Neuwahlen zum Präsidium des BDB

Im Rahmen der am 30. März 2022 erfolgten turnusgemäßen Neuwahl des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) ergaben sich einige personelle Veränderungen in dem nun aus sieben Vertretern bestehenden Gremium.

Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden die Vizepräsidenten Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Präsident der European River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU), Dr. Achim Schloemer (Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Köln) und Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg) sowie Martin Staats (MSG eG, Würzburg) als Präsident.

Nicht mehr für das Präsidium kandidierten Heinrich Kerstgens (vormals Contargo GmbH & Co. KG, Mannheim) und Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport-Genossenschaft, Duisburg). Roberto Spranzi wird aber sein ehrenamtliches Engagement im Vorstand des BDB fortsetzen.

Bereits in der abgelaufenen Wahlperiode legte Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg) zum 30. September 2021 seine Ämter im Verband nieder.

Für Heinrich Kerstgens, der von Contargo zur Konzernmutter Rhenus SE gewechselt ist, wurde Cok Vinke (Contargo Waterway Logistics BV, Zwijndrecht) in das Präsidium des Verbandes gewählt. Cok Vinke arbeitet bereits aktiv im BDB-Fachausschuss für den Kombinierten Verkehr mit, sodass im Präsidium weiterhin eine hohe Kompetenz bei Themen rund um Güterverkehre in der intermodalen Transportkette vorhanden ist.

Im Nachgang zur Wahl erläutern die Präsidiumsmitglieder Martin Staats und Dirk Gemmer gegenüber Pressevertretern: „Wir freuen uns über das eindeutige Votum und das uns damit entgegengebrachte Vertrauen der Kollegen. Das Binnenschifffahrtsgewerbe steht vor großen Herausforderungen, sei es der Transformationsprozess hin zu einer noch umweltfreundlicheren Binnenschifffahrt, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbaren Folgen der Ukraine-Krise auf das System Wasserstraße oder der sich verschärfende Fachkräftemangel in unserer Branche. Als BDB werden wir uns dafür einsetzen, dass die politischen Rahmenbedingungen auf deutscher und europäischer Ebene so ausgestaltet werden, dass unser Verkehrsträger fit für die Zukunft gemacht wird und eine noch wichtigere Rolle bei der Bewältigung des steigenden Güteraufkommens spielt.“

Quelle und Foto: BDB, das BDB-Präsidium nach den Wahlen am 30. März 2022: (v.l.n.r.) BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen, die BDB-Vizepräsidenten Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Cok Vinke (Contargo Waterway Logistics BV, Zwijndrecht), Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg), Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg / Präsident der ERSTU e.V) und BDB-Präsident Martin Staats (MSG eG, Würzburg). Nicht im Bild: BDB-Vizepräsident Dr. Achim Schloemer (Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Köln).




Rheinhafen Andernach weiterhin erfolgreich

Der Rheinhafen Andernach verzeichnet weiterhin eine positive Entwicklung und konnte auch im Jahr 2021 eigenwirtschaftlich betrieben werden. Allerdings ging die internationale Containerknappheit und Lieferkettenproblematik im vergangenen Jahr auch am Andernacher Rheinhafen nicht spurlos vorbei. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2021 mit 2.808.993 Tonnen insgesamt rund 90.000 Tonnen weniger verladen. Dennoch bleibt der Hafen in Andernach mit dieser Größenordnung einer der umschlagsstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und eine bedeutende Logistikdrehscheibe in der Region.

Die Containermengen im Berichtsjahr erreichten seit Jahren erstmals einen deutlichen Mengenrückgang um rund 20 %. Mit einer Verladung von 157.530 TEU (twenty-feet-equivalent-unit) konnte der Höchstwert aus 2020 nicht übertroffen werden. „Wir hätten gerne wie im Vorjahr über 200.000 TEU umgeschlagen. Grundsätzlich waren Bedarf und Nachfrage nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen stark angestiegen. Leider hat uns die internationale Containerknappheit und die Lieferkettenproblematik einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, erläutern die Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Erfolgsgaranten im Jahr 2021 waren insbesondere die Stückgut-, aber auch die Schüttgutverladung, die eine erneute Mengensteigerung zum Vorjahr verzeichnen. Im Bereich Stückgut konnte mit 243.872 Tonnen eine Steigerung um rund 14 % erreicht werden.

Mit einem Jahresumsatz von etwa 8.300.000 Euro erreicht die Stadtwerke als Hafenbetreiber im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert. Die Betriebssparte Rheinhafen erwirtschaftet ein über Plan liegendes Betriebsergebnis von rund 160.000 € und trägt damit zum positiven Unternehmensergebnis bei. „Wir freuen uns, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurückblicken können. Der Hafen zeigt sich auch in Krisenzeiten robust und entwickelt sich kontinuierlich weiter.“, so die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

Weiterhin positiv tragen neben der Verladung von Gütern auch die hafennahen Dienstleistungen, insbesondere das Geschäft der Vermietung und Verpachtung von Lagerflächen zum erfolgreichen Wirtschaften bei. Der Geschäftsbereich hat zwischenzeitlich einen Anteil von rund 1.300.000 Euro am Jahresumsatz und meldet zeitweise volle Auslastung.

Im Jahr 2021 investierten die Stadtwerke rund 5.600.000 Euro in den Hafen. Wesentlicher Bestandteil der getätigten Investitionen ist die neue Containerkranbrücke, welche am 1. Juli 2021 offiziell in Betrieb genommen wurde. Diese herausragende Einzelinvestition betrachten die Hafenverantwortlichen als wesentlichen Meilenstein für das zukunftsträchtige Containergeschäft am Standort Andernach. Hierzu haben die Stadtwerke auch einen Zuschuss des Bundes erhalten. Darüber hinaus erfolgten Investitionen in die Sanierung der Uferbefestigung von rund 275.000 Euro. Eine weitere große Investition stellte der Kauf des Geländes des sogenannten ehemaligen Kochplatzes an der Konrad-Adenauer-Alle dar. Neben den Investitionen steckten die Stadtwerke rund 1.100.000 Euro in die Unterhaltung. In größten Teilen gingen diese Investition in die Instandsetzung der Hallenflächen, Umschlagsplätze inklusive Umschlagsgeräte und die Gleisinfrastruktur.

Insgesamt planen die Stadtwerke im Jahr 2022 Investitionen von rund 6.400.000 Euro. Neben der Sanierung der Uferbefestigung im Stromhafen, beinhaltet die Planung im Wesentlichen die Erweiterung und Optimierung der Lagerkapazität.

In den ersten Monaten des laufenden Jahres setzt sich die Entwicklung des Vorjahres fort: „Im ersten Quartal liegen wir bezüglich der Verlademengen im Plan. Die aktuellen Preissteigerungen werden auch für uns eine Herausforderung sein. Ein großer Dank gilt auch unseren Mitarbeitern, die während der gesamten Corona-Situation hervorragende Arbeit leisten.“, zeigen sich Jan Deuster und Lars Hörnig zuversichtlich.

Auch Oberbürgermeister Achim Hütten, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Andernach GmbH, betont die Bedeutung des Rheinhafens für die Stadt und die Region. „Der Hafen Andernach ist ein wichtiges Aushängeschild der Stadt und wichtiger Wirtschaftspartner der gesamten Region. Trotz und gerade wegen der schwierigen Situation im Welthandel gilt es den Hafen als Drehscheibe kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Weitere Informationen über Dienstleistungen des Andernacher Hafens und das Ausbildungsangebot zur Fachkraft für Hafenlogistik erhalten Interessierte unter www.hafen-andernach.de.

Die positive Entwicklung des Rheinhafens wollen die Stadtwerke anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadtwerke-GmbH auch mit der Bevölkerung der Region feiern. Am Wochenende des 16. und 17. Juli 2022 öffnet der Hafen für Gäste seine Tore.

Quelle: Rheinhafen Andernach, Foto: Rheinhafen Andernach/ Christoph Maurer, der Rheinhafen Andernach bleibt einer der umsatzstärksten Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz und ein bedeutender Logistikstandort in der Region.




„Innovation Harbour Cologne“ gegründet

Mit der Auswahl der ersten Gruppe von Start-Ups startet die HGK-Gruppe eine eigene Innovations- Plattform unter dem Namen „Innovation Harbour Cologne“. Für den Aufbau des als „Open Innovation Platform“ konzipierten Programms arbeitet die HGK mit dem Strascheg Center of Entreprenuership zusammen.

„Mit dem ‚Innovation Harbour Cologne‘ erweitern wir unsere Innovationsaktivitäten um eine weitere Säule. Während der Fokus unserer bestehenden Innovationsmaßnahmen primär auf die Optimierung genutzter Technologien und Prozesse in den bestehenden Geschäften ausgerichtet ist, wollen wir im ‚Innovation Harbour Cologne‘ mit ausgewählten Partnern gezielt an neuen Produkten und Services arbeiten, die potenziell unser unternehmerisches Portfolio ergänzen können“, erläutert HGK-CEO Uwe Wedig. „Gleichzeitig wollen wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Start-Ups die interne Innovationskompetenz stärken.“

Für den „Innovation Harbour Cologne“ sucht die HGK-Gruppe Start-Ups, deren Produkte und Dienstleistungen sich mit der Logistik- und Transportbranche beschäftigen oder gut auf die Anforderungen der Branche ausrichten lassen. Gezielt wird dabei nach jungen Unternehmen Ausschau gehalten, die bereits erste Produkte und ein funktionierendes Geschäftsmodell etabliert haben. „Wir wollen nicht der klassische Inkubator oder Accelerator-Hub sein, sondern möglichst schnell und effizient Lösungen und Angebote entwickeln, die dem Markt und uns einen unmittelbaren Mehrwert bieten“, ergänzt Uwe Wedig.

Für den Aufbau des „Innovation Harbour Cologne“ arbeitet das von Kai Gülden geleitete Innovations-Team der HGK eng mit dem „Strascheg Center for Entrepreneurship“ (SCE) der Hochschule München zusammen. Das auf Innovationsmanagement und Unternehmensgründung spezialisierte Institut unterstützt die HGK unter anderem beim Scouting von Start-Ups und beim Mentoring während der Projektphase. Gemeinsam wurde auch der Name und die Marke des „Innovationshafens“ entwickelt. „Uns ist wichtig, dass die Verbindung zur HGK und zum Fokusthema Logistik erkennbar ist. Darüber hinaus sind wir aber offen, zukünftig gemeinsam mit Partnern weitere Inhalte aufzunehmen“, erläutert Kai Gülden.

Nach der Auswahl der Unternehmen für den sogenannten ersten „Batch“ wird bis Juli gemeinsam an drei bis vier Projekten gearbeitet. Anschließend werden die Ergebnisse einem größeren Kreis von Geschäftspartnern und Stakeholdern vorgestellt.

Interessierte können sich ab sofort auf der Website www.innovationharbourcologne.com informieren und dort Kontakt aufnehmen.

Quelle und Grafik: HGK




Rekordumschlag mit Österreich

Der Warenverkehr zwischen Österreich und dem Hamburger Hafen läuft sehr gut. Mit einem Containerumschlag von 320.776 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und einem Plus von 6,46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entstand im Jahr 2021 ein neuer Rekord.

„Sowohl eine generell gute Nachfrage der Exportgüter als auch ein stabiler Import sorgten trotz der Coronapandemie für die positive Entwicklung. Auch das Jahr 2022 ist gut angelaufen“, sagt Alexander Till, Leiter der Repräsentanz Österreich von Hafen Hamburg Marketing (HHM) in Wien und ergänzt: „Seit Beginn der Containerisierung in den 1970er Jahren ist Hamburg ohne Unterbrechung der wichtigste Hafen für Österreich in diesem Segment. Der Marktanteil lag in den letzten Jahrzehnten stets zwischen 40 und 50 Prozent.“

Noch beeindruckender ist das Ergebnis beim Gesamtumschlag. Mit einem Anstieg um 26,74 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 lag dieser bei 5,6 Millionen Tonnen. Dabei kamen aus Österreich vorrangig Produkte wie Holz, Papier, Getränke, Beschläge, Maschinen und Anlagen. Gleichzeitig importierte Österreich hauptsächlich Handelswaren, Möbel, Baumaterialen, Sportartikel und Massengüter wie Kohle und Eisenerz. „Seit 2019 importiert die Firma VOEST wieder regelmäßig Eisenerz und Kohle über Hamburg. 2021 waren es 2,3 Millionen Frachttonnen. Das ist ein wichtiges Geschäft in diesem Bereich für den Hamburger Hafen“, erläutert Till.

Österreichische Unternehmen nutzen insbesondere das große Angebot der über 100 Liniendienste, die rund 1000 Seehäfen weltweit bedienen. Gleichzeitig profitieren sie im Vor- und Nachlauf von den Hinterlandverbindungen. „Kein anderer Hafen bietet für die österreichische Industrie so günstige Voraussetzungen. Die Bahn ist dabei dominierend. Sie transportiert 98 Prozent des österreichischen Containervolumens von und nach Hamburg“, konstatiert Till. Hamburg ist zudem die führende Destination für die Containerzüge der ÖBB. Aufgrund der gut ausgebauten Strecken nach Hamburg können Züge mit zulässiger Maximallänge und Höchstgewicht betrieben werden. Dadurch ist die Frachtrate pro Container konkurrenzlos günstig. Im Jahr 2021 waren es 160 Ganzzugverbindungen pro Woche, die Österreich mit Hamburg verbunden haben.

Schon früh wurde die Bedeutung des Hamburger Hafens für die österreichische Wirtschaft erkannt. So reichen die ausgezeichneten Handels- sowie politischen Beziehungen zwischen Österreich und Hamburg Jahrhunderte zurück. Das erste österreichische Konsulat öffnete in Hamburg bereits im Jahr 1570. 1951 eröffnete der Hafen Hamburg seine weltweit erste Repräsentanz in Wien. In diesem Jahr plant die Repräsentanz – nach einer Pandemie bedingten Pause – vier Events in Österreich, bei denen insgesamt über 600 Teilnehmer erwartet werden.

Quelle und Foto: HHM, Foto: Linz AG, rund 3,5 Millionen Tonnen Güter werden im öffentlichen Linzer Hafen und im voestalpine-Werkshafen Jahr für Jahr umgeschlagen. Vieles davon ist für Hamburg bestimmt oder kommt von dort.




Nürnberg-Rotterdam startet gut durch

Mitte Januar dieses Jahres hat Kombiverkehr mit Sitz in Frankfurt sein Portfolio an intermodalen Transportprodukten von und nach Rotterdam erweitert. Für den Transport von Sattelaufliegern, Containern und Wechselbehältern wurde ein neuer Kontinentalverkehr zwischen dem Nürnberger TriCon Terminal und Rotterdam Cobelfret in den Fahrplan aufgenommen.

Der Kombiverkehr-Zug zwischen Nürnberg und Rotterdam Cobelfret wird in Zusammenarbeit mit TFG Transfracht betrieben und verkehrt an fünf Tagen in der Woche, montags bis freitags, in beiden Richtungen. Die Reederei CLdN Cobelfret SA betreibt Fährdienste vom Fährterminal in Rotterdam zu den Zielhäfen in London, Dublin und Killingholme.

Wir haben Sales Manager Peter Dannewitz nach den ersten Erfahrungen mit dem Shuttle Nürnberg-Rotterdam Cobelfret gefragt
„Der Zug hatte einen vielversprechenden Start für Kombiverkehr und unseren Hauptkunden auf dieser Strecke. Wir haben dazu positives Feedback erhalten. Unser Speditionskunde hat bereits weitere Transportmengen angekündigt, die zusätzlich auf dieser Verbindung befördert werden sollen. Mit der Aufnahme des Dienstes haben wir weitere Anfragen für diesen interessanten Transportkorridor erhalten, zumal die Weiterleitung nach Großbritannien per Fähre für ein stetiges Angebot ohne zeit- und kostenaufwändige Zollabfertigung sorgt.“

Dieses Produkt wurde als Reaktion auf die Ressourcenknappheit bei Nutzlasten und LKW-Fahrern entwickelt. Wie sehen Sie diese Entwicklung in den kommenden Jahren?
„Der Mangel an Ausrüstung und Lkw-Fahrern sowie der große Vorteil von CO2- und Energieeinsparungen sind in der Tat wichtige Motivationsfaktoren für den intermodalen Transport. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen werden sich diese Bedingungen noch verschärfen. Die Kombination der Transportmodi Schiff, Bahn und LKW kann die Lösung für die heutigen Herausforderungen in effizienten Lieferketten sein, wenn die Qualität der Dienstleistung den Kundenanforderungen entspricht.“

Lässt sich etwas über die Art der Güter sagen, die Sie mit dem Shuttle Nürnberg-Rotterdam transportieren?
„Es gibt natürlich auch Unterschiede in der Gewichtung der transportierten Güter und Fracht auf den verschiedenen Routen. Doch lässt sich grundsätzlich feststellen, dass der kombinierte Verkehr für fast alle Arten von Gütern geeignet ist. Heute gibt es kaum noch Güter, die nicht auf der Schiene transportiert werden können. Große Betonfertigteile, tiefgekühlte Waren oder sogar Glasscheiben mit einer Länge von bis zu sechs Metern werden intermodal transportiert.“

Was erwarten Sie in puncto Frachtmengen, die Kombiverkehr über Rotterdam in den Jahren 2022 und 2023 verschifft?
„Der Standort Rotterdam mit seinen zahlreichen Hafenterminals ist für uns als Ausgangspunkt für Hinterlandtransporte oder für die Weiterleitung von Sendungen unserer Kunden nach Großbritannien besonders wichtig. Das maritime Geschäft wickeln wir über unsere Beteiligungsgesellschaft Optimodal B.V. ab, die ihren Sitz ebenfalls direkt vor Ort in Rotterdam hat. Dies unterstreicht das besondere Engagement unseres Unternehmens gegenüber dem Rotterdamer Hafen, den wir im Hinblick auf weiteres Wachstum als äußerst attraktiv einstufen. Mit unseren neuen Zugverbindungen von und nach Nürnberg und Mortara in Norditalien in der Nähe von Mailand haben wir uns gut im Markt positioniert und möchten im kontinentalen und maritimen Rotterdam-Verkehr in den nächsten zwei Jahren insgesamt um mehr als 30 Prozent wachsen.“

Können Sie bitte Ihre Sicht auf die Verbindung zwischen Hannover und Rotterdam erläutern? Welche Möglichkeiten bietet dies Ihren Kunden? Und können Sie uns schon Neuigkeiten über die Frequenz und/oder die Kapazität in der nächsten Zeit mitteilen?
„Das Beispiel der Verbindung von Rotterdam Europoort – Hannover MegaHub verdeutlicht das besondere und einzigartige Serviceangebot von Kombiverkehr. Wir verbinden nicht nur Hannover direkt, sondern in unserem Gateway-Netzwerk gleichzeitig auch Lovosice, München, Ludwigshafen und Verona in Italien. Dadurch profitieren unsere Kunden von maximaler Flexibilität. Der Wechsel von Ladeeinheiten an speziellen Hub-Terminals zu anderen nationalen oder internationalen Zügen erfolgt in der Regel an einer Anlaufstelle (One-Stop-Shop) mit nur einer einzigen Buchung. Was den Hinterlandverkehr mit Rotterdam anbetrifft, so sehen wir überall dynamische Entwicklungen. Je nach Nachfrage sind wir in der Lage, die Zugfrequenzen auch kurzfristig einer erhöhten Marktnachfrage anzupassen.“

Quelle: Port of Rotterdam. Foto: Kombiverkehr




Hafen Hamburg Marketing stellt sich neu auf

Der 1985 gegründete Verein Hafen Hamburg Marketing e.V., kurz HHM, stellt sich organisatorisch neu auf. Mit der Beendigung der Vorstandstätigkeit von Ingo Egloff, der am 31. März 2022 in den wohlverdienten Ruhestand geht, sind bei HHM die Tätigkeitsbereiche und personelle Zuständigkeiten neu zu strukturieren.

Ingo Egloff prägte und formte an der Seite von Axel Mattern Hafen Hamburg Marketing seit dem 1. Januar 2014. Nach seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter nutzte er die vielfältigen Kontakte, um nicht nur den Hamburger Hafen, sondern auch die maritime Wirtschaft, Infrastrukturprojekte im Hinterland als auch die nord-westdeutschen Hafenstandorte immer wieder in den Fokus der Bundespolitik zu rücken.

Ein schönes Beispiel ist das Hafenfrühstück in der Hamburger Landesvertretung. Dieses Erfolgs-Event feierte im März 2022 ein kleines Jubiläum mit dem 55. Hafenfrühstück. Ingo Egloff prägte dieses Format nachhaltig. „Mit seiner Kreativität, Standfestigkeit und Überzeugungskraft gelang es Ingo Egloff immer wieder, auf die Vorteile des Hamburger Hafens in der globalen Lieferkette hinzuweisen. Ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Verteilung von Bundesmitteln für Infrastrukturprojekte geht. Wir werden ihn vermissen“, sagt Axel Mattern, der künftig als alleiniger Vorstand fungieren wird.

In der von Axel Mattern geführten Geschäftsleitung übernimmt Kerstin Pfietzmann die Verantwortung für den Bereich Finanzen und Verwaltung. Mathias Schulz und Bengt van Beuningen sind für die Bereiche Marketing, Kommunikation und Strategie zuständig. „Aufgrund der Erfahrungen unter Corona mit den einhergehenden neuen, breiteren Tätigkeitsfeldern war eine Neuorientierung unserer Organisationsstruktur sehr wichtig. Zum anderen gestalten wir damit einen reibungslosen Übergang, der mit personellen Veränderungen einhergeht. Mit den jetzt in enger Abstimmung mit unseren Vereinsgremien getroffenen Veränderungen stellen wir Hafen Hamburg Marketing sehr gut auf und sind bestens für die Anforderungen der näheren Zukunft gerüstet“, sagt Axel Mattern.

Die sehr eigenständig agierenden Hafenvertretungen werden aus der Hamburger Zentrale gesteuert. Dabei übernimmt Axel Mattern die Verantwortung für die Region D-A-CH: Deutschland-West,-Ost,-Süd, die Schweiz und Österreich. Die weiteren Hafenvertretungen werden in der Zentrale von Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern gemanagt. So steuert Mathias Schulz mit Unterstützung von Inga Gurries die Aktivitäten der Repräsentanzen in China und Indien und Marina Basso Michael ist als Regionaldirektorin Europa für die Abstimmung der Aufgaben und die Marktbearbeitung in den Regionen Skandinavien, Baltikum, Ostsee und Mittel- und Osteuropa (MOE) verantwortlich. Zwischen der HHM Zentrale und den Hafenvertretungen im In- und Ausland findet weiterhin ein sehr enger Austausch und eine intensive Zusammenarbeit statt.

Der ebenfalls sehr stark international orientierte Bereich Projekte bei HHM wird von Stefan Breitenbach geleitet, der in seinem Team EU-Projekte, Mitgliederprojekte und nationale Förderprojekte managt. Im bereits seit Oktober 2021 neu aufgestellten Kommunikationsbereich ist Bengt van Beuningen für Pressearbeit und Printprodukte verantwortlich und Mathias Schulz führt die Bereiche Digital & Live mit Social Media und Bewegtbild, Messen und Veranstaltungen. Für den HHM Auftritt im Web und die gesamte Technik in den Bereichen IT, Studio-, Videotechnik und Postproduktion der Bewegtbildformate ist Jochen Wischhusen verantwortlich. Die für alle Tätigkeitsbereiche von HHM wichtigen Aktivitäten der Marktforschung werden direkt von der Geschäftsleitung gesteuert.

Die operative Arbeit des Vereins, der an insgesamt 12 Standorten im In- und Ausland als privatrechtlicher Verein das Standortmarketing für den Hamburger Hafen, die Partner und Häfen entlang der Transportkette sowie für die rund 280 Mitgliedsunternehmen übernimmt, tragen die insgesamt mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Achim Multhaupt, mit der Verabschiedung von Ingo Egloff (l.) als Vorstandsmitglied strukturiert sich der Verein neu. Axel Mattern (r.) wird die Vorstandsarbeit allein weiterführen.

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Neue Verbindung zwischen Köln und Sète

Der Logistikdienstleiser CargoBeamer hat eine neue Verbindung für den unbegleiteten Schienentransport von Sattelaufliegern an den Start gebracht. Zwischen Köln in Westdeutschland und Sète in Südfrankreich betreibt der führende Intermodal-Operator seit März eine neue Linie, welche mit zwei Rundläufen pro Woche bedient wird. Neben Sattelaufliegern können auch Wechselbrücken und Container transportiert werden.

Gemeinsam mit dem KV-Dienstleister primeRail fungiert CargoBeamer als Betreiber der Züge und zeichnet für deren Planung und Disposition verantwortlich. Alleiniger Kunde des Dienstes ist das dänische Reederei- und Logistikunternehmen DFDS, wodurch CargoBeamer seine erste exklusiv für einen Kunden bereitgestellte Verbindung in Betrieb nimmt.

Die Vergabe der Slots auf den Zügen erfolgt durch DFDS. Pro Zug können 38 Trailer auf Wagen des Typs T3000 transportiert werden. Ab Sète besteht zusätzlich die Option, den Transport per Fährverbindung über das Mittelmeer bis nach Yalova in der Türkei zu verlängern. Als Partner für die Traktion der Züge zwischen Frankreich und Deutschland konnte das französische Unternehmen Europorte gewonnen werden. Europorte ist Teil der Getlink Group, welche zudem als Eigentümer des Eurotunnels die einzige Schienenverbindung zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich bereitstellt. Nachdem CargoBeamer und Getlink im September 2021 bereits eine Partnerschaft für den unbegleiteten Bahntransport von Sattelaufliegern zwischen Calais (FR) und Ashford (UK) verkündet hatten, wird die Zusammenarbeit beider Unternehmen durch die Aufnahme der Verbindung Köln – Sète nun ausgebaut.

Mit dem neuen Dienst ermöglicht CargoBeamer gemeinsam mit seinen Partnern auf einer weiteren Linie den umweltschonenden Gütertransport über die Schiene. Gegenüber der Straße werden je Sattelauflieger die beim Transport ausgestoßenen CO2-Emissionen um rund 85% gesenkt. Pro Zug wird infolgedessen eine Einsparung von 45.000 kg an Treibhausgasen realisiert, wodurch sich die Bahn erneut als Transportmittel der Zukunft auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen Logistik beweist. Zudem trägt der unbegleitete Transport der Sattelauflieger, bei welchem Fahrer und Zugmaschine nicht auf dem Zug mitfahren, zusätzlich zur Entlastung des in Europa schnell steigenden Mangels an Lkw-Fahrern bei.

Boris Timm, Chief Operating Officer von CargoBeamer, sagt: „Wir freuen uns sehr, mit der Verbindung Köln – Sète eine weitere Linie zum Netzwerk von CargoBeamer hinzuzufügen. Mit dem speziell auf die Kundenanforderungen von DFDS zugeschnittenen Service können wir unser Portfolio noch einmal erweitern und gleichzeitig ein starkes Signal an den Markt senden, wie flexibel unsere Schienendienstleistungen ausgestaltet sein können. Durch die Gewinnung von Europorte als Partner kooperieren wir nun mit drei der größten Traktionsunternehmen Frankreichs und arbeiten gemeinsam kontinuierlich daran, neue und umweltfreundliche Transportlinien über die Schiene als Verkehrsträger der Zukunft zu schaffen.“

Quelle und Foto: CargoBeamer




Erster Luftraum für den Einsatz von Dronen

Um die zunehmende Anzahl von Dronen-Flugbewegungen über dem Rotterdamer Hafengebiet in geregelte Bahnen zu lenken, führt der Hafenbetrieb ein Pilotprojekt für Verkehrsregeln und -management im „unteren Luftraum“ durch. Eine Premiere in den Niederlanden. Demnächst begann das Ausschreibungsverfahren für Parteien, die den Hafen bei diesem Vorhaben unterstützen können.

Der bemannte Flugverkehr wird von den erfahrenen Kräften der Flugverkehrsleitung der Niederlande abgewickelt, während die Abteilung Hafenmeister den Schiffsverkehr in Rotterdam und Umgebung begleitet. Für den professionellen Dronenverkehr im „Very Low Level Airspace“, beziehungsweise im unteren Luftraum, besteht bisher keine vergleichbare Kontrollinstanz. Die Tests des Hafenbetriebs Rotterdam sollen Aufschluss darüber verschaffen, wer am besten für diese Tätigkeit geeignet ist und welche effektiven Regeln für die Nutzung des Luftraums erforderlich sind.

Die Zahl der Dronenflüge nimmt stetig zu. Bisher werden sie für Inspektionen, zur Gefahrenabwehr und für die Verbrechensaufklärung eingesetzt, aber schon bald sollen auf diesem Wege auch Pakete zugestellt werden. Eine positive Entwicklung, die zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs Rotterdam passt, ein sauberer und intelligenter Hafen zu sein. Dronen sind schnell, nicht umweltbelastend, wartungsarm, relativ kostengünstig und sicher. Im hybriden Hafen der Zukunft sollen außer Schiffen, Zügen und Lkw auch Dronen für den Transport von Frachtgütern und Passagieren eingesetzt werden. Die ersten Vertiports (Flughäfen für Maschinen, die vertikal landen und starten) in Rotterdam können möglicherweise schon im Jahr 2024 getestet werden. Für 2026 werden die ersten kommerziellen Flüge in fliegenden Taxis erwartet, die zunächst allerdings noch von einem Piloten gesteuert werden. Hersteller entwickeln zurzeit Dronen für die Beförderung von zwei bis sechs Fluggästen.

Zum Hafengebiet haben nur Dronenbetreiber Zugang, die über eine Genehmigung der niederländischen Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“) verfügen. In Zukunft soll es kein Ausnahmefall mehr sein, dass im Luftraum mehrere Dronenflüge gleichzeitig stattfinden. Da die Sicherheit im Rotterdamer Hafen höchste Priorität hat und Rettungsdienste (wie Rettungs- und Polizeihubschrauber) nicht bei ihrer Arbeit behindert werden dürfen, hat der Hafenbetrieb eine Ausschreibung für Unternehmen organisiert, die Systeme für die Kontrolle von unbemanntem Flugverkehr („Unmanned Traffic Management“) anbieten. Diese „UTM“ oder „U-Space“ überwachen, welche Dronen sich in der Luft befinden und ob die Flüge genehmigt wurden, um den Dronenverkehr in geregelte Bahnen zu lenken.

Außer den Unternehmen und Behörden, die sich mit dem Dronenflug befassen, sind auch die niederländischen Ministerien für Verteidigung und Infrastruktur („Ministerie van Defensie en Infrastructuur“) & Wasserwirtschaft („Waterstaat“) an dem Projekt „Rotterdam prototype U-Space Airspace“ beteiligt, ebenso wie die oben genannte Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“). Mithilfe des Prototyps will man sich einen fundierten Eindruck davon verschaffen, welche Tätigkeiten und wie viel Arbeit für die Dronen-Luftraumkontrolle eingeplant werden müssen, welche Kosten anfallen und wer die Arbeiten an besten ausführen kann. All das, um langfristig die Sicherheit im Luftraum garantieren zu können. Der Testdurchlauf beginnt Mitte 2022 und wird zwei Jahre lang dauern. Nach Abschluss können endgültigere Entscheidungen über die Einrichtung der Dronen-Luftraumkontrolle gefällt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Nur erster Schritt in die richtige Richtung

Wenngleich der Wille zur Entlastung der Logistikbranche in Deutschland erkennbar ist und die Logistikbranche sogar ausdrücklich genannt wird, bewerten die Verbände der Logistikwirtschaft AMÖ, BGL und BWVL das durch die Bundesregierung vorgestellte zweite Entlastungspaket nur als ersten Schritt in die richtige Richtung.

Angesichts der massiven Preissteigerungen ist der temporäre Energiesteuerrabatt für Dieselkraftstoff in Höhe von 14 Cent je Liter ein Tropfen auf den heißen Stein. Bislang unberücksichtigt blieben die ebenfalls erheblichen Preissteigerungen bei den klimafreundlicheren Gaskraftstoffen LNG und CNG sowie beim zur Abgasnachbehandlung erforderlichen AdBlue. Auch die in Aussicht gestellten zinsgünstigen Kredite helfen kaum, weil Kredite für laufende Betriebskosten nur schwer zurückgezahlt werden können.

Die gestern von der EU-Kommission zugelassenen Liquiditätsspritzen mit bis zu 400.000 € pro Unternehmen müssen jetzt dringend von der Bundesregierung genutzt werden. Außerdem sollte die CO2-Abgabe von ca. 9,5 Cent pro Liter so lange ausgesetzt werden, bis Lkw mit alternativen Antrieben am Markt in nennenswerter Zahl verfügbar sind. Die intendierte Lenkungswirkung kann die CO2-Abgabe derzeit gar nicht entfalten. Positiv bewerten AMÖ, BGL und BWVL das Bemühen, Transparenz dahingehend herzustellen, ob die Mineralölkonzerne als Folge der aktuellen Situation unangemessene Gewinne erzielen.

Die Logistikbranche sichert als zentraler Teil der Logistikketten in Deutschland das Funktionieren unserer Wirtschaft und unseren privaten Konsum.

Quelle: Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V., Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V.




Gateway Basel Nord: Naturschutzkonzept

Das trimodale Gateway Basel Nord macht Basel zur wichtigsten Güterverkehrsdrehscheibe der Schweiz. Im Rahmen des Projekts sind weitreichende Naturschutzmassnahmen vorgesehen. Ein entsprechendes Konzept wurde jetzt beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Dieses enthält mehr Massnahmen zu Gunsten der Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt.

Gateway Basel Nord, ein für die Schweiz unverzichtbares Umschlagsterminal, soll künftig stark zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene beitragen. So können im Gateway Basel Nord in Zukunft 50 Prozent des Containertransports auf die Schiene verlagert werden, wodurch jährlich bis zu 100‘000 Lastwagenfahrten eingespart werden können.

Im Rahmen der Umsetzung des Projekts ist es das Ziel von Gateway Basel Nord, den Eingriff in den bestehenden Naturraum wo immer möglich zu minimieren und ausreichend zusätzliche Flächen bereitzustellen. Deshalb hat Gateway Basel Nord ein umfassendes und überarbeitetes Naturschutzkonzept beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.

Da sich auf dem für das Projekt vorgesehenen Gelände im Norden Basels im Laufe der Zeit eine grosse Anzahl an wertvollen Pflanzen und Tieren angesiedelt haben, hat Gateway Basel Nord im Jahr 2020 ökologische Ersatzflächen von 45.8 Hektaren definiert.

Dabei handelt es sich um eine Fläche, die insgesamt viermal grösser ist als das für das Projekt überbaute Gelände, welches insgesamt 11.5 Hektaren in Anspruch nehmen wird. Auf den 45.8 Hektaren ökologischer Ersatzfläche sind diverse Massnahmen geplant, die in dem überarbeiteten Naturschutzkonzept festgehalten sind.

«Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Naturschutzkonzept sehr umsichtig mit der Natur umgehen und die durch das Projekt beeinflussten Flächen gleichwertig ersetzen können», sagt Martin Haller, Verwaltungsratspräsident von Gateway Basel Nord. «Es liegt uns viel daran, unsere Versprechen aus dem Abstimmungskampf «Hafenbecken 3» einzulösen. Unser heutiges Konzept umfasst deshalb auch noch mehr Massnahmen für die Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt», fügt er an.

So ist auf dem Gelände beim Hafenbahnhof zusätzlich zu den bereits angekündigten Massnahmen eine Naturbrücke vorgesehen, um den Wanderkorridor für die Tiere und Pflanzen zu stärken. Über den Verkehrsflächen wird eine ca. 4000 m2 grosse, ca. 300 Meter lange Brücke entstehen, auf der eine artenreiche Trockenwiese angelegt wird.

Bei der Hard Pratteln wird das Gebiet in einen struktur- und artenreichen Waldlebensraum umgewandelt. Ziel ist es, eine höhere Artenvielfalt zu fördern und den Wald aufzulichten, ohne die Freizeitnutzung des Waldes zu beeinträchtigen.

Die drei Schweizer Logistik- und Transportunternehmen Contargo, Hupac und SBB Cargo haben im Juni 2015 die Gateway Basel Nord AG gegründet. Die Gesellschaft mit Sitz in Basel plant und realisiert das Gateway Basel Nord für den Schweizer Import/Export-KV-Verkehr.

Quelle und Foto: Port of Switzerland