BDB im Gespräch mit Verkehrsminister Wissing

Am 28. April trafen sich Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) für einen ersten Austausch zur aktuellen Lage der Güter- und Fahrgastschifffahrt in Berlin.

Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Binnenschifffahrt bildeten den traurigen aktuellen Anlass für dieses Gespräch. Gerade im Donauraum sind derzeit Störungen in der Lieferkette und ein Mangel an Schiffsbesatzungspersonal zu verzeichnen, erklärten BDB-Präsident Martin Staats (MSG) und BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen dem Minister. Drastisch gestiegene Treibstoffkosten sind in der Binnenschifffahrt, ebenso wie im gesamten Güterverkehrsgewerbe, zu verzeichnen. Die Gewerbevertreter erklärten gleichwohl ihre Bereitschaft, bei notwendig werdenden Mineralöltransporten im Zusammenhang mit einem möglichen Embargo russischen Erdöls im Rahmen der bestehenden Kapazitäten Unterstützung zu leisten. Auch für zusätzliche Getreidetransporte über die Donau wird die Transportleistung der Güterschifffahrt aktuell angefragt. Der Bundesverkehrsminister sagte seine Unterstützung zu, drohende finanzielle Mehrbelastungen, etwa durch die derzeit in Brüssel diskutierte Besteuerung des Treibstoffs in der Binnenschifffahrt, vom Gewerbe fernzuhalten.

Im Hinblick auf die derzeit laufenden Beratungen für den Bundeshaushalt bestand Einigkeit, dass die mittelfristige Finanzplanung für den weiteren Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle in Deutschland nicht zufriedenstellend ist. Hier muss nachgesteuert werden: Die Binnenschifffahrt ist – entsprechend der Zielvereinbarung im „Masterplan Binnenschifffahrt“ des Bundesverkehrsministeriums – auf gut ausgebaute Flüsse und Kanäle und eine verlässlich funktionierende Wasserstraßeninfrastruktur angewiesen, um der verladenden Wirtschaft und Industrie attraktive Angebote für einen umweltschonenden Gütertransport auf dem Wasser anbieten zu können. Vieles sei bereits auf den richtigen Weg gebracht, etwa im Bereich des Personalaufwuchses in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, erklärte der Minister. Er stimmte den BDB-Vertretern zu, dass das in der Privatwirtschaft vorhandene ingenieurwissenschaftliche Know-how und die damit verbundenen Potenziale für den Wasserstraßenausbau mit in die Betrachtung einbezogen werden sollten.

Mit einem von der Branche sehr gut angenommenen Flottenmodernisierungsprogramm unterstützt der Bundesverkehrsminister die Anstrengungen des Gewerbes für die Umrüstung auf eine an den Nachhaltigkeitszielen orientierte Binnenschifffahrt. Die BDB-Vertreter dankten dem Minister und seiner Fachabteilung für die ergriffenen Fördermaßnahmen. Sie legten Minister Wissing anhand konkreter Beispiele die Herausforderungen bei der Umrüstung der Schiffe auf neue Antriebe dar und richteten den Appell an den Minister, die Förderung in diesem Bereich fortzuführen und aufzustocken. Eine möglichst klimaneutrale Binnenschifffahrt, etwa durch den Einsatz von Brennstoffzellen, beschrieb Minister Wissing als das Ziel seines Hauses. Hieran schloss sich der Gedankenaustausch über den Bedarf und die Fördermöglichkeiten für den Bau kleinerer und niedrigwasseroptimierter Binnenschiffe an.

Der BDB hat die Fortsetzung des konstruktiven Gedankenaustauschs mit dem Minister und den Fachabteilungen seines Hauses verabredet. Bundesverkehrsminister Volker Wissing wird auch der Gastredner auf dem Parlamentarischen Abend sein, den der BDB am 23. Juni 2022 gemeinsam mit dem Binnenhafenverband BÖB in der Botschaft des Königreichs Belgien in Berlin ausrichten wird. Thema der Veranstaltung wird die Binnenschifffahrts- und Binnenhafenpolitik der Bundesregierung sein.

Quelle und Foto: BDB, BDB-Präsident Martin Staats (MSG, re.) und BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen (li.) mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Das Miniaturmodell eines Trockengüterschiffes nahm der Minister als Gastgeschenk gerne entgegen.




Hamburger Hafen mit Partnern auf der Breakbulk Europe

Nach zweijähriger Zwangspause ist die Vorfreude auf die Breakbulk Europe in Rotterdam groß. Vom 17. bis 19. Mai 2022 wird es daher auch wieder einen Gemeinschaftstand (Halle 1, Stand B11-C11) unter der Leitung von Hafen Hamburg Marketing (HHM) geben. Auf den rund 70 Quadratmeter präsentieren neun Unternehmen ihre Leistungen.

Als Universalhafen hat Hamburg eine lange Tradition. Mit seinen modernen Multi-Purpose-Terminals fertigte er im vergangenen Jahr rund 1,24 Millionen Tonnen an konventionellem Stückgut ab. Darunter waren viele große und schwere Maschinen- und Anlagenteile, Metalle, Fabrikanlagen und andere industrielle Bauteile. Gemeinsam mit den Partnerhäfen in der Metropolregion bietet der Hamburger Hafen ein breites Spektrum an Breakbulk-Dienstleistungen. „Die Breakbulk Europe ist für uns und unsere Mitglieder ein wichtiger Branchentreff, bei dem das Networking sehr wichtig ist“, sagt Axel Mattern, Vorstand bei HHM.

Mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Saco Shipping und TCO Transcargo sind drei Hamburger Unternehmen mit auf dem Stand, die ihre Dienstleistungen auf der Breakbulk präsentieren. Aus der Hamburger Metropolregion sind die Häfen Brunsbüttel, Kiel, Lübeck und Rendsburg mit dabei. Mit der SCA Logistics GmbH und der Schramm Ports & Logistics Sweden AB kommen zwei international aufgestellte Partner hinzu.

Quelle und Foto: HHM, die letzte Breakbulk fand im jahr 2019 statt. Nach dieser zweijährigen Zwangspause ist die Vorfreude auf die Breakbulk Europe in Rotterdam groß.