LNG-Terminal Brunsbüttel auf der Zielgeraden!

Gemäß Bekanntmachung haben am Freitag die Kreditanstalt für Wiederaufbau (im Auftrag der deutschen Bundesregierung), Gasunie (zu 100 % in niederländischem Staatsbesitz) und RWE ein Memorandum of Understanding (MoU) zur gemeinsamen Errichtung eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) am Standort Brunsbüttel unterzeichnet.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH sowie Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel: „Wir fühlen uns bestätigt in unserer langjährigen Forderung für den Aufbau einer alternativen Importinfrastruktur zur Diversifizierung der deutschen Erdgasbezugsquellen. Wir freuen uns sehr, dass Gasunie, mit denen wir bereits seit 2014 hinsichtlich der Entwicklung des LNG-Terminalprojektes in einem engen Austausch stehen, nun das Projekt gemeinsam mit dem Bund und RWE als weiteren Projektpartner umsetzen will. Damit wurden die Fakten geschaffen, mit denen der Bau des LNG-Terminals am Standort Brunsbüttel zeitnah realisiert werden kann, um unter anderem die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu verringern. Für den Industrie- und Hafenstrandort Brunsbüttel sind das herausragende Neuigkeiten und das Projekt, dass wir vor über 10 Jahren begonnen haben biegt nun auf die Zielgerade ein.“

In einer Pressemitteilung hat die German LNG Terminal GmbH bekannt gemacht, dass sich die Gesellschafterstruktur der German LNG Terminal GmbH verändern wird. Nach dem Einstieg der KfW im Auftrag der Bundesregierung werden die langjährigen Gesellschafter Vopak LNG Holding B.V. sowie die Oiltanking GmbH nach erfolgreicher Aufbauarbeit bis spätestens Ende Mai 2022 aus dem Gesellschafterkreis ausscheiden. Frank Schnabel bedankt sich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit den beiden ausscheidenden Gesellschaftern in den vergangenen Jahren: „Wir waren immer von dem Projekt und der Realisierung überzeugt, auch weil wir stets die Ernsthaftigkeit und Professionalität der drei Gesellschafter in unserer täglichen Arbeit mit ihnen gespürt haben. Die Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll, konstruktiv und zielgerichtet. Daher möchten wir uns bei Oiltanking und Vopak für die gute Zusammenarbeit bedanken, freuen uns aber zugleich Gasunie weiterhin bei der Umsetzung des Projektes eng zu unterstützen.“

Das geplante Terminal soll nicht nur durch den Import von LNG die Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland erhöhen, sondern auch in Zukunft die Möglichkeiten für den Import von grünen Energieträgern wie z.B. Wasserstoffderivaten schaffen. Daher ist die Realisierung des LNG-Terminal Brunsbüttel auch für die Industrieunternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel ein wichtiges Signal für die Zukunft! Die energieintensiven Unternehmen aus der chemischen Industrie benötigen hohe Mengen Erdgas und zukünftig grüne Energieträger, wie z.B. Wasserstoff. „Das LNG-Terminal am Standort Brunsbüttel wird für die Versorgungssicherheit der Industrieunternehmen auf Jahrzehnte hinweg eine wichtige Säule darstellen können. Auch wird Brunsbüttel noch attraktiver für Neuansiedlungen von energieintensiven Industrieunternehmen“ ergänzt Frank Schnabel in seiner Funktion als Sprecher der Werkleiterrunde.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Schnellerer Zugang zu Fördermitteln

Einen unbürokratischeren und schnelleren Zugang zu Fördermitteln für Unternehmen, eine Kontrolle der Strukturwandelprojekte mit Blick auf Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Wertschöpfung und Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen – diese drei Kernforderungen formulierte Jürgen Steinmetz beim Online-Forum „Zukunft der Industrie im Rheinischen Revier“.

Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein nahm gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Thomas Kutschaty (Vorsitzender der SPD NRW), Mona Neubaur (Vorsitzende Bündnis 90 / Die Grünen NRW), NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart (FDP) und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) an der digitalen Diskussion teil. Die Industrie- und Handelskammern Aachen, zu Köln und Mittlerer Niederrhein hatten gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Nordrhein zu dem Online-Forum eingeladen.

„Ein erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels wird uns dann gelingen, wenn wegfallende Arbeitsplätze ersetzt, Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie gesichert und neue Jobs in Zukunftsbranchen geschaffen werden – das können nur Unternehmen leisten“, so Steinmetz. „Leider sehen wir, dass sich die Förderung von Unternehmen etwa im Rahmen der Strukturförderung in der Praxis als schwierig erweist.“ Das müsse dringend vereinfacht werden. „Die Unternehmen stehen in den Startlöchern.“

Eine investive Förderrichtlinie des Bundes für den Strukturwandel in den Kohleregionen sowie eine weniger strengere Auslegung des europäischen Beihilferechts, etwa durch eine Sonderwirtschaftszone, könnten laut Steinmetz zu einer Beschleunigung der direkten Unternehmensförderung beitragen.

Steinmetz mahnte zudem, dass die Industrie trotz aller in Aussicht gestellten Fördergelder vor allem auf eine verlässliche Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen ist. „Die Politik muss dafür die richtigen Rahmenbedingungen setzen und wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Carbon-Leakage umsetzen.“

Neben allen Zielbeschreibungen ist laut Steinmetz auch ein verlässlicher Umsetzungsplan dringend notwendig. „Bei der von der Politik angekündigten Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren warten die Unternehmen nun schon länger auf einen Durchbruch.“ Dies sei eine der entscheidenden Voraussetzungen dafür, dass der Strukturwandel erfolgreich gestaltet werden könne. „Die Zeit drängt“, appellierte Steinmetz.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, Frank Löllgen (Leiter des Landesbezirks Nordrhein der IGBCE), Thomas Kutschaty (Vorsitzender der SPD NRW), Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) und Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein). Foto: IHK