China größter Partner der deutschen Seehäfen

Der Seeverkehr mit China machte 2021 gut ein Fünftel des deutschen Containerumschlags aus. Dabei waren vier der zehn wichtigsten Partnerhäfen im Containerverkehr chinesische Häfen, der mit Abstand wichtigster Partnerhafen im Containerverkehr war Shanghai.

Die Volksrepublik China reagiert derzeit mit Lockdowns auf steigende Corona-Infektionszahlen. Unter anderem ist davon die Metropole Shanghai betroffen, deren Hafen im Jahr 2021 der wichtigste Partner deutscher Seehäfen im Containerverkehr war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, machte der Verkehr mit Häfen in China im Jahr 2021 mit 3,1 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit) gut ein Fünftel (20,7 %) des Containerumschlags deutscher Seehäfen aus. Dabei entfiel allein auf Shanghai ein Umschlag von 968 000 TEU. Wichtigster inländischer Partnerhafen Shanghais war Hamburg, mit einem Empfang von 449 000 TEU sowie einem Versand von 315 000 TEU. Insgesamt lag der Containerumschlag der deutschen Seehäfen im Jahr 2021 bei 14,8 Millionen TEU und damit 5,9 % höher als im Jahr 2020, aber 1,5 % unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.

Nach China waren im Jahr 2021 die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von gut einem Zehntel (10,1 % oder 1,5 Millionen TEU) am gesamtem Umschlag der zweitwichtigste Handelspartner im Containerverkehr. An dritter Stelle folgte die damals noch nicht mit Sanktionen infolge des Angriffs auf die Ukraine belegte Russische Föderation. Im Frachtverkehr insgesamt (containerisierter und nicht-containerisierter Güterverkehr) war Russland im Jahr 2021 noch der wichtigste Handelspartner deutscher Seehäfen, gefolgt von Schweden an zweiter und China an dritter Stelle (Ergebnisse zum Frachtverkehr insgesamt bietet die Pressemitteilung Nr. N013 vom 8. März 2022).

Unter den zehn wichtigsten ausländischen Partnerhäfen im Containerverkehr befanden sich im Jahr 2021 gleich vier chinesische Häfen. Neben Shanghai als wichtigstem Partnerhafen sind das die chinesischen Häfen Ningbo (467 000 TEU), Shenzhen (432 000 TEU) und Qingdao (350 000 TEU). In den TOP 5 der wichtigsten deutschen Partnerhäfen finden sich zudem die Häfen von New York (463 000 TEU) und Sankt Petersburg (460 000 TEU).

Methodische Hinweise:

Erfasst werden Schiffe mit einem Raumgehalt von mindestens 100 BRZ (Bruttoraumzahl). Unberücksichtigt bleiben dabei Fischereifahrzeuge und Fischverarbeitungsschiffe, Bohr- und Explorationsschiffe, Schlepper, Schubschiffe, Schwimmbagger, Forschungs-/Vermessungsschiffe, Kriegsschiffe und Schiffe, die ausschließlich zu nichtkommerziellen Zwecken verwendet werden sowie zu Bunker-, Versorgungs-, Reparaturfahrten und Ähnlichem.

Die Daten zur Volksrepublik China umfassen nicht Taiwan und Hongkong.

Güter, die auf ihrem Transportweg in einem Zwischenhafen umgeladen werden (zum Beispiel auf kleinere Schiffe), sind in der Seeverkehrsstatistik dem Partnerhafen zugeordnet, in dem es zu der Umladung kam.

TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit) bezeichnet eine statistische Hilfsgröße auf der Basis eines 20-Fuß-ISO-Containers (Länge 6,10 Meter), die als Standardmaß zur Beschreibung des Containerumschlags und der Kapazität von Containerschiffen oder Terminals verwendet wird.

Seehäfen können auch Containerverkehr mit den Verkehrsträgern Binnenschiff, Eisenbahn und Lkw haben. Der hier dargestellte Containerverkehr bezieht sich ausschließlich auf den Umschlag mit Schiffen im Rahmen der Seeverkehrsstatistik.

Quelle und Grafik: Destatis




Binnenschifffahrt in Sachsen-Anhalt stieg 2021

Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes lag der Güterumschlag der Binnenschifffahrt in Sachsen-Anhalt um 2,1 % über dem Ergebnis von 2020. Der Anteil an Gefahrgut blieb annähernd gleich und betrug 13,9 %.

59,5 % aller umgeschlagenen Güter wurden von oder zu Häfen in Deutschland verschifft, 40,5 % betraf den Güterumschlag von oder zu Häfen im Ausland. Der Güterumschlag ergibt sich aus den Meldungen über Aus- und Einladungen der in den Häfen ankommenden und abgehenden Schiffe. 2021 wurden in den Binnenhäfen und Umschlagstellen Sachsen-Anhalts 1,9 Mill. t Güter empfangen und 4,5 Mill. t Güter versendet.

Mit 2,6 Mill. t und einem Anteil von 40,9 % am Gesamtumschlag waren Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei die am häufigsten beförderten Güter. Einen Rückgang um 7,0 % erfuhr die am zweithäufigsten umgeschlagene Güterabteilung der Erze, Steine und Erden sowie sonstigen Bergbauerzeugnisse. 2021 wurden hiervon 1,2 Mill. t be- und entladen.

50,2 % aller Güter wurden in Häfen und Umschlagstellen des Elbegebietes ein- oder ausgeladen, 49,8 % im Mittellandkanalgebiet. Insgesamt stieg der Güterumschlag des Elbegebiets um 0,7 %. Die Häfen des Mittellandkanalgebiets verzeichneten einen Anstieg von be- und entladenen Gütern um 3,6 %.

Der Containerumschlag auf den Binnenwasserstraßen Sachsen-Anhalts verzeichnete 2021 einen Anstieg um 17,1% auf 34 081 TEU (Twenty-Foot-Equivalent-Unit). Dabei hat sich der Anteil der Häfen und Umschlagstellen im Bereich des Elbegebietes mit 13 058 TEU mehr als verdoppelt.

Ein TEU ist eine international standardisierte Einheit zur Zählung von Containern unterschiedlicher Größe. Basis ist ein ISO-Container mit einer Länge von circa 6 Metern.

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Foto: FraunhoferIFF/ Dirk Mahler, Hafen Magdeburg




Hamburg feiert seinen Hafen im Spätsommer

Vorbehaltlich der pandemischen Entwicklung findet der 833. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG vom 16. bis 18. September 2022 in gewohnter Form statt. Dies hat die Behörde für Wirtschaft und Innovation in Abstimmung mit den Partnern des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG bestätigt. Der ursprüngliche Termin Anfang Mai musste aufgrund der im Januar schwer einschätzbaren Entwicklung der Corona-Situation abgesagt werden.

„Beim Hafengeburtstag zeigt sich Hamburg von seiner besten Seite. Das gilt auch für die Zusammenarbeit der vielen Beteiligten, die es möglich gemacht hat, jetzt einen neuen Termin anzukündigen. Natürlich steht auch dieser unter dem Vorbehalt der Pandemie-Entwicklung. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dank der hervorragenden Kooperation aller Akteure den Hamburgerinnen und Hamburgern und unseren Gästen im September endlich wieder ein einzigartiges maritimes Erlebnis bieten können,“ erklärte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Die Prüfung der Verlegung folgte auf die pandemiebedingte Absage der traditionell im Mai stattfindenden Großveranstaltung. Dabei haben die umfangreich beteiligten Akteure, wie landseitige Subveranstalter, Sicherheitsbehörden oder Wasserprogrammpartner einer Verlegung in den September, unter dem Vorbehalt des weiteren Pandemiegeschehens, zugestimmt.

Der Hamburger Hafengeburtstag wird seit 1977 gefeiert und gilt mit jährlich mehr als einer Million Besuchern, rund 300 teilnehmenden Schiffen und einem vielseitigen
Bühnenprogramm als das größte Hafenfest der Welt. Die maritime Feier war in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt abgesagt worden, da eine Zugangskontrolle, anders als beim eingrenzbaren Hamburger Dom auf dem Heiligengeistfeld, nicht möglich ist: Das Veranstaltungsgebiet erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang des nördlichen Elbufers. Zwei U/S Bahnhöfe, die Landungsbrücken, die Überseebrücke, der City-Sportboothafen mit Schiffs- und Personenverkehr sowie zahlreiche Anlieger und Anwohner befinden sich im Veranstaltungsareal. Die schwer einschätzbare pandemische Entwicklung wie auch die Notwendigkeit einer verlässlichen Planungssicherheit für das gesamte Netzwerk sowie die Tourismus- und Veranstaltungsbranche führten im Januar zur Veranstaltungsabsage mit anschließender Prüfung einer Verlegung.

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Grafik: Hamburg Messe und Congress




Liebherr steigert Umsatz deutlich

Die Firmengruppe Liebherr hat im Jahr 2021 einen Umsatz von 11.639 Mio. € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen somit insgesamt eine Steigerung um 1.298 Mio. € oder 12,6 %. Damit konnte die Firmengruppe beim Umsatz beinahe an ihr bisheriges Rekordjahr 2019 anknüpfen.

Zwar gestalteten sich die Rahmenbedingungen auch im abgelaufenen Geschäftsjahr für produzierende Unternehmen schwierig. Ab dem zweiten Quartal 2021 waren verschiedene Rohmaterialien, Komponenten und Elektronik-Bauteile zum Teil nur schwer zu beschaffen. Höhere Preise und Engpässe in den globalen Lieferketten waren die Folge. Trotzdem legte Liebherr beim Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Die Firmengruppe wuchs in elf ihrer 13 Produktsegmente und in nahezu allen ihren Absatzregionen.

Der Umsatz in den Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen, Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining betrug insgesamt 8.009 Mio. € und lag damit 17 % über dem Vorjahresniveau. Mit den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte sowie Komponenten und Hotels erzielte Liebherr einen Gesamtumsatz von 3.630 Mio. €, was einem Zuwachs von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell stärksten Absatzregion, konnte der Umsatz gesteigert werden. In fast allen EU-Märkten waren hohe Wachstumsraten zu verzeichnen, wobei sich insbesondere in Frankreich das Geschäft überdurchschnittlich entwickelt hat. Außerhalb der EU war unter anderem im Vereinigten Königreich eine deutliche Umsatzsteigerung zu verzeichnen. In Nordamerika sowie in Mittel- und Südamerika entwickelte sich Liebherr ebenfalls positiv, wobei ein starker Wachstumsimpuls vor allem aus Brasilien kam. Rückgänge verzeichnete die Firmengruppe in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten, während das Geschäftsjahr in Asien und Ozeanien mit einem moderaten Plus abgeschlossen werden konnte.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2021 ein Jahresergebnis von 545 Mio. € und damit einen Wert über dem Niveau vor der Pandemie. Betriebs- und Finanzergebnis haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Im Geschäftsjahr 2021 hat sich auch die Mitarbeiterzahl erhöht. Zum Jahresende beschäftigte die Firmengruppe Liebherr weltweit insgesamt 49.611 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1.686 mehr als im Vorjahr.

Als Technologieunternehmen verfolgt die Firmengruppe das Ziel, den technologischen Fortschritt in den für Liebherr relevanten Branchen maßgeblich mitzugestalten. Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 559 Mio. € in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert oder fortgesetzt.

Ein Schwerpunkt der Forschungsprojekte bei Liebherr sind weiterhin alternative Antriebstechnologien. Die Firmengruppe verfolgt einen technologieoffenen Ansatz und arbeitete in 2021 beispielsweise an wasserstoffgetriebenen Verbrennungsmotoren und deren Einspritztechnologien wie auch an elektrischen Antrieben. So erweiterte Liebherr sein Programm an Baumaschinen mit Elektroantrieben um zwei vollelektrische Fahrmischer auf Fünf-Achs-Fahrgestellen, die beiden Elektro-Raupenbagger R 976-E und R 980 SME-E und die batteriebetriebenen, lokal emissionsfreien Raupenkrane LR 1160.1 unplugged und LR 1130.1 unplugged. Mit dem Start der Entwicklungsphase des ersten vollelektrischen Offshore-Krans leitete Liebherr die Elektrifizierung des Produktportfolios in diesem Bereich ein. Überdies hat Liebherr verschiedene Produktlinien auf den Einsatz von hydrierten Pflanzenölen (HVO) als Treibstoff vorbereitet. Die Standorte Ehingen und Kirchdorf an der Iller (beide Deutschland) betanken bereits jetzt alle Maschinen standardmäßig ab Werk mit dem klimaneutralen Kraftstoff.

Zu den weiteren Entwicklungsschwerpunkten zählt die Digitalisierung. Unter anderem wurde eine neue Reihe von Kühl- und Gefriergeräten mit ressourcenschonenden Frischetechnologien und digitaler Vernetzung auf den Markt gebracht. Zudem wurden in mehreren Produktsegmenten die bestehenden Technologien zur Fernsteuerung, Automatisierung und Vernetzung optimiert sowie die Liebherr-Remote-Service-App erweitert. Hervorzuheben ist auch die Entwicklung zweier Assistenzsysteme für Mining-Trucks, die unter anderem eine automatische Lenkunterstützung bieten und die Belastung des Fahrers sowie den Kraftstoffverbrauch reduzieren.

Investitionen in Höhe von 742 Mio. € flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen erhöhten sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 137 Mio. €. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 507 Mio. € gegenüber. Im Segment Betontechnik nahm eine neue Produktionsstätte ihren Betrieb auf: Die Liebherr-Concrete Technology Marica EOOD im bulgarischen Plovdiv versorgt die Liebherr-Mischtechnik GmbH in Bad Schussenried (Deutschland) mit Vormontagen für Fahrmischer und fertigt den Stahlbau dafür. Um die Präsenz auf dem asiatischen Markt weiter auszubauen und der hohen Nachfrage der Wind- und Baubranche Rechnung zu tragen, wurde mit der Errichtung eines neuen Werks für Komponenten in China begonnen. Die Liebherr Components (Dalian) Co., Ltd. soll ab Ende des Jahres 2022 Großwälzlager, Getriebe und Hydraulikzylinder am Standort Dalian produzieren. Eine neue Montagelinie für Getriebe entstand zudem in Indien. Darüber hinaus wurde für den Standort Ehingen (Deutschland) eine großflächige Werkserweiterung beschlossen. Bis 2030 wird dort schrittweise in den Ausbau investiert, um die Produktionskapazität deutlich zu erhöhen und die weiterhin steigende Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen zu bedienen.

Parallel dazu baute die Firmengruppe ihre Vertriebs- und Serviceinfrastruktur weiter aus. In Österreich sind neue Logistikzentren in Telfs und Bischofshofen entstanden und in Puch/Urstein begann die Errichtung einer neuen Vertriebszentrale für Baumaschinen. In Dettingen / Iller (Deutschland) erweiterte Liebherr die Vertriebs- und Serviceinfrastruktur für Baumaschinen durch ein neues Verwaltungs- und Reparaturgebäude. Darüber hinaus ist eine neue Hauptniederlassung für die Liebherr (China) Co., Ltd. in Shanghai entstanden und auch der Hauptsitz von Liebherr in Panama erfuhr eine signifikante Vergrößerung.

Die Firmengruppe Liebherr ist mit einer sehr guten Auftragslage in das Jahr 2022 gestartet. Chancen ergeben sich aus der erwarteten Erhöhung der Nachfrage in den verschiedenen Industriezweigen, in denen die Firmengruppe aktiv ist. Jedoch sind aufgrund des Krieges in der Ukraine negative Auswirkungen auf die Aktivitäten der Firmengruppe bereits jetzt festzustellen. Liebherr verfolgt und beurteilt täglich die aktuelle Situation in der Ukraine wie auch in Russland und ist derzeit dabei, die Russland-Aktivitäten auf die umfangreichen Sanktionen, die gegen das Land verhängt wurden, auszurichten. Gleichzeitig bestehen weiterhin Unsicherheiten durch die pandemiebedingten Einschränkungen, die Wirkungen der breiten Preissteigerungen bei vielen Gütern und Dienstleistungen, die Knappheit bestimmter Rohstoffe und den Fachkräftemangel sowie durch Engpässe in unterschiedlichen Lieferketten. Ebenfalls ist unklar, wie sich fiskal- und geldpolitische Maßnahmen letztlich auf die Firmengruppe Liebherr auswirken. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blickt Liebherr verhalten optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.

Den Geschäftsbericht der Firmengruppe Liebherr gibt es hier.

Quelle und Grafik: Liebherr




Cloud-Plattform für den Digitalen Lieferschein

Bereits 2020 starteten die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany das Projekt „Digitaler Lieferschein“, um die meist manuellen und aufwändigen Prozesse endlich digital zu optimieren. Nach einem erfolgreichen „Proof of Concept“ in 2021 mit 20 namhaften Unternehmen aus Konsumgüterindustrie, Handel und Logistik gehen die Partner nun in die Realisierung. Der Vertrag wurde im Rahmen des Handelslogistik Kongress Log 2022 in Köln unterzeichnet.

Immer noch begleiten Lieferscheine in Papierform die Warenlieferungen von Konsumgüterherstellern an den Handel. Aufgrund der vielfältigen Funktionen und Anforderungen können Lieferscheine nicht ohne Weiteres digitalisiert werden. Bei der Anlieferung im Handel fungiert der Lieferschein häufig als Quittung, die dem Verkäufer den ordnungsgemäßen Empfang der Lieferung bestätigt. Die Rückführung der Papierbelege an den Versender erfolgt in der Regel durch das Fahrpersonal des Logistikdienstleisters.

Alle Teilnehmenden sollen in einer ersten Stufe über eine zentrale Cloudplattform Lieferscheine und später auch weitere Transportdokumente digital austauschen. Ziel ist es, die Plattform in enger Abstimmung mit Industrie, Handel und Logistik bis Ende 2022 aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.

„Die Besonderheit der angestrebten Lösung ist ihre Neutralität und der Community-Ansatz, der die Interessen aller Prozessbeteiligten berücksichtigt“, so Dr. Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL. Offene, standardisierte Schnittstellen ermöglichen Versendern, Empfängern und Logistikdienstleistern die diskriminierungsfreie technische Anbindung. Sie können dabei bereits bestehende Applikationsanbieter nutzen, wenn diese die entsprechenden Funktionalitäten in ihren Systemen ergänzen. So lassen sich digitale Transportdokumente über eine zentrale Instanz zwischen unterschiedlichen Supply Chain Partnern austauschen und nach einem standardisierten Verfahren mit Informationen anreichern. “Dieser kollaborativ entwickelte Ansatz soll die aufwändige Zettelwirtschaft im Logistikalltag abschaffen und birgt so ein hohes Potenzial für schnellere, kostengünstigere Prozesse zu Gunsten aller Beteiligten“, erklärt Thomas Fell, Lead GS1 Germany. Zusätzlich bietet diese Lösung Möglichkeiten für eine Skalierung in weiteren Branchen, Märkten und Ländern sowie für weitere Anwendungen.

Interessierte potenzielle Nutzer des digitalen Lieferscheins sowie IT-Dienstleister, die sich für Services mit dem digitalen Lieferschein interessieren, finden auf https://bvl-digital.de/cloud4log ab sofort weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.

Quelle: BVL, Foto: BVL/ EHI, Unterzeichnung des Vertrags zur gemeinsamen Realisierung des Digitalen Lieferscheins. Links: Thomas Fell, Geschäftsführer GS1 Germany, rechts: Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorstandsvorsitzender BVL. 




RheinCargo behauptet sich trotz Corona-Krise

Weiter stabil durch die Corona-Krise: Auch im Jahr 2021 konnte die Rhein-Cargo GmbH & Co. KG die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abfedern und sich im Markt behaupten. Dabei gelang es dem Logistik-Dienstleister, die Umschlagmengen in den sechs Rheinhäfen und das Frachtaufkommen der Güterbahn im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht zu steigern.

„Auch 2021 stellte uns Covid-19 erneut vor große Herausforderungen. Wir sind leider noch von den umgeschlagenen und transportierten Mengen der Vor-Corona-Zeit entfernt. Optimistisch stimmt uns aber, dass wir unter diesen schweren Marktbedingungen insgesamt ein leichtes Plus im Vergleich zu 2020 verbuchen konnten. Unser umfangreiches und diverses Güterportfolio hat diese Entwicklung ermöglicht“, erklären die beiden RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin (Güterbahn) und Jan Sönke Eckel (Häfen und Immobilien).

Die Hafensparte lag 2021 beim schiffsseitigen Umschlag mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent nahezu exakt auf Vorjahresniveau. Insgesamt wurden in den sechs RC-Häfen in Düsseldorf, Köln und Neuss 15,9 Millionen Tonnen umgeschlagen. Unter Einbeziehung der landseitigen Umschläge, die um 5,2 Prozent zulegten, betrug das Gesamtgütervolumen 22,8 Millionen Tonnen im Vergleich zu 22,4 Millionen Tonnen im Jahr 2020. „Der wasserseitige Umschlag lag bis zum September noch knapp 5 Prozent über dem Vorjahr. Leider setzte sich diese Entwicklung im 4. Quartal nicht fort. Gründe hierfür waren die Niedrigwasserphase und insbesondere die aufgrund der gestiegenen Importkohle große Nachfrage nach Schiffsraum. Das führte bei Gütern mit geringer Marge teilweise zu einer Verlagerung auf andere Verkehrsträger“, bilanziert Jan Sönke Eckel.

Dank dem breiten Güter-Mix konnten diese negativen Auswirkungen insgesamt kompensiert werden. So stieg der wasserseitige Containerumschlag um fast acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Bereich Baustoffe und Recycling entwickelte sich positiv, mittlerweile werden fast 2,3 Mio. Tonnen in den RheinCargo-Häfen wasserseitig umgeschlagen. Die Bereiche Chemie mit rund 2,2 Mio. Tonnen (knapp 5 Prozent plus) sowie Erdöl- und Mineralölerzeugnisse mit fast 4,5 Mio. Tonnen bleiben ebenfalls wesentliche Segmente des Hafenumschlags. Hinzu kommt eine weiterhin starke Nachfrage nach Hafenimmobilien, da viele Kunden der RheinCargo die trimodalen Konzepte der Häfen nutzen wollen.

Auch die Eisenbahnsparte hatte neben den pandemiebedingten Auswirkungen wie dem harten Lockdown im ersten Quartal 2021 mit weiteren erschwerenden Einflüssen zu kämpfen. So sorgte die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dafür, dass diverse Kunden über einen längeren Zeitraum nur teilweise über die Schiene bedient werden konnten, da Netzinfrastrukturen zerstört waren. Das führte zu Mengenrückgängen besonders im Regionalverkehr. „In dieser Zeit haben unsere Mitarbeitenden unter extremsten Bedingungen herausragende Leistungen erbracht. Nur so gelang es RheinCargo, die Versorgung der Kunden weitestgehend aufrecht zu erhalten“, erklärt Wolfgang Birlin.

Über das gesamte Jahr transportierte die RheinCargo-Güterbahn im vergangenen Jahr 19,5 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zur Mengenbilanz 2020. Damals waren 18,6 Mio. Tonnen befördert worden. Besonders die Sparten Chemie, Recycling, Agrar und Container konnten 2021 gesteigert werden. Auch der Bereich „Werks- und Industriebahnen“ wuchs dank weiterer Aufträge.

Für das laufende Jahr wollen und können die beiden Geschäftsführer wie schon im Vorjahr keine zuverlässige Prognose wagen. „Nachdem zwei Jahre lang die Geschäftsbereiche massiven Einflüssen der Corona-Pandemie ausgesetzt waren und es auch teilweise weiter bleiben werden, ist es nun der Ukraine-Krieg, der die Marktentwicklung zusätzlich unberechenbar erscheinen lässt“, so Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel. Bei allen Unwägbarkeiten sehen sie das Unternehmen trotz- dem sehr gut aufgestellt: „Auch in diesem Jahr wird RheinCargo auf unser Erfolgsmodell setzen – auf eine noch stärkere Kombination der umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiff und Bahn in unseren Häfen.“

Quelle und Foto: RheinCargo, Wolfgang Birlin (li.) und Jan Sönke Eckel.




Die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs beschleunigen

In Rotterdam haben neunzehn Parteien aus dem Schienengüterverkehrssektor eine Kooperationsvereinbarung für das beschleunigte Wachstum der Digitalisierung und den Datenaustausch in diesem Sektor unterzeichnet. Unter der Leitung des Hafenbetriebs Rotterdam wird in den nächsten zwei Jahren die Grundlage dafür gelegt.

„Aufgrund unserer Nachhaltigkeitsziele streben wir als Hafenbetrieb Rotterdam gemeinsam mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und den Logistikunternehmen in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum im Schienenverkehr an“, sagt Matthijs van Doorn, kaufmännischer Direktor des Hafenbetriebs Rotterdam. „Letztes Jahr legte der Schienengüterverkehr zehn Prozent zu. Unser Ziel ist es, ein wettbewerbsfähiges Schienenangebot zu schaffen. Das wird nur möglich sein, wenn wir zusätzliche Schritte in puncto Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit unternehmen. Dafür sind neben einer guten Infrastruktur und guten Marktbedingungen die Digitalisierung und der Datenaustausch unerlässlich.“

Das Wachstumsprogramm mit dem Namen „Rail Connected“ ist das Ergebnis des niederländischen Maatregelenpakket Spoorgoederenverkeer (Maßnahmenpaket Schienengüterverkehr) zur Stimulierung des Schienengüterverkehrs. Das Programm wird vom niederländischen Ministerium Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie vom Hafenbetrieb Rotterdam finanziert. Der Hafenbetrieb koordiniert das Programm, das gemeinsam mit den Marktparteien gestaltet wird.

Ein wichtiger Teil von „Rail Connected“ ist die Weiterentwicklung des aktuellen Dienstes „Meldung Container Hinterland“ seitens Portbase als Anbieter des Port Community System. Dadurch wird der Informationsaustausch zwischen den Kettenpartnern weiter digitalisiert. „Bald wird es beispielsweise möglich sein, Züge zentral am Terminal anzumelden und Informationen über die Zusammensetzung des Zuges abzurufen“, erklärt Iwan van der Wolf, Managing Director von Portbase. „Durch die Standardisierung und Digitalisierung des Informationsaustauschs werden Daten zugänglich gemacht. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir diese, versehen mit den entsprechenden Genehmigungen und auf sichere Art und Weise, dem Schienengüterverkehrssektor und möglicherweise anderen Parteien zur Verfügung stellen. Auf diese Weise entwickeln wir konkrete Verbesserungen mithilfe intelligenter Innovationen.“

„Die durch die Digitalisierung entstehende Transparenz und die gewonnenen Erkenntnisse werden letztendlich zu einer besseren Vorhersehbarkeit des Produkts Schienengüterverkehr beitragen“, fügt Van Doorn hinzu. „Dadurch können letzten Endes die Nutzung des Schienennetzes, der Züge sowie der Einsatz des Personals optimiert werden. Das wird das Wachstum des Schienengüterverkehrs ankurbeln. Mit dem Wachstumsprogramm „Rail Connected“ wird jetzt ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht.“

Neben den Deepsea-Containerterminals RWG und Hutchison Ports ECT Rotterdam nehmen auch die folgenden Akteure aus dem Schienengüterverkehrssektor teil: Contargo, CTT Rotterdam, Danser, DB Cargo Nederland, DistriRail, European Gateway Services, Haeger & Schmidt Logistics, KombiRail Europe, LTE, Neska Intermodal, Optimodal, Portshuttle, Rail Force One, Raillogix, Rotterdam Rail Feeding, RTB Cargo und Trimodal Europe.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Raiffeisen Lübbecker Land AG ist Eigentümerin des Lübbecker Hafens

Die Raiffeisen Lübbecker Land AG gehört mit Ihrem Hafen in Lübbecke zum Verbund „Hafenband am Mittellandkanal“. Dieses ist eine Kooperation der Hafen Bückeburg-Berenbusch GmbH, der Stadt Espelkamp, der Wirtschafts-Betriebs- Gesellschaft Hille mbH, der Raiffeisen Lübbecker Land AG sowie der Mindener Hafen GmbH. Es unterstützt bei der Vermittlung zwischen Kunden und Unternehmen im Verbundraum und bei der Erarbeitung optimaler Transportketten.

Seit 1975 war die Stadtwerke Lübbecke GmbH Eigentümerin der Grundstücke im Hafen Lübbecke. Betreiberin des Lübbecker Hafens ist seit 2007 die Lübbecker Hafen GmbH, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Raiffeisen Lübbecker Land AG.

Die Stadtwerke Lübbecke GmbH hat zum 1. September 2020 alle in ihrem Eigentum stehenden Grundstücke und Anlagen im Lübbecker Hafen an die Raiffeisen Lübbecker Land AG veräußert. Vom Wasser- und Schifffahrtsamt wurden die Genehmigungen zum Betrieb des Hafens auf die Raiffeisen Lübbecker Land AG übertragen.

Im Zuge dieser Veränderungen ist die Raiffeisen Lübbecker Land AG auch anstelle der Stadtwerke Lübbecke GmbH Mitglied in der Kooperation „Hafenband am Mittellandkanal“ (www.hafenband.de) geworden.

Zum 1. Januar 2022 hat die Lübbecker Hafen GmbH, die bisher das Umschlagsgeschäft auf dem vormals gepachteten Gelände betrieb, auch das operative Geschäft auf die Raiffeisen Lübbecker Land AG übertragen. „Wir sind seit 2015 Besitzer des südlich angrenzenden Grundstückes an das Hafengelände. Durch den Erwerb und die Zusammenführung des Geschäfts erhoffen wir uns weitere Wachstumsschritte an dem Standort in Lübbecke,“ so Karl-Heinz Eikenhorst, Vorstand der Raiffeisen Lübbecker Land AG. „Für die Kunden der Lübbecker Hafen GmbH wird sich wenig ändern,“ ergänzt Timo Buschendorf, Standortleiter in Lübbecke und Geschäftsführer der Lübbecker Hafen GmbH. „Die Ansprechpartner und die laufenden  Verträge  der  Kunden  bleiben  unverändert.  Aus  Kundensicht  wird  sich ausschließlich der Rechnungssteller ändern. Wichtige organisatorische Schritte wie EDV, Qualitätsmanagement oder Anschaffung und Wartung von Maschinen laufen dann nicht mehr zweispurig,  sondern  können  zusammengefasst  werden.  Dadurch  können  wir  den Gesamtstandort stärken und für die Zukunft sicher aufstellen“, führt Timo Buschendorf weiter aus.

Hintergrund:

Im Jahr 2021 wurden im Hafen Lübbecke insgesamt knapp ca. 200.000 Tonnen – überwiegend Getreide, Raps, Düngemittel, Kalk und Mineralölprodukte – umgeschlagen. An der rd. 210 Meter langen Kaimauer können bei einer Wassertiefe von 4 Meter zwei Binnenschiffe gleichzeitig gelöscht und auch Schwergüter umgeschlagen werden.

Die Raiffeisen Lübbecker Land AG ist im Jahre 2010 bzw. 2012 aus der Fusion der LEVG Rahden  e.G.,  Raiffeisen  Stemweder  Berg  GmbH  und  der  BBAG  Lübbecke  e.G. hervorgegangen. Das Hauptgeschäftsgebiet der Raiffeisen AG bezieht sich auf den Altkreis Lübbecke und einen daran angrenzenden Gebiets-Korridor von ca. 20 km Breite. Neben dem klassischen Agrarhandel mit Getreide, Dünger, Pflanzenschutz, Saatgut und Futtermitteln betreibt  die  AG  zudem  5  Raiffeisen-Märkte  unterschiedlicher  Größe.  Auch  der Tankstellenbetrieb, Handel mit Brenn- und Energiestoffen sowie Baustoffen gehören zu dem Portfolio der Gesellschaft.

Die Lübbecker Hafen GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Raiffeisen Lübbecker Land  AG.  Seit  2007  betreibt  sie  am  Kanalhafen  in  Lübbecke  einen  modernen Umschlagsbetrieb mit den Schwerpunkten Getreide-, Raps- und Düngemittelumschlag. Durch die Erweiterung und Erneuerung der Spundwand in 2012 können Schwerlast und Großvolumen-Umschläge getätigt werden. In den Lagereinrichtungen können zudem weitere Schritte der Getreide-Veredelung, wie Reinigung, Trocknung, Saatgut-Herstellung und Beizung oder Abpackung durchgeführt werden. Die Lagerung von Getreide, Raps und Düngemitteln erfolgt für die regionale Landwirtschaft sowie überregionale Großhändler und Hersteller von Agrargütern.

Die Kooperation „Hafenband am Mittellandkanal“ hat sich im Jahr 2008 erfolgreich am „Ziel 2-Landeswettbewerb Logistik.NRW“ beteiligt und besteht seitdem – auch nach dem Auslaufen des Förderzeitraums – fort. Sie hat zum Ziel, die Vernetzung von Kunden, Lieferanten und Hafenbetreibern zu fördern und leistungs- und kundenorientierte Lösungen für alle Standorte zu etablieren.

Kooperationspartner sind die Städte Bückeburg und Espelkamp, die Wirtschafts-Betriebs- Gesellschaft Hille mbH, die Raiffeisen Lübbecker Land AG sowie die Mindener Hafen GmbH., Ein, bei der Mindener Hafen GmbH, eingerichtetes regionales Hafenmanagement ist zentraler Ansprechpartner und koordiniert die Hafenaktivitäten und vernetzt Kunden, Lieferanten und Hafenbetreiber.

Quelle: Hafenband am Mittellandkanal, Foto: Raiffeisen Lübbecker Land AG, (v. l.) Karl-Heinz Eikenhorst, Markus Hanning, Timo Buschendorf




Torben Reher wird CFO der Hoyer Group

Zum 1. April 2022 hat Dr. Torben Reher (43) die Position des Chief Financial Officer (CFO) der HOYER Group übernommen. Er löst Gerd Peters (63) nach über 13 Jahren Unternehmenszugehörigkeit ab. Gemeinsam mit Björn Schniederkötter (45), Chief Executive Officer (CEO), bildet Dr. Reher künftig das Executive Board des Logistikunternehmens mit Hauptsitz in Hamburg.

Dr. Torben Reher – promovierter Jurist mit MBA-Abschluss – kommt aus der Firmengruppe Liebherr, bei der er seit Beginn seines Berufslebens tätig war. In dem familiengeführten Technologieunternehmen übernahm Dr. Reher verschiedene Führungspositionen an mehreren nationalen und internationalen Standorten, unter anderem in Asien und im Mittleren Osten, bevor er 2016 zum Chief Financial Officer für Liebherr USA berufen wurde.

„Als Familienunternehmen ist uns ein werteorientiertes Handeln wichtiger als kurzfristige finanzielle Effekte. Wir sind davon überzeugt, dass Dr. Reher diese Werte vorleben und zusammen mit Herrn Schniederkötter unser Unternehmen langfristig und nachhaltig wirtschaftlich weiterentwickeln wird“, begründet Thomas Hoyer, Beiratsvorsitzender der HOYER Group, die Personalentscheidung. „Als internationales Logistikunternehmen für spezialisierte Flüssiggüter verfügt HOYER über einen exzellenten Ruf. Werte sind ein fester Anker für das gesamte Unternehmen. Das ist für mich besonders wichtig“, erläutert Reher. „Gleichzeitig verfügt HOYER über eine hohe innovative Dynamik und einen klaren Fokus auf Mehrwert für Kunden. Das hat mich überzeugt.“

Gerd Peters übernimmt die unternehmerische Gesamtverantwortung in einem anderen Unternehmensverbund der Familie Hoyer. „Ich habe die HOYER Group über eine lang Zeit mitentwickeln dürfen. Wir haben trotz wirtschaftlicher und politischer Krisen stets stabile finanzielle Verhältnisse und eine gesunde Bilanzstruktur halten können“, so Peters. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe.“ Thomas Hoyer ergänzt: „Wir danken Herrn Peters für seine Verdienste für HOYER und seine außerordentliche Loyalität zum Unternehmen. Er hinterlässt eine finanziell stark aufgestellte Firmengruppe. Nun freuen wir uns auf Dr. Reher und blicken gemeinsam optimistisch in die Zukunft.“

Quelle und Foto: Hoyer Group




Ein neuer Steiger für den Neusser Hafen

Die Stadt Neuss verfügt ab sofort über eine barrierearme Anlegestelle für die Personenschifffahrt. Nach sieben Monaten Bauzeit hat der Logistikdienstleister RheinCargo den neuen Steiger im Hafenbecken offiziell in Betrieb benommen. „Damit rückt Neuss ein weiteres Stück näher an den Rhein und wird vor allem touristisch noch besser erschlossen“, freut sich Bürgermeister Reiner Breuer.

Seinen ersten großen Einsatz wird der Steiger zum 42. Internationalen Hansetag haben, der Ende Mai in Neuss stattfindet. Der Umschlag im Hafenbecken 1 wird durch die neue Anlage nicht gestört.

Bisher konnten in Neuss Personenschiffe nur über eine Kammertreppe am Hafenbecken 1 erreicht werden. Einen barrierearmen Zugang gab es nicht. Nach der Fertigstellung des neuen RheinCargo-Steigers wird es nun auch im Neusser Hafengebiet wie in Düsseldorf und Köln möglich sein, Personenschiffe bequem zu erreichen. Durch drei neue Anlegedalben ist die Plattform so ausgestattet, dass auch große Flusskreuzfahrtschiffe dort festmachen können. RheinCargo verfügt zwischen Düsseldorf und Köln jetzt insgesamt über zwölf Steiger/Anlegestellen für die Personenschifffahrt.

In einem weiteren Schritt wird in eine Landstromanlage investiert, wodurch anlegende Schiffe auf den Betrieb ihrer meist dieselbetriebenen Stromgeneratoren verzichten können. Über diese Landstromverbindung wird RheinCargo Schiffe ausschließlich mit grünem Strom versorgen und so zu einer weiteren CO2-Reduzierung in Neuss beitragen.

Die Nachfrage nach Anlegestellen, die von großen Flusskreuzfahrtschiffen angelaufen werden können, ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend auch nach der Covid-19-Pandemie fortsetzen wird. „Kurze Wege zu Bus und Taxiständen, sowie die fußläufige Erreichbarkeit der Neusser Innenstadt, machen den Standort für unseren neuen Steiger am Neusser Hafenbecken 1 attraktiv und sind Pluspunkte bei der zukünftigen Vermarktung“, so Jan Eckel, Geschäftsführer der RheinCargo.

Darüber hinaus steht ein Parkhaus in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. „Wir sind stolz, dass wir den Bau und die Montage der Anlage reibungslos und im Zeitplan realisieren konnten und der neue Neusser Steiger rechtzeitig zum internationalen Hansetag zur Verfügung steht“, so Sascha Odermatt, Geschäftsführer Neuss Düsseldorfer Häfen und Gesellschafter der RheinCargo.

Der neue Steiger in Zahlen

Ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Neuss, der RheinCargo, der Neuss Düsseldorfer Häfen und den Stadtwerken Neuss.

  • Bauzeit insgesamt    ca. 7 Monate
  • Montage vor Ort     ca. 5 Wochen
  • Steglänge        35 m
  • Größe des Pontons   ca. 15 m x 5 m
  • Dalben          3 Anlegedalben
    4 Dalben für das Podest und den Ponton
  • Stahl           26 t Ponton
    21 t Podest und Brücke

Quelle und Foto: RheinCargo, v.l.n.r.: NDH-Geschäftsführer Sascha Odermatt, Rick Donners, Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffs Rembrandt van Rijn, und der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer weihten den neuen Steigeram Hafenbecken 1 in Neuss ein. Foto: RheinCargo