Standards für betriebliche Digitalbildung

Mit einem bundesweit einzigartigen Modellprojekt unterstützt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein jetzt als erste Kammer Unternehmen bei der systematischen Vermittlung von Digitalkompetenzen. Gemeinsam mit dem Unternehmen BG3000 startet sie ab Sommer eine dreijährige Fortbildungsreihe für Auszubildende. Das dazugehörige Pilotprojekt wurde bereits erfolgreich beendet.

„In Zeiten der Digitalen Transformation ist Personalentwicklung so wichtig wie nie. Wer auch morgen fähige Fachkräfte braucht, sollte sich heute intensiv um seinen Nachwuchs kümmern“, erläutert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, das Engagement der Kammer. Leider würden die notwendigen jobrelevanten Digitalkompetenzen immer noch nicht in der Berufsschule vermittelt. „Deshalb helfen wir unseren Unternehmerinnen und Unternehmern, jetzt selbst mit anzupacken und in ihre Auszubildenden zu investieren. Damit übernehmen die Betriebe eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Über 1.000 Auszubildende aus mehr als 300 Unternehmen in Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen sind von Oktober 2021 bis März 2022 in sechs Online-Live-Trainings à 60 Minuten für die digitale Arbeitswelt trainiert worden. Aufgrund des großen Erfolges haben die Projektpartner IHK und BG3000 aus dem Modellprojekt „Kein AZUBI ohne DIGI“ eine dreijährige Fortbildungsreihe über den gesamten Ausbildungszeitraum entwickelt: „Mit der Nachrichten- und Informationskompetenz wird die Basis für einen souveränen Start in die digitale Geschäftswelt gelegt“, resümiert Steinmetz. „In den nächsten Kursen ab Sommer stehen zeitgemäße Kundengewinnung und
-bindung im Fokus. Die Teilnehmenden entwickeln eigene Social Media-Kampagnen und werden zu authentischen Markenbotschafterinnen und Markenbotschaftern für ihr Unternehmen.“

Das Modellprojekt „Kein AZUBI ohne DIGI“ wurde aus dem Medienhaushalt der Landesregierung Nordrhein-Westfalen gefördert: „Ich freue mich, dass wir in Nordrhein-Westfalen zeigen konnten, wie im Bereich der digitalen Bildung die Zusammenarbeit zwischen Land, IHK und Privatwirtschaft funktionieren kann“, gratuliert Nathanael Liminski, Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, den Akteuren und lobt: „Sie haben einen Nerv getroffen. Die IHK im Bezirk Mittlerer Niederrhein ist damit Vorreiter für ganz Nordrhein-Westfalen – und ich hoffe sehr, dass das Projekt auch andere IHK-Bezirke überzeugen kann!“

Simone Stein-Lücke, Projektinitiatorin und Geschäftsführerin der BG3000, appelliert an die Unternehmen im Kammerbezirk: „Fördern Sie mit der neuen Fortbildungsreihe Ihre jungen Talente! Damit vermeiden Sie nicht nur Social Media-Pannen, Datenschutzverstöße oder IT-Sicherheitsvorfälle. Zeitgemäße Aus- und Weiterbildungen sind heutzutage auch ein ganz entscheidender Recruiting-Faktor: Die jüngere Generation findet Fortbildung immer wichtiger und erwartet vom Arbeitgeber ein entsprechendes Angebot.“ Simone Stein-Lücke freut sich über die Verstetigung des Projektes: „Damit schließen wir endlich die dramatische digitale Bildungslücke zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb auf einmalige Weise und setzen bundesweit neue Qualitätsstandards.“

Weitere Informationen zur neuen dreijährigen Fortbildungsreihe „Kein AZUBI ohne DIGI“ gibt es bei Mona Kowalczyk, Leiterin des IHK-Bereichs Ausbildung, Tel. 02161 241-160 (E-Mail:mona.kowalczyk@mittlerer-niederrhein.ihk.de). Anmelden können Unternehmen ihre Auszubildenden unter:

www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/26992 oder
www.bg3000.de/azubi-mnr

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

BILDUNTERSCHRIFT

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l.) und Simone Stein-Lücke, Projektinitiatorin und Geschäftsführerin der BG3000 (4.v.l.) mit jungen Teilnehmenden des Projekts und Unternehmensvertretern (v.l.): Heiko Kochem, Friedhelm Schaffrath GmbH & Co. KG, Christina Hirt, Auszubildende Friedhelm Schaffrath GmbH & Co. KG, Marco Klass, Auszubildender 3M, Diana Kloempken, 3M Human Resources – Talent Acquisition, Marian Manolache, Auszubildender FS Final Systems GmbH, sowie Robert Bones, Geschäftsführer FS Final Systems GmbH. Foto: IHK




Köln – Melzo neu im Kombiverkehr-Netzwerk

Die Kombiverkehr KG weitet ihr Zugangebot mit einer neuen Nord-Süd-Verbindung via Gotthard aus. Ab 25. April erhält das Terminal Köln-Eifeltor eine Direktzugverbindung von und nach Melzo in Norditalien. Mit dem neuen Angebot steigert das Frankfurter Unternehmen das Leistungsangebot von und nach Italien innerhalb Europas größtem Intermodal-Netzwerk auf nun mehr 260 Zugabfahrten pro Woche.

Zieldestination in Melzo ist das Rail Hub Milano. „Das rund 25 Kilometer östlich von Mailand gelegene Terminal ist mit seiner geographischen Lage ein bewährter Start- und Zielpunkt für den straßenseitigen Vor- und Nachlauf der Waren und Güter von und zu den Industrie- und Handelsunternehmen im Wirtschaftsraum Mailand. Mit einer Laufzeit von nur 20 Stunden eröffnen wir Spediteuren die Möglichkeit einer schnellen und zudem überaus umweltfreundlichen Transportkette“, stellt Peter Dannewitz, Leiter Vertrieb bei der Kombiverkehr KG, zwei Eigenschaften des neuen Angebotes besonders heraus. Bei der Beförderung von 25 Tonnen Ladung werden im Rundlauf 2,6 Tonnen CO2 eingespart, was im Vergleich zum durchgehenden Straßenverkehr eine Ersparnis von mehr als 80 Prozent bedeutet. Die Verkehrstage sind in beiden Richtungen montags bis freitags. Neben Containern und Wechselbrücken können Sattelauflieger mit Profil P400 gebucht werden. Ab Köln sind im Weiterleitungsverkehr Hamburg, die deutschen Ostseehäfen Kiel und Lübeck sowie Terminals in Dänemark und Schweden erreichbar.

Quelle und Foto: Kombiverkehr




Minister Jetten erhält das erste Zertifikat für grünen Wasserstoff

Rob Jetten, der holländische Minister für Klima und Energie, hat den North Sea Port in Terneuzen besucht und gleich das erste Zertifikat für grünen Wasserstoff erhalten.

Mit diesen Zertifikaten kann der Handel mit Wasserstoff unterstützt werden, wie HyXchange dies anstrebt. HyXchange fördert damit die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien. Und die Niederlande werden so weniger abhängig von Erdgas.

Die Handelsplattform HyXchange ist eine Initiative der Gasunie und des Hafenbetriebs Rotterdam, von Port of Amsterdam, Groningen Seaports und North Sea Port (Vlissingen, Gent, Terneuzen). Die Gasunie und die niederländischen Häfen werden in der Wasserstoffwirtschaft eine entscheidende Rolle spielen.

Der Handel mit Wasserstoff erfolgt in Zukunft über die Handelsplattform HyXchange, die eigens dafür gegründet wird. Bei den Zertifikaten handelt es sich um Herkunftsnachweise: Sie garantieren, dass der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wie Ökostrom stammt. Vertogas B.V. ist das Unternehmen, das bereits jetzt die Zertifizierung von Herkunftsnachweisen für grünes Gas anbietet. Der Minister hat es damit beauftragt, auch Herkunftsnachweise für Wasserstoff zu entwickeln. Dazu arbeitete das Unternehmen in der letzten Zeit an einem Zertifizierungssystem, das diese neue Aufgabe erfüllt. Das System wird in den nächsten 3 Monaten in einem von HyXchange organisierten Zertifizierungs-Pilotprojekt getestet. An diesem Projekt beteiligen sich 16 Marktteilnehmer – alles Spezialisten für grünen und kohlenstoffarmen Wasserstoff. Nach diesem Pilotprojekt wird die Ausgabe der Herkunftsnachweise für Wasserstoff endgültig anlaufen.

Das Zertifizierungs-Pilotprojekt ist ein wichtiger erster Schritt des HyXchange-Entwicklungsplans, der auch Minister Jetten überreicht wurde. Der Entwicklungsplan stützt sich auf 3 Säulen:

  1. dieses Pilotprojekt zur Zertifizierung von Wasserstoff: dafür wurde der Startschuss gegeben
  2. die Simulation eines Spotmarktes für Wasserstoff: wird in Kürze beginnen
  3. der Ansatz für einen internationalen Preisindex für Wasserstoff.

Für die Wasserstoffbörsen-Initiative HyXchange interessieren sich inzwischen 45 Marktteilnehmer, die alle in der Energiebranche und Industrie aktiv sind. Schließlich soll eine Börse auf der niederländischen Wasserstoff-Infrastruktur entstehen – als zentraler Handelspunkt und Preisindikator, sowohl national als auch international.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




VDR mit neuer Geschäftsführung

Mit Wirkung zum 30. April wird Senator a.D. Ralf Nagel (63) nach 12 Jahren Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Reeder ausscheiden. Er wird dem Verband noch bis zum 31. Dezember beratend zur Verfügung stehen. „Damit vollzieht das im Dezember 2021 neu gewählte Präsidium des Verbandes einen Generationswechsel auch in der hauptamtlichen Verbandsführung“, so Präsidentin Dr. Gaby Bornheim.

Ralf Nagel war im VDR seit 2010 als Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied tätig. In seiner Amtszeit hat er sich erfolgreich für einen starken und wettbewerbsfähigen Schifffahrtsstandort Deutschland eingesetzt. In seine Amtszeit fällt auch die Errichtung der Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung von Seeleuten am Standort Deutschland. Das Wirken des Verbands in Brüssel und bei der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO in London ist unter Nagels Ägide weiter ausgebaut und gestärkt worden.

„Wir danken Herrn Nagel für sein vorbildliches Engagement und seinen großen Einsatz für die deutsche Seeschifffahrt“, betont die Präsidentin des VDR, Frau Dr. Gaby Bornheim. „Das vergangene Jahrzehnt war geprägt von einer schweren Schifffahrtskrise und einer direkt anschließenden globalen Pandemie mit erheblichsten Auswirkungen auch auf die Schifffahrt. Herr Nagel hat den Verband stets sicher durch diese Krisenzeiten gesteuert und war national und international ein exzellenter Vertreter der Interessen des Verbandes. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, erklärt die Präsidentin.

Nagel: „In den 12 Jahren meiner Tätigkeit für die Handelsschifffahrt konnte ich meine Leidenschaft für die Seeschifffahrt ausleben und für die Interessen dieser strategisch wichtigen Branche einbringen. Ohne den starken Zusammenhalt und die ausgezeichnete Expertise aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgeschäftsstelle wären die erzielten Erfolge nicht möglich gewesen. Dieser vorbildlichen Crew danke ich von Herzen und wünsche Herrn Dr. Kröger und dem Team weiterhin viel Erfolg und alles erdenklich Gute.“

„Wir freuen uns sehr, dass wir als Nachfolger und künftigen Hauptgeschäftsführer des VDR den auf internationalem und europäischem Parkett bestens vernetzten und ausgewiesenen Schifffahrts- und Verbandsexperten Dr. Martin Kröger gewinnen konnten“, so die Präsidentin Dr. Bornheim weiter.

Dr. Kröger ist seit zehn Jahren als Geschäftsführer für den VDR tätig und betreute in dieser Funktion maßgeblich die Bereiche der europäischen und internationalen Schifffahrtspolitik, die Wettbewerbsfähigkeit des Schifffahrtstandortes Deutschland, sowie den Umwelt- und Klimaschutz.

„In den kommenden Jahren bleiben die Herausforderungen für die Schifffahrtsindustrie enorm“, betont Kröger. „Krisenbewältigung, Nachwuchsgewinnung, Digitalisierung, ein wettbewerbsfähiger Schifffahrtsstandort Deutschland und natürlich die Transformation der Schifffahrtsindustrie: das sind die derzeit wichtigsten Zukunftsthemen des Verbandes“, so Kröger weiter. „National wie international bleibt der VDR gefordert und der Zukunft verpflichtet. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit dem hochmotivierten VDR-Expertenteam und seinen Mitgliedern den Verband in diese neue Zeit zu führen“, erklärt Kröger.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

Quelle: VDR, Foto: VDR/Bina Engel




Importterminals für Wasserstoffträger im Rotterdamer Hafen

Gasunie, HES International (HES) und Vopak arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Importterminals für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger. Dazu haben die Unternehmen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit dieser Zusammenarbeit reagieren sie auf den weltweit wachsenden Bedarf an der Einfuhr und Speicherung von grüner Energie.

Die Arbeiten am Grundentwurf des Importterminals beginnen noch in diesem Quartal. Das Terminal auf der Maasvlakte, das den Namen ACE Terminal erhält, soll ab 2026 in betriebsfertig sein.

Grüner Wasserstoff gilt als wesentlicher Bestandteil des zukünftigen nachhaltigen Energiemixes. Die Nachfrage danach wächst im Energiesektor, Verkehrssektor und in der petrochemischen Industrie, sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland. Ein Importterminal für grünes Ammoniak leistet einen sehr wichtigen Beitrag beim Import von Wasserstoff, und bildet ein wesentliches Glied in der Wasserstoffkette neben Wasserstofferzeugung, -transport und -speicherung. Eine zuverlässige Logistikkette ist eine Voraussetzung für die Marktentwicklung von grünem Wasserstoff und für das Erreichen der Klimaziele 2030 und 2050.

Neben der Produktion von grünem Wasserstoff in den Niederlanden wird auch in Nordwesteuropa Bedarf an umfangreichen Importen von grünem Wasserstoff bestehen, um die gesamte zukünftige Nachfrage zu decken. Grünes Ammoniak als Wasserstoffträger wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Wasserstoff kann nach Compoundierung mit Stickstoff in Form von Ammoniak einfacher und sicherer in größeren Mengen transportiert, gespeichert und wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Darüber hinaus kann grünes Ammoniak auch direkt als CO2-freier Kraftstoff für beispielsweise die Schifffahrt oder als Rohstoff für beispielsweise die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden.

Am vorgesehenen Standort auf der Maasvlakte in Rotterdam können Schiffe aus aller Welt anlegen, um grünes Ammoniak und in der Anfangsphase möglicherweise auch blaues Ammoniak zu löschen. Daneben kann auf die vorhandene Infrastruktur und die Logistikeinrichtungen des Rotterdamer Hafens zurückgegriffen werden. Auf dem Gelände ist auch Platz für die Entwicklung einer Anlage, in der Ammoniak wieder in Wasserstoff umgewandelt werden kann. Diese Anlage wird künftig an das nationale Wasserstoffnetz des Infrastrukturunternehmens Gasunie angeschlossen, das den künftigen Wasserstoffmarkt in Nordwesteuropa bedienen wird.

HES verfügt auf der Maasvlakte über einen strategischen Standort mit Anlegekapazität und direktem Zugang vom Meer. Gasunie verfügt über eine Infrastruktur mit bestehenden Lagertanks und Pipelines. Mit sechs Ammoniak-Terminals auf der ganzen Welt besitzt Vopak umfassende Erfahrung in der sicheren Lagerung von Ammoniak. Durch die Bündelung dieser Kräfte wird eine attraktive Ausgangsposition geschaffen, von der aus die Partner innerhalb weniger Jahre den Importstandort für grünes Ammoniak in Rotterdam realisieren können. Die endgültige Investitionsentscheidung muss noch getroffen werden und basiert unter anderem auf Kundenverträgen und den erforderlichen Genehmigungen, einschließlich eines Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung

Quelle und Grafiken: Vopak




Gas-Terminal Stade: Antrag eingereicht

Mehrere tausend –digitale– Seiten umfasst der komplette Antrag auf einen Planfeststellungsbeschluss, den Niedersachsen Ports heute beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, NLWKN, eingereicht hat. Damit ist das Verfahren für die Genehmigung zur Erweiterung des bestehenden Hafens und die Errichtung mindestens eines Anlegers für verflüssigte Gase gestartet.

„Niedersachsens Häfen spielen für die künftige Energieversorgung Deutschlands eine zentrale Rolle. Für den enormen Energiebedarf unserer Volkswirtschaft brauchen wir die zwei Standorte Stade und Wilhelmshaven, die uns ein weiteres Stück Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen verschaffen werden. In der jetzigen Lage ist der wesentliche Faktor die Zeit. Als Aufsichtsratsvorsitzender freue ich mich, dass die NPorts-Mannschaft kurzfristig die Planungsunterlagen zusammengestellt hat und wir dadurch einen großen Projektfortschritt erzielt haben. Von den niedersächsischen Häfen geht ein klares Signal aus, die LNG-Infrastruktur zügig und zukunftsfest aufzubauen“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende von Niedersachsen Ports sowie Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann.

Gegenstand der Planungsunterlagen ist ein Schiffsliegeplatz mit einer Länge von rund 660 Meter für Gastanker südlich des bestehenden Hafens an der Elbe sowie die Erweiterung des Südhafens um zwei weitere Liegeplätze.

„In den letzten Monaten hat unser Technik-Team einen enormen Sprint hingelegt, um die Genehmigungsunterlagen zu erarbeiten. Eine tolle Leistung, die dazu beiträgt, Stade als wichtigen Standort für die Energiewende und -sicherheit in eine führende Position zu bringen“ sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Rund zwei Jahre haben die Vorarbeiten gedauert. Im Planfeststellungsverfahren wird abschließend über die Rechtmäßigkeit des geplanten Verkehrsinfrastrukturvorhabens entschieden. Für die Vorbereitung hat NPorts erforderliche Gutachten eingeholt. Einerseits technischer Natur, wie Tragwerksuntersuchungen, Schiffssimulationen und Sicherheitsanalysen. In weiteren Gutachten spielt die Umwelt eine entscheidende Rolle. So gibt es beispielsweise eine Umweltverträglichkeitsstudie, ein fischereibiologisches und zoologisches Gutachten sowie Untersuchungen zu Lärm- und Staubimmissionen. Der geplante Bau stellt einen Eingriff in die Natur dar. Um hier ein Gleichgewicht zu schaffen, müssen entsprechende Kompensationen erfolgen.

„Vorausschauende Hafenplanung ist für uns bei Niedersachsen Ports die Grundlage für nachhaltige Hafenentwicklung. LNG haben wir stets als Brückentechnologie für eine klimafreundliche Energiewende betrachtet. Heute macht es sich bezahlt, dass wir frühzeitig in die Planungen für Stade eingestiegen sind“, so Banik weiter.

Zunächst wird der Antrag vom NLWKN auf Vollständigkeit geprüft und wenn die Unterlagen genehmigungsfähig sind, durchlaufen sie das Planfeststellungsverfahren. Der weitere Ablauf sieht vor, dass die Unterlagen für die öffentliche Beteiligung ausgelegt werden.

Nach Vorlage des Planfeststellungsbeschlusses kann umgehend die Ausschreibung mit Baubeginn nach sechs Monaten erfolgen. Die Fertigstellung in einer Bauzeit von 24 Monaten wird geplant.

Die Hanseatic Energy Hub GmbH (HEH) plant die Errichtung eines Terminals für verflüssigte Gase als Energieträger (Energie-Terminal) am Hafen Stade-Bützfleth. An der hierfür neu zu Hafeninfrastruktur sollen verschiedene Gase umgeschlagen werden, synthetische klimaneutrale Gase wie Wasserstoff und Ammoniak als auch verflüssigtes Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas), welches in der Übergangszeit bis zur vollständigen Klimaneutralität benötigt wird. Der Weitertransport per Schiff soll am Löschkopf II der Südhafen-Erweiterung durchgeführt werden. Tankanlagen für die Gasspeicherung und eine Regasifizierungsanlage gehören ebenso zu diesem Verfahren wie die Umschlaganlagen auf den Löschköpfen, zudem alle Rohrleitungen und eine Tankwagen-Verladestation.

Quelle und Foto: NPorts




TX Logistik erhöht Frequenz auf Strecke Leipzig – Verona

Die TX Logistik AG baut ihre Intermodalverbindung zwischen Leipzig und Verona weiter aus. Seit dm 5. April fährt das zur Mercitalia-Gruppe (Gruppo FS Italiane) gehörende Eisenbahnlogistikunternehmen acht statt bisher sechs Umläufe pro Woche zwischen den beiden Wirtschaftsmetropolen. Grund für die Erweiterung ist die aktuell große Marktnachfrage nach Transportkapazitäten auf der Schiene.

Start- und Zielpunkt in Leipzig ist das DUSS-Terminal. In Italien wird das etwas westlich von Verona gelegene Terminal Sommacampagna-Sona angefahren. Auf der Route über den Brenner wird regelmäßig auch Hall in Tirol bedient. Dort legt der Zug einen Zwischenstopp ein. Sämtliche Leistungen werden von TX Logistik in Eigenregie erbracht und umfassen neben der Traktion auch die Vermarktung der Transportkapazitäten.

Ein Zug kann bis zu 34 Ladeeinheiten aufnehmen – darunter Bulk- und Tankcontainer sowie Wechselbrücken und Sattelauflieger. Transportiert werden auf der Strecke Waren aller Art, darunter Fahrzeugteile, Wertstoffe, Recycling- und Chemieprodukte sowie Konsumgüter.

Über die aktuelle Umlauferweiterung hinaus hält die Nachfrage der TX-Kunden nach intermodalen Transporten an. Perspektivisch soll daher die Zugfrequenz zwischen Leipzig und Verona weiter erhöht werden.

Quelle und Foto: TX Logistik




Fahrrinnenanpassung Außen- und Unterweser (Nord)

Mit dem Festlegen des Untersuchungsrahmens (Scoping) für die Vorhaben zur Fahrrinnenanpassung der Außen- und Unterweser (Nord) beginnt nun das Verfahren zur Vorbereitung eines Maßnahmengesetzes. Träger der beiden Weservorhaben ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Das WSA plant die Fahrrinnenanpassung der Außenweser von Weser-km 65 bis Weser-km 130 und die Fahrrinnenanpassung der Unterweser (Nord) von Weser-km 40,5 bis Weser-km 65.

Die Vorhaben zählen zu den Infrastrukturprojekten, die anstelle von Verwaltungsentscheidungen durch Maßnahmengesetze durch den Deutschen Bundestag zugelassen werden können. Voraussetzung für eine Zulassung ist die Durchführung eines vorbereitenden Verfahrens durch die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt. Im Rahmen dieses Verfahrens ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Hierfür muss der Träger des Vorhabens jeweils einen Bericht zu den voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Projekte erstellen. Aufgabe der GDWS ist es, den entsprechenden Untersuchungsrahmen festlegen.

Die GDWS gibt den zu beteiligenden Behörden und Verbänden sowie der betroffenen Öffentlichkeit die Gelegenheit zu einer Besprechung über Gegenstand, Umfang und Methoden der notwendigen Umweltprüfungen.

Als Grundlage hat der Vorhabenträger jeweils eine Unterlage zu den Projekten vorgelegt (Scopingunterlage).

Die Scopingunterlagen und die offizielle Bekanntmachung stehen im Internet unter folgender Adresse zur Verfügung:
Ausbau der Bundeswasserstraße Weser

Die GDWS weist darauf hin, dass Stellungnahmen zum, in den Scopingunterlagen vorgeschlagenen, Untersuchungsrahmen bis einschließlich 5. Mai 2022 abgegeben werden können.

Alle Personen, deren Belange von einer späteren Zulassungsentscheidung bezüglich eines oder beider Vorhaben berührt werden, können an der Besprechung, dem sog. Scopingtermin teilnehmen.

Die Besprechung findet am 11. Mai 2022, ab 9:00 Uhr (Einlass ab 8:30 Uhr) im Veranstaltungszentrum Fischbahnhof, Am Schaufenster 6, 27572 Bremerhaven statt. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Risiken durch das Corona-Virus ist eine vorherige Anmeldung bis zum 5. Mai unter www.weseranpassung.wsv.de erforderlich. Außerdem sind die dann geltenden Regelungen der Verordnung zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 der Freien Hansestadt Bremen zu beachten.

Wichtig zu wissen: Die Stellungnahmen beziehungsweise Äußerungen im Scopingtermin haben sich auf den Untersuchungsrahmen und damit auf den Gegenstand, den Umfang und die Methoden der Umweltverträglichkeitsprüfung zu beschränken.

Einwendungen gegen die Vorhaben selbst können zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen des Anhörungsverfahrens erhoben werden. Dieses findet erst nach Erstellung der Antragsunterlagen einschließlich des Umweltberichts statt und es wird darüber gesondert informiert. Beginn des Anhörungsverfahrens ist frühestens 2023.

Stellungnahmen können schriftlich an die GDWS, Dez. R21, Schloßplatz 9, 26603 Aurich, oder als Email an folgende Adresse gerichtet werden: aurich.gdws@wsv.bund.de

Quelle: WSV, Foto: Ports, Hafen Brake




König besucht Rotterdamer Hafen zum Thema Wasserstoff

Seine Majestät der König stattete dem Rotterdamer Hafen  einen Arbeitsbesuch ab. Das Thema des Besuchs war Wasserstoff.

Auf Jahresbasis kommt in Rotterdam fast die dreifache Menge des Gesamtenergieverbrauchs der Niederlande an. Dies entspricht 13 % des gesamten Energiebedarfs der Europäischen Union. Als Energiehafen in Nordwesteuropa verfolgt Rotterdam eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie, bei der Elektrifizierung und Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Der Schwerpunkt liegt auf der Produktion von grünem Wasserstoff, Wasserstoff auf Basis von Restgasen, Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff über Pipelines, Import und Anwendung in Industrie und Verkehr. Der König Willem-Alexander ließ sich während seines Besuchs die Wasserstoffbestrebungen des Rotterdamer Hafens erläutern.

Während einer Bootsfahrt auf der Maasvlakte sprach der König mit Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, Randolf Weterings, Programmmanager für Elektrifizierung und Wasserstoff, und Alice Krekt, Leiterin des Klimaprogramms bei Deltalinqs, über die Wasserstoffentwicklung im Rotterdamer Hafen. Anhand von Entwicklungen in verschiedenen Projekten erläuterten verschiedene Unternehmen die Wasserstoff-Wertschöpfungskette: vom Import und Export über die Wasserstoffproduktion im Hafen, die Entwicklung der Nachfrage in der Industrie und den Transport von Wasserstoff bis hin zum Bau von Wasserstoff-Pipelines (das sogenannte „H2-Backbone“ durch den Hafen und der „Delta-Korridor“ weiter Richtung Nordrhein-Westfalen über Chemelot). Das Unternehmen ThyssenKrupp Steel hob die Nachfrage nach Wasserstoff in Deutschland hervor.

Nach der Bootsfahrt folgte ein Besuch bei Neste, wo Bart Leenders, Vice President Global Production, erklärte, wie Neste an der Nachhaltigkeit arbeitet und welche Rolle Wasserstoff dabei spielt. Schließlich berichteten Vertreter verschiedener Unternehmen im Hafen dem König von ihren Herausforderungen im Bereich Wasserstoff.

Zuvor hatte König Willem-Alexander die erste wichtige Testanlage für grünen Wasserstoff Hystock (2019) eröffnet und auf der Konferenz „Wind meets Gas“ (2021) über die Bedeutung von Wasserstoff für die Niederlande und die Energiewende gesprochen. Das Thema Wasserstoff war auch bei verschiedenen Besuchen im In- und Ausland ein Thema.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Jerry Lampen, Allard Castelein und seine Majestät König Willem-Alexander (r.) in Rotterdamer Hafen




Rammarbeiten pausieren

Nur fünf Monate nach dem ersten Rammschlag für die neue Columbuskaje in Bremerhaven ist der erste Abschnitt einer neuen Spundwand auf einer Länge von ca. 400 m fertiggestellt. Der letzte Schrägpfahl des „Kajenrohbaus“ ist nicht wie alle anderen braun, sondern sie sticht farbig hervor – als Zeichen der Solidarität haben Arbeiter sie in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb bemalt.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, bedankte sich bei allen Beteiligten für die exakte Einhaltung des ambitionierten Zeitplans. Die neue Kaje ist ein Bekenntnis des Senats zum Kreuzfahrtstandort Bremerhaven. Bei weiterhin gutem Baufortschritt werden wir den Reedereien bereits im Herbst 2023 die neue Kaje zur Verfügung stellen können.“

Die neue Spundwand wird mit 20 m Abstand zur bestehenden alten Kaje in die Weser gerammt. In den vergangenen Monaten wurden 168 Tragbohlen von 42 m Länge tief im Weserschlick versenkt. Hinzu kommen 155 Schrägpfähle. Aktuell folgen jetzt umfangreiche Schweiß- und Gurtungsarbeiten. Ab Juni wird der Zwischenraum zwischen neuer Spundwand und alter Kaje mit Sand verfüllt.  Im Anschluss wird dann der Betonbau sowie, die Oberflächenbefestigung inkl. Ausrüstung der Kaje ausgeführt werden.

Nach der aus Naturschutzgründen erforderlichen Pause werden die Rammarbeiten für den 2. Bauabschnitt im Oktober wieder aufgenommen. Ein Jahr später sollen dann 620 m fertiggestellt sein und der Kreuzfahrt zur Verfügung stehen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bedankte sich bei der Arbeitsgemeinschaft TAGU und Züblin für die gute Zusammenarbeit. „Bei dem Neubau der Kaje direkt an der Weser müssen eine Fülle von technischen Herausforderungen gemeistert werden. Wie schon zuvor bei der kürzlich fertiggestellten Kaje 66 ist dies hervorragend gelungen.“

Quelle und Foto: bremenports