BDB im Gespräch mit Verkehrsminister Wissing

Am 28. April trafen sich Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) für einen ersten Austausch zur aktuellen Lage der Güter- und Fahrgastschifffahrt in Berlin.

Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Binnenschifffahrt bildeten den traurigen aktuellen Anlass für dieses Gespräch. Gerade im Donauraum sind derzeit Störungen in der Lieferkette und ein Mangel an Schiffsbesatzungspersonal zu verzeichnen, erklärten BDB-Präsident Martin Staats (MSG) und BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen dem Minister. Drastisch gestiegene Treibstoffkosten sind in der Binnenschifffahrt, ebenso wie im gesamten Güterverkehrsgewerbe, zu verzeichnen. Die Gewerbevertreter erklärten gleichwohl ihre Bereitschaft, bei notwendig werdenden Mineralöltransporten im Zusammenhang mit einem möglichen Embargo russischen Erdöls im Rahmen der bestehenden Kapazitäten Unterstützung zu leisten. Auch für zusätzliche Getreidetransporte über die Donau wird die Transportleistung der Güterschifffahrt aktuell angefragt. Der Bundesverkehrsminister sagte seine Unterstützung zu, drohende finanzielle Mehrbelastungen, etwa durch die derzeit in Brüssel diskutierte Besteuerung des Treibstoffs in der Binnenschifffahrt, vom Gewerbe fernzuhalten.

Im Hinblick auf die derzeit laufenden Beratungen für den Bundeshaushalt bestand Einigkeit, dass die mittelfristige Finanzplanung für den weiteren Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle in Deutschland nicht zufriedenstellend ist. Hier muss nachgesteuert werden: Die Binnenschifffahrt ist – entsprechend der Zielvereinbarung im „Masterplan Binnenschifffahrt“ des Bundesverkehrsministeriums – auf gut ausgebaute Flüsse und Kanäle und eine verlässlich funktionierende Wasserstraßeninfrastruktur angewiesen, um der verladenden Wirtschaft und Industrie attraktive Angebote für einen umweltschonenden Gütertransport auf dem Wasser anbieten zu können. Vieles sei bereits auf den richtigen Weg gebracht, etwa im Bereich des Personalaufwuchses in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, erklärte der Minister. Er stimmte den BDB-Vertretern zu, dass das in der Privatwirtschaft vorhandene ingenieurwissenschaftliche Know-how und die damit verbundenen Potenziale für den Wasserstraßenausbau mit in die Betrachtung einbezogen werden sollten.

Mit einem von der Branche sehr gut angenommenen Flottenmodernisierungsprogramm unterstützt der Bundesverkehrsminister die Anstrengungen des Gewerbes für die Umrüstung auf eine an den Nachhaltigkeitszielen orientierte Binnenschifffahrt. Die BDB-Vertreter dankten dem Minister und seiner Fachabteilung für die ergriffenen Fördermaßnahmen. Sie legten Minister Wissing anhand konkreter Beispiele die Herausforderungen bei der Umrüstung der Schiffe auf neue Antriebe dar und richteten den Appell an den Minister, die Förderung in diesem Bereich fortzuführen und aufzustocken. Eine möglichst klimaneutrale Binnenschifffahrt, etwa durch den Einsatz von Brennstoffzellen, beschrieb Minister Wissing als das Ziel seines Hauses. Hieran schloss sich der Gedankenaustausch über den Bedarf und die Fördermöglichkeiten für den Bau kleinerer und niedrigwasseroptimierter Binnenschiffe an.

Der BDB hat die Fortsetzung des konstruktiven Gedankenaustauschs mit dem Minister und den Fachabteilungen seines Hauses verabredet. Bundesverkehrsminister Volker Wissing wird auch der Gastredner auf dem Parlamentarischen Abend sein, den der BDB am 23. Juni 2022 gemeinsam mit dem Binnenhafenverband BÖB in der Botschaft des Königreichs Belgien in Berlin ausrichten wird. Thema der Veranstaltung wird die Binnenschifffahrts- und Binnenhafenpolitik der Bundesregierung sein.

Quelle und Foto: BDB, BDB-Präsident Martin Staats (MSG, re.) und BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen (li.) mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Das Miniaturmodell eines Trockengüterschiffes nahm der Minister als Gastgeschenk gerne entgegen.




Hamburger Hafen mit Partnern auf der Breakbulk Europe

Nach zweijähriger Zwangspause ist die Vorfreude auf die Breakbulk Europe in Rotterdam groß. Vom 17. bis 19. Mai 2022 wird es daher auch wieder einen Gemeinschaftstand (Halle 1, Stand B11-C11) unter der Leitung von Hafen Hamburg Marketing (HHM) geben. Auf den rund 70 Quadratmeter präsentieren neun Unternehmen ihre Leistungen.

Als Universalhafen hat Hamburg eine lange Tradition. Mit seinen modernen Multi-Purpose-Terminals fertigte er im vergangenen Jahr rund 1,24 Millionen Tonnen an konventionellem Stückgut ab. Darunter waren viele große und schwere Maschinen- und Anlagenteile, Metalle, Fabrikanlagen und andere industrielle Bauteile. Gemeinsam mit den Partnerhäfen in der Metropolregion bietet der Hamburger Hafen ein breites Spektrum an Breakbulk-Dienstleistungen. „Die Breakbulk Europe ist für uns und unsere Mitglieder ein wichtiger Branchentreff, bei dem das Networking sehr wichtig ist“, sagt Axel Mattern, Vorstand bei HHM.

Mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Saco Shipping und TCO Transcargo sind drei Hamburger Unternehmen mit auf dem Stand, die ihre Dienstleistungen auf der Breakbulk präsentieren. Aus der Hamburger Metropolregion sind die Häfen Brunsbüttel, Kiel, Lübeck und Rendsburg mit dabei. Mit der SCA Logistics GmbH und der Schramm Ports & Logistics Sweden AB kommen zwei international aufgestellte Partner hinzu.

Quelle und Foto: HHM, die letzte Breakbulk fand im jahr 2019 statt. Nach dieser zweijährigen Zwangspause ist die Vorfreude auf die Breakbulk Europe in Rotterdam groß.




ZES: 50 Mio. Euro für Binnenschifffahrtssektor

Zero Emission Services (ZES) – von der Hafenbehörde im Jahr 2020 mitbegründet, um unter anderem die elektrische Schifffahrt zu fördern – hat eine Investition von 50 Millionen Euro aus dem Nationalen Wachstumsfonds für die beschleunigte Umsetzung ihrer innovativen Systemlösung für die Binnenschifffahrt erhalten.

Die Investition wird für die Entwicklung von 75 Batteriecontainern für den maritimen Einsatz (ZESpacks), 14 Andockstationen, an denen die ZESpacks geladen werden, und 45 elektrifizierten Binnenschiffen verwendet.

Bart Hoevenaars, CEO von ZES, erklärt: ‚Dies ist nicht nur eine gute Nachricht für den Binnenschifffahrtssektor und für ZES, sondern führt vor allem zu einem besseren Lebensumfeld. Jetzt wird wirklich eine saubere Schifffahrt möglich, ohne CO2-, Stickstoff- und Feinstaubemissionen. Außerdem ist sie geräuschlos. Der Nationale Wachstumsfonds unterstützt Schiffseigentümer bei der Investition in einen elektrischen Antrieb. Zero Emission Services kann nun in den teuersten Teil, die Batteriecontainer, investieren, so dass die Schiffseigner nur für die Nutzung bezahlen. Die Unterstützung wird auch die Errichtung von öffentlich zugänglichen Ladestationen entlang einiger wichtiger Wasserstraßen für die Binnenschifffahrt in den Niederlanden ermöglichen. Durch die Möglichkeit, in diese drei Dinge gleichzeitig zu investieren, wird das bekannte Henne-oder-Ei-Problem für den umweltfreundlichen Verkehr gelöst. Wir danken dem Ministerium für Infrastruktur & Wasserwirtschaft für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, als wir diesen sorgfältigen Prozess gemeinsam durchlaufen haben. Gemeinsam mit ihnen sind wir überzeugt, dass der Nationale Wachstumsfonds mit dieser Unterstützung die Wettbewerbsposition dieses für die Niederlande wichtigen Verkehrssektors stärken wird.‘

Wenn nicht gleichzeitig in elektrisch angetriebene Schiffe, Batteriecontainer und Ladeinfrastruktur investiert wird, wird der Durchbruch zur Emissionsfreiheit ausbleiben. ZESpacks können nur auf Schiffen mit elektrischem Antrieb eingesetzt werden, und ohne Ladeinfrastruktur können sie nicht aufgeladen werden. Die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen den beteiligten Parteien ist daher von entscheidender Bedeutung. Die Investition von 50 Millionen ermöglicht es, gleichzeitig in die Ladeinfrastruktur, die Energieträger und die Schiffe mit Elektroantrieb zu investieren.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Ries van Wendel de Joode, Alphenaar lädt Wechselbehälter-Akku 




Öko-Strom reduziert CO2-Emissionen bei Metrans

Die begonnene Umstellung auf Öko-Strom hat bei der HHLA-Bahntochter Metrans, einer der führenden privaten Intermodal-Gesellschaften Europas, zu einer deutlichen Reduzierung der CO2-Emissionen geführt. In Deutschland und Österreich wurden im vergangenen Jahr bereits alle Bahntransporte auf nachhaltig erzeugten Strom umgestellt. Obwohl die transportierten Mengen stiegen, haben die maritimen Verkehre im Metrans-Netzwerk zwischen europäischen Häfen und ihrem Hinterland im Jahr 2021 etwa 60 Prozent weniger CO2 erzeugt.

Außerdem kompensiert Metrans für alle Nutzer des Produkts „HHLA Pure“ die Emissionen der auf diesen Verbindungen zu transportierenden Container vollständig. Im letzten Jahr betraf das 912.000 TEU (Standardcontainer) auf den Destinationen von und nach Hamburg, Bremerhaven und Koper, für die mehr als 45.000 Tonnen CO2 nach dem zertifizierten Gold Standard durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurden.

Peter Kiss, CEO der Metrans-Gruppe: „Die Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene ist ein entscheidender Hebel für die Verbesserung des Klimas. Klimafreundlicher Logistik gehört die Zukunft, unser Ziel ist daher der CO2-neutrale Transport. Mit dem Gemeinschaftsprodukt HHLA Pure rückt diese Zukunft jedes Jahr ein Stück näher“

Und Metrans hat sich noch mehr vorgenommen: In Budapest konnte für die so genannte „letzte Meile“ der erste Elektro-Lkw Ungarns in Betrieb genommen werden. Bereits seit Jahren werden dort Hybrid-Loks eingesetzt, wo die Oberleitungen für das Rangieren mit elektrischem Antrieb fehlen. Außerdem sind weitere elektrische Bahnkräne bestellt, die einen Teil der dieselbetriebenen Reach Stacker ersetzen. Ziel im gesamten HHLA-Konzern ist es, bis 2040 klimaneutral zu produzieren.

Das Produkt „HHLA Pure“ wurde erfolgreich vom TÜV Nord zertifiziert. Kunden können vom HHLA Pure-Transport profitieren, indem sie Zertifikate anfordern, die den CO2-freien Transport belegen.

Quelle: HHLA, Foto: Metrans / Manuel Strauch




Port of Antwerp-Bruges: größter Exporthafen Europas entsteht

Die Häfen von Antwerpen und Zeebrügge setzen ihren Wachstumskurs unter einem neuen, gemeinsamen Namen fort: Port of Antwerp-Bruges. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 22. April 2022 unterzeichneten die beiden Städte den Gesellschaftervertrag der vereinigten Hafengesellschaft. Heute teilt der Port of Antwerp-Bruges die konkrete Umsetzung dieses Ziels mit: ein Welthafen zu werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt.

Im Februar 2021 kündigten die Stadt Antwerpen und die Stadt Brügge den Beginn des Vereinigungsprozesses ihrer jeweiligen Häfen an. Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags der vereinigten Hafengesellschaft am 22. April 2022 werden die Häfen von Antwerpen und Zeebrügge unter einem Namen weitergeführt: Port of Antwerp-Bruges.

Der fusionierte Hafen will seine Position in der internationalen Logistikkette weiter stärken, eine Führungsrolle bei der Energiewende und digitalen Transformation einnehmen und gleichzeitig einen nachhaltigen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen – für die Regionen Antwerpen, Zeebrügge und alle nationalen und internationalen Akteure.

Im gegenwärtigen geopolitischen und makroökonomischen Kontext ist die Vereinigung eine Chance, die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrügge und damit Flandern noch stärker zu positionieren. Der Port of Antwerp-Bruges wird die Stärken beider Hafenstandorte miteinander verbinden und seine Strategie auf Container, Breakbulk, Ro/Ro-Verkehr und Chemieprodukte konzentrieren. Mehr denn je spielt der Port of Antwerp-Bruges eine entscheidende Rolle für die großen Frachtströme und festigt seine Position als eines der wichtigsten Tore nach Europa. Mit 147 Millionen Tonnen pro Jahr wird er zum größten europäischen Exporthafen.

Als einer der führenden Containerhafen nach Tonnage – mit 159 Millionen Tonnen pro Jahr – möchte der Port of Antwerp-Bruges eine Antwort auf den Bedarf an Containerkapazitäten geben, der sich aus dem globalen Wachstum und den jüngsten Entwicklungen in der internationalen Logistikkette ergibt. Parallel zur Umsetzung des Projekts „Extra Container Capacity Antwerp“ (ECA) arbeitet der Hafen an einem „Containerplan 22-30“, um seine Wettbewerbsposition langfristig zu sichern. Es wird auch weiterhin Investitionen in strategische Infrastrukturen wie das Europa-Terminal in Antwerpen oder die maritime Logistikzone in Zeebrügge geben.

Der Port of Antwerp-Bruges fördert die Stärken beider Standorte: Antwerpen ist stark im Umschlag und in der Lagerung von Containern, Stückgut und chemischen Produkten, während Zeebrügge ein wichtiger Hafen für den Ro/Ro-Verkehr, den Containerumschlag und den Umschlag von flüssigem Erdgas (LNG) ist. Durch die enge Zusammenarbeit wird das nachhaltige Wachstum sowohl des individuellen als auch des gemeinsamen Marktanteils gefestigt.

Der Port of Antwerp-Bruges möchte seine Position als Drehscheibe für grüne Energie verankern und die Energiewende mitgestalten. Der vereinigte Hafen wird sein Pionierprojekt zur Abscheidung, Speicherung und Wiederverwendung von CO2 fortsetzen und weiter ausbauen. Über Antwerp@C werden im Jahr 2025 die ersten 2,5 Millionen Tonnen CO2 aus der Industrie des Hafens abgeschieden, gespeichert und schließlich als Rohstoff wiederverwendet.

Die Kombination aus Antwerpens Position als zweitgrößter Chemie-Cluster weltweit und Zeebrügges Küstenlage bietet die Gelegenheit, eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Wasserstoffwirtschaft zu spielen. Eine Wasserstoffpipeline zwischen den beiden Standorten und ins europäische Hinterland wird sicherstellen, dass das gesamte Hafengebiet, Belgien und ein Großteil Europas diesen wichtigen Träger für erneuerbare Energie nutzen können. Auch in den Bereichen Innovation und Digitalisierung kann der Port of Antwerp-Bruges die Logistikkette effizienter, zuverlässiger und sicherer machen.

Annick De Ridder, Hafendezernentin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges: „Der vereinigte Hafen ist nicht nur der Wirtschaftsmotor Flanderns, zusammen bilden die Häfen von Antwerpen und Zeebrügge auch den größten Exporthafen, den größten Fahrzeugumschlaghafen und die wichtigste Chemiedrehscheibe Europas! Gleichzeitig hat der Port of Antwerp-Bruges große Ambitionen, als „grüner Hafen“ das Energie-Tor nach Europa zu werden. Kurz gesagt, wir schreiben hier und heute flämische Wirtschaftsgeschichte.“

Dirk De fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges: „Als Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges bin ich überzeugt, dass dieser Zusammenschluss zu einem nachhaltigen Wachstum der Wirtschaftstätigkeit und der Beschäftigung an beiden Standorten führen und das internationale Ansehen Flanderns in der Welt stärken wird. Gemeinsam sind wir einfach stärker.“

Über Port of Antwerp-Bruges

Mit einem Gesamtumschlag von 289 Millionen Tonnen pro Jahr ist der Port of Antwerp-Bruges eine wichtige Drehscheibe für den weltweiten Handel und die Industrie. Der Hafen ist ein wichtiges Bindeglied für den Umschlag von Containern, den Stückgutverkehr und den Umschlag von Fahrzeugen. Außerdem ist er mit 147 Millionen Tonnen/Jahr der wichtigste Exporthafen Europas. Der Port of Antwerp-Bruges ist Sitz von 1.400 Unternehmen und beheimatet den größten integrierten Chemie-Cluster Europas. Der Hafen sorgt direkt und indirekt für insgesamt 164.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro.

Der Port of Antwerp-Bruges hat ein klares Ziel: Er soll der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Der Hafen möchte nicht nur seinen Wachstumskurs fortsetzen, sondern auch seine einzigartige Position als logistische, maritime und industrielle Plattform nutzen, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und kohlenstoffarmen Wirtschaft anzuführen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft, den Kunden und anderen Partnern sucht der Port of Antwerp-Bruges aktiv nach innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Die Verantwortung für die Umwelt und damit auch für die Gesellschaft steht ganz oben auf der Tagesordnung.

Die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrügge werden von der Hafenbehörde Antwerpen-Brügge betrieben, einer Aktiengesellschaft mit der Stadt Antwerpen und der Stadt Brügge alsAnteilseignerinnen. Das Hafenunternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiter. Antwerpens Vize-Bürgermeisterin Annick De Ridder ist die Vorsitzende des Verwaltungsrats und Brügges Bürgermeister Dirk De fauw ist Stellvertretender Vorsitzender. Jacques Vandermeiren ist CEO und Vorsitzender des Exekutivausschusses, der für das Tagesgeschäft zuständig ist.

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




BLG LOGISTICS verbessert Ergebnis

Der Vorstand der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG präsentierte jetzt die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2021: Obwohl das Jahr erneut von der Corona-Pandemie und schwierigen Marktumständen wie zum Beispiel der fehlenden Teileverfügbarkeit geprägt war, resümiert der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke zufrieden: „Wir haben im Geschäftsjahr 2021 unser Ergebnis deutlich verbessert und liegen über den Erwartungen. Wir haben die Herausforderungen gemeinsam gemeistert. Mit unseren weiterhin knapp 12.000 Mitarbeitenden konnten wir unsere Kundenbasis stabil halten und in einigen Geschäftsbereichen sogar ausbauen.“

Nach einem Verlust vor Steuern von -116,1 Millionen Euro im Jahr 2020 weist BLG LOGISTICS für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn vor Steuern (EBT) von 52,2 Millionen Euro aus.* Die Eigenkapitalquote des Unternehmens liegt – auch aufgrund des guten Ergebnisses – nun bei 12,8 % (Vorjahr 5 %). Der Umsatz liegt mit knapp 1,1 Milliarden Euro fast auf Vorjahresniveau (-1,4 %).

*Die Kapitalerhöhung durch die Stadt Bremen in Höhe von 53 Millionen Euro zum Ausgleich der coronabedingten Verluste im Jahr 2020 floss direkt in die Kapitalrücklage und ist damit nicht Teil der Gewinn- und Verlustrechnung.

Der Geschäftsbereich AUTOMOBILE blieb durch die schwierige Situation in der Branche mit einem Ergebnis vor Steuern von -1,1 Millionen Euro deutlich unter Plan. Nicht nur die Produktionsrückgänge der Automobilhersteller aufgrund fehlender Teile prägten das Ergebnis, sondern auch hohe Kosten in Folge der Umsetzung von Corona-Regelungen.

Im gesamten BLG-AUTOMOBILE-Netzwerk wurden 4,8 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet. Das entspricht trotz des herausfordernden Umfelds dem Niveau von 2020. Am größten Standort, dem Autoterminal in Bremerhaven, wurden – ähnlich wie 2020 – im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Der Standort verbuchte dabei ein Ergebnis von -11 Millionen Euro. Die Produktivität brach massiv ein, u. a. durch Corona Maßnahmen und eine hohe Krankenquote.

Der High & Heavy-Bereich profitierte vom weltweiten Mangel an Containern und dem verstärkten Transport von Ware auf RoRo-Schiffen. Auch der Neustädter Hafen behauptete sich gut mit 1,3 Millionen Tonnen Umschlag in einem wettbewerbsintensiven Umfeld.

Zu den Erfolgen im Geschäftsbereich gehörten neben dem Joint Venture mit Hyundai Glovis u.a. die Erweiterung des Geschäfts in Dodendorf und Kelheim.

Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsbereich CONTRACT betrug 8,7 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem negativen Ergebnis von 2020 (knapp -14 Millionen Euro).
Während sich an Standorten der Industrielogistik, in denen die BLG für die Automobilindustrie arbeitet, ebenfalls die mangelhafte Teileverfügbarkeit niederschlug, ergab sich bei der Handelslogistik ein sehr positives Bild.

Konsumgüter und Dienstleistungen im Bereich eCommerce waren stark gefragt. Das Geschäft in den USA, Südafrika und Indien entwickelte sich dank zusätzlicher Neugeschäfte gut und liegt leicht über Plan. Die Speditionsaktivitäten waren im ersten Quartal 2021 bis auf den Standort Bremen verkauft worden.

Neue Standorte wurden u.a. für PUMA und einen Kunden aus dem Lebensmittelhandel eröffnet, Dienstleistungen für Kunden wie Siemens-Energy erweitert sowie der Grundstein für das nachhaltige Logistikcentrum „C3 Bremen“ gelegt. Insgesamt konnten fast alle Verträge mit Kunden verlängert sowie neue Kunden akquiriert werden.

Der Geschäftsbereich CONTAINER der BLG-Gruppe wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an EUROGATE repräsentiert. Das Beteiligungsergebnis stieg von -60,7 Millionen auf 61,8 Millionen Euro.

Insgesamt konnten 13,1 % mehr Container umgeschlagen werden, was auf ein starkes Wachstum durch Nachholeffekte, aber auch die Inbetriebnahme eines zweiten Terminals in Tanger zurückzuführen ist. Deutliche Verwerfungen in den Fahrplänen führten einerseits zu gestiegenen operativen Kosten, andererseits zu ungeplant hohen Zusatzerlösen, unter anderem durch Lagergelder.

Auch der Standort Wilhelmshaven, der durch den geplanten Einstieg von Hapag-Lloyd und den Automatisierungsvorhaben eine deutlich positive Entwicklungsperspektive hat, profitierte von den veränderten Marktbedingungen.

Planmäßig voran kam das Transformationsprogramm „Zukunft EUROGATE”. In den acht Monaten, in denen die ersten Umsetzungen des Transformationsprozesses realisiert wurden, konnte bereits ein zweistelliger Millionenbetrag einspart werden.

Auch Klimaschutz und Digitalisierung standen im Jahr 2021 weiterhin auf der Agenda der BLG. Für die Entwicklung neuer Lösungen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz investierte das Unternehmen rund 14,6 Millionen Euro in sieben Verbundprojekte. Im Bereich Klimaschutz erhielt BLG LOGISTICS verschiedene Auszeichnungen.

BLG-Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke prognostiziert für das Geschäftsjahr 2022 eine hohe Unsicherheit, u.a. prägt die Situation in Osteuropa die weltwirtschaftliche Lage. „Der Krieg hat die Lieferketten und die Produktionen unserer Kunden erneut erheblich gestört. Bereits jetzt spüren wir fehlende Vorleistungsgüter und weitere Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten. Auch die Energiepreise, die bereits auf hohem Niveau lagen, ziehen kräftig an.” Trotzdem zeigt sich Dreeke optimistisch, dass die BLG dank ihrer breiten Aufstellung auch diese schwierigen Rahmenbedingungen bewältigt.

Die gesamte Jahresberichterstattung inklusive eines digitalen Online-Magazin steht im Internet
unter reporting.blg-logistics.com zum Download zur Verfügung.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS, C3 Bremen: Größte zusammenhängende Dach-Photovoltaikfläche




Binnenhäfen starten politisches Hafenpraktikum

Viele Menschen verbinden mit einem Hafen vor allem einen Ankerplatz für Schiffe. Die Binnenhäfen leisten allerdings weit mehr als das: Sie sind Architekten des Güterverkehrs für Schiene, Straße und Wasserstraße, wichtiger Knotenpunkt vieler Transportketten und Drehkreuze der Energiewende. Als Dienstleitungszentren für wirtschaftliche Entwicklung sichern sie zudem Beschäftigung in der Region.

Um politischen Entscheidungsträgern dieses Wissen zu vermitteln und die vielfältigen Funktionen eines Binnenhafens aufzuzeigen, haben die Binnenhäfen das politische Hafenpraktikum konzipiert. Den offiziellen Startschuss gab es am Tag der Logistik: Der Bundestagsabgeordnete Mathias Stein, Koordinator der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt, absolvierte in Berlin das erste Praktikum. Um 6 Uhr morgens tauschte Stein im Westhafen der BEHALA Sakko gegen Warnweste, um einen Blick hinter die Kulissen des Hauptstadthafens zu werfen und tatkräftig mitzuarbeiten. Auf dem Programm standen unter anderem eine Rangierfahrt, Entladung eines Binnenschiffs, Arbeiten im Kaffeesilo und nach entsprechender Einweisung auch Tätigkeiten im Containerterminal mit Reach-Stacker und Containerkran.

Marcel Lohbeck, BÖB-Geschäftsführer: „Vom Containerumschlag mit dem Reach-Stacker über das Be- und Entladen von Binnenschiffen mit einem Hafenkran bis zum Rangieren von Güterwaggons: Mit unserem Praktikum wollen wir die Hafenwirtschaft für Bundestags- und Landtagsabgeordnete praktisch erfahrbar machen. Die ‚Praktikanten‘ erleben hautnah, was tagtäglich im Hafen passiert und dürfen selbst mit anpacken. Ich freue mich, dass wir für diesen erfolgreichen Auftakt Mathias Stein begrüßen konnten. Bereits jetzt stößt das Praktikumsangebot im politischen Berlin auf großes Interesse, so dass wir in den kommenden Monaten vielen weiteren Abgeordneten umfangreiche Einblicke in unseren Häfen ermöglichen werden.

Am heutigen Tag der Logistik 2022 setzen wir neben dem politischen Hafenpraktikum als Branchenverband ein weiteres öffentlichkeitswirksames Zeichen: Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen wird künftig mit neuem Logo unter der Dachmarke ‚Die Binnenhäfen‘ firmieren. Damit unterstreichen wir unsere Position als das Sprachrohr der Binnenhafenwirtschaft in Deutschland.“

Quelle und Foto: BÖB

 




HGK-Gruppe startet zweite Safety Week

Unfallvermeidung, wirksamer Schutz für knifflige Arbeiten, richtige Maßnahmen bei Zwischenfällen, Ergonomie am Arbeitsplatz, Work-Life-Balance – in Unternehmen gibt es viele Gründe, sich um das weitläufige Thema Sicherheit zu kümmern. Nach der erfolgreichen Durchführung einer Safety Week im vergangenen Jahr, startet die HGK- Gruppe nun eine Neuauflage des Sicherheits- und Trainingsprogramms.

Bis 8. Mai steht bei den Unternehmen und Beteiligungen der Häfen und Güterverkehr Köln AG während der 2. Safety Week wieder alles im Zeichen der Sicherheit.

„An unserer ersten gemeinsamen Sicherheits-Woche im vergangenen Jahr haben sich trotz der Corona-Einschränkungen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt, das hat uns sehr gefreut. Die Übungen, Schulungen und Vorträge trugen dazu bei, Gefahren und Risiken rund um unsere Arbeitsplätze weiter zu minimieren. Daher ist es unser selbstverständliches Anliegen, dass wir auch in diesem Jahr eine Safety Week durchführen“, erklärt Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK AG. Wie bereits in 2021 stehen die Veranstaltungen unter dem Motto „Safety takes us home“.

Alle Beschäftigten der HGK-Gruppe – von Azubis bis zu Führungskräften – sind aufgerufen, sich an der Safety Week 2022 zu beteiligen. An den unterschiedlichen Standorten werden beispielsweise  Notfallübungen,  Brandschutz-Aktionen  oder  Rettungsmaßnahmen durchgeführt,  aber  auch  Fahrrad-Sicherheitstrainings  angeboten  oder  Ergonomie-Maßnahmen am Arbeitsplatz vorgestellt.

Quelle und Foto: HGK, im Rahmen der ersten Safety-Week übten die im Düsseldorfer Hafen




Matthijs van Doorn kaufmännischer Leiter des Hafen Rotterdam

Am 1. März wurde Matthijs van Doorn der Nachfolger von Emile Hoogsteden in der Position als kaufmännischer Leiter. Van Doorn war in den letzten sieben Jahren als Logistikmanager für die Entwicklung des Hinterlandnetzwerks zuständig gewesen. Darüber hinaus war er in den vergangenen zwei Jahren an der Erstellung der digitalen Strategie beteiligt und verantwortlich für das digitale Portfolio des Hafenbetriebs Rotterdam.

Matthijs van Doorn verfügt über umfassende Erfahrungen im Logistikbereich und fungierte vor seiner Tätigkeit beim Hafenbetrieb Rotterdam in verschiedenen kaufmännischen Funktionen bei TNT. Er kennt sich nicht nur mit der Logistik aus, sondern hat auch an verschiedenen komplexen Projekten zur Digitalisierung und zur Vertriebs- und Lieferkettenoptimierung mitgewirkt.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam N.V.: „Matthijs bringt einen großen Erfahrungsschatz mit und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk in den Niederlanden und im europäischen Hinterland. Wir sind überzeugt davon, dass wir unsere kommerziellen Ambitionen mit der Ernennung von Matthijs in die Tat umsetzen können. Wir wünschen ihm in dieser neuen Rolle viel Erfolg.“

Matthijs van Doorn: „Unsere Kunden werden heutzutage durch Marktstörungen, Digitalisierung und Energiewende vor große und vielschichtige Herausforderungen gestellt. Ich fühle mich geehrt, dass ich in meiner neuen Position einen Beitrag zum Wachstum der Geschäftstätigkeit im Hafen und der Ladungsströme im Hafen von Rotterdam leisten kann.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Güterumschlag in Rotterdam fällt um 1,5 %

Im ersten Quartal 2022 wurden 1,5 % weniger Güter umgeschlagen als im selben Vorjahreszeitraum: 113,6 Millionen Tonnen im Gegensatz zu 115,2 Millionen Tonnen im ersten Quartal 2021. Vor allem der Umschlag von Mineralölprodukten und Eisenerz war rückläufig. Der Umschlag von LNG (Flüssiggas) und sonstigem flüssigem und trockenem Massengut (hauptsächlich Grundstoffe) etc. ist dahingegen gestiegen. Das Containervolumen liegt etwas unter dem Niveau von 2021.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Wir haben das Jahr hervorragend begonnen, aber dann wurde die Welt Ende Februar mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert. Dieser Konflikt ist nicht nur eine furchtbare menschliche Tragödie, der Krieg verursacht darüber hinaus Unsicherheit im Welthandel und Veränderungen in der Logistikkette. Obwohl man den weiteren Verlauf nicht vorhersehen kann, gehen wir davon aus, dass die Entwicklungen in der Ukraine und die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und anderen Ländern sich dieses Jahr auch weiterhin auf das Umschlagvolumen auswirken werden.“

Im vergangenen Jahr hatten 62 der insgesamt fast 470 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter (13 %) einen Bezug zu Russland. Viele der aus Russland importierten Energieträger werden über den Hafen von Rotterdam abgewickelt. 2021 kamen ungefähr 30 % des Rohöls, 25 % des LNG (Flüssiggases) und 20 % der Ölprodukte und Kohle aus Russland. Zudem exportiert Russland Produkte, wie Stahl, Kupfer, Aluminium und Nickel, über Rotterdam. 2021 hatten 8 % des Containerumschlags einen Bezug zu Russland. Da der Krieg in der Ukraine erst Ende Februar begonnen hat, sind die Auswirkungen auf das Umschlagvolumen im ersten Quartal des Jahres bisher nur begrenzt spürbar. Inzwischen sind die Folgen der Sanktionen sowie der Weigerung von individuellen Unternehmen, Geschäfte mit Russland zu tätigen, in fast allen Branchen spürbar.

Insgesamt nahm der Umschlag von flüssigem Massengut um 1,0 % auf 51,5 Millionen Tonnen ab. Das Rohölvolumen ist nahezu gleich geblieben (- 0,2 % auf 25,5 Millionen Tonnen). Der Umschlag von Mineralölprodukten und vor allem von Heizöl ist rückläufig (- 20,5 % auf 13,5 Millionen Tonnen). Das liegt hauptsächlich daran, dass in Russland weniger produziert wird und somit auch weniger Heizöl aus Russland nach Rotterdam kommt. Seit März importieren Ölgesellschaften weniger Öl aus Russland. Allerdings wurde im ersten Quartal weitaus mehr LNG (Flüssiggas) umgeschlagen als im Vorjahr (+ 77,7 % auf 2,7 Millionen Tonnen).  Darüber hinaus werden mehr chemische Produkte, Pflanzenöle und erneuerbare Produkte umgeschlagen und das Volumen von sonstigen flüssigen Massengütern ist bedeutend gestiegen (+ 22,2 % auf 9,9 Millionen Tonnen).

Im Segment für trockenes Massengut wurde bei Eisenerz und Schrott ein Rückgang verzeichnet (- 19,5 % auf 5,6 Millionen Tonnen). Die hohen Energiekosten und die abnehmende Nachfrage nach Stahl haben zu einem Einbruch der deutschen Stahlproduktion geführt. Die verminderte Nachfrage war vor allem auf Störungen in der Logistikkette zurückzuführen, die einen Produktionsrückgang bei den stahlverarbeitenden Unternehmen verursachten. Der Umschlag von Kohle hat etwas zugenommen (+ 3,5 % auf 3,9 Millionen Tonnen), da die Nachfrage nach Energiekohle (für Elektrizitätswerke) schneller gestiegen ist als die Nachfrage nach Kokskohle (für Hochöfen) sank. Zurzeit ist Kohle eine günstigere Alternative für die Stromerzeugung als Gas. Bei anderen trockenen Massengütern haben wir im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung festgestellt (+ 33,5 % auf 3,9 Millionen Tonnen). Trotz der hohen Preise besteht viel Nachfrage nach Grundstoffen.

Im Containersegment hat vor allem der Rückgang von Bord-zu-Bord-Umladungen (- 21,5 % auf 6,0 Millionen Tonnen) zu einem geringeren Gesamtumschlag geführt (- 5,4 % auf 35,6 Millionen Tonnen). In TEU (Standardmaßeinheit für Container) gemessen, sank der Umschlag weniger drastisch (- 1,4 % auf 3,6 Millionen TEU), da das durchschnittliche Gewicht pro Container niedriger lag und mehr leere Container transportiert wurden. Die Menge der Bord-zu-Bord-Umladungen nimmt bereits seit 2021 allmählich ab, da die Tiefseeterminals infolge zahlreicher Unterbrechungen der Logistikkette stark frequentiert sind. Darüber hinaus wurde der Containertransport im Januar und Februar durch mehrere Stürme beeinflusst, die weitere Verzögerungen verursacht haben.

Seit März sind die Folgen des Krieges in der Ukraine deutlich an den reduzierten Frachten nach Russland sichtbar. Der Großteil der Reedereien hat einen Buchungsstopp für russische Containerladungen eingeführt und auch die meisten Tiefseeterminals akzeptieren keine Exportladungen aus Russland mehr. Diese Situation wird sich weiterhin negativ auf die Menge der Bord-zu-Bord-Umladungen nach Russland auswirken. Im ersten Quartal sind die Folgen des Covid-Lockdowns in Shanghai in Rotterdam noch nicht spürbar gewesen.

Der Gesamtumschlag des Marktsegments Massenstückgut (RoRo-Verkehr und sonstiges Stückgut) stieg um 19 % auf 8,4 Millionen Tonnen. Der RoRo-Umschlag (+ 20,4 % auf 6,7 Millionen Tonnen) hat im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres stark zugenommen, weil damals gerade die Brexit-Übergangsperiode abgelaufen war und weil eine hohe Nachfrage aus dem Vereinten Königreich besteht.

Beim sonstigen Stückgut verzeichnen wir eine Zunahme (+ 13,7 % auf 1,7 Millionen Tonnen), die durch die Steigerung des Stahl- und Nichteisenumschlags sowie durch eine Verschiebung von Containerladungen zu Stückgut (Breakbulk) verursacht wurde. Dieser Trend ist auf die hohen Preise in der Containerschifffahrt zurückzuführen. Viel russische Ladung bleibt derzeit in den Terminals für Massenstückgut liegen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam