Neuwahlen zum Präsidium des BDB

Im Rahmen der am 30. März 2022 erfolgten turnusgemäßen Neuwahl des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) ergaben sich einige personelle Veränderungen in dem nun aus sieben Vertretern bestehenden Gremium.

Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden die Vizepräsidenten Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Präsident der European River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU), Dr. Achim Schloemer (Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Köln) und Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg) sowie Martin Staats (MSG eG, Würzburg) als Präsident.

Nicht mehr für das Präsidium kandidierten Heinrich Kerstgens (vormals Contargo GmbH & Co. KG, Mannheim) und Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport-Genossenschaft, Duisburg). Roberto Spranzi wird aber sein ehrenamtliches Engagement im Vorstand des BDB fortsetzen.

Bereits in der abgelaufenen Wahlperiode legte Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg) zum 30. September 2021 seine Ämter im Verband nieder.

Für Heinrich Kerstgens, der von Contargo zur Konzernmutter Rhenus SE gewechselt ist, wurde Cok Vinke (Contargo Waterway Logistics BV, Zwijndrecht) in das Präsidium des Verbandes gewählt. Cok Vinke arbeitet bereits aktiv im BDB-Fachausschuss für den Kombinierten Verkehr mit, sodass im Präsidium weiterhin eine hohe Kompetenz bei Themen rund um Güterverkehre in der intermodalen Transportkette vorhanden ist.

Im Nachgang zur Wahl erläutern die Präsidiumsmitglieder Martin Staats und Dirk Gemmer gegenüber Pressevertretern: „Wir freuen uns über das eindeutige Votum und das uns damit entgegengebrachte Vertrauen der Kollegen. Das Binnenschifffahrtsgewerbe steht vor großen Herausforderungen, sei es der Transformationsprozess hin zu einer noch umweltfreundlicheren Binnenschifffahrt, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbaren Folgen der Ukraine-Krise auf das System Wasserstraße oder der sich verschärfende Fachkräftemangel in unserer Branche. Als BDB werden wir uns dafür einsetzen, dass die politischen Rahmenbedingungen auf deutscher und europäischer Ebene so ausgestaltet werden, dass unser Verkehrsträger fit für die Zukunft gemacht wird und eine noch wichtigere Rolle bei der Bewältigung des steigenden Güteraufkommens spielt.“

Quelle und Foto: BDB, das BDB-Präsidium nach den Wahlen am 30. März 2022: (v.l.n.r.) BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen, die BDB-Vizepräsidenten Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Cok Vinke (Contargo Waterway Logistics BV, Zwijndrecht), Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg), Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg / Präsident der ERSTU e.V) und BDB-Präsident Martin Staats (MSG eG, Würzburg). Nicht im Bild: BDB-Vizepräsident Dr. Achim Schloemer (Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Köln).




Rheinhafen Andernach weiterhin erfolgreich

Der Rheinhafen Andernach verzeichnet weiterhin eine positive Entwicklung und konnte auch im Jahr 2021 eigenwirtschaftlich betrieben werden. Allerdings ging die internationale Containerknappheit und Lieferkettenproblematik im vergangenen Jahr auch am Andernacher Rheinhafen nicht spurlos vorbei. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2021 mit 2.808.993 Tonnen insgesamt rund 90.000 Tonnen weniger verladen. Dennoch bleibt der Hafen in Andernach mit dieser Größenordnung einer der umschlagsstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und eine bedeutende Logistikdrehscheibe in der Region.

Die Containermengen im Berichtsjahr erreichten seit Jahren erstmals einen deutlichen Mengenrückgang um rund 20 %. Mit einer Verladung von 157.530 TEU (twenty-feet-equivalent-unit) konnte der Höchstwert aus 2020 nicht übertroffen werden. „Wir hätten gerne wie im Vorjahr über 200.000 TEU umgeschlagen. Grundsätzlich waren Bedarf und Nachfrage nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen stark angestiegen. Leider hat uns die internationale Containerknappheit und die Lieferkettenproblematik einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, erläutern die Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Erfolgsgaranten im Jahr 2021 waren insbesondere die Stückgut-, aber auch die Schüttgutverladung, die eine erneute Mengensteigerung zum Vorjahr verzeichnen. Im Bereich Stückgut konnte mit 243.872 Tonnen eine Steigerung um rund 14 % erreicht werden.

Mit einem Jahresumsatz von etwa 8.300.000 Euro erreicht die Stadtwerke als Hafenbetreiber im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert. Die Betriebssparte Rheinhafen erwirtschaftet ein über Plan liegendes Betriebsergebnis von rund 160.000 € und trägt damit zum positiven Unternehmensergebnis bei. „Wir freuen uns, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurückblicken können. Der Hafen zeigt sich auch in Krisenzeiten robust und entwickelt sich kontinuierlich weiter.“, so die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Weiterhin positiv tragen neben der Verladung von Gütern auch die hafennahen Dienstleistungen, insbesondere das Geschäft der Vermietung und Verpachtung von Lagerflächen zum erfolgreichen Wirtschaften bei. Der Geschäftsbereich hat zwischenzeitlich einen Anteil von rund 1.300.000 Euro am Jahresumsatz und meldet zeitweise volle Auslastung.

Im Jahr 2021 investierten die Stadtwerke rund 5.600.000 Euro in den Hafen. Wesentlicher Bestandteil der getätigten Investitionen ist die neue Containerkranbrücke, welche am 1. Juli 2021 offiziell in Betrieb genommen wurde. Diese herausragende Einzelinvestition betrachten die Hafenverantwortlichen als wesentlichen Meilenstein für das zukunftsträchtige Containergeschäft am Standort Andernach. Hierzu haben die Stadtwerke auch einen Zuschuss des Bundes erhalten. Darüber hinaus erfolgten Investitionen in die Sanierung der Uferbefestigung von rund 275.000 Euro. Eine weitere große Investition stellte der Kauf des Geländes des sogenannten ehemaligen Kochplatzes an der Konrad-Adenauer-Alle dar. Neben den Investitionen steckten die Stadtwerke rund 1.100.000 Euro in die Unterhaltung. In größten Teilen gingen diese Investition in die Instandsetzung der Hallenflächen, Umschlagsplätze inklusive Umschlagsgeräte und die Gleisinfrastruktur.

Insgesamt planen die Stadtwerke im Jahr 2022 Investitionen von rund 6.400.000 Euro. Neben der Sanierung der Uferbefestigung im Stromhafen, beinhaltet die Planung im Wesentlichen die Erweiterung und Optimierung der Lagerkapazität.

In den ersten Monaten des laufenden Jahres setzt sich die Entwicklung des Vorjahres fort: „Im ersten Quartal liegen wir bezüglich der Verlademengen im Plan. Die aktuellen Preissteigerungen werden auch für uns eine Herausforderung sein. Ein großer Dank gilt auch unseren Mitarbeitern, die während der gesamten Corona-Situation hervorragende Arbeit leisten.“, zeigen sich Jan Deuster und Lars Hörnig zuversichtlich.

Auch Oberbürgermeister Achim Hütten, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Andernach GmbH, betont die Bedeutung des Rheinhafens für die Stadt und die Region. „Der Hafen Andernach ist ein wichtiges Aushängeschild der Stadt und wichtiger Wirtschaftspartner der gesamten Region. Trotz und gerade wegen der schwierigen Situation im Welthandel gilt es den Hafen als Drehscheibe kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Weitere Informationen über Dienstleistungen des Andernacher Hafens und das Ausbildungsangebot zur Fachkraft für Hafenlogistik erhalten Interessierte unter www.hafen-andernach.de.

Die positive Entwicklung des Rheinhafens wollen die Stadtwerke anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadtwerke-GmbH auch mit der Bevölkerung der Region feiern. Am Wochenende des 16. und 17. Juli 2022 öffnet der Hafen für Gäste seine Tore.

Quelle: Rheinhafen Andernach, Foto: Rheinhafen Andernach/ Christoph Maurer, der Rheinhafen Andernach bleibt einer der umsatzstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und ein bedeutender Logistikstandort in der Region.