Landstrom aus der Batterie für die Binnenschifffahrt

An der Maaskade in Rotterdam wartet kostenloser Landstrom auf große Binnenschiffe (CEMT-Klasse V und höher), die sich an einem Testprojekt mit Landstrom aus einem Batteriesystem beteiligen. Im Auftrag des Hafenbetriebs von Rotterdam hat Skoon Energy dort ein Batteriesystem installiert, um die lokale Landstrom-Versorgung für die Binnenschifffahrt zu stärken.

Im Zentrum von Rotterdam gilt ein Verbot für stillgelegte Generatoren für die Binnenschifffahrt. Die Binnenschifffahrt kann dort die Landstromversorgung nutzen. Aber einige Schiffe benötigen mehr Strom, als die Anlagen liefern können. Die Batterie unterstützt die Landstrom-Schränke am Kai, indem sie den im Hafen liegenden Schiffen mehr Strom bereitstellt. Der Versuch dauert bis zum 31. März 2022 und soll zeigen, ob das Batteriesystem zusammen mit dem lokalen Landstrom-Schrank diesen Bedarf decken kann.

Seit 2010 stehen an rund 60 Orten im Zentrum von Rotterdam Landstrom-Schränke für die Binnenschifffahrt. Diese Schränke können vier bis sechs Binnenschiffe bis maximal 40 Ampere mit Landstrom versorgen. Einige größere Binnenschiffe (in der CEMT-Klasse V und höher) benötigen heutzutage mehr Strom. Um dies ohne drastische Aktionen zu ermöglichen, hat sich der Hafenbetrieb für diese flexible Lösung entschieden.

Die Batterie wird zwischen dem bestehenden Landstrom-Schrank und dem Binnenschiff platziert. So kann die Batterie, wenn ein Binnenschiff mehr als 40A benötigt, die zusätzlich erforderliche Leistung bis zu einem Maximum von 63A liefern. Ohne die Batterie dazwischen würde in einem solchen Fall die Sicherung durchbrennen und das Binnenschiff wäre ohne Strom. Zudem können andere Binnenschiffe in der alten Situation diesen Landstrom-Anschluss nicht mehr nutzen, bis er repariert ist. Der Anschluss des Batteriesystems verhindert eine solche Situation und kann auch größere Schiffe mit Landstrom versorgen.

Skoon ist eine Online-Vermietungsplattform für die Nutzung mobiler Batterien und anderer Formen sauberer mobiler Energie. An einem zugänglichen Marktplatz können Firmen mobile Energiespeicher anbieten oder buchen. Skook bietet eine saubere und finanziell machbare Alternative zum umweltschädlichen Dieselgenerator – dank einer breiten Palette an Energielösungen und intelligenten Analysen. Festivals, Events, Baustellen, Filmsets, Schiffe und viele weitere Anwendungen haben über Skoon einfachen Zugang zu sauberer Energie.

Landstrom ist ein wichtiger Teil der Energiewende. Am Kai liegende Schiffe laufen oft auf Generatoren für die nötige Energie an Bord. Dabei stoßen sie unter anderem Feinstaub, Stickstoff und CO² aus. Mit Landstrom können diese Emissionen reduziert werden, indem Schiffe mit einer sauberen Energiequelle versorgt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




„Fast-Tracking“ des Grünen Gas-Terminals in Wilhelmshaven

Tree Energy Solutions (TES) beschleunigt seine angekündigten Pläne, den deutschen Hafen Wilhelmshaven zu einem World-Scale-Hub für den Import von Grünem Gas zu entwickeln.  Die schnelle Umsetzung („Fast-Tracking“) wird für schnelle alternative Energieversorgung und -sicherheit für Deutschland und Europa sorgen und gleichzeitig das Wachstum der grünen Gasimporte zeitlich beschleunigen.

Mit grünem Wasserstoff als Grundlage ist das grüne Gasterminal Wilhelmshaven nachhaltig, klimaneutral und erlaubt die schnelle Deckung des kurz- und langfristigen Energiebedarfs der Bundesrepublik in nachhaltiger Weise.

Das 2019 initiierte Wilhelmshaven-Projekt von TES soll noch schneller eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands und einen nachhaltigen Beitrag zur europäischen Energiestrategie   spielen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum der regionalen Wirtschaft stärken.

TES bestätigt, dass eine Beschleunigung des Projekts in vollem Einklang mit den strategischen Prioritäten Nachhaltigkeit und Diversifizierung der Energieversorgung stehen und diese unterstützen wird, indem zusätzlich die Abwicklung von Gasimporten neben den geplanten Importen von grünem Gas in der Frühphase berücksichtigt wird. TES ist sich sicher, dass dieses Vorhaben die Möglichkeiten, die deutschen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, beschleunigen wird und keine Investitionen in später nicht mehr benötigte Anlagen erforderlich sind.

„Wir planen nun weitere Arbeiten, um einen operativen Start der Phase 1 bis Winter 2025 in großem Maßstab sicherzustellen. Angesichts unseres geplanten Umfangs (wir planen 6 unabhängige Tanks in Kombination mit 6 Schiffsliegeplätzen unter Verwendung eines neuartigen Ansatzes mit minimalen ökologischen und visuellen Auswirkungen) sind wir auch bereit, alle alternativen Gasimporteure konstruktiv einzubinden und den Zugang Dritter im Einklang mit den aktuellen Vorschriften und Praktiken der EU DG Energie sicherzustellen. TES begrüßt die Teilnahme anderer Unternehmen an dem Vorhaben- unter der Bedingung, dass diese das Projekt beschleunigen und die eindeutige langfristige Absichten und Selbstverpflichtung zu sauberer und grüner Energie, die für die TES-Unternehmensphilosophie von zentraler Bedeutung sind, nicht gefährden.  TES ist auch der Ansicht, dass die Bewältigung der aktuellen Krise so erfolgen sollte, dass langfristige Klimaziele nicht gefährdet werden oder beeinträchtigt werden müssen. Das TES-Wilhelmshaven-Projekt ist ein einzigartiges Projekt, das genau das leisten kann.“  sagt Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer von TES.

Paul van Poecke fährt fort: „Das Projekt TES-Wilhelmshaven ist einzigartig in seiner Fähigkeit, die Pläne Deutschlands und Europas zur nachhaltigen Dekarbonisierung im industriellen Maßstab zu verwirklichen und gleichzeitig die aktuelle Energiekrise maßgeblich und umsichtig zu bewältigen. Wir wollen die Energiewende mutig vorantreiben mit dem Ziel, die Energieversorgung Deutschlands CO2-neutral zu gestalten. Erreicht wird dies durch die Entwicklung Wilhelmshavens als grüner Energiestandort. Die jüngsten Planungen der TES laufen dabei nicht gegen die energiepolitischen Ziele, die bis 2045 erreicht werden sollen. Bundeskanzler Scholz erwähnte bereits, wie Deutschland den Aufbau eines Importterminals in Wilhelmshaven mit Wasserstoffpotenzial unterstützen will. TES ist der festen Überzeugung, dass das vollständig nachhaltige Wilhelmshaven-Projekt mindestens die gleiche, wenn nicht sogar stärkere Unterstützung erhalten sollte, wie traditionelle LNG Terminals unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Klima-Krise.“

„Das Hauptziel der Dekarbonisierungspolitik der Europäischen Union ist es, die schnellstmögliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu möglichst geringen Kosten zu erreichen“, sagte Otto Waterlander, Chief Commercial Officer bei TES.  „Das derzeitige rasante Wachstum der erneuerbaren Energien muss fortgesetzt werden. Aber es wird unmöglich sein, alle Moleküle durch Elektronen zu ersetzen. Da nur 28 % des Primärenergieverbrauchs der EU von 17.407 TWh aus Elektronen stammen, müssen wir uns auch auf die anderen 72 % konzentrieren, um unsere Netto-Null-Ziele zu erreichen. Der von TES importierte grüne Wasserstoff wird die Energiewende in Deutschland deutlich beschleunigen und den Sektoren Mobilität, Industrie und Energie helfen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen und das Problem der Energiespeicherung zu lösen. Es wird sich unmittelbar auf die CO2-Emissionen auswirken und Dekarbonisierungskosten der Kunden minimieren. Unser Projekt Wilhelmshaven wird bis 2045 10 % des gesamten jährlichen Primärenergiebedarfs Deutschlands decken, was etwa dem jährlichen Energieverbrauch von 43 Millionen Haushalten im Land entspricht.“

TES Grüner Wasserstoff wird hauptsächlich mit Solar-, Wind- und Wasserkraft in Ländern mit sehr gut verfügbaren erneuerbaren Energiequellen hergestellt, wonach dem Wasserstoff dann CO2 hinzugefügt wird, um grünes CH4 herzustellen, das als „Energieträger“ verwendet wird. Diese wird dann mit einer eigens konstruierten Flotte von Schiffen nach Wilhelmshaven transportiert. In Wilhelmshaven kann das grüne CH4 wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden, wobei das entstehende CO2 abgeschieden und in einem kontinuierlichen geschlossenen Kreislaufsystem per Schiff in die Erzeugerländer zurückgeführt wird – so garantieren wir, dass das CO2 niemals den Kreislauf verlässt und vermeiden THG-Emissionen.

In der Anfangsphase von 25 TWh pro Jahr grünem Gasimport können in Wilhelmshaven mehr als eine halbe Million Tonnen Wasserstoff produziert und importiert werden.  Diese wird auf 250 TWh pro Jahr in einer Endstufe und damit auf mehr als 5 Millionen Tonnen Wasserstoff steigen. Mit dem Energiebeitrag des Projekts wird ein wesentlicher Meilenstein der deutschen und europäischen Wasserstoff- und Klimaschutzstrategie erreicht

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Grafik: TES Wilhelmshaven




Planmäßige Sperrung der Schleusen am MDK

Vom 19. März bis zum 08. April 2022 werden an den Schleusen des
Main-Donau-Kanals und der Donau umfangreiche Unterhaltungsarbeiten durchgeführt. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Donau MDK wird im Zeitraum von drei Wochen ein umfangreiches Bau- und Unterhaltungsprogramm an den Schleusen Bamberg, Kriegenbrunn, Nürnberg, Eibach, Eckersmühlen, Kelheim und Regensburg umsetzen.

Die Ampeln der Schleusen auf der Main-Donau-Wasserstraße werden dann auf Rot gestellt. Die Schifffahrt auf der rund 760 km langen transeuropäischen Wasserstraßenverbindung kommt für 12 bis 21 Tage zum Stillstand.

„Die vielen einzelnen Vorhaben, vom Wechsel einzelner Schleusentore, über die Bauwerksvermessung und Inspektion bis hin zur War-tung der Kameratechnik müssen sauber geplant, koordiniert und aufeinander abgestimmt werden. Für unsere Beschäftigten bedeuten diese Arbeiten eine ganz besondere Herausforderung,“ so der für die Gesamtsteuerung verantwortliche Fachbereichsleiter Marko Ruszczynski.

Fünf Schleusenanlagen am Main-Donau-Kanal und eine Schleuse an der Donau werden u.a. für die Inspektionsarbeiten trockenlegt. Dazu zählt auch die Schleuse Eckersmühlen, die mit einer Hubhöhe von fast 25 m zu den größten Schleusen in Deutschland gehört,

Die seit Monaten geplanten Arbeiten mit einem gesamten Auftragsvolumen von rund 10 Mio. Euro werden mit 270 eigenen Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern unter Beteiligung der Fachstelle für Maschinenwesen Süd durchgeführt. Zusätzlich wurden rund 100 Aufträge an externe Firmen erteilt, die nochmals 220 Mitarbeiter/-innen und Spezialisten/-innen stellen.

Quelle: WSA Donau