Neue Verbindung zwischen Köln und Sète

Der Logistikdienstleiser CargoBeamer hat eine neue Verbindung für den unbegleiteten Schienentransport von Sattelaufliegern an den Start gebracht. Zwischen Köln in Westdeutschland und Sète in Südfrankreich betreibt der führende Intermodal-Operator seit März eine neue Linie, welche mit zwei Rundläufen pro Woche bedient wird. Neben Sattelaufliegern können auch Wechselbrücken und Container transportiert werden.

Gemeinsam mit dem KV-Dienstleister primeRail fungiert CargoBeamer als Betreiber der Züge und zeichnet für deren Planung und Disposition verantwortlich. Alleiniger Kunde des Dienstes ist das dänische Reederei- und Logistikunternehmen DFDS, wodurch CargoBeamer seine erste exklusiv für einen Kunden bereitgestellte Verbindung in Betrieb nimmt.

Die Vergabe der Slots auf den Zügen erfolgt durch DFDS. Pro Zug können 38 Trailer auf Wagen des Typs T3000 transportiert werden. Ab Sète besteht zusätzlich die Option, den Transport per Fährverbindung über das Mittelmeer bis nach Yalova in der Türkei zu verlängern. Als Partner für die Traktion der Züge zwischen Frankreich und Deutschland konnte das französische Unternehmen Europorte gewonnen werden. Europorte ist Teil der Getlink Group, welche zudem als Eigentümer des Eurotunnels die einzige Schienenverbindung zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich bereitstellt. Nachdem CargoBeamer und Getlink im September 2021 bereits eine Partnerschaft für den unbegleiteten Bahntransport von Sattelaufliegern zwischen Calais (FR) und Ashford (UK) verkündet hatten, wird die Zusammenarbeit beider Unternehmen durch die Aufnahme der Verbindung Köln – Sète nun ausgebaut.

Mit dem neuen Dienst ermöglicht CargoBeamer gemeinsam mit seinen Partnern auf einer weiteren Linie den umweltschonenden Gütertransport über die Schiene. Gegenüber der Straße werden je Sattelauflieger die beim Transport ausgestoßenen CO2-Emissionen um rund 85% gesenkt. Pro Zug wird infolgedessen eine Einsparung von 45.000 kg an Treibhausgasen realisiert, wodurch sich die Bahn erneut als Transportmittel der Zukunft auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen Logistik beweist. Zudem trägt der unbegleitete Transport der Sattelauflieger, bei welchem Fahrer und Zugmaschine nicht auf dem Zug mitfahren, zusätzlich zur Entlastung des in Europa schnell steigenden Mangels an Lkw-Fahrern bei.

Boris Timm, Chief Operating Officer von CargoBeamer, sagt: „Wir freuen uns sehr, mit der Verbindung Köln – Sète eine weitere Linie zum Netzwerk von CargoBeamer hinzuzufügen. Mit dem speziell auf die Kundenanforderungen von DFDS zugeschnittenen Service können wir unser Portfolio noch einmal erweitern und gleichzeitig ein starkes Signal an den Markt senden, wie flexibel unsere Schienendienstleistungen ausgestaltet sein können. Durch die Gewinnung von Europorte als Partner kooperieren wir nun mit drei der größten Traktionsunternehmen Frankreichs und arbeiten gemeinsam kontinuierlich daran, neue und umweltfreundliche Transportlinien über die Schiene als Verkehrsträger der Zukunft zu schaffen.“

Quelle und Foto: CargoBeamer




Erster Luftraum für den Einsatz von Dronen

Um die zunehmende Anzahl von Dronen-Flugbewegungen über dem Rotterdamer Hafengebiet in geregelte Bahnen zu lenken, führt der Hafenbetrieb ein Pilotprojekt für Verkehrsregeln und -management im „unteren Luftraum“ durch. Eine Premiere in den Niederlanden. Demnächst begann das Ausschreibungsverfahren für Parteien, die den Hafen bei diesem Vorhaben unterstützen können.

Der bemannte Flugverkehr wird von den erfahrenen Kräften der Flugverkehrsleitung der Niederlande abgewickelt, während die Abteilung Hafenmeister den Schiffsverkehr in Rotterdam und Umgebung begleitet. Für den professionellen Dronenverkehr im „Very Low Level Airspace“, beziehungsweise im unteren Luftraum, besteht bisher keine vergleichbare Kontrollinstanz. Die Tests des Hafenbetriebs Rotterdam sollen Aufschluss darüber verschaffen, wer am besten für diese Tätigkeit geeignet ist und welche effektiven Regeln für die Nutzung des Luftraums erforderlich sind.

Die Zahl der Dronenflüge nimmt stetig zu. Bisher werden sie für Inspektionen, zur Gefahrenabwehr und für die Verbrechensaufklärung eingesetzt, aber schon bald sollen auf diesem Wege auch Pakete zugestellt werden. Eine positive Entwicklung, die zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs Rotterdam passt, ein sauberer und intelligenter Hafen zu sein. Dronen sind schnell, nicht umweltbelastend, wartungsarm, relativ kostengünstig und sicher. Im hybriden Hafen der Zukunft sollen außer Schiffen, Zügen und Lkw auch Dronen für den Transport von Frachtgütern und Passagieren eingesetzt werden. Die ersten Vertiports (Flughäfen für Maschinen, die vertikal landen und starten) in Rotterdam können möglicherweise schon im Jahr 2024 getestet werden. Für 2026 werden die ersten kommerziellen Flüge in fliegenden Taxis erwartet, die zunächst allerdings noch von einem Piloten gesteuert werden. Hersteller entwickeln zurzeit Dronen für die Beförderung von zwei bis sechs Fluggästen.

Zum Hafengebiet haben nur Dronenbetreiber Zugang, die über eine Genehmigung der niederländischen Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“) verfügen. In Zukunft soll es kein Ausnahmefall mehr sein, dass im Luftraum mehrere Dronenflüge gleichzeitig stattfinden. Da die Sicherheit im Rotterdamer Hafen höchste Priorität hat und Rettungsdienste (wie Rettungs- und Polizeihubschrauber) nicht bei ihrer Arbeit behindert werden dürfen, hat der Hafenbetrieb eine Ausschreibung für Unternehmen organisiert, die Systeme für die Kontrolle von unbemanntem Flugverkehr („Unmanned Traffic Management“) anbieten. Diese „UTM“ oder „U-Space“ überwachen, welche Dronen sich in der Luft befinden und ob die Flüge genehmigt wurden, um den Dronenverkehr in geregelte Bahnen zu lenken.

Außer den Unternehmen und Behörden, die sich mit dem Dronenflug befassen, sind auch die niederländischen Ministerien für Verteidigung und Infrastruktur („Ministerie van Defensie en Infrastructuur“) & Wasserwirtschaft („Waterstaat“) an dem Projekt „Rotterdam prototype U-Space Airspace“ beteiligt, ebenso wie die oben genannte Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“). Mithilfe des Prototyps will man sich einen fundierten Eindruck davon verschaffen, welche Tätigkeiten und wie viel Arbeit für die Dronen-Luftraumkontrolle eingeplant werden müssen, welche Kosten anfallen und wer die Arbeiten an besten ausführen kann. All das, um langfristig die Sicherheit im Luftraum garantieren zu können. Der Testdurchlauf beginnt Mitte 2022 und wird zwei Jahre lang dauern. Nach Abschluss können endgültigere Entscheidungen über die Einrichtung der Dronen-Luftraumkontrolle gefällt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam