30 Cent Dividende für jede BLG-Aktie

Auf der diesjährigen Hauptversammlung der BLG in Bremen präsentierte der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Geschäftsjahres. Insgesamt konnte BLG LOGISTICS das Ergebnis in einem schwierigen Geschäftsjahr verbessern und über den Erwartungen abschließen.

„Die BLG ist anpassungsfähig und robust. Denn wir haben unser Geschäft in den letzten Jahren immer stärker diversifiziert und besitzen eine breite Basis unterschiedlicher Kunden. Das hat uns in diesen unruhigen Zeiten eine wichtige Stabilität gegeben“, so Dreeke in seiner Rede.

Nach dem herausfordernden Geschäftsjahr 2020 stand auch 2021 unter großem Einfluss der Corona-Pandemie und der herausfordernden Marktumstände. Die Lieferketten waren unterbrochen und die Industrie litt unter massiven Lieferengpässen bei Vorleistungsgütern. Zusätzliche Schutz- und Kontrollmaßnahmen erforderten eine hohe Flexibilität und beeinflussten die Produktivität des Unternehmens stark.

Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2021 betrug knapp 1,1 Milliarden Euro und war damit fast auf Vorjahresniveau. Der Gewinn vor Steuern (EBT) lag bei 52,2 Millionen Euro.

Insbesondere den Geschäftsbereich AUTOMOBILE trafen die Auswirkungen der Pandemie stark. Gründe waren u.a. fehlende Vorleistungsgüter, hohe Kosten sowie Produktivitätseinbußen aufgrund der Corona-Regelungen und hoher Krankenquoten. Mit einem Ergebnis vor Steuern von -1,1 Millionen Euro blieb der Bereich deutlich unter den Erwartungen.

Der Geschäftsbereich CONTRACT entwickelte sich mit einem EBT von 8,7 Millionen Euro gut. Auch hier schlug die fehlende Teileverfügbarkeit in der Industrielogistik zu Buche, konnte jedoch durch hohe Nachfrage bei Konsumgütern und Dienstleistungen im Bereich eCommerce kompensiert werden.

Im Geschäftsbereich CONTAINER, repräsentiert durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an EUROGATE, steig das Beteiligungsergebnis auf 61,8 Millionen Euro.

Durch das gute Ergebnis im Jahre 2021 und die Kapitalerhöhung durch die Stadt Bremen in Höhe von 53 Millionen Euro* zum Ausgleich der coronabedingten Verluste im Jahr 2020 liegt die Eigenkapitalquote wieder bei 12,8 % (Vorjahr 5 %).
* Diese Zahlung ist direkt in die Kapitalrücklage geflossen. Sie ist also nicht Teil der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2021.

In seinen Ausführungen ging der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke auf weitere Highlights ein. Unter anderem konnte das Unternehmen auf seinem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 absolute Einsparungen bei den CO2-Emissionen in Höhe von 13,1 Prozent seit 2018 vorweisen.

Weiterhin wurde in die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften investiert. Es gab 201 Auszubildende in 14 verschiedenen Ausbildungsberufen sowie zwei duale Bachelor-Studiengänge. Der Personalbestand in Deutschland stieg leicht auf knapp 12.000 Mitarbeitende, weltweit sorgt die BLG weiterhin für 20.000 Arbeitsplätze.

Für das Geschäftsjahr 2022 bleiben die Vorhersagen schwierig, so Dreeke: „Die Unwägbarkeiten bleiben. Auch wenn die Ukraine und Russland nur rund ein Prozent unseres Umsatzes ausmachen – die weltwirtschaftlichen Folgen prägen das laufende Geschäftsjahr. Der Krieg hat die Lieferketten und die Produktion unserer Kunden erheblich gestört. Auch die Energie- und Dieselpreise ziehen weiter kräftig an. Die Corona-Pandemie beeinflusst unser Geschäft weiterhin auf verschiedenen Ebenen.“ Trotzdem konnte die BLG das erste Quartal positiv abschließen.

Die Hauptversammlung entlastete Aufsichtsrat und Vorstand mit großer Mehrheit und stimmte der Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 0,30 Euro je Aktie zu.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung zum dritten Mal virtuell statt.

Quelle: BLG, Foto: Foto: BLG / Oliver Lang




Rotterdam reduziert eigene CO2-Emissionen

Der Hafenbetrieb Rotterdam wird die eigenen CO2-Emissionen schneller als geplant reduzieren. Der CO2-Ausstoß des Hafenbetriebs wird gegenwärtig vor allem von (Patrouillen-) Fahrzeugen verursacht. Auch durch den Straßenverkehr und Gebäude wird CO2 freigesetzt. Insgesamt belaufen sich die Emissionen auf über 4000 Tonnen pro Jahr. Diese eigenen CO2-Emissionen des Hafenbetriebs sollen im Vergleich zu 2019 schon um 75 % bis 2025 und um 90 % bis 2030 reduziert werden. Letztlich soll der Hafen vollständig emissionsfrei operieren.

„Wir werden unsere eigenen CO2-Emissionen möglichst schnell verringern. Den verbleibenden Ausstoß werden wir vollständig durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Der Hafenbetrieb so gesehen aus betrachtet bereits jetzt CO2-neutral. Und da wir in den kommenden Jahren immer weniger Emissionen verursachen werden, sind auch immer weniger Ausgleichsmaßnahmen notwendig“, erklärt Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Der Hafenbetrieb hat im letzten Jahr mithilfe des sog. science-based targeting ermittelt, welche Emissionsreduktion er realisieren muss, um seinen Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf höchstens 1,5 °C zu leisten. Science-based targeting ist eine Methode, die die Klimaschutzziele von Paris in konkrete Ziele für individuelle Unternehmen umsetzt. Auf der Grundlage dieser Methode müsste der Hafenbetrieb bis 2030 eine Reduktion um mindestens 46,2 % (im Vergleich zu 2019) realisieren; da es aber technisch machbar erscheint, entschied man sich dennoch für eine beschleunigte Reduktion der eigenen Emissionen um 90 % bis 2030. Das bedeutet unter anderem, dass die gesamte Fahrzeugflotte des Hafenbetriebs schon in Kürze vollständig auf Biokraftstoffe umgestellt wird und dass ab 2025 möglichst nur noch emissionsfreie neue Schiffe eingesetzt werden.

Der Hafenbetrieb wird aber auch in anderen Bereichen auf eine CO2-Reduktion hinwirken. Bis 2025 sollen die durch Flugreisen von Mitarbeitenden verursachten Emissionen um 70 % und bis 2030 um 80 % gesenkt werden, einerseits durch Reduzierung der Zahl der Flugreisen und andererseits durch Teilnahme an einem Biokerosinprogramm. Auch für die Aufträge, die der Hafenbetrieb an Auftragnehmer vergibt, wurden Reduktionsziele formuliert. Bis 2030 soll durch Einschränkung des Kraftstoffverbrauchs eine Reduktion von 45 % erreicht werden (insbesondere bei Nassbagger- und Erdaushubarbeiten); weitere 20 % sollen beim Einsatz von Bau- und anderen Werkstoffen eingespart werden. So wird beim Bau von Kaimauern beispielsweise viel Stahl verarbeitet, dessen Produktion mit hohen CO2-Emissionen einhergeht. Darum erscheinen diese 20 % bis 2030 das höchste erreichbare Ziel.

Anlass für diese Verschärfung der Klimaziele sind unter anderem die kürzlich vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) vorgelegten Klimastudien, das Programm „Fit für 55“ der Europäischen Kommission und der Klimagipfel in Glasgow, auf dem das Ziel der Begrenzung des Temperaturanstiegs auf höchstens 1,5°C bestätigt wurde.

Darüber hinaus setzt sich der Hafenbetrieb für die Reduktion der Emissionen von Schifffahrt und Industrie ein, wenngleich er darauf keinen direkten Einfluss ausüben kann. Diese Herangehensweise basiert auf zwei Studien des deutschen Wuppertal-Instituts aus den Jahren 2017 und 2018 zu den Emissionen von Industrie und Schifffahrt und den möglichen Wegen zur Realisierung der Energiewende in diesen Branchen.

Für die Schifffahrt im Verwaltungsgebiet des Hafens (bis zu 60 km vor der Küste) wurde das Ziel festgelegt, die Emissionen bis 2030 um 20 % zu senken. Entwicklungen, an denen in diesem Zusammenhang gearbeitet wird, sind unter anderem Effizienzmaßnahmen (durch Optimierung logistischer Prozesse), die Nutzung von Landstrom (wobei die Schiffe an den Kais ihre Generatoren abschalten und stattdessen an das Stromnetz an Land angeschlossen werden) und das Bunkern sauberer Kraftstoffe (wie Flüssiggas, Biokraftstoff und Methanol) durch die Schifffahrt.

Für die Industrie sind verschiedene Projekte geplant, etwa die CO2-Abscheidung und -Speicherung unter der Nordsee (Porthos), die Verlegung von Leitungen für Wasserstoff und Restwärme und die Förderung innovativer Entwicklungen, darunter die Produktion von grünem Wasserstoff und Biokraftstoffen. Insgesamt kann mit diesen Projekten sowohl im Hafen selbst als auch außerhalb (beispielsweise durch Nutzung von in der Hafenindustrie erzeugten Biokraftstoffen) eine CO2-Reduktion von rund 23 Millionen Tonnen erzielt werden. Das entspricht 35 % des niederländischen CO2-Reduktionsziels für das Jahr 2030.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam