WVV versorgt jetzt auch Güterschiffe mit Landstrom

Die Würzburger Hafen GmbH (WHG), Tochter der Würzburger Versorgungs- und VerkehrsGmbH (WVV), hat eine Liegestelle im Neuen Hafen mit Strom für die Güterschifffahrt ausgestattet. Diese Produktvariante des bereits bekannten „Energieterminal“ für Fahrgastkabinenschiffe wurde durch die Stadtwerke Würzburg AG gemeinsam mit der Firma Grid & Co. GmbH aus Berlin entwickelt.

Dies stellt eine komfortable und einfach nutzbare Möglichkeit für die Güterschiffe dar, um vor Ort Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Ziel ist es, neben dem größeren Komfort des Schiffspersonals durch weniger Lärm und Vibrationen, auch ein Einsparen von Stickoxiden und CO2 zu ermöglichen.

Hierzu wurde eine Anschlusssäule geschaffen, die die Möglichkeit bietet, je nach Energiebedarf des Güterschiffes einen sogenannten 16/32/63A CEE-Anschluss zu wählen und Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Somit muss während der Liegezeit kein Diesel- oder HilfsAggregat zum Einsatz kommen. Die Anwenderplattform stellt in Form einer Web-App den Service bereit. Der Nutzer des Versorgungsschrankes kann vor Ort mit dem Smartphone oder Tablet einen QR-Code scannen und gelangt direkt auf das Portal, um die Versorgung zu starten. Abgerechnet wird direkt mittels Kreditkarte oder PayPal. Am 03.03.2022 wurde die neue Landstromversorgung am Neuen Hafen vorgestellt. Zur Veranschaulichung und als erster Test war ein Schiff der MSG eG vor Ort.

Sandra Schmitt, Geschäftsführerin der WHG, geht davon aus, dass das neugeschaffene Landstromangebot für Güterschiffe an den Erfolg des Energieterminals für Fahrgastkabinenschiffe anknüpft. Das Pilotprojekt wurde vom Freistaat Bayern finanziell großzügig unterstützt. „Die gesammelten Erfahrungen der Würzburger Hafen GmbH möchten wir in Zukunft anderen Häfen in Form einer erprobten Komplettlösung zur Verfügung stellen“, so Sandra Schmitt. Dank der Fördermittel und der neu geschaffenen anwenderfreundlichen Plattform wird so dazu beigetragen, die Güterschifffahrt schneller, umweltfreundlicher und komfortabler zu gestalten. Diese erprobte Gesamtlösung soll bereits im zweiten Quartal 2022 anderen Häfen zur Verfügung gestellt werden.

Auch Martin Staats, Vorstand der MSG eG, freut sich, hier einen Beitrag zu Nachhaltigkeit zu leisten und ist gespannt auf die Erfahrungen und die Nachfrage vor Ort. „Die Binnenschifffahrt ist per se heute schon einer der umweltfreundlichsten Verkehrsträger mit enormen Bündelungseffekten. Sie wird durch die Nutzung von Landstrom noch grüner und geräuschärmer für die Anwohner. Wir brauchen somit zur Versorgung der Schiffe keine Aggregate mit schwefelarmem Diesel in Tankstellenqualität zu betreiben“, so Staats.

Landstromversorgung ist bei der Würzburger Hafen GmbH nichts Neues. Bereits im Jahr 2005 wurde in Zusammenarbeit mit der STW AG eine Lösung zur Landstromversorgung von Fahrgastkabinenschiffen entwickelt. Mittlerweile sind alle innenstadtnahen Liegeplätze mit Strom versorgt. 2019 wurden an den Liegeplätzen in Würzburg 839.000 kWh Strom aus erneuerbaren Energien genutzt und somit ca. 605 Tonnen CO2 eingespart. Die entwickelten und standardisierten Versorgungsschränke wurden bereits an viele Kunden in Deutschland und Europa vermarktet. Der Würzburger Hafen wird als Vorreiter und erfahrener Betreiber und Lieferant im Markt betrachtet.

Quelle und Foto: WVV, Christian Bauer (WHG), Christoph Kreuzinger (STW), Sandra Schmitt (Geschäftsführerin der WHG) und Martin Staats (Vorstand der MSG eG). 




duisport beendet alle Aktivitäten in Belarus

Die Duisburger Hafen AG zieht sich mit sofortiger Wirkung aus sämtlichen geschäftlichen Aktivitäten in Belarus zurück. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der Unterstützung durch Belarus in enger Abstimmung zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschaftern getroffen.

duisport wird sich sowohl von der Minderheitsbeteiligung (0,59 Prozent) an der internationalen Entwicklungsgesellschaft des Industrie- und Logistikparks Great Stone sowie von der Beteiligung an der Eurasian Rail Gateway CJCS (38,9 Prozent), die den Bau und Betrieb eines bimodalen Terminals geplant hat, trennen. Darüber hinaus wurde bereits das Repräsentations-Büro in Minsk endgültig geschlossen.

Zum Zeitpunkt der Investition befanden sich Deutschland und die EU in einem konstruktiven Dialog mit Belarus. Die Entwicklung seit den letzten Präsidentschaftswahlen und die Unterstützung des russischen Angriffs auf die Ukraine waren nicht abzusehen.

„Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, und wir hoffen auf ein schnelles Ende des Krieges“, sagt duisport-CEO Markus Bangen. „Wir ziehen einen klaren Schlussstrich unter unser Engagement in Belarus. Wir haben unsere Aktivitäten dort schon seit den Wahlen im Jahr 2020 kritisch in Frage gestellt und auf Veranlassung des Aufsichtsratsvorsitzenden unsere Handlungsoptionen geprüft, konnten und können als Teil eines internationalen Konsortiums aber keine einseitigen Schritte gehen. Umso wichtiger ist es uns jedoch in der aktuellen Lage, ein deutliches Zeichen zu setzen, sämtliche geschäftlichen Beziehungen zu Belarus einzustellen und konkrete Verhandlungen mit unseren Mitgesellschaftern für einen raschen Austritt aus den Gesellschaften zu forcieren“, so Markus Bangen weiter.

In der Ukraine und Russland ist der Duisburger Hafen weder geschäftlich aktiv, noch hat er etwaige Beteiligungen.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Oliver Tjaden




Ein Plus von 4,6 % für bayernhafen

bayernhafen bündelt Gütermengen und verlagert Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. So schlug bayernhafen 2021 über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 9,15 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn um – das ist ein Plus von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht rund 535.000 eingesparten Lkw-Fahrten.

Der Bahngüterumschlag 2021 betrug 6,396 Mio. t, das ist ein Zuwachs von 14,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,755 Mio. t, das sind 12,8 % weniger als im Vorjahr – maßgeblich dafür ist, dass aufgrund der im Mehrjahresvergleich guten Wasserstände der Donau kaum Leichterungen (Umschlag Schiff-Schiff) bei überregionalen Schiffstransporten in den beiden Donauhäfen Regensburg und Passau erforderlich waren. Per Schiff und Bahn werden z.B. Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut wie Trafos transportiert.

Ein deutliches Plus gab es beim Kombinierten Verkehr, der im Vergleich zum Vorjahr um 22 % zulegte. 2021 wurden über alle bayernhafen-Standorte 492.726 TEU (twenty foot equivalent unit) umgeschlagen. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu zunehmend Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr – ein Segment mit weiterem Wachstumspotenzial. Durch die Investitionen in den Ausbau der Terminals in den bayernhafen-Standorten Nürnberg und Regensburg wird der Kombinierte Verkehr weiter gestärkt.

„In jeder unserer Standort-Regionen sind wir Güter-Drehscheibe für Import und Export und Motor der regionalen Wirtschaft. Für eine zuverlässige Versorgung der Region und einen umweltfreundlicheren Güterverkehr per Schiff und Schiene braucht es unsere Binnenhäfen mit ihrer Infrastruktur“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „Grundlage dafür sind langfristige Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur und die konzentrierte Ansiedlung von Logistikunternehmen. Daher kann es nur eine klare Absage dafür geben, funktionierende Hafenflächen durch Nutzungsänderungen der Nachbarschaft einzuschränken oder Hafenflächen in größerem Stil gar anderweitig zu nutzen. Bestehende Beeinträchtigungen müssen im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme minimiert werden.“

„Von der neuen Bundesregierung erwarten wir zur Förderung des multimodalen Verkehrs Planbarkeit und Verlässlichkeit“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „wir brauchen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger. Für zeitkritische Verkehre ist die Schiene prädestiniert, dafür braucht es ausreichend Kapazität bei den Bahntrassen im Netz. Bei Massengütern und Schwergut kann das Binnenschiff seine Stärken ausspielen.“ Neue Chancen sieht Zimmermann bei den regenerativen Energien wie durch den Transport und Lagerung von grünem Wasserstoff und synthetischen Fuels: „Wie bei der Verkehrswende werden unsere Binnenhäfen auch bei der Energiewende in den Netzsystemen eine entscheidende Rolle spielen.“

Nicht einschätzbar ist derzeit für bayernhafen das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und damit auf die Logistikbranche und die internationalen Lieferketten – sei es bei Container-Verkehren, im Agrarbereich oder bei der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie.

Nachfolgende Beispiele für Investitionen durch langjährige Kunden unterstreichen die Standortbedeutung: Rund 35 Mio. Euro investiert im bayernhafen Aschaffenburg die Firma Pollmeier in ein neues Hochregallager und eine Holz-Zuschnittanlage. Inbetriebnahme ist für Sommer 2022 geplant. Ermöglicht wurde dies durch eine Erweiterung der Ansiedlungsfläche direkt am bestehenden Werk – alles auf der ehemaligen Kraftwerks-Fläche, die Standort-Architekt bayernhafen durch Konversion in eine Fläche für logistikintensive Industrieunternehmen umwandelte. Sowohl für die Rohstoffbeschaffung als auch die Belieferung seiner Kunden nutzt Pollmeier die Infrastruktur des Hafens. Die Geis Gruppe investiert rund 25 Mio. Euro in ein neues Logistik- und Technologiezentrum im bayernhafen Nürnberg. Teil 1 mit rund 15.000 qm Logistikfläche sowie Büroflächen ging im April 2021 in Betrieb, Teil 2 folgte im Februar 2022. Ausschlaggebend ist die unmittelbare Nähe zum Hafen und dem Containerterminal. Die benötigte Fläche wurde auch in dem Fall durch Konversion vorbereitet.

bayernhafen setzte 2021 das hohe Investitionsniveau der Vorjahre fort und stieß über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 20 Mio. Euro an. Die für 2022 vorgesehenen Investitionen bewegen sich ebenfalls auf dem hohen Niveau der Vorjahre.

Als ‚vierte‘ Infrastruktur neben Wasserstraße, Schiene und Straße sind ‚Datenautobahnen‘ für zukunftsfähige Binnenhäfen und die angesiedelten Logistikunternehmen von hoher Bedeutung. Nach Nürnberg, Bamberg und Regensburg bekommt auch Aschaffenburg schnelles Breitband-Internet – im Oktober 2021 startete der Energie- und Infrastrukturdienstleister Entega Medianet GmbH mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau.

Nach dem 100sten Geburtstag des bayernhafen Aschaffenburg 2021 feiert der bayernhafen Nürnberg 2022 seinen 50sten. Der 1972 als Teil der transeuropäischen Wasserstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer eröffnete bayernhafen Nürnberg zählt heute zu den wichtigsten Güterverkehrs- und Logistikzentren Europas. Für die Region ist er ein Jobmotor – rund 7.000 Menschen arbeiten hier. bayernhafen plant, interessierte Bürgerinnen und Bürger 2022 zu einem Fest aufs Hafengelände einzuladen – im Juli in Aschaffenburg und im September in Nürnberg. Das Programm ‚Hafen live erleben‘ soll einen Einblick in die vielfältige Welt der Logistik ermöglichen und die Bedeutung von Binnenhäfen für die Bevölkerung aufzeigen.

Quelle: bayernhafen, Foto: bayernhafen / M. Ziegler, der Standort in Regensburg




Nachfrage nach Hamburger Import Message Plattform steigt

Das Softwarehaus DAKOSY registriert eine steigende Nachfrage nach der Import Message Plattform (IMP) bei Spediteuren, die ihre Importe über den Hamburger Hafen effizienter steuern wollen. „Das vermehrte Interesse führen wir darauf zurück, dass die anhaltenden Schiffsverspätungen die Disposition von Importcontainern extrem erschweren. Die Anfragen zeigen, dass die Spediteure ihre digitalen Möglichkeiten verstärkt ausschöpfen wollen“, erklärt Dieter Spark, Vorstand des Hamburger IT-Softwarehauses DAKOSY.

Die Transparenz in der Logistikkette und die Vorwegnahme von Prozessen, wie beispielsweise Zollverfahren, gewinnen angesichts der Lieferkettenverzögerungen an Bedeutung und machen Container planbarer und sogar schneller. Im Hamburger Hafen werden diese Möglichkeiten über die IMP zunehmend genutzt.

Sebastian Magdeburg, Head of Seafreight Germany des Fullservice-Dienstleisters Hellmann Worldwide Logistics, bestätigt den Trend zu mehr Transparenz: „Industrie- und Handelsunternehmen haben zunehmend die Erwartungshaltung, dass sie alle 24 Stunden Updates zu der jeweiligen Schiffsankunft erhalten: Über die Teilnahme an der IMP aktualisieren wir Veränderungen bei den Schiffsankünften für unsere Kunden nahezu live und erfüllen somit diese Anforderungen für Hamburg.“ Auch deswegen werden nahezu alle Container, die Hellmann über den Seehafen Hamburg importseitig abfertigt, über die IMP-Plattform abgewickelt.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem HVCC, dem Hamburg Vessel Coordination Center, das für die Schiffskoordination rund um den Zu- und Ablauf im Hamburger Hafen verantwortlich ist, erhält DAKOSY Statusinformationen zu allen Schiffsanläufen im Hamburger Hafen. Das HVCC hat die Schiffe bereits ab ihrer Ankunft in Europa „auf dem Schirm“ und verfeinert die Informationen fortlaufend bis zur Ankunft im Hafen. Aus vielen Datenquellen erstellt das HVCC in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority (HPA) eine Verkehrslage für die nächsten vier Tage im Voraus. Spark ist davon überzeugt, dass DAKOSY mit den HVCC-Informationen die bestmöglichen Prognosen für nahezu alle relevanten Schiffe erhält.
Auch die Vorwegnahme von Importprozessen, bevor die Ware im Hafen Hamburg eintrifft, ist aktuell eine sehr gefragte Funktion der IMP-Plattform.

Für den praktischen Nutzen nennt Magdeburg ein Beispiel: „Gelöschte und automatisch verzollte Container können direkt vom Trucker abgeholt werden, auch außerhalb unserer Bürozeiten.“ Gerade für Container, die Sammelladungen enthalten, sei dies interessant. Der Trucker könne diese Container noch in der Nacht zum Hellmann-Lager umfahren. Zu Schichtbeginn sei alles bereit für die Dekonsolidierung. Würde der Prozess erst manuell am nächsten Tag zu den Bürozeiten angestoßen werden, stünden die Container frühestens mittags zur Entladung bereit, so die Erfahrung bei Hellmann.

Die Import-Message-Plattform ist Teil des Port Community Systems, an das mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik, Industrie und Handel angeschlossen sind, und gehört zu den am weitest entwickelten Hafen-IT-Systemen in der Welt. Denn in Hamburg zahlen viele Beteiligte gemeinsam in das kollaborative System IMP ein, und zwar in Form von Daten: Carrier, Behörden, Speditionen, Terminaldienstleister und andere Hafenbeteiligte. Als Daten-Rendite werden mehr als 100 Statusinformationen rund um den betroffenen Container ausgegeben.

Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit nahezu 40 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für die Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Quelle: DAKOSY, Foto: Hellmann Worldwide Logistics




Eine Mio Kühlcontainer im Hafen Antwerpen

Das Wachstum im Kühlkettensegment von Port of Antwerp hält 2021 an. Dies ist bemerkenswert in einem Jahr, in dem die globale Logistikkette vor noch nie dagewesenen Herausforderungen stand. Was bringt 2022? Die Perishables Expertise Group von Port of Antwerp bietet Antworten auf einige drängende Fragen.

Die Gesamtzahl der im Antwerpener Hafen umgeschlagenen Kühlcontainer stieg 2021 im Vergleich zu 2020 um 2,7 %. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Marke von 1 Million TEU an betriebsbereiten Kühlcontainern überschritten. Das Wachstum war hauptsächlich auf einen Anstieg des Exportvolumens um 6 % zurückzuführen. Etwa 60 % der im Hafen von Antwerpen umgeschlagenen Container sind für den Export bestimmt. Der Anteil des Kühlcontaineraufkommens (in TEU) beträgt 8,2 % des gesamten Containerverkehrs im Hafen.

Perishables Expertise Group: „Unsere Essgewohnheiten haben einen positiven Einfluss auf die Zahlen der Kühltransporte. Lebensmittelkisten mit frischen Produkten werden immer beliebter. Auch die Supermärkte prüfen, wie sie Ihnen frische Lebensmittel nach Hause liefern können. Dieses Phänomen ist im Vereinigten Königreich bereits weit verbreitet und wird voraussichtlich auch in Belgien Einzug halten. Viele Verbraucher entscheiden sich bewusst für eine pflanzliche Ernährung und suchen nach einem größeren Angebot an Obst, Gemüse und Fleischersatzprodukten. Und das möglichst das ganze Jahr über.“

Auffallend an den jährlichen Zahlen ist die Zunahme der konventionellen Kühltransporte. Das gesamte konventionelle Volumen stieg im Vergleich zu 2020 um 6 %. Vor der Corona-Krise war ein massiver Rückgang des Einsatzes herkömmlicher Kühlschiffe zu verzeichnen, da der Großteil der verderblichen Waren in Kühlcontainern transportiert wurde. Ab 2020 war der Einsatz von Kühlschiffen in der Linienfahrt aufgrund der hohen Tarife in der Container-Linienfahrt wieder rentabel. Haben konventionelle Kühlschiffe noch eine Zukunft?

Perishables Expertise Group: „Die derzeitige Flotte konventioneller Kühlschiffe wurde vor der Gesundheitskrise wegen ihrer hohen Bunkerkosten aus dem Markt gedrängt. Dieser Schiffstyp passt jedoch perfekt in das derzeitige System der Kühllagerung und des Cross-Docking. Da diese Schiffe schnell be- und entladen werden können und die Infrastruktur dafür geeignet ist, könnte eine neue und umweltfreundliche Generation von konventionellen Kühlschiffen in Zukunft wieder eine wichtige Rolle spielen.“

Der maritime Sektor hat sich den UN-Zielen der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Im Rahmen der IMO 2023 werden im nächsten Jahr Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im internationalen Schiffsverkehr in Kraft treten. Diese Richtlinie wird sich zusammen mit den steigenden Energiepreisen auf die globale Kühlkette auswirken. Unternehmen investieren in großem Umfang in ihre eigenen erneuerbaren Energiequellen. Wird dies ausreichen, um das Energieproblem zu lösen?

Perishables Expertise Group: „Nur erneuerbare Energien zu nutzen, reicht nicht aus. Der Sektor muss auch in die Speicherung dieser Energie investieren. Indem man Restenergie in einer Batterie speichert, kann man sie zu Spitzenzeiten nutzen. Man kann Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie überwachen und sie mit dem Verbrauch des eigenen Unternehmens vergleichen. So lässt sich der Energieverbrauch optimieren. Eine große Investition, aber sie zahlt sich aus. Dies wirkt sich sowohl finanziell als auch ökologisch positiv aus.“

Zu Beginn des Jahres 2022 steht der globale Containerhandel noch vor vielen Herausforderungen. Nahezu alle Lager sind voll, die Liniendienste sind noch nicht im Zeitplan und die Container sind nicht dort, wo sie sein sollten. Dennoch herrscht ein vorsichtiger Optimismus. Aufgrund der hohen Durchimpfungsrate in Belgien (ca. 77,8 %) sind weniger Arbeitnehmer krankheitsbedingt abwesend. Dies wird sich positiv auf die Überlastung der Terminals und den Mangel an Lkw-Fahrern auswirken. Auch der Verwaltungsrückstau wird schrittweise abgebaut. Ist 2022 ein Wendepunkt für den Containersektor?

Perishables Expertise Group: „Eines ist sicher: alle Glieder der Logistikkette werden zusammenarbeiten müssen, um die Probleme zu lösen. Letzten Endes werden sich die Sätze auf einem tragfähigen Niveau stabilisieren. Die niedrigen Preise der Vergangenheit werden wir nicht mehr erleben. Aber das ist positiv. Höhere Tarife sorgen für mehr Disziplin bei der Bestellung und Verwaltung von Kapazitäten in den verschiedenen Gliedern der Logistikkette. Dies hilft, zukünftige Probleme zu vermeiden. Unvorhergesehene Ereignisse können jedoch immer negative Auswirkungen auf den Container-Linienverkehr haben. Man denke zum Beispiel an die aktuellen Sanktionen gegen Russland.“

„Um in Zukunft weniger von solchen Störungen der Logistikkette betroffen zu sein, könnte man sich nach Verladern umsehen, die näher am Wohnort liegen. Bei tropischen Früchten ist dies natürlich nicht selbstverständlich. Eine andere Lösung besteht darin, die Abhängigkeit von einer einzigen Seeverbindung oder einem einzigen Gebiet für den Import und Export von Waren zu verringern. Man kann zum Beispiel Mangos sowohl aus Indien als auch aus Mexiko importieren. So verteilt man das Risiko und garantiert die Versorgung.“

Die Perishables Expertise Group besteht aus Fachleuten von Remant Cool Logistics, DP World, Foodcareplus, Hapag-Lloyd, Seafrigo, Liege Natie, PSA Cargo Solutions, IDP, Eurofruitports, MSC und Sea invest.

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen




Rumpf von AVATAR in Gent angekommen

Eines der Ziele von AVATAR ist der Bau eines neuen, hochautomatisierten Schiffes (Ladekapazität 25 Tonnen, emissionsfrei), das für die Güterverteilung in der Stadt eingesetzt werden soll. Der Rumpf des neuen AVATAR-Schiffs ist jetzt in Gent angekommen.

Seit 2020 arbeitet die Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit 9 Partnern aus Deutschland, Belgien, Niederlande und Schweden an Konzepten für die Zukunft der letzten Meile durch die Nutzung von Kanälen und Wasserwegen. Beim Bau des „AVATAR-Schiffs wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Der Rumpf des Schiffs wurde in einem niederländischen Werftbetrieb fertiggestellt und zur weiteren Entwicklung Mitte Januar 2022 nach Belgien transportiert, wo es in Gent bald zum Einsatz kommen soll.

In Absprache mit den Schiffbauarchitekten, den technischen Ingenieuren und der Werft wurden dabei im Laufe des letzten Jahres zahlreiche Anpassungen am ursprünglichen Entwurf des Schiffes vorgenommen. So wurden beispielsweise Ballasttanks für 10.000 Liter Ballast eingebaut, die es uns ermöglichen, das Schiff zum Be- und Entladen auf verschiedene Kaihöhen anzuheben. Dies trägt auch zur Stabilität des Schiffes bei und ermöglicht es uns, unter den vielen historischen Brücken Gents hindurchzufahren, die nicht mehr geöffnet werden können.

Die Schiffskonstruktion ist an die Binnenwasserstraßen der Stadt Gent angepasst. Es handelt sich um ein Flachschiffmodell mit einem Fassungsvermögen von 25 Tonnen, das aus Aluminium gefertigt ist. Mit einer Größe von ca. 15 m x 4 m und einem Tiefgang von 0,4 m ist es perfekt für die flachen Gewässer der mittelalterlichen Stadt geeignet. Der Antrieb erfolgt über einen vollelektrischen Motor mit einem Batteriepaket, wodurch das Schiff emissionsfrei unterwegs ist. Die mögliche Fahrzeit einer Batterieladung wird mindestens acht Stunden bei einer Geschwindigkeit von 9 km/h betragen. Das Schiff wird von einem Skipper gesegelt, ist aber bereits für automatisiertes Segeln auf hohem Niveau vorbereitet.

Im nächsten Schritt wird das Projektteam das neue AVATAR-Schiff mit dem entsprechenden Motor und der entsprechenden Ausrüstung ausstatten. Die Projektpartner E. Van WingenKU Leuven und SEAFAR werden federführend an dieser Entwicklung beteiligt sein. Ziel ist es, mit dem neuen AVATAR-Schiff am Sommer 2022 in der Stadt Gent mit Tests unter realitätsnahen Bedingungen zu beginnen. Zusammen mit den federführenden Projektpartnern wird hierfür aktuell ein Koordinierungsplan erstellt.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH, Foto: Opleidingscentrum voor Hout en Bouw vzw – Peter Geirnaert




Jeden Tag ein neuer Arbeitsplatz im Hafen

Der Pandemie zum Trotz blickt der Hafen Straubing-Sand auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Insgesamt wurden 4,25 Mio. Tonnen Güter auf LKW, Bahn und Schiff umgeschlagen. Während der wasserseitige Umschlag mit 663.000 t annähernd stabil war (-1%), konnte der Bahnumschlag mit 362.000 t leicht zulegen (+4 %).

„Wir wollen uns auf diesen Zahlen nicht ausruhen und weiter in den Ausbau der klimafreundlichen Verkehrsträger Schiff und Bahn investieren“, kommentiert Andreas Löffert, Geschäftsführer der Hafen Straubing-Sand GmbH, diese Jahresbilanz. Im Zuge des Donauausbaus wird deshalb bis 2023 die Hafensohle tiefer gelegt und die Spundwand des Hafenbeckens statisch ertüchtigt. Für die Schaffung neuer Schiffsliegeplätze gibt es bereits eine Vorplanung. Weitere Bahnverkehre sollen mit einem optimiert geplanten Terminal des kombinierten Verkehrs lange LKW-Fahrten ersetzen. Für dieses 20 Millionen Euro-Projekt rechnet man bis zum Herbst mit einem Förderbescheid des Eisenbahnbundesamtes.

Investiert haben im abgelaufenen Jahr auch zahlreiche im Hafengebiet angesiedelte Firmen. Diese haben insgesamt 82 Millionen Euro vorwiegend für die Errichtung neuer Hochbauten ausgegeben. Besonders augenfällig sind das im Oktober 2021 in Betrieb genommene Amazon-Verteilzentrum, das an der SR12 gelegene Ausstellungs- und Schulungsgebäude von Sanitär Heinze, die neue Schwerlasthalle der Spedition Klaus Altmann, die Errichtung des Bürokomplexes der ADM-Ölmühle, sowie das neue Technologiezentrum der Firma Sennebogen. „Wir freuen uns über das Engagement vieler Unternehmen im Hafen, welches wiederum ein Vertrauensbeweis für die Qualität und Perspektive unseres trimodalen Standorts ist“, betont der Verbandsvorsitzende des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand (ZVH) Landrat Josef Laumer. „Auch der ZVH will in weitere Infrastrukturmaßnahmen investieren. Bis 2024 sollen Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 100 Millionen Euro umgesetzt werden“, so Laumer weiter. Darunter auch die Planung eines neuen Bahnhaltepunkts am Hafen, der für alle Beschäftigten in Zeiten steigender Spritpreise eine attraktive Alternative zum PKW darstellen wird.

„Neben zahlreichen Investitionen war das Jahr 2021 vor allem geprägt vom signifikant hohen Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen um mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, kommentiert der stellvertretende Verbandsvorsitzende und Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr. „Mit einer Zunahme um 365 ist das rechnerisch betrachtet ein neuer Arbeitsplatz pro Tag“. Dieser positive Trend soll in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden.

Dazu beitragen wird die für den ZVH aktuell wohl bedeutsamste Investition: bis 2024 entsteht auf dem BioCampus im Hafen Straubing-Sand eine Mehrzweck-Demonstrationsanlage für Prozesse der industriellen Biotechnologie. BioCampus MultiPilot wird die Anlage heißen und vom ZVH gebaut werden. Ende letzten Jahres nahm der Hafen Straubing-Sand den ausgestellten Förderbescheid in Höhe von 40 Millionen Euro von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger entgegen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt werden in der BioCampus MultiPilot ihre im Labor erprobten Prozesse in den Industriemaßstab überführen können.

Eine weitere Investition, die die Beschäftigtenzahl im Hafen künftig positiv beeinflussen wird, ist die Erweiterung des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ), welches ebenfalls mit 16 Millionen Euro vom Freistaat gefördert wird. Das TGZ verzeichnet seit Jahren – und so auch 2021 – eine konstante Auslastung seiner aktuell 4.000 m² Gesamtfläche von über 90 Prozent. Mit der Errichtung des neuen Bauabschnitts, der bis 2024 realisiert werden soll, wird das TGZ um neue Büro-, Labor- und Veranstaltungsflächen erweitert. Um der steigenden Nachfrage nach Laboreinheiten – insbesondere bedingt durch den erfolgreichen Gründerwettbewerb PlanB – aber schon jetzt gerecht werden zu können, arbeitet der ZVH parallel an der Realisierung flexibler Laborflächen. Auf 150 m² werden sich diese erstrecken und bis Ende 2022 als neuer Teil des Technologie- und Gründerzentrums fertig gestellt sein.

Neben steigenden Beschäftigtenzahlen und der Übergabe von Förderbescheiden hatte der Hafen Straubing vergangenes Jahr noch etwas zu feiern: sein 25-jähriges Bestehen. In einem Zirkuszelt am Hafenbecken wurde pandemiekonform, dafür aber mehrmals auf den Hafengeburtstag angestoßen. Den ZVH-Verbandsvorsitzenden Josef Laumer freut es besonders, dass die Bilanz des abgelaufenen Jahres auch einen wirtschaftlichen Grund lieferte, um in Pandemiezeiten gelungene Akzente zu setzen.

Quelle und Foto: Zweckverband Hafen Straubing-Sand




Stellungnahme HHLA zum Angriffskrieg Russlands

Angesichts der andauernden kriegerischen Handlungen in der Ukraine nimmt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) Stellung zu den aktuellen und möglichen Auswirkungen auf ihre betroffenen Geschäftsaktivitäten.

Die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath stellt dazu klar: „Durch die vorübergehende Schließung des Terminal im Hafen von Odessa ist die HHLA nicht wesentlich in ihrer erfolgreichen Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Auch die von der EU verhängten Sanktionen haben nach aktueller Einschätzung nur in geringem Maße Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens. Die HHLA steht auf einem soliden finanziellen Fundament. Unter den herausfordernden Bedingungen der Corona-Pandemie hat die HHLA positive Geschäftsergebnisse erzielt. Wir sind auch betrieblich so stabil, um die Anforderungen unserer Kunden sowohl auf unseren Terminals in Hamburg, Tallinn und Triest sowie auf der Schiene zu erfüllen. Logistik heißt auch immer, Volatilität zu managen. Dieser Herausforderung stellen wir uns. Denn wir sind uns unserer Verantwortung als Dienstleister für die Industrienation Deutschland bewusst. Unternehmen und Verbraucher können sich darauf verlassen, dass wir sie weiterhin zuverlässig mit Waren und Gütern versorgen.“

Die HHLA ist seit 2001 in der Ukraine aktiv. Dort betreibt sie in der Hafenstadt Odessa den größten Containerterminal, der für die Versorgung der Ukraine von zentraler Bedeutung ist. Auf Weisung der ukrainischen Behörden wurde der Terminal mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 geschlossen. Die rund 480 Mitarbeiter vor Ort wurden nach Hause geschickt. Ihre Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Ob und wann der Container Terminal Odessa (CTO) den operativen Betrieb wiederaufnehmen kann, ist aufgrund der andauernden Kriegshandlungen derzeit nicht absehbar.

Der CTO-Anteil am Umschlag, Umsatz und Ergebnis des Teilkonzern Hafenlogistik lag im Geschäftsjahr 2020 jeweils im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Ein wesentlicher Teil der bislang getätigten Investitionen in Höhe von 170 Mio. Euro war zum Geschäftsjahresende 2020 bereits amortisiert.

Die HHLA hat den CTO darüber hinaus gegen politische Risiken durch Abschluss von Bundesgarantien für Direktinvestitionen im Ausland abgesichert. Diese decken im Kriegs- oder Enteignungsfall sowie bei Bruch von rechtsverbindlichen Zusagen staatlicher oder staatlich kontrollierter Stellen einen wesentlichen Teil der aktuellen Vermögenswerte des CTO ab.

Im Geschäftsjahr 2020 betrug das bilanzielle Eigenkapital des CTO 44 Mio. Euro. Davon wäre bei einer möglichen Inanspruchnahme der Bundesgarantien der wesentlichste Teil abgesichert. Wir gehen daher davon aus, dass für die HHLA keine wesentlichen finanziellen Belastungen nach aktueller Risikoeinschätzung entstehen.

Darüber hinaus sind zum 1. März 2022 Maßnahmen zur Umsetzung der von der Europäischen Union (EU) verhängten Sanktionen gegen Russland auch an den Containerterminals der HHLA in Hamburg wirksam geworden. Seit 1. März 2022 werden hier keine Container mehr umgeschlagen, die aus Russland kommen bzw. dorthin gehen sollen. Das gilt auch für Ladung, die mit der Bahn, dem Binnenschiff oder dem Lkw transportiert wird. Die HHLA folgt damit dem Beispiel von Terminalbetreibern in anderen europäischen Häfen und reagiert damit auf die Konsequenzen, die die Umsetzung der auf europäischer Ebene beschlossenen Sanktionen in den globalen Lieferketten mit sich bringen. Die Situation bleibt dynamisch und wird bei veränderter Marktlage entsprechend angepasst.

Der Containerumschlag der Hamburger Containerterminals mit Fahrtgebiet Russland machte im Jahr 2020 bei der HHLA insgesamt 229 Tsd. TEU (rund 3 Prozent des gesamten Containerumschlags der HHLA) aus. Ein signifikanter Rückgang erfolgte bereits im Jahr 2014 infolge der damals gegen Russland verhängten Sanktionen als Reaktion auf die Annexion der Krim. Weitere Informationen zur Situation und möglichen finanziellen Auswirkungen auf die HHLA werden mit Veröffentlichung des Konzernabschlusses am 24. März 2022 gegeben.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Thies Rätzke




Konecranes: Auftrag aus Kalifornien

Der Hafen von San Diego hat zwei ökoeffiziente Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 bestellt. Die Krane sind für das Tenth Avenue Marine Terminal (TAMT) vorgesehen, und sollen dort zum Erreichen der ambitionierten Umweltziele beitragen. Der Auftrag wurde im Januar 2022 erteilt; die Krane werden voraussichtlich Mitte 2023 ihren Betrieb in Südkalifornien aufnehmen.

Seit 60 Jahren verwaltet und schützt der Hafen von San Diego die Bucht von San Diego mit ihren 34 Meilen natürlichen Ufers. Der Hafen bietet Services an, die im Rahmen seiner nachhaltigen Umweltinitiative, der Maritime Clean Air Strategy, ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie auf Energieeffizienz legen. Damit soll zum einen die Gesundheit der Bevölkerung verbessert werden; gleichzeitig wird die Förderung moderner Unternehmen bzw. Arbeitsplätze im maritimen Umfeld unterstützt. Der Hafen von San Diego verfügt als wichtiges Drehkreuz für den regionalen Handel über zwei Terminals. Eines davon, das Allzweck-Terminal TAMT, benötigt nun eine neue Ausrüstung, um die erwartete Zunahme beim Umschlag von schweren Projektgütern und Containern bewältigen zu können, ohne dass dabei lokale Abgasemissionen entstehen.

„Konecranes bietet uns eine einzigartige Lösung, die bereits bewährte Batterietechnologie auf neue Weise nutzt. Die Krane können nicht nur schwerste Lasten heben, sie sind auch vollelektrisch angetrieben und erzeugen deshalb keinerlei Abgasemissionen sowie deutlich weniger Lärmemissionen. Das verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil und ist positiv sowohl für unsere Kunden als auch für die Menschen und die Umwelt in der Region. Unser Ziel lautet, ab 2030 keine Emissionen mehr zu verursachen“, so Dan Malcolm, Chairman, Port of San Diego Board of Port Commissioners.

Die Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane der Generation 6 sind mit einer externen Stromversorgung ausgestattet. Mit ihrem elektrischen Konstruktionskonzept ist ihre Effizienz besonders hoch, wenn sie an das Hafennetz angeschlossen sind. Anstelle von Dieselmotoren an Bord sind die Krane mit Batteriepaketen ausgestattet, die längere Fahrten auch dann ermöglichen, wenn die Geräte nicht an das Netz angeschlossen sind. Zudem ist mit dem Batterieantrieb im Notfall, etwa bei einem Stromausfall, auch ein kurzfristiger Güterumschlag möglich. Die Batterie bezieht ihre Ladung aus dem Stromnetz und speichert darüber hinaus Energie aus Brems- und Senkbewegungen zur späteren Verwendung. Ein ähnlicher batteriebetriebener Kran wurde in Schweden erfolgreich getestet, so dass es sich um bereits bewährte Technologie handelt.“Konecranes arbeitet seit über 20 Jahren eng mit dem Hafen von San Diego zusammen, und wir freuen uns, dass die beiden Krane als die ersten vollelektrischen Hafenmobilkrane der Generation 6 auf dem amerikanischen Kontinent in unsere gemeinsame Geschichte eingehen werden. Unsere langjährige Erfahrung rund um elektrisch betriebene Hafenausrüstung werden dafür sorgen, dass die Krane über viele Jahre hinweg hohe Leistung, Produktivität und maximale Ökoeffizienz bieten werden“, so Andreas Moeller, Senior Sales Manager, Port Solutions, Region Americas, Konecranes.

Bei den beiden vollelektrischen Kranen im Hafen handelt es sich um Konecranes Gottwald ESP.9 Hafenmobilkrane mit einem Arbeitsradius von bis zu 59 m und einer maximalen Tragfähigkeit von 200 t. Die Krane können auch gemeinsam eingesetzt werden und verdoppeln in dem Falle ihre Tragfähigkeit auf 400 t. Möglich wird dies durch den Tandem-Lift-Assistenten. Dieses intelligente Feature unterstützt die Synchronisierung der Krane beim Tandemhub, der von einem einzigen Bediener gesteuert wird. Dadurch wird die volle Kapazität beider Krane genutzt und sowohl die Leistung als auch die Sicherheit beim Umschlag schwerer Projektladung im Hafen von San Diego erhöht.

Mit dem Vertrag setzt Konecranes einmal mehr seine Ecolifting Vision um. Diese steht für die Ausweitung von Konecranes’ Handabdruck – sprich: die positiven Auswirkungen des eigenen Produkt- und Service-Portfolios – bei gleichzeitiger Reduzierung des CO2-Fussabdrucks seiner Kunden. Ecolifting reicht vom Einsatz öko-optimierter Diesel-Antriebe, über Hybridisierung bis hin zu voll-elektrischen Flotten und hat das Ziel, mit weniger mehr zu erreichen.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes Port Solutions



Duisburger Hafen AG tritt spc bei

Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist seit 1. März 2022 Mitglied im Trägerverein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e. V., dem Betreiber des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc). Die Duisburger Hafen AG ist Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens und agiert mit ihren Tochtergesellschaften weltweit als duisport-Gruppe. Der weltweit größte Binnenhafen wird unter der Dachmarke duisport im spc präsent sein.

Pro Jahr werden im Duisburger Hafen über 20.000 Schiffe und 25.000 Züge abgefertigt sowie mehrere Millionen Container umgeschlagen. Das Portfolio der duisport- Gruppe reicht vom individuellen Ansiedlungsmanagement über die Entwicklung von integrierten Hafen- und Logistikkonzepten, intermodalen Transportdienstleistungen sowie spezialisierten Industriegüterverpackungen, bis hin zu Beratungsleistungen für internationale Kunden. Darüber hinaus engagiert sich duisport – nicht zuletzt auch bei der Förderung innovativer Startups durch das Tochterunternehmen startport GmbH – für die Zukunft der Logistikbranche.

„Binnenhäfen haben als multimodale Schnittstelle eine zentrale Rolle, wenn es um die Verlagerung von Güterströmen auf Wasser- und Schienenwege geht. Mit der duisport-Gruppe begrüßen wir einen sehr starken Partner in unserem Netzwerk. Dafür sind wir sehr dankbar und wollen gemeinsam diese zentrale Rolle und die damit verbundene, sehr hohe Bedeutung des Binnenhafensystems weiter hervorheben und stärken“, sagt Wolfgang Nowak, Vorstandsvorsitzender im spc.

„Starke Netzwerke sind wichtiger denn je. Die Logistik ist eine der wachstumsstärksten und dynamischsten Branchen weltweit, was viele Herausforderungen mit sich bringt. Globale Marktveränderungen, die anhaltende Corona-Pandemie, der Klimawandel sowie der akute Fachkräftemangel sind nur einige Faktoren, die sich auf die nationalen sowie internationalen Warenketten auswirken. Das betrifft auch den Duisburger Hafen. Die Ziele des spc, proaktiv für eine Umverteilung der Güter auf Wasser- und Schienenwege zu werben, sind enorm relevant für duisport. Vor allem angesichts der Verantwortung des Verkehrssektors, wichtige Beiträge in Sachen Klimaschutz zu leisten. “, erklärt duisport-CEO Markus Bangen.

„Die Aktivitäten des spc im Bereich Ausbildung sowie Fachkräftesicherung sind ein weiteres, wichtiges Kriterium, warum wir hier mit einer Mitgliedschaft aktiv unterstützen“, so Bangen abschließend.

Quelle: spc, Foto: duisport | Oliver Tjaden