Hotspot für die Kreislaufwirtschaft

Mit dem NextGen District, einem Hotspot für die Kreislaufwirtschaft, will der Port of Antwerp-Bruges einen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft leisten. Die Verpflichtung von zwei neuen Konzessionären, Plug und Ekopak, ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für diesen Cluster im Herzen des Antwerpener Hafens. Die Projekte dieser Pioniere, eine grüne Wasserstoffanlage und eine Wasseranlage, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Hafen.

Das an der NASDAQ notierte Unternehmen Plug hat das Ziel, der weltweit größte Hersteller von grünem Wasserstoff zu werden. Der Standort in der Nähe des größten Chemie-Clusters Europas in Kombination mit dem Bestreben des Port of Antwerp-Bruges, eine wichtige Wasserstoff-Drehscheibe für Europa zu werden, waren ausschlaggebend für die Entscheidung von Plug für den NextGen District. Der US-amerikanische Anbieter von Wasserstofflösungen hat deshalb einen Konzessionsvertrag für den Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff abgeschlossen. Mit einer Kombination aus lokal erzeugter Solar- und Windenergie und zugekauftem Ökostrom wird er jährlich 12.500 Tonnen flüssigen und gasförmigen grünen Wasserstoff für den europäischen Markt produzieren.

Andy Marsh, CEO von Plug: „Grüner Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle beim Übergang von der Nutzung fossiler Brennstoffe zu grüner Energie. Außerdem hat die Energiekrise in Europa die Nachfrage nach Projekten zur Entwicklung von grünem Wasserstoff beschleunigt. Mit dieser Anlage wollen wir dazu beitragen, dass der Port of Antwerp-Bruges zu einer europäischen Wasserstoffdrehscheibe wird. Während Europa mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiesicherheit zu kämpfen hat, wird diese Anlage den notwendigen natürlich erzeugten, kohlenstofffreien Wasserstoff für die lokalen Märkte liefern.

Zusätzlich zu Plug wird auch Ekopak seinen Platz im NextGen District einnehmen. Das Wasserwiederverwertungsunternehmen aus Tielt wird dort in Zusammenarbeit mit der Wassergesellschaft water-link und der flämischen Investmentgesellschaft PMV eine fortschrittliche Wasseranlage, Waterkracht, errichten. Diese wird das von Aquafin gereinigte Abwasser der Einwohnerinnen und Einwohner von Antwerpen in die wesentlich höhere Qualität von nachhaltigem Kühlwasser umwandeln, das die Unternehmen im Hafen wiederverwenden können. Bei voller Kapazität wird die Anlage bis zu 3.000 m³/h nachhaltiges Kühl- und Prozesswasser produzieren können, sodass jährlich 20 Milliarden Liter Abwasser wiederverwendet werden können. Über ein Rohrleitungsnetz verteilt water-link das kreisförmige Kühlwasser, so dass alle Industriebetriebe am linken und rechten Ufer es nutzen können.

Ekopak will auch das lokale Regen- und Abwasser des NextGen District zu nachhaltigem Brauchwasser aufbereiten und so eine vollständig kreislauforientierte Wassernutzung fördern. Neben dem Hauptaugenmerk auf die Wiederverwendung von Abwasser wird Ekopak auch versuchen, die Kreislaufwirtschaft durch die Umwandlung von Abfallströmen in Dampf und die Bereitstellung von Druckluft und Löschwasser zu verbessern.

„Für das nachhaltige Wachstum eines Hafens ist eine kreislauforientierte Wassernutzung unerlässlich. Unser Ziel ist es, den Wasserfußabdruck des NextGen District auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Mit diesem Projekt kann Ekopak außerdem einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den gesamten Hafen nachhaltiger zu gestalten“, erläutert Pieter Loose, CEO von Ekopak.

Der Gesamtwert der Investitionen dieser zwei Projekte beläuft sich auf rund 400 Millionen Euro und wird mindestens 60 neue Arbeitsplätze schaffen. Nach Beantragung der erforderlichen Genehmigungen will man 2024-2025 den Betrieb aufnehmen.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Diese neuen Investoren sind eine Bestätigung für die nationale als auch internationale Attraktivität unseres Hafens und des NextGen District. Diese Unternehmen und ihre Projekte sind genau das, was wir für diese Kreislaufwirtschaftszone im Sinn haben. Denn grüner Wasserstoff und kreislauforientierte Wassernutzung sind die grundlegenden Elemente des Klimawandels. Ich bin überzeugt, dass diese Projekte dafür sorgen, dass weitere Changemaker folgen. Ich danke den Unternehmen für ihr Vertrauen und allen Mitarbeitenden, die dies möglich gemacht haben.“

Annick De Ridder, Vize-Bürgerweisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges: „Wir wollen der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt.Diese neuen Akteure und die mit ihnen verbundenen Investitionen und Arbeitsplätze sind eine sehr gute Nachricht für das nachhaltige Wachstum unseres Hafens. Im NextGen District werden diese Pioniere alle Möglichkeiten erhalten, Innovationen zu entwickeln und zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beizutragen. Mit diesem Cluster zirkulärer Unternehmen an einem Top-Logistikstandort können wir den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft beschleunigen.“

Jan Jambon, Ministerpräsident der Flämischen Regierung: „Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende und bietet gleichzeitig viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen für Flandern. Dank der strategischen Lage unserer Häfen und der Kompetenz unserer Unternehmen, Forschungszentren und Bildungseinrichtungen haben wir alle Voraussetzungen, um das Wasserstoffzentrum Westeuropas zu werden. Eine Chance, die wir nicht verpassen dürfen. Die Entscheidung von Plug für Antwerpen ist das Ergebnis der engen Beziehungen, die ich, die flämische Regierung, Flanders Investment & Trade und der Hafen mit dem Unternehmen aufgebaut haben. Gleichzeitig bestätigt es die Rolle, die Flandern im Bereich der erneuerbaren Energien spielt. Ich freue mich daher sehr, Plug in Flandern willkommen zu heißen.“

Quelle: Port of Antwerp-Bruges, Foto: Port of Antwerp-Bruges/ Tom Dhaenens