Oberelbe-Häfen erzielen Rekordumschlag

Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) kann auf das beste Umschlagergebnis seit 1990 zurückblicken und übertrifft damit das bisherige Rekordjahr 2019: Insgesamt wurden 3,16 Millionen Tonnen Güter in den Häfen umgeschlagen – das sind 19,7 % mehr gegenüber dem Vorjahr und 3,1 % mehr gegenüber dem Rekordumschlag von 2019.

Dank vielfältiger trimodaler Logistikangebote aus einer Hand konnten die Auswirkungen des zweiten turbulenten Corona-Jahres für die Anlieger und den Hafenbetreiber begrenzt werden. Damit bleibt der Hafenverbund auf Erfolgskurs. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

Auch wirtschaftlich wird es auf eines der besten Geschäftsjahre des Hafenverbundes hinauslaufen. Hier verzeichnet die Hafengruppe ein deutliches Wachstum und wird einen deutlichen Jahresüberschusserwirtschaften.

Ein neues Rekordergebnis wurde beim Güterverkehr per Eisenbahn erzielt. Der Hafenverbund konnte mit insgesamt 1,26 Millionen Tonnen transportierter Waren per Waggon eine deutliche Steigerung von 65,8 %gegenüber 2020 verzeichnen. Zu diesem gestiegenen Ergebnis hat wesentlich der TrailerPort imAlberthafen Dresden beigetragen. Hier wurden 2021 mehr als 24.000 Trailer (Sattelauflieger) mit einem Volumen von rund 500.000 Tonnen von der Straße auf die Schiene verladen. Betreiber der Trailer-Züge ist die in Österreich ansässige LKW Walter Internationale Transportorganisation AG. Derzeit werden im TrailerPort Alberthafen Dresden wöchentlich 12 Züge von Montag bis Sonntag im 3-Schicht-System abgefertigt, die auf den Relationen Dresden – Rostock – Dresden und Dresden – Curtici (RO) – Dresden verkehren. Im Jahr 2022 sollen zwei weitere Relationen, eine innerdeutsche und eine internationale, hinzukommen. Um die steigende Nachfrage nach Bahntransporten und Verkehrsverlagerungen bewältigen zu können, plant die SBO die Errichtung eines neuen TrailerPorts auf der Südseite des Hafens Dresden. Damit können zukünftig bis zu 50.000 Trailer pro Jahr umgeschlagen werden. Die Investition in Höhe von ca. 3,4 Millionen Euro wird die SBO aus Eigenmitteln finanzieren.

Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO) erzielten mit 2,28 Millionen TonnenGüterumschlag das zweitbeste Ergebnis seit 1990. Das entspricht einer Steigerung von 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier konnte der Waggonumschlag mit einer Steigerung von 80,3 % gegenüber 2020 besonders stark zulegen. Der coronabedingte Rückgang im Schiffsumschlag (-31,8 %) konnte durch eine Verlagerung der Güter auf die Bahn vollumfänglich kompensiert werden.

Der Containerumschlag im Hafen Riesa hatte auch im Jahr 2021 mit den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Insgesamt wurden 31.703 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Rückgang von 4.727 TEU (-13 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Container werden zweimal wöchentlich per Binnenschiff und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung AlbatrosExpress zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven im Nachtsprung transportiert. Im Hafen Riesa bietet die SBO ganzheitliche logistische Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden an. In der temperaturgeführten Containerservicehalle werden zahlreiche „Leistungen rund um den Container“ durchgeführt. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau von Containern über den Einbau von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung sowie dem Handel und Verkauf von Containern.

Im Jahr 2021 war die Elbe fast durchgehend schiffbar, sodass in den Häfen Dresden und Lovosice zahlreiche Schwergut- und Projektladungen, wie Turbinen, Transformatoren, Motoren und Generatoren, verladen werden konnten. Dennoch sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 31,6 % auf knapp 77.000 Tonnen. Hauptgrund dafür ist die Verschiebung der Logistikketten aufgrund der Corona-Pandemie, sodass Schiffstransporte im konventionellen Bereich (Massen- und Schüttgüter) kaum noch nachgefragt werden und massiv zurückgegangen sind. Dieses Phänomen betrifft nicht nur die Elbe-Häfen, sondern ist in fast allen Binnenhäfen in Deutschland und Europa spürbar und wird bis zur Stabilisierung der Logistikketten, abhängig vom Pandemieverlauf, weiter andauern.

Positiv haben sich auch die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice (CSP) sowie der Industriehafen Roßlau (IHR) in Sachsen-Anhalt entwickelt. Hier konnte der Güterumschlag um 18,5 % (CSP) und 8,3 % (IHR) gesteigert werden. Besonders der Güterverkehr per Eisenbahn trug wesentlich zum gestiegenen Ergebnis bei. So konnten die Häfen Decin (+49,7 %), Lovosice (+14,9 %) und Roßlau (+43 %) ihren Waggonumschlag deutlich erhöhen. Zu den transportierten Gütern gehörten Stahlprodukte, Sojaschrot, Düngemittel und Getreide.

Quelle und Foto: SBO, TrailerPort Alberthafen Dresden




DACHSER vergrößert emissionsfreie Flotte

Der Logistikdienstleister investiert in batterieelektrische Lkw, Firmen-Pkw und Dienstwagen sowie in entsprechende Ladetechnik. Tests mit Wasserstoff-Lkw sind ebenfalls geplant.

Der Logistikdienstleister DACHSER forciert den Einsatz von Null-Emissionsfahrzeugen. Das sind Lkw und Pkw, die unmittelbar weder Treibhausgase noch Luftschadstoffe ausstoßen. In einem ersten Schritt schickt das Familienunternehmen bis Ende 2023 mindestens 50 zusätzliche batterieelektrische Lkw auf die Straßen Europas und plant rund 1.000 elektrische Pkw in die Firmen- und Dienstwagenflotte aufzunehmen. Zusätzlich wird DACHSER die Entwicklung und Erprobung von Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik im Rahmen von Pilotprojekten vorantreiben. Spätestens ab 2023 sollen erste Fahrzeuge verschiedener Hersteller im DACHSER-Netzwerk unterwegs sein.

„Der Transportsektor kann das langfristige Ziel der Weltgemeinschaft von Netto-Nullemissionen nur mit Null-Emissionsfahrzeugen erreichen. Sie spielen deshalb auch in der Umsetzung unserer eigenen Klimaschutzstrategie eine entscheidende Rolle“, erklärt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER. „Wir weiten den Einsatz der umweltfreundlichen Fahrzeuge in den kommenden Jahren signifikant aus, um wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und unseren Beitrag zur Erhöhung der Stückzahlen zu leisten.“

Im DACHSER-Stückgutnetzwerk kommen batterieelektrische Fahrzeuge derzeit vor allem im Rahmen der Stadtbelieferung zum Einsatz. Neben elektrisch unterstützten Lastenrädern sind bei DACHSER in Europa bisher vor allem Elektro-Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht in täglichen Verkehren unterwegs. Vollelektrische Serienfahrzeuge in höheren Gewichtsklassen waren am Markt bisher kaum verfügbar. Aktuell setzt DACHSER lediglich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart ein Vorserienmodell des 19-Tonners eActros im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Daimler ein.

In den kommenden zwei Jahren wird DACHSER mindestens 50 zusätzliche Nullemissions-Lkw, darunter auch schwere batterieelektrische Motorwagen und Sattelzugmaschinen unterschiedlicher Hersteller, selbst anschaffen oder zusammen mit Transportpartnern zum Einsatz bringen.

„Wir treiben den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen in unserem europäischen Netzwerk aktiv voran, um sie optimal in unsere Transportprozesse einzubinden. Das sind Investitionen in die Zukunft, die sich langfristig auszahlen werden“, erläutert Alexander Tonn, Chief Operations Officer (COO) Road Logistics bei DACHSER. „Den Einsatzbereich der emissionsfreien Lkw weiten wir in diesem Jahr auf regionale Verkehre und insbesondere Shuttle-Transporte aus. Außerdem wollen wir batterieelektrische Hoffahrzeuge für das Umsetzen von Wechselbrücken und Sattelaufliegern in unseren Niederlassungen nutzen.“

Elektrische Dienstwagenflotte

Darüber hinaus soll bis Ende 2023 bereits jeder zweite Firmen- oder Dienstwagen bei DACHSER in Europa ein batterieelektrisches Fahrzeug sein. Das sind in Summe rund 1.000 Pkw. Fahrer und Fahrerinnen von Dienstwagen sowie DACHSER-Niederlassungen können zwischen verschiedenen Modellen unterschiedlicher Hersteller wählen. Der Umstieg auf vollelektrische Pkw erfolgt schrittweise, da das geforderte Nutzungsprofil nicht immer zu den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge passt. Zudem lassen sich derzeit aufgrund der sehr langen Lieferzeiten kurzfristige Bedarfe nicht decken. Die Mitglieder des DACHSER Executive Board werden 2022 komplett auf elektrische Dienstwagen umsteigen.

Ladetechnik mit Grünstrom
Parallel dazu schafft DACHSER ausreichende Ladepunkte für elektrische Dienstwagen in den Niederlassungen. Außerdem sind über 40 neue Schnellladesäulen für Lkw mit jeweils 180 kW Ladeleistung in Planung. Sämtliche Ladepunkte werden mit grünem Strom versorgt, der entweder eingekauft oder selbst über Photovoltaikanlagen produziert wird.

Quelle und Foto: DACHSER