Ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr

Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu – und es war sicherlich nicht das, was die meisten von uns erwartet haben. Aber Logistiker sind es gewohnt, in jeder Situation schnell, flexibel und kompetent zu reagieren und die besten Entscheidungen zu treffen.

In dem Sinne Glück Auf für ein vielleicht dieses Mal nicht ganz so überraschendes, dafür um so erfolgreicheres und vor allem gesundes 2022 – immer schön „negativ“ bleiben 😉

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay 




RheinCargo setzt auf Dual Mode-Lokomotiven

Der Logistikdienstleister RheinCargo hat drei neue Lokomotiven vom Typ Siemens Vectron Dual Mode übernommen. Im Auftrag der HGK Logistics & Intermodal werden die Triebfahrzeuge ab dem 1. Januar 2022 eingesetzt, um Containerzüge zwischen Duisburg, Bremen und Bönen zu fahren.

RheinCargo hat die drei Lokomotiven bei einem Dienstleister angemietet. Die speziellen Hybrid- Fahrzeuge sind in der Lage, sowohl unter Oberleitungen als auch auf nicht elektrifizierten Stre- cken zu fahren. Dank einer Traktionsleistung von mindestens 2000 kW werden unter beiden Antriebsarten lange Containerzüge zuverlässig und zügig befördert.

Aufgrund des Hybridsystems können Strecken, die nicht durchgehend elektrifiziert sind, ohne Lokwechsel genutzt werden. „Die positiven Effekte liegen auf der Hand. Bei unseren neuen Ver- kehren zwischen Duisburg, Bremen und Bönen sind über 95 Prozent der Strecken elektrifiziert. Der Dieselantrieb wird nur bei der ersten und letzten Meile benötigt. Statt eine Diesellok für die ganze Strecke einzusetzen oder für wenige Kilometer vorzuspannen, kommt der Verbrennungsmotor nur zum Einsatz, wenn es nicht anders geht. Das ist beispielsweise in Containerterminals der Fall, die baulich bedingt keine Oberleitungen besitzen, oder auf Anschlussgleisen. Alle Hauptstrecken werden konsequent elektrisch befahren“, erklärt Daniel Jacobs, bei RheinCargo für das Fahrzeug-Management verantwortlich.

RheinCargo bezieht für die im Unternehmen eingesetzten E-Lokomotiven seit Anfang 2021 Ökostrom. Dank des Dual Mode-Konzepts können bei den neuen Verkehren die Emissionen im Vergleich zu früher zusätzlich drastisch reduziert werden. Die Lokomotiven gehören zur Vectron- Familie von Siemens, entsprechen dem neusten technischen Stand, sind besonders effizient und zuverlässig. RheinCargo besitzt bereits sechs neue E-Loks vom Typ Siemens Smartron, die auf der gleichen Plattform basieren.

Neben den drei neuen Triebfahrzeugen kommen auch über 50 angemietete Container-Tragwagen der Gattung Sggnss 80XL des Herstellers Tatravagonka für die neuen Verkehre zum Einsatz. Diese Wagen sind besonders lang, leise und bieten flexible Belademöglichkeiten. Das Gewicht der Wagen ist dabei im Vergleich zu klassischen Wagen um über 20 Prozent reduziert. Seit Som- mer 2021 nutzt RheinCargo bereits 73 eigene Wagen des gleichen Typs, die sich hervorragend bewährten, für andere Containerverkehre.

„Durch Investitionen in moderne Lokomotiven und Güterwagen können wir Klimabilanz und Effizienz der Containerverkehre erheblich verbessern. So geben wir Kunden und Verladern einen weiteren Anreiz, mehr Mengen auf die Schiene zu verlagern“, so Wolfgang Birlin, bei RheinCargo zuständiger Geschäftsführer für den Bereich Güterbahn. Birlin weiter: „Die Nutzung weiterer Dual Mode-Lokomotiven ist bereits in Prüfung.“

Quelle: RheinCargo, Foto: RheinCargo / Thiede




Neue Netzleitzentrale der HGK fertiggestellt

Rein äußerlich fällt das neue Logo als erstes auf: Das Markenzeichen des HGK-Geschäftsbereichs Infrastructure & Maintenance prangt jetzt dekorativ an der Außenwand der umgebauten und erweiterten Netzleitzentrale in Hürth-Kendenich. Es symbolisiert: Hier ist etwas Neues entstanden. Wobei die eigentliche Evolution im Inneren des Gebäudes vollzogen wurde.

Von der Netzleitzentrale aus wird der Stadtbahnverkehr der Linien 7, 16, 17 und 18 sowie alle Güterzug-Bewegungen im HGK-Netz gesteuert. Insgesamt 253,8 Kilometer Gleise mit 627 Signalen, 302 Weichen und 76 Bahnübergängen umfassen die HGK-Anlagen in und um Köln. Für Sanierung, barrierefreien Umbau und Erweiterung des Gebäudes in Kendenich sowie die Ausstattung in modernste digitale Technik investierte die HGK AG jetzt rund 4,1 Millionen Euro.

„Da wir nach und nach Fahrdienstleiter von den Kölner Stellwerken in Niehl und Bickendorf sowie die aus Frechen, Vochem und Wesseling hier zusammengezogen haben, wurden die Platzverhältnisse immer beengter und die Erweiterung am bestehenden Standort zwingend notwendig“, so Günther Wischum, Leiter des HGK-Netzbetriebs.

Der Umbau geschah unter laufendem Betrieb, was für die verantwortlichen Signaltechniker eine große fachliche und logistische Herausforderung war – der Schienenverkehr konnte ja nicht tagelang pausieren. Während der Baumaßnahmen wurden die Arbeitsplätze für knapp zwei Jahre in Container vor dem Gebäude verlegt. „Wir sind sehr stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen. Natürlich war die Übergangsphase nicht immer einfach, aber gemeinsam haben wir die Herausforderungen bewältigt“, so Wischum.

Neben dem Bestandsgebäude wurde ein Anbau auf Stelzen errichtet, darunter befinden sich Parkplätze, die zum Teil mit Stromladesäulen ausgestattet werden. Da der Kendenicher Bach durch das Gelände fließt, mussten entsprechende bauliche Maßnahmen gegen Überflutung getroffen werden. Bei dem dramatischen Unwetter im Juli 2021 bewährten sich diese während des Baus bereits. Zudem mussten aufgrund des Standorts in der rheinischen Bucht, die tek- tonisch aktiv ist, besondere Vorkehrungen gegen eventuelle Erdbeben getroffen werden.

Die Netzleitzentrale in Kendenich hat im Inneren jetzt ein bisschen was vom Kennedy-Space-Center, dem berühmten Weltraum-Bahnhof am Cape Canaveral. Auf 12 großen Monitoren der Videowand und 82 Bildschirmen an den Bedienplätzen werden gestochen scharf Bilder der Netzkameras übertragen. Die sogenannten Lupenbilder eines jeden Stellwerks sichern den Bedienenden einen guten Überblick über den Verantwortungsbereich, so wird höchste Sicherheit für den Eisenbahnbetrieb garantiert. Die zehn Arbeitsplätze für den Drei-Schicht-Betrieb wurden exakt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt, sie sind höhenverstellbar und barrierefrei erreichbar. Die Räume erhielten einen speziellen Schallschutz, eine Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen.

„Wir haben den Netzbetrieb der HGK fit für die Zukunft gemacht. Dabei blieben die zeitlichen und finanziellen Bedingungen alle im Rahmen. Das ist für so ein Projekt in der heutigen Zeit schon außergewöhnlich“, so Günther Wischum, der sich auch über neue Mitarbeitende freuen würde, denn: „Wir haben Bedarf an Fachkräften. Unsere Arbeitsplätze im Fahrdienstleiterbereich sind attraktiv und sicher. Und durch unsere neue Aufzugsanlage können wir jetzt auch mobilitätseingeschränkten Personen einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten.“ Kontakt: netz@hgk.de

Quelle und Foto: HGK, der Verkehr im HGK-Netz wird von Hürth-Kendenich aus mit neuester digitaler Technik gesteuert.




WienCont profitiert von Leercontainerhandel

Die WienCont, das umschlagsstärkste Containerdepot Österreichs und Tochterunternehmen des Wien Holding-Unternehmens Hafen Wien, nutzt den während der Corona-Krise entstandenen Mangel an Leercontainern in Europa und kann seine für 2021 gesteckten Ziele erreichen.

Im Hafen Wien bietet die WienCont umfassende Dienstleistungen im Containergeschäft. Dazu zählen neben dem Containerumschlag auch die Lagerung, der Check und die Reparatur von Leercontainern sowie der Handel mit neuen und gebrauchten Containern. Zusätzliche Services wie z.B. Stuffing/Stripping, Lagerlogistik und Zolldienstleistungen werden ebenfalls geboten. Die Corona-Krise hat das Unternehmen vor Herausforderungen gestellt, gleichzeitig aber auch neue Chancen eröffnet.

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass die Auslastung der Leerdepot-Flächen im Terminal rückläufig ist, da sich die Ladeeinheiten 2021 wesentlich schneller gedreht haben – das heißt, Equipment aus dem Import wurde wesentlich schneller wiederbeladen, als dies normalerweise der Fall ist. Container-Reparaturen werden derzeit verstärkt in Fernost durchgeführt anstatt in Europa, was rückläufige Umsätze im Bereich der Containerreparatur mit sich bringt. Die Reeder nutzen billigen, freien Schiffsraum von Europa nach Asien und profitieren zusätzlich von niedrigen Reparaturpreisen – vor allem in China. Die WienCont profitiert vom Mangel einsatzfähiger Container in Österreich, indem sie Verlader*innen Leercontainer zum Verkauf bietet. Das Geschäft in diesem Bereich floriert trotz Krise.

„Die WienCont betreibt als Teil des mitteleuropäischen Top-Logistikzentrums Hafen Wien seit mittlerweile 40 Jahren einen der größten und modernsten trimodalen Containerterminals. Gerade in Zeiten der Pandemie ist die WienCont als infrastrukturrelevanter Versorgungsbetrieb der Stadt Wien von noch größerer Bedeutung“, betont Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.

„Dank großen Zugewinnen im Containerhandel und der erfreulichen Entwicklung des Standorts als wichtige Drehscheibe in den internationalen Intermodalnetzwerken werden wir auch unsere gesteckten Ziele für 2021 erreichen. Rückgänge in den Bereichen Container-Depot und Container-Reparatur können wir dadurch kompensieren“, so Monika Gindl-Muzik, neue Geschäftsführerin der WienCont.

Nahezu 450.000 TEU sollen bis Ende des Jahres im Hafen Freudenau umgeschlagen werden. Auch der Umschlag kranbarer und nicht kranbarer Trailer entwickelt sich derzeit prächtig. Daher sollen im Hafen Freudenau weitere Flächen für die Manipulation von Sattelaufliegern nutzbar gemacht werden.

Durch das Wachstum des Kontinental-Verkehrs steigt auch der Bedarf nach Gefahrgut-Handling stetig. Bei der WienCont können Gefahrgutcontainer dank einer eigens errichteten Gefahrgutwanne sicher im Hafen Wien umgeschlagen werden.

In den nächsten Jahren wird der Ausbau des Terminals als international attraktive Drehscheibe für den Intermodal-Verkehr weiter vorangetrieben, um den Anforderungen der Kund*innen und des Logistikmarktes auch in Zukunft gewachsen zu sein.

Quelle: Hafen Wien, Foto: Hafen Wien/ Steve Haider 




HTAG wird in HGK-Geschäftsbereiche integriert

Die HGK-Gruppe führt ihre Integrationsstrategie fort. Zum Jahreswechsel 2021/22 werden die Aktivitäten der HTAG Häfen und Transport AG (HTAG) auf operative Gesellschaften der Geschäftsbereiche HGK Shipping und HGK Logistics and Intermodal übertragen.

Im Jahresverlauf 2021 war dieser Integrationsschritt bereits durch Veränderung der Geschäftsleitungen der HGK Dry Shipping GmbH, der HTAG sowie der Neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH vorbereitet worden. Nun werden zum Jahreswechsel 2022 die Betriebsbereiche „Reederei / Befrachtung“ sowie „Häfen / Umschlag“ in die aufnehmenden Gesellschaften HGK Dry Shipping und Neska überführt. Mit den Betriebsbereichen wechseln auch die Mitarbeitenden zu den aufnehmenden Unternehmen.

„Im Mittelpunkt der Neuordnung stehen für uns zwei wesentliche Aspekte: die Stärkung unserer Angebotsoptionen für unsere Kunden in den jeweiligen Geschäftsfeldern und die nachhaltige Entwicklung von Arbeitsplätzen in zukunftsfähigen Märkten“, erläutert Uwe Wedig die Gründe für die Veränderungen. Während in der Binnenschifffahrt die Bündelung von Kompetenzen und Flottenkapazitäten dazu beiträgt, die Versorgungssicherheit für wichtige Güterströme weiter zu erhöhen und Gütersegmente sowie Befahrungsgebiete auszubauen, steht im Geschäftsfeld „Häfen / Umschlag“ die gezielte Entwicklung der Standorte für die höherwertigen Logistikleistungen der Neska-Unternehmen im Vordergrund.

„Der nahtlose Übergang kommt nicht nur den Kunden, sondern auch unseren Mitarbeitern zugute. Ihnen können wir auf diese Weise langfristig sichere Arbeitsplätze und gute Entwicklungschancen in wachsenden Geschäftsbereichen bieten“, freut sich Uwe Wedig.

Bereits zu Beginn des Jahres 2021 hatte es in Vorbereitung auf diesen Prozess Veränderungen in der Führungsstruktur gegeben. So war die Geschäftsführung der HGK Dry Shipping unter Leitung von HGK Shipping-CEO Steffen Bauer um Andreas Lemme und Joachim Holstein erweitert worden. Holstein schied in diesem Zuge aus dem Vorstand der HTAG aus.

Bei der HTAG hatte Vorstand Volker Seefeldt zum 30. September 2021 sein Mandat niedergelegt. Ihm folgte der langjährige Vertriebsleiter und Prokurist Andreas Grzib, der zugleich in die Geschäftsführung der Neska Schiffahrts und Speditionskontor GmbH berufen wurde.

Quelle: Häfen und Güterverkehr Köln AG




Mehr Landstrom in Rotterdam

Hafenbetrieb Rotterdam und die Stadt Rotterdam wollen, dass in der Container- Kreuzfahrt- und Flüssiggutbranche Landstrom angelegt wird. Die ersten Untersuchungen bei den Terminals von Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT), APMT2, Vopak und Cruiseport Rotterdam sind bereits in vollem Gange.

Diese Unternehmen sind eng an den Analysen beteiligt. Es soll überprüft werden, wie eine Landstromversorgung im Rotterdamer Hafen umgesetzt werden kann, um EO2-Emissionen und Luftverschmutzung zu reduzieren. Die Studie zur Einführung von Landstrom im Rotterdamer Hafen wurde unter anderem mit einer finanziellen Förderung von Seiten der EU ermöglicht.

„Wir wollen dem Landstrom in den kommenden Jahren einen starken Impuls geben“, erklärt Arno Bonte, Beigeordneter für Nachhaltigkeit, Luftqualität und Energiewende. „Wenn zukünftig auch Seeschiffe „aufgeladen“ werden können, während sie am Kai liegen, können verschmutzende Dieselmotoren ausgeschaltet werden. Das bringt bedeutende Umweltvorteile mit sich. Die Luftverschmutzung wird gesenkt und wir kommen unseren Klimazielen einen guten Schritt näher“.

„Der Hafenbetrieb will gemeinsam mit den Unternehmen und der Stadt Rotterdam die Energiewende im Hafen vorantreiben. Dabei spielt Landstrom eine bedeutende Rolle. Die Versorgung der Schifffahrt mit Landstrom ist ein komplexes Unterfangen, deswegen sind diese Analysen unverzichtbar“, erläutert Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Das liegt unter anderem an dem hohen Stromverbrauch und der Tatsache, dass viele Seeschiffe noch nicht über die richtigen Anschlüsse an Bord verfügen, um Landstrom nutzen zu können. Bevor Reedereien also in die notwendigen Umbauten investieren, wollen sie sichergehen, dass ihre Schiffe auch in anderen Häfen Landstrom nutzen können. Deswegen entwickelt und plant der Hafenbetrieb die Landstromanlagen gemeinsam mit Häfen in Antwerpen, Bremen, Hamburg und Le Havre. Das soll zur Beschleunigung des Einsatzes von Landstrom führen.“

Mit Landstrom können Seeschiffe am Kai nachhaltiger mit Energie versorgt werden. Der Hafenbetrieb hat ausgerechnet, dass der gesamte Energiebedarf und -verbrauch von Seeschiffen im Hafen sich auf ca. 750-850 GWh beläuft. Das entspricht ungefähr dem Verbrauch von 250.000 Haushalten. Hiermit können also die Luftqualität, die Lebensqualität und das Klima wesentlich verbessert werden. Wenn die Schiffe am Kai „aufgeladen“ werden, können die Dieselgeneratoren ausgeschaltet werden. Das kommt der Luftqualität zugute und senkt die CO2-Emissionen.

Um bei ECT (Amazonehafen), APMT2 (Amaliahafen) Vopak (Botlek) und beim Kreuzfahrtterminal (Wilhelminakade) Landstrom anlegen zu können, müssen vorbereitende Arbeiten ausgeführt werden. Dazu zählen unter anderem zahlreiche Analysen, detaillierte technische, ökologische und soziale Kosten-Nutzen-Studien sowie Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren. Anhand der Analysen soll vor allem überprüft werden, auf welche Weise Landstromanlagen in die täglichen Betriebsabläufe eingebunden werden können. Wichtige Aspekte sind in diesem Zusammenhang unter anderem die Größe der Anlage und der erforderliche Raum, der am Kai zur Verfügung stehen muss, sowie die weitere Integration in das vorhandene Elektrizitätsnetzwerk.

Die Analysen sollen 2023 abgeschlossen werden. In der nächsten Phase werden die Landstromanlagen auf Grundlage der Ergebnisse an den vorgesehenen Stellen im Hafen von Rotterdam installiert. Es wird erwartet, dass der Landstrom direkt nach Fertigstellung der Anlage bereits für mehrere dutzende Schiffsbesuche pro Jahr genutzt wird. Sobald mehr Schiffe für die Nutzung von Landstrom ausgerüstet sind und im Hafen mehr Anlegestellen über eine entsprechende Installation verfügen, wird es um mehrere hundert Schiffsbesuche pro Jahr gehen.

Im Hafen wird bereits seit über zehn Jahren in großem Umfang Landstrom für die Binnenschifffahrt genutzt. Der Terminal der Stena Line in Hoek van Holland verfügt im Rotterdamer Hafen über Landstromversorgung und Heerema wird nächstes Jahr offiziell eine Landstromanlage für seine Offshore-Schiffe auf der Landtong Rozenburg in Betrieb nehmen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Jan-Faehmel




Gesegnete und gesunde Feiertage

Die Hafenzeitung wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern wunderschöne, erholsame und besinnliche Feiertage – und natürlich alles alles Gute, ganz viele Geschenke und vor allen Dingen Gesundheit.

Auch 2021 war wieder ein Jahr, dass gerade uns Logistikern sehr viel abverlangte und derzeit auch noch abverlangt. Die meisten von uns haben sich inzwischen fast schon an die neuen Arbeitswelten rund um das Home- oder mobile Office gewöhnt, doch boten immer wieder neue Belastungen der globale Warenwege auch immer wieder neue Herausforderungen, die immer neue, flexible und einfallsreiche Lösungen verlangten.

Viele von uns haben ein weiteres Jahr ganz neue Wege eingeschlagen, neue Arbeitsweisen entdeckt und sich neu aufgestellt – nicht immer komplett freiwillig; aber in Weisen, wie sie noch vor einem Jahr unvorstellbar waren.

Das Jahr hat uns aber auch gelehrt, die kleinen Dinge zu schätzen, scheinbar Selbstverständliches zu achten. Und es hat sich gezeigt, dass verlässliche Partner für den gemeinsamen Erfolg das Wichtigste sind, wie sehr wir bei der täglichen Arbeit auf persönliche und verlässliche Kontakte aufbauen.

Das Team der Hafenzeitung möchten sich ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung und Treue in dieser außergewöhnlichen Zeit bedanken. Mit Optimismus durch den positiven Zuspruch schauen wir deswegen in die Zukunft.

Auch wenn wir als Logistiker nicht alle freie Tage genießen können sondern teilweise durcharbeiten, um die Versorgung der Nachbarn und Bürger zu sichern, so ist hoffentlich ein wenig Zeit, im Kreise der Familie und Lieben durchzuatmen. Ein paar geruh- und erholsame Tage zu verbringen, bevor wir alle im kommenden Jahr mit neuer Kraft die neuen Wege weiter verfolgen.

Wir freuen uns darauf.

Ihre Hafenzeitung




Erstmals mehr als 15 Mio TEU in Rotterdam

Am Mittwoch, dem 22. Dezember, lief im Rotterdamer Hafen der 15-millionste TEU-Container ein. Dies ist das erste Mal, dass ein europäischer Hafen diese magische Grenze überschreitet.

Der Containerumschlag wurde durch den Covid-19-Ausbruch stark beeinträchtigt, erholte sich aber ab dem Herbst 2020 in Rotterdam schnell wieder.  In den ersten neun Monaten 2021 belief sich das Wachstum in TEU auf 7,8 %. Die Verbraucher lassen den Euro rollen, und die Wirtschaft erholt sich mit Volumen, die über denen von 2019 liegen. Aufgrund dieser starken Nachfrage in Kombination mit den verschiedenen Störungen (Suez, Coronaausbrüche in chinesischen Häfen), die 2021 stattfanden, bleibt der Druck auf die Logistikkette hoch. Dies führte auch zu anhaltend hohen Transportpreisen.

Der Umschlag in TEU wuchs schneller als der Umschlag in Tonnen. Das hatte mehrere Ursachen. Zu einem kleinen Teil war dieser Effekt auf die Zunahme des Umschlags von Leercontainern zurückzuführen; den größten Einfluss hatte jedoch der starke Rückgang des durchschnittlichen Gewichts der vollen Container. Die Transportpreise zogen in den vergangenen Quartalen stark an. Infolgedessen war der Transport von relativ schweren Gütern mit geringem Wert rückläufig. Dieser Effekt war bei Exportcontainern am stärksten, trat aber auch bei Importcontainern auf.

„Für 2022 erwarten wir, dass die extreme Belastung der Rotterdamer Containerterminals vorläufig noch anhalten wird. Dies ist eine Folge der Tatsache, dass die internationale Flotte der Containerschiffe sowie die Terminalkapazität nicht stark genug wachsen, um die große Nachfrage zu bedienen“, erklärt Emile Hoogsteden, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam. „Der Hafenbetrieb wird weiterhin auf die Bedeutung der Digitalisierung, der Zusammenarbeit und der Datenteilung hinweisen und sie fördern, um dem weltweiten Druck auf die Logistikketten – heute und in der Zukunft – besser standhalten zu können.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Jerry Lampen




De Reese an die Spitze der NHV gewählt

Die Niedersächsische Hafenvertretung e. V. (NHV) hat auf ihrer Mitgliederversammlung den Vorstand für die kommenden zwei Jahre gewählt. Michael de Reese, Cuxport GmbH, Cuxhaven, ist der neue Vorstandsvorsitzende der NHV.

Seine Kollegen im Vorstand, die im Amt bestätigt wurden, sind Uwe Jacob, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, John H. Niemann, Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung e. V. und Michael Appelhans, Rhenus Midgard GmbH & Co. KG, Nordenham. Der ehemalige NHV- Vorstandsvorsitzende Karsten Dirks, EVAG Emder Verkehrs und Automotive Gesellschaft mbH, Emden, wurde in den Vorstand gewählt.

Als Vorstandsvorsitzender der NHV übernimmt Michael de Reese auch den Aufsichtsratsvorsitz der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH. Darüber hinaus hat die NHV Jan Müller, J. Müller AG, Brake, für den Seehafen Brake erneut in das Aufsichtsgremium der Seaports of Niedersachsen GmbH entsandt. Als Vertreterin für die kommunalen Seehäfen Leer, Oldenburg und Papenburg wurde Sabrina Wendt, Agentur für Wirtschaftsförderung der Stadt Papenburg, in den Aufsichtsrat der Seaports of Niedersachsen GmbH wiedergewählt.

De Reese ist zugleich Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen. Sie ist der politische Arm der niedersächsischen Seehäfen und vertritt   die   politischen    Interessen    der   niedersächsischen Seehafenwirtschaft gegenüber Land, Bund und EU.

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Foto: Cuxport GmbH




Joint Venture für Autoterminal

Eine der weltgrößten RoRo-Reedereien, Hyundai GLOVIS, und BLG LOGISTICS, einer der führenden Automobillogistiker in Europa, haben eine strategische Partnerschaft für den Autoumschlag in Bremerhaven geschlossen. Nach den erfolgreichen Kooperationen im Geschäftsbereich CONTAINER mit Maersk Line (EUROGATE NTB North Sea Terminal Bremerhaven) und MSC (EUROGATE MSC Gate Bremerhaven) ist dies das erste Joint Venture im Automobilumschlag auf einem BLG-Seehafenterminal in Deutschland.

Im Rahmen des gemeinsamen Joint Venture „BLG GLOVIS BHV GmbH“ wird der Reeder Hyundai GLOVIS ab Januar 2022 in den nächsten Jahren den BLG AutoTerminal Bremerhaven als europäischen Hub für seine Automobiltransporte zwischen Asien und Europa einsetzen. Hyundai GLOVIS nutzt bereits jetzt Bremerhaven, u.a. für den Transport von Hyundai- und KIA-Fahrzeugen sowie Modellen anderer Automobilhersteller. Ziel des Joint Venture ist es, Volumen zu bündeln und somit die Logistikketten der Automobilhersteller unter Berücksichtigung von Laufzeit, Kosten sowie Umwelteinflüssen zu optimieren.

„Hyundai GLOVIS verfolgt eine klare Wachstumsstrategie, für die wir einen vertrauensvollen Partner benötigen. Die BLG hat ihre Zuverlässigkeit in der mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit bewiesen“, sagt Tae Woo Kim, Managing Director, Hyundai GLOVIS Company.

Andrea Eck, Vorstand AUTOMOBILE bei BLG LOGISTICS, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, in einem schwierigen Marktumfeld einen starken Partner an unserer Seite zu haben. Das sichert Volumen und stärkt den Hafenstandort Bremerhaven. Mit vereinten Kräften wollen wir strategische Weiterentwicklung betreiben und die Wettbewerbsfähigkeit Bremerhavens sichern.“

Die Transporte durch Hyundai GLOVIS von und nach Asien entsprechen aktuell rund einem Viertel des Umschlags am BLG AutoTerminal Bremerhaven, welcher mit 240 Hektar und über 1,7 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr zu den größten Autohäfen der Welt zählt. Er bleibt weiterhin als Universalhafen für alle Reeder offen.

Quelle und Foto: BLG, Virtuelle Vertragsunterzeichnung mit Tae Woo Kim (Managing Director), Hyundai Glovis, und Andrea Eck, BLG LOGISTICS (Vorstand AUTOMOBILE)