Ampel-Koalition beschließt mehr Fördermittel

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat letzte Festlegungen für den Bundeshaushalt des laufenden Jahres getroffen. Für die Güter- und Fahrgastschifffahrt sowie für die weitere Entwicklung des Systems Wasserstraße wurden dabei einige erfreuliche Zusagen in den Bereichen der Wasserstraßeninfrastruktur und der Gewerbeförderung getroffen.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) freut sich, dass das Potenzial der besonders klimaschonenden Binnenschifffahrt nicht nur anerkannt wird, sondern sich nun auch in den Beschlüssen der neuen Regierungskoalition widerspiegelt:

Das Flottenmodernisierungsprogramm des Bundesverkehrsministeriums erhält eine Aufstockung um 10 Mio. Euro. Damit stehen im Jahr 2022 insgesamt 40 Mio. Euro für das Binnenschifffahrtsgewerbe zur Verfügung. Mit diesem Programm fördert Bundesverkehrsminister Volker Wissing Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Luftschadstoffemissionen.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt hierzu: „Diese Aufstockung ist dringend erforderlich. Im letzten Jahr gab es deutlich mehr Förderanträge, als Haushaltsmittel zur Verfügung standen. Zahlreiche Unternehmer in der Binnenschifffahrt sind deshalb leer ausgegangen. Es freut mich, dass der Bund reagiert und das Programm finanziell aufstockt. Das Bundesverkehrsministerium wird noch im Monat Mai einen erneuten Förderaufruf starten.“ Erfreulich sei auch, dass die von der Bundesregierung vorgesehene Absenkung der Fördermittel für Umschlagsanlagen im Kombinierten Verkehr erfolgreich verhindert werden konnte.

Die Zahl der Stellen in der WSV werden um 59 Stellen für die Schwerpunktbereiche Klimaschutz und Nachhaltigkeit, prioritäre Infrastrukturvorhaben, Planungsbeschleunigung sowie Digitalisierung aufgestockt. Für die Umsetzung prioritärer Infrastrukturprojekte am Rhein und am Wesel-Datteln-Kanal wird es einen Stellenaufwuchs von 11,5 Stellen geben. „Rhein und Wesel-Datteln-Kanal sind die Wasserstraßen mit dem größten Verkehrsvolumen und u. a. für die Güterversorgung der Großindustrie von überragender Bedeutung. Es freut mich, dass die Infrastrukturmaßnahmen dort nun auch mit dem dringend benötigten Stellenaufwuchs in der WSV unterlegt werden“, erklärt Geschäftsführer Jens Schwanen. Bei dem gegebenen Fachkräftemangel in der Verwaltung – es fehlen mehrere hundert Ingenieure – könne dies aber nur ein Anfang sein, so Schwanen weiter. Er dankte den Bundestagsabgeordneten ausdrücklich für ihr Engagement in dieser Angelegenheit.

Der Etat für Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle wurde vom Haushaltsausschuss um fünf Mio. Euro angehoben. Dies ist ein kleiner Betrag und als erster Schritt zu werten, den entstehenden Mehrbedarf abzudecken: „Für 2022 sind die zur Verfügung stehenden Gelder auskömmlich. Kritisch werden aber die im Juni beginnenden Haushaltsberatungen für das Kalenderjahr 2023: Nach bisherigen Angaben werden im Etat für Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle dann rund 500 Mio. Euro fehlen. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die bereits laufenden und geplanten flussbaulichen Maßnahmen“, so Schwanen weiter.

Quelle und Foto: BDB




Containerhandling am c-Port Sedelsberg

Am Hafen c-Port in Sedelsberg steigt die Rhenus Gruppe dank eines neuen Kundenauftrags ins kontinuierliche Containergeschäft ein. Als Betreiber des Hafens am niedersächsischen Küstenkanal schlägt der Logistikdienstleister dort bis zu 200 Container monatlich für die schwedische Duni Group um – zunächst per Lkw, dann zu großen Teilen via Binnenschiff und damit zunehmend nachhaltig.

Rhenus Midgard Ems schlägt am Binnenhafen c-Port Sedelsberg vor allem Agrarprodukte, Torf, Baustoffe und Projektgüter wie Windanlagenteile um. Gemeinsam mit Duni, einem Hersteller von Tischdekoration, Servietten und Take-away-Verpackungen, realisiert der Logistikdienstleister seit Februar 2022 das erste kontinuierliche Containergeschäft am Standort. Rhenus übernimmt für die Duni Group das Handling von Containern, die aus China und Taiwan in Deutschland eintreffen. Dazu gehören das Be- und Entladen sowie die Lagerung.

Angesicht langer Warteschlangen an den großen Seehäfen Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg lässt sich das bei der Duni Group anfallende und weiter steigende Projektvolumen dort kaum verwirklichen. Der Durchlauf liegt aktuell bei 150 bis 200 Containern pro Monat. In Sedelsberg wird Containerhandling in dieser Größenordnung bereits seit der Eröffnung des c-Ports im Jahr 2007 anvisiert. Entsprechende Projekte ließen sich aber wegen der geographischen Nähe zu den großen Seehäfen bisher nicht umsetzen. Das gelingt nun: Rhenus bietet der Duni Group die ideale Lösung und erfüllt die Anforderungen souverän. Zugleich entwickelt sich der c-Port damit zu einem relevanten Hub für den Containerumschlag weiter.

Eine nachhaltige Logistik steht dabei im Fokus. Die Importware der Duni Group trifft in Containern aus Asien an den Seehäfen ein und wird von dort zur weiteren Abwicklung nach Sedelsberg gebracht. Den Transport per Lkw stellt Rhenus sukzessive auf den klimafreundlicheren Transport per Binnenschiff um. Pro Woche sind zwei bis drei Abfahrten von Schiffen der Rhenus Flotte vorgesehen. „Möglichst viele Container aufs Schiff zu bringen, war von Beginn an das Ziel. Mit dem Transportvolumen der Duni Group erreichen wir die kritische Masse, für die der Einsatz eines Binnenschiffs sinnvoll ist, so dass sich die CO2-Bilanz gegenüber dem Straßentransport enorm verbessert“, erklärt Arne Woldenga, Standortleiter der Rhenus Midgard Ems. „Indem wir aufs Binnenschiff setzen, erfüllen wir die hohen ökologischen Ansprüche, die wir und unser Kunde an die Logistik stellen.“ Die Duni Group und Rhenus wollen ihre Zusammenarbeit nach dem gelungenen Projektstart in Zukunft intensivieren und ausweiten.

Quelle und Foto: Rhenus Group, Rhenus übernimmt für die Duni Group am c-Port Sedelsberg das Handling von Containern, die aus China und Taiwan in Deutschland eintreffen.