung auch als potenzielle Bedrohung ansehen“, sagte Matthias Heutger, SVP und Global Head of Innovation bei DHL. „Dies stellt eine große Chance und Verantwortung für Unternehmen und Regierungen dar, schnell und gemeinsam zu handeln, um Bedenken zu zerstreuen. Es braucht transparente Strategien für die Zukunft und erfolgreiche Beispiele von Arbeitsplätzen an denen Mensch und Maschine bereits zusammenarbeiten müssen stärker herausgestellt werden, um den Mitarbeitern Vertrauen in dieses neue Form der Zusammenarbeit zu geben.“

Die Experten gehen nicht davon aus, dass in der Logistikbranche ein dramatischer Wechsel von der menschlichen Arbeit hin zu einer vollständigen Automatisierung stattfinden wird. Die Befragten sehen vielmehr einen graduellen Wandel über einen Zeitraum von 30 Jahren, in dem Beschäftigte vermehrt mit neuen Technologie zusammenarbeiten, anstatt mit diesen Technologien zu konkurrieren – entgegen der Befürchtungen einiger Arbeitnehmer. Darüber hinaus erwarten die Autoren des Trend Reports eine geografisch eher ungleichmäßige Verteilung des Einsatzes neuer Technologien. Einige Regionen und Teams entlang der Lieferketten werden dabei geringere oder zumindest langsamere Veränderungen erfahren als andere.

„Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben und wie wir Geschäfte machen, bereits heute grundlegend. Die Pandemie hat die Umsetzung von Plänen, die Unternehmen bereits länger ins Auge gefasst hatten, nur beschleunigt. Wir gehen davon aus, dass bis 2030 rund 30-35 Prozent aller Tätigkeiten automatisiert werden könnten. Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass der Großteil unserer Wertschöpfung weiterhin von Menschen erbracht wird“, sagt Thomas Ogilvie, Personalvorstand von Deutsche Post DHL Group. „Es besteht kein Zweifel, dass sich bestimmte Arbeitsplätze zwar verändern werden, aber die Arbeit als solche wird bleiben. Das zeigt uns, dass lebenslanges Lernen mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg im digitalen Zeitalter ist.“

Um diese neue Zukunft der Arbeit zu schaffen, ist es unerlässlich, nicht nur die Treiber dieser Trends zu verstehen, sondern auch auf die Bedürfnisse und Sorgen der Arbeitnehmer einzugehen. So gab ein Großteil der Befragten beispielsweise an, dass sie auch weiterhin in Teil- oder Vollzeit aus dem Büro arbeiten wollen. 6 von 10 Mitarbeitern im operativen Bereich wollen zumindest einmal pro Woche aus der Ferne arbeiten. Bei den Büromitarbeitern waren dies 5 von 10 Befragten. Die Unternehmen müssen sich also überlegen, wie sie flexible Arbeit durch neue Personalrichtlinien und Technologien wie Telearbeit leichter zugänglich machen können.

 „Es ist wichtig, die Mitarbeiter zu fragen, wie sie sich fühlen und was sie sich wünschen. Wir verlassen uns stark auf dieses Feedback, um flexiblere Arbeitszeiten und -umgebungen einzuführen und neue, technologiegestützte Arbeitsmethoden zu entwickeln. Wir konzentrieren uns aber auch auf Maßnahmen wie „Moments that matter“, damit sich unsere Mitarbeiter nicht nur fachlich sondern auch emotional aufgehoben fühlen“, sagt Sabine Müller, CEO von DHL Consulting. „DHL Consulting ist stolz darauf, an diesem Trend Report mitgewirkt zu haben, und ist zuversichtlich, dass die Branche von den Erkenntnissen profitieren wird, die wir als Global Player in der Logistik vermitteln können.“

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass es wichtig ist Art, Umfang und Geschwindigkeit dieser digitalen Veränderungen zu verstehen, um entsprechende Antworten für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu finden. Innerhalb nur weniger Wochen konnte ein Virus Veränderungen in der  Arbeitswelt einleiten, für die Unternehmen normalerweise Jahre oder sogar Jahrzehnte gebraucht hätten. Während Geschäfte und Restaurants monatelang geschlossen blieben, erlebte der elektronische Handel weltweit ein beispielloses Wachstum. Immer mehr Menschen kauften online ein und Unternehmen, die traditionell im stationären Handel tätig waren, schlossen sich der Online-Wirtschaft an. Dieses Wachstum im e-Commerce hat auch zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Logistikkräften geführt, die bei der Kommissionierung, dem Transport und der Auslieferung von Milliarden Bestellungen pro Jahr helfen. Um die wachsende Nachfrage nach Logistik zu befriedigen, den Fachkräftemangel zu lindern und die Lieferketten stabiler zu machen, wurde die digitale Transformation der Logistik in Zeiten von Covid-19 stark vorangetrieben.

Teil 1 des Trend Reports ist nun verfügbar – digital und in mobil optimiertem Format. Die fünfte Ausgabe des interaktiven DHL Logistics Trend Radars, ein Kompass für die 29 wichtigsten geschäftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Trends, die die Logistikbranche in den nächsten zehn Jahren am meisten beeinflussen werden, ist zudem abrufbar unter www.dhl.com/trendradar.

Quelle und Foto: DHL




Festlegung Hafentarife Rotterdam bis 2024

Nach konstruktiven Beratungen haben Deltalinqs, die Vereinigung der Rotterdamer Schiffsmakler (VRC) und der Hafenbetrieb Rotterdam eine Einigung über die Hafentarife für die nächsten drei Jahre erzielt. Die Zinssätze entsprechen der Inflation und den jüngsten Entwicklungen auf dem Markt. Die Tarife gelten sowohl für die Binnenschifffahrt als auch für die Seeschifffahrt.

Die Indexierung der Hafentarife für 2022 beläuft sich auf 2,5 Prozent. Für die folgenden Jahre liegen die Zahlen bei 2,4 bzw. 2,3 Prozent. Die Hafenbehörde bietet außerdem eine Reihe von Ermäßigungen für Hafengebühren an, unter anderem für nachhaltige Schiffe und häufige Besucher. In der letztgenannten Kategorie werden zwei Verordnungen angepasst.

Deltalinqs, die Wirtschaftvertretung im Mainport Rotterdam, vertritt mehr als 95 Prozent aller Logistik-, Hafen- und Industrieunternehmen im Hafen von Rotterdam. Victor van der Chijs, Vorsitzender von Deltalinqs: „Investitionen in einen effizienten und nachhaltigen Hafen aus den Hafengebühren sind ein Muss für unsere Wettbewerbsposition.“

Kees Groeneveld, Vorsitzender des VRC, fügt hinzu: „Um dies zu konkretisieren, wird diskutiert, wie der Austausch von Daten und die weitere Digitalisierung noch gezielter genutzt werden können, um die Effizienz des Hafens zu steigern. Portbase wird dabei eine zentrale Rolle spielen“.

„Auch wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem weil es in guter gegenseitiger Abstimmung erzielt wurde“, sagte Allard Castelein, Präsident und CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Damit schaffen wir Tarife und Rabatte pro Segment, die im Vergleich zu den anderen Häfen wettbewerbsfähig sind, die die Marktentwicklung in dem jeweiligen Segment abbilden und die die sozialen Kosten und Nutzen widerspiegeln. Die Tatsache, dass sie für die nächsten drei Jahre festgelegt sind, schafft auch Klarheit und Stabilität.

Die Gesprächspartner Deltalinqs, VRC und der Hafenbetrieb Rotterdam haben außerdem vereinbart, zu untersuchen, wie der Rotterdamer Hafen seine führende Rolle in der nachhaltigen Schifffahrt weiter ausbauen kann.

Die Hafenbehörde kündigte außerdem an, dass sie an einem neuen System für die Erhebung von Binnenhafengebühren arbeitet, das das derzeitige Webportal ab dem 1. Januar 2023 ersetzen wird. Dieses neue System bietet neben der manuellen Angabe auch die Möglichkeit der automatischen Angabe und ermöglicht eine nutzungsabhängige Bezahlung. Die Branchenorganisationen Centraal Bureau voor de Rijn- en Binnenvaart, Koninklijke BLN-Schuttevaer und die Algemeene Schippers Vereeniging sind an der Erneuerung dieses Systems beteiligt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Neuer Umschlagbagger im bayernhafen Passau

Der bayernhafen Passau spielt durch seine Funktion des Leichterns eine Schlüsselrolle für die Schifffahrt auf der Donau. Denn für Schiffe, die von Südosteuropa und Österreich kommen, ist er der letzte Donauhafen vor dem nicht ausgebauten Abschnitt Vilshofen-Straubing.

Für diesen Donauabschnitt müssen Güterschiffe ihre Ladung an die jeweilige Abladetiefe anpassen, indem sie einen Teil ihrer Ladung auf ein weiteres Schiff umladen oder an Land zwischenlagern.

Zum Einsatz kommt dabei nun auch ein neuer Umschlagbagger Sennebogen 855 E Hybrid. Dieser ist ausgestattet mit einem modernen 231 kW Dieselmotor der Abgasstufe V und zusätzlichem Energie-Rückgewinnungssystem „Green Hybrid“. So entspricht die Maschine den modernsten Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Quelle und Foto: Bayernhafen GmbH & Co. KG




RheinCargo: Einheitliche Sicherheitsbescheinigung

Die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) hat RheinCargo eine einheitliche Sicherheitsbescheinigung für weitere fünf Jahre erteilt. Damit kann das Unternehmen neben den bestehenden Relationen in Deutschland und den Niederlanden nun auch Verkehre in Österreich durchführen.

„Wir freuen uns sehr, das Europäische Sicherheitszertifikat erhalten zu haben. Damit können wir unseren Kunden weiterhin durchgehende Leistungen über Grenzen hinweg anbieten – und jetzt auch in Österreich“, reagierte Wolfgang Birlin, der bei RheinCargo für den Eisenbahn-Bereich zuständige Geschäftsführer, erfreut auf die Entscheidung.

Eisenbahnverkehrsunternehmen wie RheinCargo erhalten die Sicherheitsbescheinigung, wenn sie die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Dabei muss nachgewiesen werden, dass ein Sicherheitsmanagementsystem eingerichtet wurde, welches den EU-rechtlichen Anforderungen genügt. Außerdem muss erwiesen sein, dass das Unternehmen die nationalen Anforderungen für den sicheren Verkehrsbetrieb im Eisenbahnnetz erfüllt.

RheinCargo hatte bereits mit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2012 eine Sicherheitsbescheinigung für die Aktivitäten in Deutschland und den Niederlanden besessen. Diese wurde 2017 erneuert. Die nun neue, einheitliche Sicherheitsbescheinigung gilt für die nationalen Einsatzgebiete in Deutschland, in den Niederlanden und erstmals auch in Österreich. RheinCargo wurde auch erneut die Genehmigung erteilt, gefährliche Güter befördern zu können.

Quelle: RheinCargo, Foto: RC / Wolfgang Mauser




Neue Leitung für das Verkehrsministerium

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Mittwoch den neuen Mitgliedern der Bundesregierung die Ernennungsurkunden übergeben, nachdem vorher bereits Olaf Scholz nach seiner Wahl zum Bundeskanzler die Ernennungsurkunde übergeben wurde.

Anschließen erfolgte die Vereidung im Deutschen Bundestag. Damit ist Dr. Volker Wissing (FDP) offiziell neuer Bundesminister für Verkehr und Digitales. Neue Parlamentarische Staatssekretäre sind Daniele Kluckert, Oliver Luksic und Michael Theurer (alle FDP).

Quelle und Foto: BMVI




Seegüterumschlag 2022 wieder auf Vorkrisenniveau

Nach der vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG) aktuell veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose (Sommerprognose 2021) für den Güter- und Personenverkehr werden die pandemiebedingten Verluste im Seegüterumschlag des Vorjahres 2020 (- 6,4 %) im laufenden Jahr noch nicht kompensiert. Erst im Jahr 2022 soll es zu einer Überschreitung des Vorkrisenniveaus von 2019 kommen. Für das Jahr 2023 sei ein deutlich moderates Wachstum zu erwarten.

Laut BAG-Prognose werde es im Seegüterverkehr im laufenden Jahr 2021 zu einer klaren Aufholbewegung kommen. Die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels werde auf den Containerbereich (+ 5 %) kräftig ausstrahlen. Dagegen werde sich beim Umschlag von Fahrzeugen das kräftige Plus im ersten Halbjahr (+ 27 %) auf der Versandseite angesichts der gegenwärtigen Entwicklung der deutschen Automobilproduktion nahezu vollständig auflösen.

Bei den Massengutbereichen werde der Kohlesektor – nach mehreren Jahren mit starken Rückgängen – eine unerwartet kräftige Expansion verzeichnen, aufgrund des enormen Anstiegs der Gaspreise. Allerdings werde dies durch nochmals rückläufige Rohöleinfuhren zum Teil ausgeglichen, während die Einfuhr von Eisenerzen spürbar steige (+ 11 %).

Für den Gesamtumschlag wird für 2021 ein Plus von 3,8 % prognostiziert. Damit erfolge eine Kompensation von rund 60 % des letztjährigen Umschlagrückgangs, so dass der Seegüterverkehr im laufenden Jahr noch um etwa 2 % unter dem Vorkrisenniveau liege.

Im kommenden Jahr 2022 werde die Aufwärtsbewegung im Containerverkehr anhalten. Zwar wachse der Welt- und der deutsche Außenhandel mit einer geringeren Geschwindigkeit. Jedoch dürften die derzeitigen Lieferengpässe im kommenden Jahr zu einem zusätzlichen positiven Basiseffekt führen. Für den Containerverkehr wird daher im kommenden Jahr mit einem höheren Wachstum als im laufenden gerechnet. Dagegen werde sich bei den Massengütern die diesjährige, außerordentlich günstige Entwicklung nicht wiederholen. Für den Gesamtumschlag ergebe sich daraus ein Anstieg um 3,3 %, also nur leicht unter dem des laufenden Jahres.

Für das Jahr 2023 sei ein deutlich moderates Wachstum zu erwarten. Dies gelte vor allem für die Ladungssegmente, die vom Außenhandel angetrieben würden, der stark an Dynamik verliere – mit Auswirkungen für den Containerverkehr. Bei den Massengutbereichen könne sowohl bei Stahl als auch bei Kohle noch ein leichter Anstieg erwartet werden. Für den gesamten Seegüterumschlag sei ein Wachstum von 1,6 % zu erwarten. Der Stand von 2019 werde um 2,5 % übertroffen.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM/ Marc Ihle




BMVI regelt Vorschriften für Binnenschiffer neu

Seit Dienstag, 7. Dezember, gelten neue Vorschriften für Binnenschiffer. Kernstück der „Verordnung zur Neuregelung befähigungsrechtlicher Vorschriften in der Binnenschifffahrt“ ist die Binnenschiffspersonalverordnung zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2017/2397 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der Binnenschifffahrt. Sie regelt die Befähigungsvorschriften umfassend neu und führt diese mit den bisher in der Binnenschiffsuntersuchungsordnung enthaltenen Besatzungsvorschriften in einem Regelwerk zusammen.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär: „Die neuen Befähigungsvorschriften schaffen EU-weit einheitliche Vorgaben zum Erwerb von Befähigungszeugnissen und anderen Besatzungsdokumenten. Erstmals wird es künftig für den Erwerb der Patente eine praktische, an einem Simulator abzulegende Prüfung geben. Hierfür wird der von uns finanzierte neue Schifffahrtssimulator am Schifferberufskolleg in Duisburg zum Einsatz kommen.“

Neu ist auch die Einführung einer verpflichtenden, theoretischen Prüfung für diejenigen Besatzungsmitglieder, die Matrose oder Matrosin werden möchten. Die Verordnung betrifft die Binnenschifffahrtsstraßen des Bundes, regelt den Rhein aber nur, soweit es um zusätzliche Befähigungen für das Befahren risikoreicher Abschnitte geht.

Quelle und Foto: BMVI




Starke Zuwächse in der Schifffahrt

Während die Hafenwirtschaft und Schifffahrt deutliche Zuwächse beim Geschäftsklimaindex verzeichnen, sind die Einschätzungen beim Schiffbau verhalten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der IHK Nord, dem Zusammenschluss zwölf norddeutscher Industrie- und Handelskammern.


Am stärksten ist die konjunkturelle Lage aktuell in der Schifffahrt: Der Geschäftsklimaindex verzeichnet hier ein Plus von rund 44 Punkten und klettert damit auf 126,9 Punkte. 85 Prozent der befragten Reeder beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Dennoch sehen die Unternehmen Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung: Drei Viertel sorgen sich um die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise, jedes zweite Unternehmen hat Schwierigkeiten, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden.

Nicht so stark wie in der Schifffahrt steigt der Geschäftsklimaindex in der Hafenwirtschaft von 104,5 auf 118,0 Punkte. Auch hier bezeichnen rund drei Viertel der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Allerdings sehen auch über 70 Prozent Risiken mit Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Wir fordern mehr Engagement der Politik beim Infrastrukturausbau der Hafenhinterlandanbindungen und der nautischen Zufahrten zu den deutschen Seehäfen“, so Prof. Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord. „Wir brauchen mehr Tempo. Die Planungs- und Genehmigungszeiten für Bauprojekte dauern in Deutschland deutlich zu lang. Dieses Problem muss die neue Ampelkoalition in Berlin durch eine Planungsrechtsreform dringend anpacken“, so Aust.

Rückläufig ist der Geschäftsklimaindex beim Schiffbau. Er verliert rund neun Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2021. Fast neun von zehn Betrieben sehen wirtschaftliche Risiken bei den Energie- und Rohstoffpreisen. Mehr als drei Viertel beklagen den zunehmenden Fachkräftemangel. Sieben von zehn Unternehmen sorgen sich um die Auslandsnachfrage. „Um die sehr schwierige Lage im Schiffbau zu überwinden, muss die Finanzierung von Schiffbauaufträgen von der Politik besser unterstützt werden“, betont Aust. Zudem fordert er, dass sich Bund und Länder flexibler und schneller bei der staatlichen Vergabe von Neubau- und Reparaturaufträgen zeigen.

Eine Übersicht der Ergebnisse der Konjunkturumfrage gibt es hier. (PDF-Datei · 73 KB)

Quelle und Grafik: IHK Nord




Umweltminister Lies besucht Fassmer

Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies (SPD) besuchte jetzt gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Karin Logemann (SPD) das Berner Unternehmen Fassmer, um über nachhaltige Projekte in der maritimen Wirtschaft zu sprechen. Neben dem innovativen Konzept der Fassmer CIT-E Ferry, einer vollelektrischen Passagierfähre für den öffentlichen Nahverkehr, stellte Fassmer auch alternative Antriebe im Schiffbau wie Methanol und LNG vor.

„Fassmer baut hier in Berne an der Zukunft des Schiffbaus. Denn wenn wir über Klimaziele und mehr Nachhaltigkeit sprechen, liegt gerade im Schiffbau ein maßgeblicher Schlüssel in neuen Antriebsformen. Das ist die Innovation, die den Schiffbau in Deutschland immer ausgezeichnet hat. Das sind die Beispiele, die zeigen, dass Innovation für mehr Klima- und Naturschutz Treiber für neue Geschäfte und gute Industriearbeitsplätze sein kann. Fassmer geht hier bei Methanol, LNG-Antrieben und gerade auch mit der CIT-E-Ferry beispielhaft voran“, resümierte Olaf Lies nach dem Termin.

„Mit Hinblick auf den Klimawandel ist der Einsatz ressourcenschonender und emissionsarmer Antriebstechnologien im Schiff- und Bootsbau essenziell. Fassmer versteht sich hier als Innovationstreiber und setzt schon seit Jahren in vielen Projekten auf nachhaltige Lösungen, wie aktuell beim Bau der neuen UTHÖRN mit einem Methanol-Antrieb. Daher freuen wir uns heute Minister Lies und Frau Logemann unsere Arbeit vorstellen zu können“, sagte Harald Fassmer, Geschäftsführender Gesellschafter von Fassmer.

Die neue UTHÖRN für das Alfred-Wegener-Institut wird das erste in Deutschland gebaute Schiff mit einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Methanol-Antrieb sein. Der Einsatz von Methanol ist dabei besonders emissionsarm und im Falle einer Havarie stellt es keine große Umweltgefahr da. Zuletzt hatte Fassmer als erste deutsche Werft LNG-Antriebe beim Neubau der Helgolandfähre und des Forschungsschiffes ATAIR eingesetzt. Für Greenpeace baute das Unternehmen das Motorsegelschiff RAINBOW WARRIOR III. Aktuell entwickelt Fassmer mit der CIT-E Ferry eine emissionslose und besonders geräuscharme Fähre für den öffentlichen Nahverkehr, die rein elektrisch mit Batterien betrieben wird.

Quelle und Foto: Fr. Fassmer GmbH & Co. KG




LHG-Tochter erweitert Netzwerk

Im Lübecker Hafen steigen die Mengen, die auf dem Schienenweg befördert werden. Zum Wachstum trägt auch die LHG-Tochter European Cargo Logistics (ECL) bei. Die Spedition mit Schwerpunkt intermodale Verkehre hat Ende November einen weiteren Italienverkehr gestartet. Das neu angeschlossene Terminal steht in Melzo, nahe bei Mailand. Der norditalienische Industriestandort ist zunächst zweimal wöchentlich mit Lübeck und somit zahlreichen Ostseehäfen verbunden.


Das ECL-Netzwerk wächst stetig. Die Hauptrennstrecken im Portfolio mit insgesamt 27 Abfahrten pro Woche und Richtung sind die Verbindungen von und nach Verona, ebenfalls Norditalien, sowie Ludwigshafen und Duisburg. „Der Trend geht immer mehr zu klimafreundlichen Transporten, und er hilft uns natürlich sehr dabei, unser Verbindungsnetz auf der Schiene kontinuierlich weiter auszubreiten und zu verdichten“, stellt ECL-Geschäftsführer Jörg Ullrich fest. „Global agierende Spediteure fragen gezielt neue Linien bei uns an. Gemeinsam lässt sich viel auf die Beine stellen.“

Zuletzt hatte ECL die Fühler in Richtung Baltische Staaten ausgestreckt. Mit einem lettischen Partner betreiben die Lübecker seit Kurzem eine Verbindung zwischen Liepāja und Riga. Somit können sie Transportketten anbieten, die zum Beispiel von Süditalien bis in die lettische Hauptstadt führen.

Quelle: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH, Foto: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH/ Lars-Kristian Brandt