Unterwasserroboter in Hamburg getestet

Die acht Partner Hamburg Port Authority (HPA), das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen, die Technische Universität Delft, die regionale Entwicklungsgesellschaft Dubrovnik (DUNEA), SUBSEA TECH SAS, die Technische Universität Cluj-Napoca, die Technische Universität München und die Universität von Dubrovnik arbeiten im Rahmen des EU-geförderten Projektes SeaClear (www.seaclear-project.eu) an der Entwicklung eines autonomen Systems, um den Meeresboden zu reinigen.

Das SeaClear-System besteht aus einem autonomen Schiff mit zwei Unterwasserrobotern, die Abfall unter Wasser identifizieren und sammeln. Auf dem ITS Congress 2021 wurde das System, dessen Einzelkomponenten von verschiedenen Projektpartnern seit Januar 2020 entwickelt werden, vorgestellt. Nun werden die Einzelkomponenten erstmals zusammengeführt und die Prozesse im Rahmen einer Testkampagne unter Realbedingungen erprobt. Als Testgebiet fungiert das Areal des Hansahafens im Hamburger Hafen.

„Obgleich wir in Hamburg nicht die Herausforderung haben, große Mengen Plastikmüll aus der Elbe bergen zu müssen, bietet der Hafen doch ideale Bedingungen für die Tests des SeaClear-Systems. Das trübe Wasser der Elbe, die Tideströmungen und auch der Schiffsverkehr stellen besondere Herausforderungen für das System dar. Für uns sind diese Tests zudem wichtige Erfahrungen beim Einsatz von autonomen Systemen“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority.

„Wir freuen uns, das System erstmalig im Hamburger Hafen zu testen“, sagt Carlos Jahn, Leiter des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen. „Die Ergebnisse der einwöchigen Testläufe werden unsere Entwicklungen im Bereich der Systemintegration im weiteren Projektverlauf vorantreiben.“

Im Zuge der Tests werden unter anderem präparierte Proben von Müllpartikeln an den Gewässergrund abgelassen. Die Aufgabe des kleinen Tauchroboters ist die Erfassung und Markierung der Funde in der zuvor erstellten Umgebungskarte.

Quelle: Hamburg Port Authority, Foto: seaclear, der autonome Unterwasserroboter ROV Tortuga wird erstmalig im Hamburger Hafen getestet.




Hamburger Hafen mit leichtem Plus im Q1

Das erste Quartal des Jahres brachte für den Hamburger Hafen sehr unterschiedliche Umschlag- und Verkehrsentwicklungen. Der Containerumschlag ist mit 2,2 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) gestiegen und erreichte in den ersten drei Monaten ein Plus von 1,8 Prozent. Insgesamt blieb der Seegüterumschlag mit einem Ergebnis von 31,2 Millionen Tonnen (-2,8 Prozent) knapp unter dem Ergebnis aus dem Vorjahresquartal.


Die Auswirkungen in Folge der erst ab März wirkenden Sanktionen gegenüber Russland waren im ersten Quartal noch nicht in allen Umschlagsegmenten von Deutschlands größtem Universalhafen erkennbar. „Nach einem sehr guten Start im Januar führte im Laufe des Monats Februar der Beginn des Krieges in der Ukraine zu einer Ausweitung der EU-Sanktionen im Handel mit Russland. Im Hamburger Hafen bemerkten wir daraufhin schnell einen Rückgang im Containerverkehr mit russischen Häfen. Das lag vor allem daran, dass viele Linienreedereien mit einem Anlaufstopp reagierten. Der Import von Kohle aus Russland sowie anderen Massengütern, wie z.B. Mineralölprodukten, lief ohne Beeinträchtigung“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Er weist darauf hin, dass die Auswirkungen im ersten Quartal bereits beim Stückgutumschlag zu spüren waren, sich mittlerweile aber deutlicher in nahezu allen Umschlag- und Branchensegmenten zeigen.

Sehr gut entwickelte sich erneut der Güterverkehr auf der Schiene. Die Hamburger Hafenbahn konnte im ersten Quartal ein Transportvolumen von 12,0 Millionen Tonnen (+1,6 Prozent) abfertigen. Beim Containertransport wurde mit 0,7 Millionen TEU ein Plus von 1,4 Prozent erreicht. „Der Hamburger Hafen bestätigt erneut seine Leistungsfähigkeit als führender Eisenbahnhafen. Rekordwerte im Januar mit 60.000 TEU pro Woche und einer Zuganzahl von 231 Fahrten pro Tag unterstreichen das eindrucksvoll. Diese Rekorde sind vor dem Hintergrund der besonders hohen Spitzenauslastung auf den Containerterminals und der sturmbedingten Verkehrseinschränkungen im Bahnnetz beachtlich. Es freut uns, dass trotz dieser besonderen Herausforderungen sogar neue Containerzugverbindungen gestartet wurden. Schiffsverspätungen und aus dem Takt gekommene Transportketten wirkten sich aber auch im Seehafenhinterland-Verkehr auf den umweltfreundlichen Gütertransport per Eisenbahn aus“, erläutert Mattern. Der Modal-Split-Anteil der Eisenbahn liegt in Hamburg beim Containertransport inzwischen bei 51,5 Prozent. Der Anteil des Lkw beträgt 46,1 Prozent und der Anteil des Binnenschiffs 2,4 Prozent.

In den ersten drei Monaten des Jahres erreichte der Stückgutumschlag mit insgesamt 22,5 Millionen Tonnen ein Plus von 0,6 Prozent. Das wertschöpfungsreiche konventionelle Stückgut weist in diesem Segment mit 0,4 Millionen Tonnen ein kräftiges Plus von 47,7 Prozent auf. Der Massengutumschlag fiel mit 8,7 Millionen Tonnen (-10,6 Prozent) schwächer aus als im vergleichbaren Vorjahresquartal.

Innerhalb des Segments Massengut blieb der Umschlag von Greifergut mit insgesamt 4,9 Millionen Tonnen unter dem Vorjahresergebnis (-11,7 Prozent). Vor allem Rückgänge beim Düngemittel-Export und weniger Import von Kohle, Koks und Erz beeinflussten die Umschlagentwicklung in diesem Segment. Im Agribulk-Bereich wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 1,6 Millionen Tonnen Sauggut umgeschlagen. Der Rückgang von insgesamt 5,2 Prozent ist auf weniger Umschlag von Ölfrüchten zurückzuführen. Ein Plus bei den Importen von Getreide und Futtermittel führte nicht zu einem Ausgleich. Im Segment Flüssigladung lag der Umschlag im ersten Quartal insgesamt bei 2,3 Millionen Tonnen (-11,7 Prozent). Weniger Importe sind der Hauptgrund für den Rückgang in diesem Segment.
Im Containerumschlag wurden in den ersten drei Monaten in Hamburg insgesamt 2,2 Millionen TEU umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das ein Plus von 1,8 Prozent. „Der Einbruch im Containerverkehr mit russischen Häfen fiel im März mit 81 Prozent hoch aus. Im gleichen Zeitraum konnten wir stark zunehmende Containerverkehre mit polnischen Häfen sowie Häfen in den baltischen Staaten feststellen. Größere Mengen im Verkehr mit diesen Ländern trugen dazu bei, die Minderung im Russlandverkehr auszugleichen“, sagt Mattern.

Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Partnerländer des Hamburger Hafens blieben die Länder auf den Positionen von Platz eins bis drei unverändert. Beim seeseitigen Containerumschlag mit China wurden im ersten Quartal 0,7 Millionen TEU umgeschlagen. Das ist ein Plus von 6,2 Prozent. Damit festigt China die Position als Hamburgs mit Abstand wichtigster Handelspartner. „Mit der hohen Zahl von insgesamt 18 Liniendiensten, die Hamburg mit chinesischen Häfen verbinden, spüren wir auch in Hamburg durch verspätete Schiffsankünfte die besonderen Herausforderungen durch coronabedingte Abfertigungsengpässe in einzelnen chinesischen Häfen. Hamburgs Position als führender China-Hafen konnte dennoch weiter ausgebaut werden“, sagt Mattern.

Unter den weiteren Handelspartnern im Containerverkehr folgen im Ranking nach China die USA (-5,7 Prozent), Singapur (+9,1 Prozent), Polen (+45,2 Prozent), Schweden (+10,4 Prozent), Russland (-29,3 Prozent) und das Vereinigte Königreich (-2,9 Prozent). Es folgen in der Top 10-Übersicht des Hamburger Hafens auf Position acht Finnland (+37,9 Prozent), auf Position neun Brasilien (0,1 Prozent), auf dem zehnten Rang findet sich Dänemark (+6,6 Prozent).

Die Anzahl der Anläufe von Schiffen mit Containerladungen ist in den ersten Quartalen der vergangenen Jahre leicht gesunken. Schiffe der Größenklasse ab 18.000 TEU (Megamax) kamen gegenüber den Vorjahren einschließlich dem Vorkrisenjahr 2019 aber deutlich häufiger in den Hamburger Hafen. Einen ordentlichen Zuwachs gab es im ersten Quartal darüber hinaus bei Very-Large-Containerships (VLCS) zwischen 8.000 und 10.000 TEU.

Ende Januar 2022 wurde die finale Stufe der Fahrrinnenanpassung freigegeben. Sie hat noch einmal weitere Verbesserungen für große und deutliche Verbesserungen für mittelgroße Schiffe herbeigeführt. Die Vorteile der verbreiterten und vertieften Fahrrinne bestehen sowohl durch zusätzliche Beladungsmöglichkeiten als auch größere Flexibilität beim Zu- und Ablauf. Dies lässt eine deutlich bessere wirtschaftliche Nutzung des Hamburger Hafens zu.

Die Fahrrinnenanpassung wird von den Kunden des Hafens angenommen. Große Containerschiffe erreichen und verlassen den Hamburger Hafen bereits seit Mai 2021 mit einem größeren Tiefgang.

Bei der Einschätzung der weiteren Umschlagentwicklung für das Jahr 2022 bleibt die Marketingorganisation des Hamburger Hafens zurückhaltend. Ein Wachstum in Teilsegmenten und einzelnen Containerfahrtgebieten ist jedoch durchaus möglich. Das Gesamtergebnis wird aber deutlich durch den zu erwartenden Rückgang in den von Sanktionen betroffenen Umschlagsegmenten geprägt sein. Das Umschlagergebnis 2022 dürfte somit zum Jahresende deutlich unter der vor Beginn des Krieges in der Ukraine erwarteten Menge von 130 Millionen Tonnen und 9,0 Millionen TEU ausfallen.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Lindner




Außenweser wird digital

Bremerhaven und das Revier der Außenweser verfügen bislang über keine nautische Terminalkoordinierung oder vergleichbare smarte Lösungen. Dies erweist sich angesichts der Konkurrenz unter den europäischen Häfen als potentieller Wettbewerbsnachteil.

Vor diesem Hintergrund hat bremenports gemeinsam mit EUROGATE und dem Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) das Projekt „Digitale Außenweser“ gestartet. „Wir freuen uns, für dieses ambitionierte Projekt mit HVCC einen kompetenten Partner gewonnen zu haben, der über umfangreiche Erfahrungen mit der Koordination von Schiffsanläufen in einem anspruchsvollen nautischen Bereich unter Beteiligung vieler Partner verfügt“, so bremenports Geschäftsführer Robert Howe. „Zugleich ist die Zusammenarbeit mit HVCC ein Beispiel, wie sinnvolle Hafenkooperation gestaltet werden kann.“ HVCC ist ein Joint Venture der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH (CTH).

Ziel des Projektes ist es, mit transparenter und fortlaufend aktualisierter Information die vorhandenen Terminalkapazitäten besser zu nutzen und Ressourcenplanung zu optimieren, Schiffsanläufe vorrausschauend zu planen und so auch Treibstoffverbräuche zu senken.

Schifffahrt und Häfen sind heute mehr denn je miteinander vernetzt und als wesentliche Bestandsteile internationaler Lieferketten gemeinsam zu betrachten. In einer dynamischen Marktumgebung gewinnen Themen der Lenkung und Steuerung von Schiffsverkehren immer mehr an Bedeutung. In den Revieren müssen alle Aspekte der Schifffahrt möglichst passgenau mit den vielfältigen Prozessen öffentlicher wie privater Akteure in den Häfen synchronisiert werden.

Darüber hinaus führt das allgemeine Schiffsgrößenwachstum im Containerverkehr häufig zu Schiffsanläufen mit Tiefgangs-Einschränkungen auf der Außenweser. Um enge Zeitfenster einhalten zu können, müssen Schiffe verschiedener Kunden bestmöglich zu koordiniert werden, um unwirtschaftliche Zeitverluste zu vermeiden.

Innerhalb des Projektes sollen die heutigen Verkehrsabläufe (Prozesse, Kommunikation und genutzte Systeme) im Revier Außenweser analysiert werden. Dabei müssen organisatorische, wirtschaftliche, technische, zeitliche und rechtliche Aspekte geprüft werden, um über ein geeignetes Betriebskonzept entscheiden zu können.

Howe: „Um das Projekt erfolgreich zu gestalten, setzen wir auf eine enge Kooperation mit allen für dieses Thema wichtigen privaten und öffentlichen Akteuren. Wir brauchen die Lotsen, die Reeder die Umschlagsbetriebe und viele weitere am Geschehen Beteiligte.“

Geplant ist, das Projekt „Digitale Außenweser“ bis zum Frühjahr 2023 abzuschließen und damit einen ersten Baustein für die Smart-Port-Orientierung der Bremischen Häfen zu setzen.

Quelle: bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ Scheer




Blaulicht-Event am Chempark Uerdingen

Die Werkfeuerwehr des Chempark Krefeld-Uerdingen hat am Samstag, 14. Mai, ihre Fahrzeuge in Hohenbudberg ausgestellt. Das Event hat zahlreiche Feuerwehrfans angelockt.

Man nehme: Einen großen Parkplatz, jede Menge Feuerwehr-Liebhaberinnen und -Liebhaber und eine Handvoll Feuerwehrfahrzeuge. Und schon hat man das perfekte Event für Blaulichtfans. Die Chempark Werkfeuerwehr hat ihre Fahrzeuge hinter dem Werkszaun hervorgeholt und sie für Interessierte „ins richtige Licht“ gestellt.

„Wir bekommen unter anderem über Social Media von Blaulichtspottern häufig Anfragen, ob sie die Fahrzeuge der Werkfeuerwehr fotografieren können. Das haben wir heute möglich gemacht“, erzählt Florian Just, Brandesinspektor bei der Werkfeuerwehr Krefeld-Uerdingen. „Wichtig war uns, dass wir das ganze leicht zugänglich gestalten. Der Parkplatz außerhalb des Chempark ist dafür super geeignet. Im Ernstfall wären die Feuerwehrkollegen schnell einsatzbereit und im Werk.“

Aber nicht nur die (Hobby-)Fotografen und Filmer kamen auf ihre Kosten. Auch zahlreiche Familien waren vor Ort. 20 Kollegen der Werkfeuerwehr standen Rede und Antwort zu ihren Fahrzeugen. Mutige konnten sich am Firetrainer mit dem Feuerlöscher ausprobieren und wem nicht warm genug war, der konnte sich einmal in die komplette Feuerwehr-Montur werfen. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach über zwei Jahren Corona endlich mal wieder so etwas ähnliches wie einen Tag der offenen Tür machen können. Schön zu sehen, dass so viel Interesse an unserer Arbeit besteht“, sagt Marius Althaus, stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr Krefeld-Uerdingen. „Danke an alle Kolleginnen und Kollegen, die das heute möglich gemacht haben.“

„Ich habe mich sehr gefreut, als ich den Post vom Chempark auf Instagram gesehen habe. Ich wollte mir vor allem die außergewöhnliche Technik anschauen“, sagt Besucher Dominik Lorenz. „Dormagen und Leverkusen lasse ich mir nicht entgehen.“

Denn ähnliche Veranstaltungen sind auch an den anderen beiden Chempark-Standorten geplant.

Quelle und Foto: Chempark, Dominik Lorenz ist bei der freiwilligen Feuerwehr und interessiert sich sehr für die außergewöhnliche Technik der Werkfeuerwehrfahrzeuge.




Flächenmangel in Häfen ist eine Herausforderung

Lediglich 1,2 Millionen Quadratmeter der von 2017 bis 2021 in Deutschland neu gebauten 26 Millionen Quadratmeter Logistikfläche befinden sich innerhalb von Hafenflächen. Das sind rund 4,6 Prozent. Innerhalb eines Radius von einem Kilometer um die Häfen waren es immerhin bereits 2,1 Millionen Quadratmeter, und innerhalb eines Radius von zwei Kilometern 2,9 Millionen Quadratmeter. Auf dieses Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Logistikimmobilienberaters Logivest Gruppe. Logivest hat dafür Logistikneubauten in 178 Häfen in den deutschen Top Logistikregionen analysiert, bei denen es sich um Binnen- und Seehäfen sowie um trimodale Güterverkehrszentren handelt.

„Der geringe Neubau und der damit einhergehende Mangel an Logistikflächen in Deutschlands Häfen droht eine große Herausforderung für den Ausbau der trimodalen Logistik zu werden“, warnt Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe. Die trimodale Logistik, also die Verzahnung von Straße, Schiene und Schifffahrt, ist ein zentraler Baustein zum Erreichen einer nachhaltigen und den CO2-Ausstoß minimierenden Logistik. Denn auch wenn die Containerschifffahrt hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Klimawandel oft in der Kritik steht, so ist sie dennoch deutlich effizienter als der Transport auf der Straße. Laut Umweltbundesamt emittieren Containerschiffe (3.000-8.000 TEU) pro Tonnenkilometer (tkm) etwa 17 g CO2, ein Lkw (Last/Sattelzug 24-40 t, Durchschnittsgut) dagegen rund 68 g /tkm. Damit müssten Hafenflächen für Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Logistiker eigentlich äußerst attraktiv sein, da sie aufgrund der Trimodalität entscheidend für das Erfüllen von ESG-Zielen sind. „Bis dato beschränkt sich die Diskussion über nachhaltige Logistikimmobilien jedoch vor allem auf den Betrieb und den Bau von Immobilien. Die Auswirkungen des Transportes bei Andienung und Verteilung der Waren auf ESG-Kriterien spielt bisher eigentlich keine Rolle – weder bei der staatlichen Regulatorik noch bei den verschiedenen Zertifizierungssystemen der Immobilienbranche“, so Neumeier.

Der Mangel an Logistikflächen in Häfen ist teilweise hausgemacht. Öfters werden aktuell nicht benötigte Flächen von den Hafenbetreibern veräußert, beispielsweise für neue Wohngebiete. „Damit schneiden sich die Häfen oft ins eigene Fleisch. Denn die Wohnbebauung bedroht nicht nur das gewerbliche Baurecht der noch im Hafengelände verbleibenden Flächenreservoirs. Die Hafenlogistik verträgt sich aufgrund von anderen Lärm- und Emissionsvorgaben auch nicht mit Wohnbebauung. Hier ist Ärger meist vorprogrammiert“, gibt Neumeier zu bedenken. Auch wenn vielerorts die Logistikneubauten in den Häfen begrenzt sind, bieten viele Hafengelände durchaus Potenziale für weitere moderne Logistikflächen. „Sehr viele Häfen in Deutschland verfügen über veraltete Immobilienbestände, die für moderne Logistiknutzungen praktisch nicht mehr in Frage kommen. Über eine Revitalisierung dieser Brachflächen könnte ein umfangreiches Neubaupotenzial realisiert werden. Ein solches Potenzial bietet zudem die Aufschüttung nicht oder nicht mehr benötigter Wasserflächen – ein sehr positives Beispiel dafür ist der Jade-Weser-Port“, erklärt Neumeier.

Logivest ist ein inhabergeführtes, deutschlandweit agierendes Beratungsunternehmen mit Fokus auf Logistikimmobilien und Logistikstandorte. Dienstleistungen in den Bereichen Vermietung, Transaktions- und Neubauberatung bilden dabei die Kernkompetenzen. Komplettiert wird das Leistungsspektrum durch die Unterstützung bei der Vermarktung von Logistikstandorten, der Optimierung oder Neugestaltung von Logistikprozessen, bei M&A-Entscheidungen sowie Standortanalysen. Dabei zeichnet sich das 2011 gegründete Unternehmen durch eine umfangreiche und branchenübergreifende Logistikimmobilien-, Standort- und Logistikprozesskompetenz aus. Mit insgesamt elf Standorten in Deutschland (München, Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg und Stuttgart) bietet die Logivest Gruppe Kunden aus Logistik, Produktion und Handel eine individuelle und bundesweite Betreuung.

Quelle und Grafik: Logierest: Die Häfen und Deutschlands TopLogistikregionen




Schleusensperre bis 25. Mai an Mosel und Saar

Jahr für Jahr werden alle Schleusen an der Mosel und der Saar für bis zu 10 Tage in Absprache mit den Kollegen aus Frankreich und Luxemburg gesperrt.

Um Ausfallzeiten aufgrund von Schäden an den über 60 Jahre alten Bauwerken zu vermeiden werden an diesen zehn Tagen unter Hoch-druck die Schleusen gewartet und instandgesetzt. Viele unterschiedliche Gewerke müssen oft auf engem Raum miteinander arbeiten. Dies erfrodert auch in diesem Jahr ein besonderes Hygienekonzept hinsichtlich der COVID19-Pandemie.

Die diesjährige Schleusensperre findet bis zum 25. Mai statt.
Insgesamt sieben Schleusenkammern an Mosel und Saar werden komplett trockengelegt, gereinigt, geprüft und saniert. An den restlichen Kammern werden kleinere Arbeiten oberhalb der Wasserlinie ausgeführt.

Besonderheit in diesem Jahr ist der Tausch des rund 32 to schweren Obertores an der Schleuse Lehmen.

Quelle und Foto: WSA Mosel-Saar-Lahn




Arndt Wilms folgt bei Häfen NRW auf Ralf Fink

Die Arbeitsgemeinschaft Häfen NRW hat einen neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt: Arndt Wilms steht künftig dem Vorsitzenden Jan Sönke Eckel zur Seite.

Wilms ist Prokurist der Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH sowie Geschäftsführer der Erschließungsgesellschaft Emmerich am Rhein mbH und damit ausgewiesener Experte für die Entwicklung von Hafen- und Logistikflächen. Er löst den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Ralf Fink ab, dem für sein langfristiges Engagement ausdrücklich gedankt wurde.

„Ich freue mich über den Gestaltungswillen von Arndt Wilms, mit dem wir die nordrhein-westfälischen Häfen künftig noch stärker als Aktivposten der Verkehrswende und dem damit verbundenen Anteil zur Klimawende sichtbar machen wollen“, kommentierte Jan Sönke Eckel die Wahl seines neuen Stellvertreters.

Die Arbeitsgemeinschaft Häfen NRW ist eine regionale Untergliederung des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB). Die derzeit 23 organisierten nordrhein-westfälischen Logistikunternehmen und Betreibergesellschaften stehen für einen jährlichen Schiffsgüterumschlag von rund 37 Millionen Tonnen. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die vielfältigen Leistungen der Binnenhäfen transparent zu machen und sich im Interesse der Mitglieder in verkehrs- und wirtschaftspolitische Meinungsbildungsprozesse auf Landesebene einzubringen. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter www.haefen-nrw.de

Quelle: Häfen NRW, Foto: Frai / Häfen NRW, on links nach rechts: Arndt Wilms, Jan Sönke Eckel und Ralf Fink.




Rotterdam richtet Luftraum über Hafen ein

Um die zunehmende Anzahl von Dronen-Flugbewegungen über dem Rotterdamer Hafengebiet in geregelte Bahnen zu lenken, führt der Hafenbetrieb ein Pilotprojekt für Verkehrsregeln und -management im „unteren Luftraum“ durch. Eine Premiere in den Niederlanden. Jetzt begann das Ausschreibungsverfahren für Parteien, die den Hafen bei diesem Vorhaben unterstützen können.

Der bemannte Flugverkehr wird von den erfahrenen Kräften der Flugverkehrsleitung der Niederlande abgewickelt, während die Abteilung Hafenmeister den Schiffsverkehr in Rotterdam und Umgebung begleitet. Für den professionellen Dronenverkehr im „Very Low Level Airspace“, beziehungsweise im unteren Luftraum, besteht bisher keine vergleichbare Kontrollinstanz. Die Tests des Hafenbetriebs Rotterdam sollen Aufschluss darüber verschaffen, wer am besten für diese Tätigkeit geeignet ist und welche effektiven Regeln für die Nutzung des Luftraums erforderlich sind.

Die Zahl der Dronenflüge nimmt stetig zu. Bisher werden sie für Inspektionen, zur Gefahrenabwehr und für die Verbrechensaufklärung eingesetzt, aber schon bald sollen auf diesem Wege auch Pakete zugestellt werden. Eine positive Entwicklung, die zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs Rotterdam passt, ein sauberer und intelligenter Hafen zu sein. Dronen sind schnell, nicht umweltbelastend, wartungsarm, relativ kostengünstig und sicher. Im hybriden Hafen der Zukunft sollen außer Schiffen, Zügen und Lkw auch Dronen für den Transport von Frachtgütern und Passagieren eingesetzt werden. Die ersten Vertiports (Flughäfen für Maschinen, die vertikal landen und starten) in Rotterdam können möglicherweise schon im Jahr 2024 getestet werden. Für 2026 werden die ersten kommerziellen Flüge in fliegenden Taxis erwartet, die zunächst allerdings noch von einem Piloten gesteuert werden. Hersteller entwickeln zurzeit Dronen für die Beförderung von zwei bis sechs Fluggästen.

Zum Hafengebiet haben nur Dronenbetreiber Zugang, die über eine Genehmigung der niederländischen Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“) verfügen. In Zukunft soll es kein Ausnahmefall mehr sein, dass im Luftraum mehrere Dronenflüge gleichzeitig stattfinden. Da die Sicherheit im Rotterdamer Hafen höchste Priorität hat und Rettungsdienste (wie Rettungs- und Polizeihubschrauber) nicht bei ihrer Arbeit behindert werden dürfen, hat der Hafenbetrieb eine Ausschreibung für Unternehmen organisiert, die Systeme für die Kontrolle von unbemanntem Flugverkehr („Unmanned Traffic Management“) anbieten. Diese „UTM“ oder „U-Space“ überwachen, welche Dronen sich in der Luft befinden und ob die Flüge genehmigt wurden, um den Dronenverkehr in geregelte Bahnen zu lenken.

Außer den Unternehmen und Behörden, die sich mit dem Dronenflug befassen, sind auch die niederländischen Ministerien für Verteidigung und Infrastruktur („Ministerie van Defensie en Infrastructuur“) & Wasserwirtschaft („Waterstaat“) an dem Projekt „Rotterdam prototype U-Space Airspace“ beteiligt, ebenso wie die oben genannte Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr („Inspectie Leefomgeving en Transport“). Mithilfe des Prototyps will man sich einen fundierten Eindruck davon verschaffen, welche Tätigkeiten und wie viel Arbeit für die Dronen-Luftraumkontrolle eingeplant werden müssen, welche Kosten anfallen und wer die Arbeiten an besten ausführen kann. All das, um langfristig die Sicherheit im Luftraum garantieren zu können. Der Testdurchlauf beginnt Mitte 2022 und wird zwei Jahre lang dauern. Nach Abschluss können endgültigere Entscheidungen über die Einrichtung der Dronen-Luftraumkontrolle gefällt werden.

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat ein Whitepaper über den Einsatz von Dronen und die mögliche Einrichtung eines U-Space im Rotterdamer Hafengebiet verfasst.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Luuk Barth




Hafen Wien goes green: 40 Mio. Euro für CO2-Neutralität bis 2040

An der Schnittstelle internationaler Handelswege nehmen der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, und seine Tochter WienCont eine wichtige Funktion im österreichischen Verkehrssystem ein und haben damit Vorbildwirkung für den gesamten Sektor – auch in Bezug auf den Klimaschutz. Um den Status und mögliche weitere Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zu identifizieren, hat der Hafen Wien die Österreichische Energieagentur mit der Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz für den Hafen Wien und die WienCont auf Basis der Daten 2019 beauftragt.

„Wien wird bis 2040 klimaneutral: Daher ist es wichtig, schon jetzt Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zu identifizieren und zu setzen, um das Ziel zu erreichen. Der Hafen Wien ist hier auf einem guten Weg, wie die aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur zeigt. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt im Hafen Wien bereits jetzt bei 25 Prozent. Und bis zum Jahr 2040 wollen wir weitere 40 Millionen Euro in alternative Energien und weitere CO2-reduzierende Maßnahmen am Standort investieren“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

„An allen vier Standorten des Hafen Wien – Albern, Freudenau, Lobau und HQ7 – wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt: So wird der Containerterminal der WienCont schon seit dem Jahr 2018 mit 100 Prozent grüner Energie aus Wasserkraft versorgt. Seit Anfang des Jahres befindet sich die dritte Solaranlage am Areal im Probebetrieb und eine vierte Solaranlage wird noch heuer projektiert. Die bis 2040 geplanten Investitionen umfassen unter anderem den weiteren Ausbau klimafreundlicher Energien, die CO2-sparende Umgestaltung des Fuhrparks aber auch die verstärkte Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene bzw. aufs Wasser“, so Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding.

Österreich ist in Europa Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien und das Land bekennt sich zu einer aktiven Klimaschutz- und Energiepolitik. Hier fungiert der Hafen Wien als Best Practice Beispiel: „Als multimodales Logistikzentrum verbindet der Hafen Wien die CO2-sparenden Verkehrswege Schiene und Binnenwasserstraße. Bis zum Jahr 2040 wollen wir kontinuierlich die Klimabilanz für den Hafen Wien und die WienCont verbessern, durch Investition in den Ausbau unserer nachhaltigen Aktivitäten zur Stärkung von Green Logistics“, so die technische Geschäftsführerin des Hafen Wien, Doris Pulker-Rohrhofer.

„Auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft ist der Verkehr nach wie vor eine der größten Herausforderungen. Dieser Sektor ist immerhin für ganze 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Österreich verantwortlich“, sagt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. „Doch gerade Unternehmen wie der Hafen Wien haben die Möglichkeit, einen großen Beitrag zu leisten, damit auch für unsere Kinder ein Leben in einer intakten Umwelt und die ökologische Vielfalt gesichert sind.“

Um einerseits die Klimaneutralität im Hafen Wien zu erreichen und andererseits auch zum klimaneutralen Wien beizutragen, wird der Hafen Wien bis 2040 insgesamt 40 Millionen Euro investieren.

Eines der wichtigsten Ziele dabei ist, noch mehr Güter vom Transport auf der Straße zur Beförderung auf die Schiene und auf das Wasser zu verlagern. Deshalb wird der Hafen Wien seinen Containerterminal nochmals ausbauen und dafür 20 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Außerdem werden weitere Landflächen im Hafen Freudenau gewonnen, um zusätzliche Umschlageinrichtungen ansiedeln zu können. Diese Redimensionierung des Hafenbeckens ist deshalb möglich, da der Hafen Freudenau noch aus einer Zeit stammt, in der ein Hafenbecken viel größer dimensioniert werden musste, als das heute der Fall ist. Denn heute brauchen die Schiffe weniger Platz zum Wenden und können auch rascher be- und entladen werden. Für das Projekt Landgewinnung stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Sieben Millionen Euro werden in neue moderne und umweltfreundlichere Kräne und Umschlagsinfrastruktur investiert. Um weitere drei Millionen Euro werden die Heizanlagen auf dem Hafenareal modernisiert.

Der Gesamtenergieverbrauch von Hafen Wien und WienCont liegt bei 8.967 MWh pro Jahr (4.571 MWh/Jahr bei Hafen Wien sowie 4.396 MWh/Jahr bei WienCont). Beide Unternehmen konnten in Summe bereits 1.312 MWh fossile Energie im Jahr 2019 durch erneuerbare Energie ersetzen. Über alle Standorte zusammen liegt der Anteil der erneuerbaren Energien immerhin bereits bei 25 % (Hafen Wien: 20 %, WienCont: 30 %). Das entspricht im Vergleich zu einem jährlichen österreichischen pro-Kopf-Energieverbrauch von 38 MWh (BMK, 2020 und Statistik Austria, 2019) etwa dem Energieverbrauch von 236 Österreicher*innen.

Die Ergebnisse der Untersuchung der Österreichischen Energieagentur zeigen, dass beide Unternehmen, Hafen Wien und WienCont, durch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Jahr 2019 in Summe Emissionen von 1.702 Tonnen CO2-Äquivalenten verursachten.

Beim Vergleich mit den jährlichen pro-Kopf-CO2-Emissionen in Österreich von rund 9,4 Tonnen CO2-Äquivalenten (Statista, 2020) entspricht dies etwa den CO2-Emissionen von 181 Österreicher*innen. Davon entfielen 48 Prozent (819 Tonnen) auf den Hafen Wien und 52 Prozent (883 Tonnen) auf die WienCont. In beiden Fällen sind die Emissionen überwiegend Fahrzeugen und Arbeitsmaschinen sowie der Wärmebereitstellung zuzurechnen – hier werden derzeit noch überwiegend fossile, CO2-intensive Energieträger eingesetzt.

Innerhalb der Studie wurde zudem der Vorteil der trimodalen Infrastrukturbereitstellung (Kombination aus Schiff-Straße-Schiene) im Zuge einer Nutzenkorbanalyse untersucht und hinsichtlich der eingesetzten Energie und klimarelevanten Emissionen bewertet. Hierbei zeigt sich, dass der Hafen Wien durch die Kombination der Verkehrsträger Straße, Schiene und Binnenwasserstraße gegenüber einem monomodalen Standort für die Transportleistung von 1.000 Tonnen-Kilometern (tkm) rund 42,7 Prozent der Energie bzw. 44 Prozent der Emission an CO2-Äquivalenten einspart.

Neben den in der Studie berücksichtigten und bis 2019 umgesetzten Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen, hat der Hafen Wien aktiv an der Verbesserung seiner CO2-Bilanz gearbeitet. Nach einer umfassenden Analyse weiterer möglicher Maßnahmen wird der Hafen Wien und die WienCont diesen Weg weitergehen, um ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz auch in Zukunft auszubauen.

Der Hafen Wien betreibt seit Anfang des Jahres bereits die dritte Solaranlage im Probebetrieb. Eine vierte Solaranlage wird heuer projektiert. Außerdem hat der Hafen Wien in den letzten Jahren einen Großteil der Außen- sowie Innenbeleuchtung in den Lagerhallen auf LED umgestellt, E-Schnellladestationen wurden am Gelände installiert, fünf E-Fahrzeuge wurden angeschafft, bei Fahrten am und außerhalb des Hafengeländes wird verstärkt auf E-Bikes gesetzt und es wurde bei sämtlichen Betriebsanlagen auf ÖKO-Strom umgestellt.

Zusätzlich werden heuer im Hafen Albern zwei Ölheizungen durch Luft-Wärme-Pumpen ersetzt, diese werden wiederum mit Solarstrom gespeist und somit hat der Hafen Wien die Distanz zur vollständigen CO2-Neutralität weiter reduziert. Zusätzlich konnte aufgrund des Wechsels in den energiekonformen Modus mittels LED beim Projekt Außenbeleuchtung im Jahr 2020 im Gewerbeareal HQ7 eine Energieersparnis von rund 87 Prozent erzielt werden.

Sowohl der Hafen Wien als auch die WienCont haben konsequente Maßnahmen gesetzt, um ihren Anteil an alternativen Energien zu erhöhen und damit ihre CO2-Bilanz zu verbessern. Der Strom am Hafen Wien wird bereits in diesem Jahr zu 100 Prozent als erneuerbare Energie am Standort eingesetzt. Dieser wird einerseits durch die eigenen Photovoltaikanlagen gewonnen, andererseits wird der Ökostrom auch zugekauft. Dieser zugekaufte Ökostrom wird konkret aus Wasserkraft, Biogas, fester und flüssiger Biomasse, Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Außerdem wird das Terminal der WienCont seit einigen Jahren mit 100 Prozent Energie/Strom aus Wasserkraft versorgt.

Der Hafen Wien achtet nicht nur auf seine eigenen betrieblichen CO2-Emissionen, sondern auch auf das Potenzial, mit seinen Produkten und Dienstleistungen die Emissionen von Partner*innen und Kund*innen zu senken.

So hat der Hafen Wien im August 2021 eine Kooperation mit dem Trailer-Innovator HELROM gestartet. Bislang lassen sich mehr als 90 Prozent der Trailer (= LKW-Auflieger) in Europa aufgrund technischer Barrieren nicht von der Straße auf die Schiene bringen. Ziel der Zusammenarbeit mit HELROM ist, mehr Trailer auf der Schiene statt auf der Straße zu befördern. Inzwischen verkehren wöchentlich drei Rundläufe zwischen Düsseldorf und Wien. Mit Hilfe von im Waggon integrierter Schwenktechnologie können die Trailer direkt vom Waggon auf die bereitstehende LKW-Zugmaschine umgeschlagen werden.
Seit Aufnahme des Probebetriebs im August 2020 konnten rund 500 Züge in Wien Freudenau abgefertigt, 14.000 Sattelaufliegerfahrten von der Straße auf die Schiene verlagert und dadurch 8.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Einen weiteren Beitrag zur Nachhaltigkeit liefert zudem die Innovationsschmiede des Hafen Wien, der thinkport VIENNA, welcher güterlogistische Innovationen in Wien entwickelt, testet und umsetzt. Im Jahr 2020 hat der thinkport VIENNA gemeinsam mit der European Federation of Inland Ports (EFIP) die weltweit erste Open Innovation Challenge für Binnenhäfen ins Leben gerufen. Eine Challenge um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können, um nur eines der innovativen Beispiele zu nennen.

Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau ist dieses Logistikzentrum mit drei Millionen Quadratmeter das größte Güterverkehrszentrum im Osten von Österreich. Der Hafen Wien ist durch seine Anbindung an die drei TEN-T Korridore ein sehr attraktiver Verkehrsknotenpunkt. Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee fungiert der Hafen Wien mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Binnenwasserstraße, Schiene und Straße, sowie mit der Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat als leistungsstarke Schnittstelle internationaler Handels- und Transportwege.

Die WienCont – ein Tochterunternehmen des Hafen Wien steht für eine moderne und trimodale Umschlagstechnik. Neben der Stellung als optimale Drehscheibe für die Abwicklung von Ganzzugverkehren zu den wichtigsten Seehäfen, sowie kontinentalen Verkehrsknotenpunkten, die eine Anbindung an die bedeutendsten internationalen Logistikzentren gewährleistet, ist die WienCont auch im Containerhandel tätig und bietet Zusatzleistungen wie Containerreparatur an. Zusätzlich bietet die WienCont seit Anfang des Jahres 2019 mit ihrem Tochterunternehmen – Fehringer’s Technical Service Consulting GmbH – weitere Serviceleistungen wie die mobile Inspektion und Reparatur von Ladeeinheiten an.

Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die klimaneutrale Zukunft: Ziel ist es, unser Leben und Wirtschaften so auszurichten, dass kein Einfluss mehr auf unser Klima gegeben ist. Neue Technologien, Effizienz sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wasser, Wind und Wald stehen im Mittelpunkt der Lösungen. Dadurch wird für uns und unsere Kinder das Leben in einer intakten Umwelt gesichert und die ökologische Vielfalt erhalten, ohne dabei von Kohle, Öl, Erdgas oder Atomkraft abhängig zu sein. Das ist die missionzero der Österreichischen Energieagentur.

Mehr als 85 Mitarbeiter*innen aus vielfältigen Fachrichtungen beraten auf wissenschaftlicher Basis Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie internationale Organisationen. Sie unterstützen diese beim Umbau des Energiesystems sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise. Die Österreichische Energieagentur setzt zudem im Auftrag des Bundes die Klimaschutzinitiative klimaaktiv um.
Der Bund, alle Bundesländer, bedeutende Unternehmen der Energiewirtschaft und der Transportbranche, Interessenverbände sowie wissenschaftliche Organisationen sind Mitglieder dieser Agentur.

Im Podcast Petajoule beantworten die Expert*innen der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der Energiezukunft.

Quelle und Foto: Wien Holding




Masterplan für HGK Logistik-Areal im Norden

Urbane  Produktion,  integrierte  Logistikdienstleistungen,  Forschung  und Entwicklung – im Kölner Norden treibt die Häfen und Güterverkehr Köln AG ihre Planungen für ein hoch modernes kombiniertes Industrie- und Logistik-Areal voran. Dafür wurde ein Masterplan entwickelt, der das Thema Nachhaltigkeit sowie die Ziele der Kölner Stadtstrategie 2030+ in den Mittelpunkt stellt.

Im November 2020 hatte die HGK AG von der Stadt Köln eine 17 Hektar große Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft des eigenen Terminals für den kombinierten Verkehr (KV-Terminal Nord) gekauft. Mit der Vergabe an die HGK, einem Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns, setzte sich der Rat der Stadt Köln dafür ein, dass auf einer der letzten für industrielle Ansiedlungen ausgewiesenen Flächen nicht nur Umschlag, sondern auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze entstehen. Mit Blick auf diese Zielsetzung hat die HGK einen Masterplan erarbeitet, der auch auf angrenzende, unbebaute Flächen erweitert werden könnte.

„Wir wollen auf dem Areal ein optimales Zusammenspiel von urbaner Produktion und Logistik ermöglichen. Digitale Instrumente, zukunftsweisende Mobilität und ein modernes Arbeitsumfeld spielen dabei eine herausragende Rolle. Dabei orientieren wir uns eng an den Leitthemen der Stadtstrategie 2030+“, erläutert Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstandes der HGK AG.

„Ausgehend von der unmittelbaren Anbindung an das KV-Terminal, können wir dank unserer Logistik-Kompetenz eine optimale Verzahnung von Produktion und spezifischen Dienstleistungen garantieren. In diesem Quartier sollen aber auch Teilflächen für Forschung und Entwicklung, Labore und Start-Ups angeboten werden, um eine möglichst hohe und nachhaltige Arbeitsplatzqualität zu schaffen“, gibt Uwe Wedig erste Einblicke in die Ansatzpunkte des Masterplans.

Zentrales Bindeglied der Entwicklung ist die ökologische Nachhaltigkeit: Durch den Einsatz dezentraler, regenerativer Energiequellen in Kombination mit Vorgaben für eine energieeffizi- ente Bauweise sollen von Beginn an die Grundlagen für einen klimaneutralen Betrieb des Areals bis 2035 geschaffen werden. Dazu gehört auch eine optimale Ressourcen- und Flächennutzung, etwa durch gemeinsam nutzbare Infrastrukturen und Serviceleistungen. Denkbar sind auch Kooperationen mit weiteren städtischen Gesellschaften. Unterstützung leistet das renommierten Kölner Ingenieurbüro Dr. Schönheit + Partner. Das international tätige Planungs- und Beratungsunternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Masterplänen und besonders effizienten und nachhaltigen Prozessen und Gebäuden für Produktion und Logistik.

Aktuell arbeitet die HGK intensiv an der Konkretisierung des Vorhabens mit dem Ziel, eine Projektgesellschaft zu gründen, die bis zum Ende des Jahres mit der Vermarktung des Geländes beginnen soll.

Quelle: HGK, Grafik: HGK/ Dr. Schönheit + Partner, die Grafik zeigt beispielhaft, wie eine zukünftige Bebauung aussehen könnte. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahn-Terminal Köln Nord für den kombinierten Verkehr.